auuoei em unreropizrer, leicht verwundet 2 Mann. Außerdem sind 2 Witbois tot, einer verwundet.
* (Ersatztruppen für Deutschsüdweftafrika.) Der Zusammentritt der 4. Ersatzkompaguie und der 1. und 2. Ersatzbatterie der Schutztruppe für Südwestafrika auf dem Truppenübungsplatz Münster ist auf einige Wochen verschoben worden. Diese Truppen sollten am 20. Aug. von Hamburg abgehen. Au deren Stelle wird eine Kolounenabteiluug und eine Scheinwerferabteilung in einer Stärke von 47 Unteroffizieren, 5 Sanitätsunterofstzieren, 11 Trompetern und 729 Mann bezw. 3 Wallmeister, 2 Monteure, 5 Unteroffiziere, 1 Zahlmeisteraspirant, 2 Beschlagschmiede und 35 Manu am 10. Aug. auf dem Truppenübungsvlatz Münster zusammengeftellt werden. Voraussichtlicher Abfahrtstag von Hamburg 20. Aug. Aus dem württ. Korpsbereich werden zu der Kolonnenabteilung 3 Unteroffiziere und 37 Maun gestellt werden.
* In Spittel in Lothringen wurde der Schmied Weyland deshalb, weil er ein evangelisches Kind hatte, auf dem Kirchhofsteil bestattet, der für die Selbstmörder reserviert ist, und zwar an der Stelle, wo früher ein Abort gestanden hat. Der Staat hat jedoch die Beisetzung des Weyland in geweihter Erde angeordnet. Daraufhin wurde dies Grab zngeworfen und ein zweites Grab, das weit iu den Weg hineiuragte, für Weyland gegraben.
Ausländisches.
ft Am 9. August werden 50 Jahre verflossen sein, seit König Friedrich August II. von Sachsen iu Firol verunglückt ist. Der König, so schreibt die .Köln. Zeitung" in einer Erinnerung, trieb eifrig alpine botanische Studien. Er kannte jede Ecke in Tirol, nur das Pietztal noch nicht. Auf dem Wege dahin fuhr er am 9. August 1854 nach Imst und von da den abschüssigen Abstieg nach der Jnn- brücke herab. Bei einer steilen Straßen biegung unweit des Weilers Brennbüchel prallte die Postkutsche an einen große» Block. Der König, der Halt gerufen hatte, wurde nach vorn aus dem Wagen geschleudert und wiederholt von dem scheu gewordenen Handpferde mit dem Huf getroffen. Friedrich August, dem die Hirnschale zerschmetttert war, wurde besinnungslos nach dem Gasthof gebracht, wo er nach wenigen Stunden seinen Geist aufgab. An der Unglücks- strlle wurde eine gotische Kapelle gebaut. In ihr.Sachsenkapelle" genannt, wird alljährlich am 9. August Trauergottesdienst abgehaltev, in diesem Jahre aber eine große Gedenkfeier. Als die Leiche des Königs nach der Grenze geleitet wurde, folgten ihr von Ort zu Ort die Tiroler Landleute, bei denen der König außerordentlich beliebt war.
* Amsterdam, 3. August. Dieser Tage verstarb plötzlich der Geheimsekretär der Königin Baron van der Staal, wie offiziell gesagt wurde, an einem Plötzlich aufgetretenen Magenleiden. Das „Het Volk" bebauptet nun aus bester Quelle zu wissen, daß van der Staal sich selbst das Leben genommen habe, weil der Prinz-Gemahl anläßlich gewisser Unregelmäßigkeiten gedroht habe, diesen hohen Beamten, der das volle Vertrauen der Königin genoß, vom Hofe zu entfernen.
