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weiten sich heute nachmittag auf dem Platz vor dem Stadthaus und zogen von dort vor das Denkmal Ettienne Do- lets. Sie sangen die Internationale und riefen »Nieder mit der Geistlichkeit/ Sie entfalteten drei rote Fahnen. Als diese von der Polizei weggenommen wurden, entstand ein Handgemenge.
* KHicago, 5. August. Zwischen den Ausständigen und der Polizei finden fortwährend Zusammenstöße statt. Die Polizei droht mit energischen Maßnahmen. Bei einem Zusammenstoß wurden 50 Ausständige niedergeschlagen.
* Fünf Banditen hatten sich in einen Eisenbahnzug, der von Hhicago zu der Ausstellung nach St. Louis fuhr, eiu- geschltcyen. Als der Zug einige Meilen gefahren war, erschienen die Leute, die sich schwarze Masken vorgebunden hatten, in dem vordersten Pullman-Wagen und forderten mit vorgehaltenen Revolvern die Herren auf, sich in den Rauchwagen zu begeben. Einige Passagiere, die sich zur Wehr setzten, wurden mit der stumpfen Seite von Aextru niedergeschlagen. In dem Rauchsalon mußten die Passagiere die Hände hoch halten und wurden dann schnell aus- gcplündert. Die weiblichen Insassen des Pullmau-Wagens waren mittlerweile in eine tötliche Angst geraten. Sie gehorchten jedoch dem ernsten Befehl der Banditen, das Schreien einzustellen und ließen sich ruhig ihre Uhren, Börsen und Juwelen abnehmen. Merkwürdigerweise hatte das Zugpersonal nichts von dem Vorgänge bemerkt. Erft als die Räuber selbst die Notleiue zogen, um dann von dem langsam fahrenden Zuge abzuspriugen, bemerkten die Beamten, daß etwas nicht in Ordnung sei. Die Räuber verschwanden im Dickicht zur Seite der Bahn, ehe man an die Verfolgung denken konnte. Ihre Beute war eine sehr große. Unter den Passagieren befanden sich viele Kanadier, die ihre Ferien in St. Louis verbringen wollten. Statt dessen sehen sie sich genötigt, völlig ausgeplündert nach Hause zurückzukehreu. Die Polizei von Chicago begab sich sofort mit Bluthunden iu die Wälder, aber man hat bisher noch nichts von einer Verhaftung gehört. Es ist dies der zweite Ueberfall auf der Bahn, der in diesem Jahre in der Nähe von Chicago vorkam.
ss Montevideo, 7. Aug. Als Präsident Battle y Ordouez gestern durch die Stadt fuhr, explodierte eine Mine unter seinem Wagen. Der Präsident blieb unverletzt. — lieber das Attentat auf den Präsidenten Battle y Ordonez wird weiter bekannt: Als der Wagen des Präsidenten, der mit seiner Familie spazieren fuhr, eine Straßenecke passierte, explodierte die Mine, die in einem Tunnel unterhalb der Straße lag, welcher von einem unbewohnten Hause ausging. Das Straßenpflaster uud die darüber führenden Straßsnbahnmaschinen wurden aufgerissen. Der Präsident und seine Familie blieben wunderbarerweise unverletzt. Auch niemand anders kam zu Schaden, lieber die Ursache des Anschlags ist nichts bekannt.
jj Simla, 7. Aug. Reutermelöuug. Die englische Tibetexpevitio« kam am 3. August mittags ohne weitere» Kampf vor Lhaffa au.
