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sie die Behörde, deren Schnüffler auf allen Dampfern sind, beim Wickel und schleppt sie nach Ellis Island. Dort heißt es rund heraus:Heiraten oder raus aus Amerika!"

* St. Louis, 20. Aug. Während eines Cyklons wurden zwei Personen getötet, 30 wurden in der Nähe von St. Louis von durch die Luft gewirbelten Gegenständen ver­wundet. Das Ausstellungsgelände wurde nicht von dem Wirbelfturm berührt.

ff Santiago, 21. Aug. Nach einem Telegramm aus Lima fand zwischen den Truppen von Peru u. Ecuader ander Grenze deS letzteren Landes ein Kampf statt. Die Truppen von Ecuador wurden geschlagen und der Kommandierende ge­fangen genommen. Beide Regierungen setzen eine Unter­suchung über die Veranlassung zum Kampfe ein.

0 Ein allgemeiner Kampf gegen die Neger ist in Heorgia in Nordamerika ausgebrochen. Die Schwarzen werden aus­gepeitscht, um siezur Disziplin zu erziehen". Sie fliehen in Todesangst, und diejenigen, die es wagen, in ihren Wohn­ungen zu bleiben, finden über der HauStür eine Peitsche be­festigt, die ihnen anzeigt, was ihnen droht, falls sie nicht sofort aas dem Orte fliehen.

Der russisch japanische Krieg.

* Aetersönrg» 19. Aug. General Baron Stackelberg, Kommandant des 4. russischen Armeckorps, der Besiegte in der Schlacht von Warangu, ist auf Befehl Kuropatkins seiner Stellung enthoben worden.

* Hfetersömg, 19. August. Das baltische Geschwader

wird nach neuesten Bestimmungen am 31. August die Aus­reise nach Ostasieu antreten. (Endlich!) s

* Netersburg, 19. Aug, Man meldet eine plötzliche Bewegung der japanischen Streitkräfte nach Norden. Dies geschieht vielleicht, um die Rassen zu zwingen, Liaujang kampflos zu räumen und der japanischen Armee den vor- > züglich befestigten Punkt mit guten Winterquartieren zu sicher».

* Uetersöurg, 20. Aug. Der Kaiser richtete an General Stöffel folgendes Telegramm:In meinem und ganz Ruß­lands Namen beauftrage ich Sie, die Garnisonstrupprn, Seeleute und Einwohner von Port Arthur zu den Erfolgen in den Kämpfen vom 26, 27. und 28. Juli zu beglück­wünschen. Ich bin fest überzeugt von ihrer vollen Bereit­schaft, den Kriegsruhm unserer Waffen durch unbegrenzte Tapferkeit aufrechtzuerhalten, und spreche allen meinen heißen Dank aus. Der Allerhöchste segne ihren aufopfern­den Heldenmut und behüte die Feste Port Arthur vor den Anschlägen des Feindes. Nikolaus."

* KetersSnrg, 20. Aug. Am 17. Aug. besetzten die Russen wiederum den Dapiuduschanpaß und drängten die j Japaner nach Triantschan zurück. Es ist nunmehr fest- gestellt worden, daß die japanischen Streitkräfte in diesem äußersten Bezirk nicht über 2000 betragen. Ueber die Lage an der übrigen Front fehlen Nachrichten. Seit vier Tagen fällt Regen, was zweifellos entscheidende Operationen auf beiden Seiten ver indert.

* Die russische Regierung hat in Schottland drei Hunde angekauft, die zum Ausspüren der Verwundeten auf den Schlachtfeldern in der Mandschurei verwendet werden sollen. Diese Hunde, die in England aufgezogen worden find und dazu bestimmt sind, russische Soldaten zu suchen, hören nur auf deutsche Worte. Ihr Dresseur Liadof ist sehr zufrieden mit ihnen; sie haben vollkommen den Sinn ihrer Aufgabe ersaßt und werden sich ihrer Samaritertätigkeit mit großem Eifer widmen. Liadof hat erklärt, daß ihr Geruch ihnen oestatte, Asiaten von Europäern zu unterscheiden ; sie werden die Körper der verwundeten Japaner liegen lassen und sich nur der Russen annehmen. (!)