* London, 4. Aug. Ueber die Lage in Deutsch-Süd- westafrika meldet der Kapsiädter Korrespondent des Daily Telegraph auf Grund authentischer Nachrichten aus dem Damaraland, daß die Deutschen im Kampfe gegen die Herero unerwartete Schwierigkeiten finden werden. Der Bau eines Wellenbrechers in Swakopmund, von dem man Großes erhoffte, habe die Verschlammung des Hafens zur Folge gehabt und vor 14 Tagen hätten infolgedessen 14 Schiffe im Hafen gelegen, die ihre Ladung nicht löschen konnten. Die Zufuhren an Pferden erweisen sich als unzureichend, die Beförderungsmittel als ungenügend. Die ganze Streitmacht der Herero habe sich am 20. Juli beim Waterberge ver
ämmelt. Dir Herero seien entschlossen, bis aufs äußerste zu kämpfen. Wenn dieselben gezwungen sein sollten, den Waterberg freizugeben, so würden sie sich in ihre natürlichen Festen im Osten zurückziehen.
ff London, 4. August. Unterhaus. Auf eine Auftage Bryces erklärt der Unterstaatssekretär deS Auswärtigen Earl Percy, die Regierung habe die Mitteilung erhalten, daß der österreichisch-ungarische und der russische Botschafter in Konstautinopel die Vermehrung der Zahl ihrer Geudarmerie- offiziere verlangt hätten. Die englische Regierung sei der Ansicht, daß sie das gleiche Recht habe; doch müsse die Zahl der Offiziere im Einklang mit der Ausdehnung des Distrikts stehen, dem sie zugeteilt seien. Die Regierung wünsche, daß der türkische» Regierung keine unnötigen Lasten auferlegt werden.
ff London, 4. August. Auf der dem Herzog vou Portland gehörigen Besitzung Welbeck Abbey hielt heute Chambrr- lain in einer von etwa 12 000 Personen besuchte» Versammlung eine Rede, in welcher er ausführte, er wolle der Landwirtschaft denselben Schutz geben, wie ihn die Industrie habe, und zwar durch Erhebung von Einfuhrzöllen auf die hauptsächlichsten landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Er schlage einen Zoll von 2 Schilling für den Quarter Weizen und alle sonstigen Getreidearten mit Ausnahme vou Mais vor und einen so hohen Zoll auf Mehl, daß jeder im Laude erzeugte oder eingeführte Weizen in England gemahlen werde» müsse. Ferner befürwortete er einen Zoll von 5 vom Hundert auf Fleisch, Milcherzeugnisse, Gemüse, Geflügel und Früchte.
* Uetersöurg, 3. Aug. Das Polizeiressort soll künftighin vom Ministerium des Innern getrennt werden und einen eigenen Chef erhalten, so daß der künftige Minister des Innern sich nur mit Verwaltuugsangelegenheiten zu beschäftigen hat.
* Aouüavttnopek, 3. August. Die Pforte erhob durch ihren Botschafter m Petersburg unter Hinweis auf ihre Verantwortlichkeit Vorstellungen bezüglich der künftigen Passage der Dardanellen durch die Schiffe der russischen Frei- willigen-Flotte.
* ßhicago, 3. August. Der deutsche Botschafter Speck von Sternburg hat den Vorsitz des Nationalbeirats des amerikanischen Instituts der Nord-West-Universität übernommen. Das Institut hat die Pflege der deutschen Sprache und die Förderung guter Beziehungen zwischen Deutschland und den Bereinigten Staaten zum Ziel.
^ ff Tanger, 4. August. Auf ein nicht armiertes Boot, das von einem französischen Kriegsschiff zum Wasser holen entsandt worden war, wurden, als es sich in der Nähe des Ufers befand, von einer marokkanischen Wache Schüsse abgegeben. Die Schuldigen sind verhaftet worden.
Der russisch-japanische Krieg.
ft Der russische Oberbefehlshaber General Kuropatkin hält es anscheinend nicht mehr für möglich, bis nach Muk- deu zurückzugeheu, und ist deshalb erschlossen, selbst gegen überlegene Streitkräftc einen Kampf aufzunehmen. Ob mit dem voraussichtlichen Siege bei Liaujang das Ruhmesblatt der Japaner gefüllt ist? viele sagen ja ; doch kann darüber nur die Zukunft Gewißheit schaffen.