* Wie gleichgültig die ßhinesen ihre gewaltsame Beförderung vom Leben zum Tode hinnehmen, zeigt das Beispiel eines der in Südschantung Hingerichteten zwei Räuber. Während der eine, ein größerer stämmiger Mann uud angehender Fünfziger, im Kohleugebiere Jbfien beheimatet, in sich gekehrt, schweigsam und traurig war, zeigte der andere, ein Kerl von kleiner gedrungener Statur, aus dem nahen Bezirk Wenschaug gebürtig, nicht die geringste Furcht; er war immer munter und lustig, scherzte und sang, bis sein Haupt unter dem Schwerte fiel. Als er durch die lange Straße von Damen nach dem Hinrichtungsplatze in der westlichen Vorstadt geführt wurde, rief er, die zahlreich rechts uud links der Straße stehende und nachfolgende Menge übersehend, aus: „Ah, welch' eine große Versammlung ist doch bei meinem Tode zugegen. Welch' ein „Gesicht" für
mich ! Wäre ich zu Hause gestorben, so würde sich niemand um mich gekümmert haben. Ich sterbe, ich weiß es ... . gut, was liegt daran? Einmal muß man doch sterben, etwas früher oder später, das macht wenig aus ... . Bon meinem achten Jahre an bis jetzt, wo ich 44 zähle, hat mich stets das Mißgeschick verfolgt. Doch jetzt hört das auf, nun wird es besser. Falls Ihr in meine Heimat, das Dorf R. N., kommt, so sprecht bei meiner Familie vor, erwähnt meinen Namen und sagt, das wir hier zusammen geplaudert haben; meine Kinder werden Euch Tee servieren, ja, daran solls nicht fehlen." Dann begann der arme Kerl zu singen und zu jodeln — das chinesische Jodeln ist dem der Tiroler nicht ganz unähnlich — und einen Gesang aus der Tang-Dynastie zu deklamieren, bis ein wohlgezielter Hieb des Henkers den Gesang verstummen machte.
Der rirsfisch-japanifche Krieg.
* Petersburg, 6. Aug. Ein Telegramm Kuropatkins an den Kaiser vom 5. Aug. besagt: Am 4. August umfaßten die Vorposten der Japaner in der Richtung auf Llaotsau-Haitscheng eine Strecke von 15 Werft. Nördlich von Haitscheng marschieren im Gebirge bedeutende Streit- kräfte des Feindes in der Richtung auf Pahoutsai vor. Eine der feindlichen Kolonnen ist mit ihrer Hauptmacht bis Schaninero vorgedrungen und mit ihrer Vorhut dis Takantst (20 Werft östlich von Haitscheng). Auf der Ostfront stand der Feind am 4. August auf dem Wege »ach Liaujaug in der Umgegend von Kholoungou, seine Vorhut in Erdahe (5 Werft südöstlich von Liandiafianu) und auf dem Bergrücken zwischen Dandiagou und Sanpu, der im Osten au Landiasianu heranreicht. — Die Japaner haben auf dem rechten Ufer des Taytsyhe bei Benfiho bedeutende Streitkräfte zujammengezogen. Die feindliche Vorhut hält noch immer das linke Ufer des Taytsyhe und die in Las Tal übergehenden Bergschlnchten besetzt. Der Feind hat Siaosyr geräumt und hält Tsanschan mit einer kleinen Abteilung besetzt.
* UetersVrttg, 6. August. Der Korrespondent der „Birjhewia Wjedomofti" meldet aus Liaojaug vom 4. Aug. abends: Am 2., 3. uvd 4. August fand ein erbitterter Kampf statt. Die Japaner griffen das Zentrum der russischen Stellung bei Hudfiadsy heftig au. Die Japaner waren 54 Bataillone stark, von denen 36 aas regulären Truppen, die übrigen aus Reservisten bestanden. Kuroki verwandte die Reservisten zum Angriff, während er die Regulären Scheinmanöoer ausführen ließ. Die Rtservisteu griffen die Russen verzweifelt an. Die Reihen der Feinde wurden durcy unser Feuer dezimiert, jedoch drei- bis viermal sofort ausgefüllt. Unsere Truppen zogen sich dann langsam zurück und wählten geeignete Stellungen, von denen aus sie dem Feinde durch heftiges Artilleriefeuer große Verluste beibrachten. Die Verluste der Japacrer bei Hudfiadsy werden auf 10000 bis 13 000 Mann geschätzt. Die russischen Verluste find im Vergleich damit unbedeutend. — Ein Lieferant lebenden Viehs für die Garnison von Port Arthur ist hier eingetroffeu. Nach seiner Aussage ist die Festung für drei Monate mit Vieh versehen. Er erzählt ferner, daß die Stellungen der Japaner zwanzig Kilometer von den äußeren Forts entfernt sind. Die Japaner hätten in Inkan eine Proklamation erlaffen, nach der Jeder, der sich mir den Russen in Verbindung setzt, oder der russischen Armee etwas liefert, mit Todesstrafe bedroht wird. — Die Regenzeit hat heute eingesetzt.