* Nach einer Pariser Meldung des Lok.-Änz. soll sich General Kuropatktn auf ärztlichen Rat der Malariagefahr Wege« von Liaojang nach Mulden begeben haben.

* MuKdev, 20. Aug. (Russische Telegraphenagentur.) Großfürst Boris begibt sich an der Spitze einer militärischen Deputation aus Anlaß der Geburt des Thronfolgers nach Petersburg. Er wird später zur Armee im fernen Osten zurückkehren. Der KreuzerNowik" ist im Hafen Korsa- kowa auf Sachalin, der KreuzerDiana" in Saigon an­gekommen.

* Nach einer Meldung desDaily Telegraph" sollen die Japaner bei dem Angriff auf Port Arthur am 13. Aug. schwere Verluste durch das Aufstiegen von Minen erlitten haben. Die Japauer sollen große Mengen Vieh über die russischen Minen treiben, um diese zum Explodieren zu bringen, allein die Russen fangen dann das Vieh ein, das zur Verbesserung ihrer Ernährung beiträgt. Ein Ochse koste dort jetzt 150 Rubel. Die Hauptliuie der Forts sei noch unberührt.

* Gschif«, 20. Aug. Der DampferRechili" wurde in der vergangenen Nacht sechs Meilen vom Liaotischau- Vorgebirge von japanischen Torpedobootzerstörern und fünf Torpedobooten eingeholt. Der Kommandant eines Zerstörers begab sich an Bord des Dampfers und unter­hielt sich mit dem japanischen Generalkonsul in Tientsin, Jjum, der auf demRechili" nach Tschifu fuhr. Der Geschützdonner um Port Arthur war zeitweilig so laut, daß man sich nur mit Mühe verständigen konnte. Der japanische Offizier erklärte, die russischen Stellungen würden äußerst heftig beschossen, um den Angriff vorzubereiten, der heute erfolgen solle. Jjuin sagte in einer Unterredung: Der heutige Angriff ist Japans äußerste Anstrengung, welche durch die jüngsten Schlachten vorbereitet wurde. Ich glaube bestimmt, daß Port Arthur bald in unseren Händen ist.

ff Gschif«, 21. August. Gerüchtweise verlautet, daß die Japaner das Fort Nr. 25 eine Meile Nördlich vom Goldenen Hügel genommen haben. Eine Dschunke, welche hier eingetroffeu ist, berichtet, sie habe gestern 5 ja­panische Kreuzer gesehen, welche auf 2 nach Osten fahrende russische Schiffe Jagd machten.

* London, 20. Aug. Die Schiffseigentümrr von Liver­pool fordern in einem Beschluß vom 19. Aug. die englische Regierung zu sofortige» Schritten zum Schutze der eng­lischen Handelsflotte auf, da durch das russische Vorgehen Unsicherheit für die unter englischer Flagge fahrenden Schiffe entstanden sei, wodurch die Schiffahrt der anderen Nationen Vorteil hätte.

* Washington, 19. August. Der japanische Gesandte überreichte dem Staatssekretär Hay die Antwort Japans auf die russische Protestnote; eine Abschrift ist auch dem engli­schen Minister des Auswärtigen, Lansdowne, übergeben worden. Japan weigert sich, denReschitelny" auszuliefern, und erklärt, Rußland und nicht Japan habe die chinesische Neutralität verletzt durch Benützung von Tschifu als krieger­ische Basis für Port Arthur und durch Errichtung einer Telegraphenstation für militärische Zwecke in Porr Arthur. DerReschitelny" sei nicht abgerüstet gewesen, sondern habe Kohlen an Bord genommen und sei im stände gewesen, den Hafen zu verlassen; er habe nicht nach dem Kampf Zu­flucht in Tschifu gesucht, sondern habe für militärische Zwecke, d. h. behufs Berichterstattung Tschifu angelaufen. Der Schluß der Note wird geheim gehalten; Japan will den Rat Englands und der Vereinigten Staaten abwarten.

ff Tokio, 19. Aug. Die japanische Regierung hat dem Korrespondenten des Reuterschen Bureaus eine Dar­legung mitgeteilt, in welcher sie ihre Haltung hinsichtlich der Retschitclvy-Affaire klarlegt. Sie erklärt darin, Chinas Neutralität sei unvollständig. Sie erstrecke sich nur auf die Gebiete, die von keiner Seite der beiden kriegführenden Parteien besetzt seien. Rußland könne sich nicht der Fol­gen entziehen, welche durch Sendung von Truppen oder Kriegsschiffen in nur bedingungsweise neutrale Gegenden

Zur gleichen Stunde, iu welcher Kaiser Friedrich seine erste Kaiser-Residenz betrat, hallten in Berlin die Glocken von allen Türmen, trotz des heftigen Schneewetters, das die weißen Flocken in dichten Mengen aufhäufte, wohl vernehm­bar. Nur die Wenigsten schliefen in dieser Nacht, die das Leben des Tages bis hinaus in die entferntesten Gaffen auswies, aus welchen eine Menschenwelle nach der anderen dem Zentrum der Riesenstadt zustrehte. Pferdebahnen, Om-' nibus, alle Gefährte, die dem Verkehr dieüten, waren im vollen Betrieb, soweit es das Unwetter gestattete, und zu THL-L, Zehntausenden, zu Hunderttausenden drängte sich schließlich die aufgeregte Menge in dem verhältnismäßig engen AsA» Z- Raum zusammen, der die alte Ruhmesstraße der Hoheu- zollerm und der preußischen Hauptstadt, die Straße unter den Linden, begrenzt.

Mit dem Schlage der Mitternachtsstunde setzten die Kirchenglocken in vollster Kraft ein, vom Palais, eigentlich ein bescheidenes Haus für den so mächtigen Herrn in der Welt, welches der alte Kaiser seit seinen rüstigen Mannes­jahren bewohnt, bis zu dem jetzt von der Erde verschwun­denen Dom in der Nähe des mächtigen Hohenzollernschloffes an der Spree flammten Hunderte von Fackeln auf, deren roter Schein weithin über den blinkenden Schnee leuchtete.

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Und zwischen diesem Spalier Fackeln tragender Garden wurde « ^ schwere Eichensarg, der das barg, was von Kaiser Wil­

helm I. noch übrig war, zum Gotteshause geführt, zur Auf­bahrung. Nicht als ein großer Herrscher und Kriegsfürft ruhte der tote Herr da, von Tausenden noch einmal mit weinenden Augen gegrüßt, es war hier auf der Bahre die­selbe schlichte Gestalt, wie im Leben, umhüllt vom Mantel, auf dem Haupt die Militärmütze.

Schweigend entblößten sich ungeachtet des Schnee­wetters die Häupter, als der Zug vorüberkam, und von dem Sarge schauten die Augen auf die ernste Soldatenge­stalt, die unmittelbar hinter dem Leichenwagen schritt. Das

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war der nunmehrige deutsche Kronprinz und, wie man jetzt wußte, der Liebling des verewigten alten Herrn.

Dir großartigen Trauerfeierlichkeiten waren vorüber, das Leben forderte sein Recht. Noch ehe die Beisetzung der sterblichen Hülle seines Vaters in dem Mausoleum zu Charlottenburg neben Len Särgen des Königs Friedrich Wilhelm's III. und der unvergeßlichen Königin Luise, der Eltern Kaiser Wilhelms I., stattgefunden hatte, hatte Kaiser Friedrich die Proklamation an sein Volk veröffentlicht, die im Nu durch alle deutschen Gaue flog, die jedem Deutschen sagte:Es kommt eine neue Zeit!" Wohl wurde nach diesem idealen Aufruf abermals die Frage laut:Kaiser Friedrich und der alte Kanzler, wie werden sie sich mit ein­ander vertragen?" und es fehlte wiederum nicht an den gewagtesten Vermutungen. Die Historie gestattet gern solche Proben menschlichen Witzes, um hinterher zu zeigen, wie klein doch alle angebliche Gescheidtheit ist. Wer hätte in diesen schönen Frühlingstagen, als der edle Kaiser duldete und litt, wohl das für wahrscheinlich gehalten, was der spätere Gang der Entwicklung brachte? Alle die, welche jene uns nun immer ferner rückende Zeit als denkende Menschen verbrachten, werden sich erinnern, wie heftig da­mals der Streit der Aerzte, wie ungleich heftiger noch der politische Parteistreit wogte I Und das Geschick, die kom­mende Entwicklung der Dinge zeigte den Hitzköpfen wieder einmal, was sie den Deutschen schon so oft bewiesen, daß nur das Ringen um das wahrhaft Große würdig und wert ist des Kampfes, daß der Zwist um die Dinge des Tages vergeht und verweht wie die Jahreszeiten.