ff Petersburg, 7. August. Ein Telegramm Karopatkins an den Kaiser vom 6. d. M. besagt: Am 5. August wurde auf der Südfront eine Rekognoszierung unternommen. Unsere Geschütze beschossen und zerstörten das Dorf Ganthiuangsi, 18 Werst nordöstlich von Riutschwang, von wo der Feind in der Stärke von 2 bis 3 Schwadronen und einigen Kompagnien eilig unter Zurücklassung der Lasttiere, eines
Teils des Gepäcks, der Munition und der Kessel mit dem kochenden Essen floh. Die Geschütze beschossen deu abrückenden Feind. Gleichzeitig vertrieben die Kosacken die Japaner aus dem Dorfe Danzfiakon. Aus der linken Seite verdrängte unsere Kavallerie die japanischen Feldwachen aus Toluntschyaia, 5 Werst südöstlich von Gentschyuneutfi. Auf der Ostfront sind kerne Veränderungen eingetreten.
ff Petersburg, 7. Aug. Ein Telegramm des Generals Stöffel an den Kaiser besagt: Die Truppen haben in einer dreitägigen Schlacht am 26., 27. und 28. Juli alle Angriffe der Japaner iu Port Arthur mit ««getzeure» Bertuste« für dieselbe» zurückgefchlageu. Die Stimmung der Garnison ist eine sehr gehobene. Das Geschwader griff helfend ein, indem es deu Feind in der Flanke beschoß. Unsere Versuste betragen für alle 3 Kampftage an Toten und Verwundeten ungefähr 1500 Uutermilitärs und 40 Offiziere. Die Japaner verloren nach Nachrichten von Chinesen und Gefangenen gegen 10 000 Mann. Diese Berluste machte» sich ihnen so fühlbar, daß sie nicht einmal ihre Toten und Verwundeten wegschaffen konnten.
0 Für die Not bei der russischen Armee spricht folgende Meldung der „Rußj" aus Liaojaug: Die südliche Armee bittet dringend, keine luxuriösen Geschenke wie Eau de Co- logne und Glacehandschuhe zn schicken. Es ist äußerst unangenehm. solche Geschenke zu erhalten, wo die Not so groß ist und es am Aüernotweudigsten fehlt. Dir Soldaten müssen über felsige Berge in zerlumpten Stiefeln klettern, wobei die meisten statt Stiefeln nur Sohlen haben, die mit Bindfaden um den nackten Fuß NMgeschuurt find. Die Offiziere hatten früher ebenfalls uvter der Stiefelnrt zu leiden, jetzt aber sind zu ihrem Glücke die Sendungen der Petersburger und Moskauer Offizier-Konsumvereine an- gekommen, die Soldaten aber bekommen nichts davon.
ff Waris» 7. Aug. Der Matt« meldet aus Tientsin: Wie ein aus Riutschwang eingetroffener Bote dem hiesigen französischen Konsul berichtet, ist der französische Konsnlaragent in Nintschwang am Mittwoch abend von deu Japanern gefangen genommen worden. Der Agent Halle von den Japanern die Freigabe von zwei unter französischem Schutze stehenden Personen verlangt, die die Japaner ungerechtfertigter Weise festgenommen hatten. Als die Japaner die Freilassung verweigerten, war eine völlige Auseinandersetzung entstanden, infolge welcher der Konsularagent gleichfalls festgenommen wurde. Er benachrichtigte nun de« amerikanischen Konsul, der, da er selbst nicht interveniere« konnte, einen Boten an den französischen Konsul in Tientsin schickte.