Während Kaiser Friedrich und Bismarck im Charlotten­burger Schlosse manchen vertraulichen Meinungsaustausch hatten, der des Sprechens nicht mehr mächtige Herrscher mit kurzen Notizen die Darlegungen seines ersten Rates be­gleitete, Stunden, von welchen der erste Reichskanzler später

Chinas geschaffen seien. Der Retschitelny habe die Neu­tralität verletzt, indem er Tschifu als Zufluchtsort benutzte, und dieser Umstand habe Japan das Recht gegeben, Tschifu zeitweilig als einen in die KriegSzone eingezogenen Hafen zu betrachten. Die Behauptung von der Entwaffnung des Retschitelny sei nicht wahr gewesen. Außerdem hätten die an Bord befindlichen Russen den ersten Angriff auf die Japaner gemacht, und dies hätte nach Ansicht derjapanischen Regierung das Recht Rußlands, zn protestieren, aufgehoben, selbst wenn die Gesetzmäßigkeit der Wegnahme strittig wäre. Die Japaner führten ferner Beschwerde über anderweitige Verletzungen der Neutralität seitens Rußlands wie z. B. die Errichtung einer drahtlosen Telegraphie zwischen Tschifu und Port Arthur und in dem verlängerten Aufenthalt der beiden russischen Kriegsschiffe in Schanghai.

* Tokio, 2V. Äug. DemNichinichi" zufolge ist Liauyaug vo« deu Japauer« besetzt worbe».

* TEo, 20. Aug. (Reuter.) Die Japaner besetzten am 19. Aug. Anschantehang. Die Russen find im Begriff, sich nach Mukden zurückzuziehen.

ff Tokio, 21. August. Der russische KreuzerRowik", der auf der Fahrt nach Wladiwostok war, wurde durch ja­panische Kreuzer bei Korsakam auf der Sachalia-Jusel heute zum Sinke« gebracht. Eiszelherten fehlen.

* Ueber die Einnahme des Wolfshügels bei Port Arthur erhält dirTimes" folgenden uuoffiziellen Bericht aus Tokio : Der Angriff begann am 26. Juli. Die Japaner erreichten aber den Gipfel des 300 Meter hohen Berges nicht und verbrachten die Nacht auf dem Abhange des­selben. Am 27. Juli bei Tagesanbruch wurde der Gipfel mit Artilleriefeuer beschossen und es schien, als ob die feindlichen Kanonen dadurch zum Schweiger, gebracht seien, doch die vorrückrnde Infanterie wurde mit einem Hagel von Kugeln aus Schnellfeuergeschützen des Feindes, welche bis dahin hinter dem Gipfel verborgen gewesen waren, empfangen. Trotzdem nahmen die Japaner die Stellung ein, aber sie wurden von den starken russischen Reserven, welche zu dem Zwecke bereit gehalten waren, wieder ver­trieben. In der Nacht des 27. Juli wurde die Angriffs­truppe der Japaner sehr verstärkt und dadurch in deu Stand gesetzt, von drei Seiten her einen Angriff zu machen. Unter dem Schutze der Dunkelheit schlichen die Japaner bis auf 50 Meter heran. Außerdem gelang es der japa­nischen Artillerie am 28. Juli, iu die russischen Verschanz­ungen eine Bresche zu schießen, und so wurde die Stellung schließlich genommen. Die Russen ließen beim Rückzuge zwei Maxim-Geschütze und ein Nordenfeldt-Geschütz zurück. Letzteres trug den Stempel des Kare-Arsenals, es rührte anscheinend von einem der japanischen Dampfer her, welche behufs Blockierung der Hafeneinfahrt Port Arthurs ver­senkt waren. Am Abend des 30. Juli waren alle Außen- Werke in den Händen d:r Japaner, und sie begannen nun, Belagerungsgeschütze aufzustellen.