* Der I. A. Z. berichtet aus Paris: Nach einer Meldung aus Riutschwang werden chinesische junge Leute angeworben und zu den von japanischen Offizieren geleitete» chinesischen Musterregimentern geschickt. General Duavschikai verfügt zur Zeit über 150 000 Mann, seine Armee wächst von Tag zu Tag. ein etwaiger Ueäertritt der Russen auf Gebiete, die bei Kriegsbeginn nicht als zum Kriegsrayon bezeichnet wurden, soll Duarischika: und Ma nicht unvorbereitet treffen. So werden in chinesischen Kreisen die auffälligen militärischen Vorbereitungen erklärt.
ff Gokio, 7. August. Admiral Togo berichtet: Am 5. August abends näherten sich 2 japanische Torpedobootszerstörer dem Hafen von Port Arthur zu RekoguoszierangS- zwecken. 14*rusfischr Torprdoüootszrrstörer liefen daraufhin aus dem Hafen und versuchten, die japanischen Schiffe abzuschneiden. Als die Japaner durch einen To»-Pedodoots- zerstörer Verstärkung erhielten, griffen sic die Russe« scharf an. Diese zogen sich hierauf in den Hafen zurück. Die Japaner hatten keine Berluüe. Ob die Russen unbeschädigt in den Hafen zurückkehrten, ist nicht bekannt.
Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.
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lacht, als Du so schneidig deu Gaul vornahmst. Das macht Dir so leicht niemand nach."
»Nicht wahr, Alter, wie eine Dame saß unsere Tochter da," bemerkte Frau Julie stolz. »Hast Du wohl gehört, was der Herr Oberst sagte, und wie der Leutnant Grete ansah ? Mann, Manu, Grete ist für Keinen zu gering. Und da sagte der Bernhard neulich von dem Max Lindow? Der und die Grete? Ja, wenn's der Leutnant von oben wäre, daun eher," schloß sie stolz.
Auf Rudolf Walthers Stirn, auf der eben noch der Helle Sonnenschein geherrscht, zeigte sich mit einem male eine dicke Zornesader, dröhnend schlug der alte Wachtmeister auf den Tisch, daß die Taffen klirrten, und rief: „Kommst Du schon wieder mit Deinen Heiratsprojekten ? Wenn Grete den Max Lindow nicht will, ich zwinge sie nicht. Sie soll sich aber auch keine vornehmen Herren angeln. Denkst Du, die Paar freundlichen Worte von dem Herrn Oberst, die Höflichkeit von dem Leutnant bedeuteten schon, daß in ein paar Tagen die Berlobungsringe bestellt würden? Unsinn I Ich kenne die Herren besser! Der Rechte, den das Mädel leiden kann, wird sich schon finden. Was, Grete? Na also I Ich weiß doch, daß meine Tochter das Herz auf dem rechten Fleck hat. Also, was willst Du haben? Brauchst gar nicht zn bescheiden sein, Mädchen, Dir zu Liebe greif ich wirklich mal in die Tasche/
„Ich habe nur einen Wunsch, Papa. Ich hätt's ja nicht gesagt, aber Du willst's, also : ein eigenes Reitpferd I Soll's gelten, dann schlag ein!" Sie hielt ihm die Hand hin.
„Ist Dir's nicht mehr fein genug, ab und zu mit mir in der Bahn zu reiten?" fragte Walther ernst. „Allein kannst Du nicht reiten, also muß ich auch eins haben/
„Na natürlich!" bekräftigte Frau Julie Walther strahlend. Das war so etwas nach ihrem Herzen. Wenn die Grete ihre Bitte erfüllt erhielt, dann kam auch für si Wohl etwas nach, ein Wagen. Dann fing mau doch endlich an,
so zu leben, wie man es sich seinem Vermögen nach leisten konnte. Es hätte sogar zu einer regelrechten Equipage gereicht!
Der alte Walther sah seine Frau groß an.
„Du sagst natürlich", murrte er, „aber wir werden uns die Leute nachsehen, wenn wir anfangen, auf unsere späte» Tage noch die Bramstgen zu spielen?"
„Die alte Geschichte," sagte Frau Julie kurz. „Es handelt sich nicht um unsere alten, sondern um Grete's junge Tage. Und was die Leute sagen, kann uns egal sein."
„Ick kümmere mich auch nicht um die Leute im allgemeinen/ versetzte Walther energisch, „aber was Männer, wie der Herr Oberst, sagen, ist mir nicht gleichgiltig."
„Herr von Brandow soll nur nach dem Luxus sehen, den seine Töchter treiben, und nach deu >schulden von seinem Sohn," aatw-rtete die Frau spitz.
„Woher recht Du das von den Schulden?" Das klang beinahe rauh.
„Ich habe es gehört/ war die ausweichende Erwiderung.
„Nun, dann hüte Deine Zunge," sagte Walther ernst.
Grete, die mit sichtlicher Spannung gelauscht, mischte sich nun wieder ein. „Lieber Papa, wenn es Dir nicht recht ist, so lassen wir's so, wie es jetzt ist. Darum keine Feindschaft nicht! Mir ist der Gedanke erst vorhin gekommen, als ich mit dem Fuchs so dahinflog. Es ist doch wirklich ein Vergnügen ! Und wenn ich mich auf das Reiten verstehe, warum soll ich es dann nicht tun? Du brauchst mir ja doch keinen Araber zu kaufen, und Platz haben wir auch. Und was endlich den Herrn Oberst betrifft, da brauchst Du gar keine Bedenken zu haben, dem habe ich gehörig imponiert. Also überlege Dir di« Sache, und wenn Du mir eine Freude machen willst, so danke ich schon im Voraus !"
„Du bist die Vernünftigste von uns allen!" sagte der alte Herr lächelnd und küßte sein Töchterchen auf die Helle
Bei Moritz Lindow, dem Groß-Unternehmer war eine festliche Gesellschaft vereint. Für eine große Feete, zu Ende des Monats Mai, war die Jahreszeit ja eigentlich etwas weit vorgerückt, aber es galt den Geburtstag der schönen Flora, der einzigen Tochter des reichen Mannes, zu feiern, und da durften die Jahreszeit, der heiße Tag, der schwüle Abend keine Rolle spielen. Und die Temperatur war zu ertragen, da d:e Festlichkeit in der neuen Villa Lmdow'S stattfand, die von einem weiten Garten umgeben, im Innern eiueu glänzenden Luxus zeigte. ES glitzerte und blitzte überall von glänzenden Verzierungen, schwere Draperien zierten nach damaliger Mode Wände, Türen und Fenster, die mächtigen Kamine funkelten von leuchtendem Schmuck, die Augen taten dem, welcher zum ersten Male eintrat, Weh von all' dieser aufdringlichen Pracht. Selbst der Architekt, welcher den Bau geleitet, hatte gemeint, vor einem Zuviel warnen zu müssen, aberLindow hatte Prahlerisch gemeint: „Die Leute, die mich besuchen, sollen sehen, daß ich's bezahlen kann/ Es war eine bunte Gesellschaft, die sich heute Abend versammelt hatte, der Tochter des Hauses ihre Huldigungen zu Füßen zu legen. Die ganze Spekulanten- uud Geschäftswelt, mit welcher Lindow zu tun hatte, Leute mit listigen Augen und rastlos schwatzenden Lippen, die trotz aller Bemühungen ihrer mehr auffallend, als elegant gekleideten Dameu immer wieder auf das einzige, sie interessierende Unterhaltungs-Kapitel, das Geschäft, zurückkamen, eine Anzahl junger Lebemänner aus Sport- und verwandten Kreisen, mit welchen der Hausherr eigenartig vertraulich tat, und die im Uebrigen ziemlich ungeniert über manche merkwürdige Persönlichkeit an der Gesellschaft die Achseln zuckte», ältere Bekannte des Hauses, einige Künstlerinnen und Künstler, die später ihre Stimme zur Unterhaltung der Anwesende« ertöne« lassen sollten und endlich auch die Familie Walther anS Hellenberg, deren Angehörige den dringenden Bitten Bernhards, des ältesten Sohnes, gefolgt waren. (F. f.)