Handel «uv Verkehr.

* Ksrrsnberg, 18. Aug. Hopfenhändler Bär in Stuttgart kaufte von einem hiesigen Produzenten ca. 10 Ztr. Hopfen zu 170 Mk: pro Zentner.

* Worrdorf, 17. Aug. Gestern wurde eine Partie Frühhopfen per Zlr. zu 150 Mk. von Friede. Brucknerzum Ritter" hier auf­gekauft. Derselbe hat von einer größeren Brauerei den Auftrag, ca. 1000 Ztr. zu kaufen.

* Kcilvronn, 20. Aug. (Obst- und Kartoffelmarkt an der Wollhalle.) Mostobst 1.80-2 Mk., Tafelobst 5-7 Mk. Kartoffel, gelbe 3 50-3.60 Mk., blaue dto 4 Mk.

* 'Atorrr Woüerrso«-, 19. Aug. Der Hopfenhandel gestaltet sich im Bezirk Tettnang zur Zeit sehr lebhaft. Zu dem Preise von 140 bis 175 per Zentner wurden in den letzten Tagen größere Mengen Früh-

^ Hopfen aufgekauft.

^ * Aus öor Mutz, 19. Aug^ Obgleich die Hopfenernte noch

! nicht im Gange ist, wurden in der Südpfalz und zwar in Birkenhördt. , Blankenborn, Barbelrot und Bergzabern Verkäufe zu 180200 Mk,

; pr o Zentner abgeschlossen _

Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig

selbst sagte, daß sie keine Meinungsverschiedenheit über wich- tige Angelegenheiten zwischen ihnen beiden gebracht hätten, lernte das große Publikum nun erst recht den Thronfolger kennen. Es war ein für die Berliner und für die Tausende von Fremden, die damals zur Spree strömten, völlig neueS Bild, einen Prinzen des kaiserlichen Hauses und noch dazu den Kronprinzen, hoch zu Roß an der Spitze seiner Bataillone zu sehen, die er vom Exerzierplätze zur Stadt heimführte. Generalmajor Kronprinz Wilhelm galt den meisten als ein sehr ernster und strenger Herr, als der eifrigste Soldat vom Scheitel bis zur Sohle, und niemand ahnte damals, welche Vielseitigkeit in dem beherrschenden Geiste des jungen Prinzen enthalten war, der bald der junge Herr heißen sollte.

Schneller noch, als es die meisten zu denken gewagt, vollzog sich die unheilvolle und unvermeidliche Zuspitzung in dem schweren Leiden Kaiser Friedrichs. Nur wenige wirkliche Freudentage waren dem armen, vielgeliebten Mo­narchen während seiner nur hundert Tage währenden Re­gierung vergönnt: Die Vermählung des in seinem Wesen seinem Vater so ähnlichen jüngeren Sohnes, des Prinzen Heinrich von Preuße», desAmerikafahrers" und heutigen Stations-Kommandanten für die Ostsee in Kiel, mit dessen Koustne, der Prinzessin Irene von Hessen, der Besuch iu Berlin, der an einem wunderschönen Maieu-Sonutag im offenen Wagen erfolgte, während die Leute, vor Freude außer sich, den ihnen fast genesen erscheinenden Kaiser begrüßten, und die Vorführung der Brigade deS Kronprinzen durch diesen im Schloßpark von Charlottenburg. Keiner, der diesem ergreifende» militärischen Schauspiel beiwohnte, hat es ver- ! geffen, Offiziere und Mannschaften bewahrten die Erinner­ung wie ein Heiligtum, und besonders der damalige Truppen- führer, unser Kaiser, hält diesen für ihn so bedeutsamen Tag heute noch hoch in Ehren, i (Fortsetzung folgt.)