* Aetersvttrg, 3. August. Em Telegramm Karopat- kins an den Kaiser vom 2. August besagt: Am 2. August zogen sich unsere Truppen von Haitscheng auf dem Wege nach Anschautschiau zurück. Ungeachtet des sehr heißen Tages wurde der Marsch in guter Ordnung zurückgelegt. Der Feind beunruhigte uns nicht. Es ist alles getan, um unserer Infanterie Erleichterung zu verschaffen. Jeder Kompagnie find einige Fuhrwerke zugeteilt zur Aufnahme der Mäntel und Tornister. Die Hitze ist indessen so groß, daß, ungeachtet der getroffenen Maßregeln, die Zahl der vom Hitzschlag befallenen bedeutend ist. Von den Truppen
der Ostfront find heute keine zuverlässigen Nachrichten eisgetroffen.
* IfttersÜvrg, 4. Aug. Das Wladiwostokgeschwader wird in einigen Tagen, nachdem es genügend Kohlen eiu-
( genommen, auf eine neue Fahrt gehen. Wie es heißt, hat > es freie Hand erhalten, alle gemachten Prisen iu den Grund ' zu bohren.
* London, 4. August. Dem Bureau Reuter wird aus Tschifu gemeldet: Der Dampfer .Wuchow", von Mutschwang kommend, nahm vor Tschifu aus einer vou Port Arthur kommenden Dschunke 12 Personen auf. Sie melden, daß nördlich von Port Arthur beim Wolfhügel ein sehr blutiger Kampf stattgefuudeu hat. Die Japaner wurden zurückgetrieben. Acht Züge waren damit beschäftigt, Verwundete nach Port Arthur zu bringen. Die Russe» erklären. die Festung werde niemals fallen, erwarten aber, daß kaum ei» Gebäude stehen bleibe» wird. Scho» jetzt ist kaum eine Fensterscheibe ganz. Die „Wuchow" bestätigt, daß der Kampf um 28. Juli abends nachließ, aber nicht ganz aufhörte. Das russische Geschwader beschoß das japanische vom Ankerplätze aus.
* Mutschwsvg, 4. August. Die Russen sprengten daS Kanonenboot Siwutsch in die Luft, nachdem die Besatzung die Geschütze mit auf den Weg nach Liaoj-ng genommen hatte.
* Tokio, 3. August. (Reuter.) Am letzten Samstag und Sonntag fand Lei Tanutscheng ein heftiges Gefecht statt. Der Ort wurde von den Japanern genommen und die Russen nach Haitscheng zurückgetrieben. Letztere ließen 150 Tote auf dem Schlachtfeld« und verloren sechs Geschütze. Die Verluste der Japaner betrugen etwa 400 Manu. Die Russen hatten eine Reihe vou Anhöhen nördlich vou Tanutscheng besetzt, die im Laufe des Monats stark befestigt waren, und dir Japaner hatten die nach Süden hin gelegenen Hügel besetzt Der Angriff begann am Samstag. Am Sonntag früh bedrängten die Russen, die ihre Artillerie auf 21 Geschütze verstärkt hatten, stark den linken japanischen Flügel. Nachdem die Japaner jedoch Verstärkungen erlangt hatten, trieben sie die Russen nach Norden hin zurück. Der rechte japanische Flügel war einem heftigen Feuer ausgesetzt und zum Halten gebracht worden. Gegen Abend wurden die Russen mit schweren Verlusten zurückgeschlageu. Die Artillerie hinderte die Japaner daran, die Russen zu verfolgen, die sich in der Nacht nach Haitscheng zurückzogeu.
* Tokio, 3. August. Nach einem Bericht des Generals Kuroki fielen bei Auligtzuling uud-Kusbuliutzu aui japanischer Seite sechs Offiziere; 16 wurden verwundet. Ferner verloren die Japaner 950 Maun an Toten und Verwundetes.
ff Tokio, 4. August. General Oku berichtet, daß der Feind sich seit dem 2. August fortgesetzt i« Nördlicher Richtung zurückzieht. Am 3. August besetzte unsere Armee Hartscheug und Niutschwang, 30 Meilen nordöstlich des offenen Hafens gleichen Namens.
Handel uud Verkehr.
* Stuttgart, 2. Aug. (Schlachtviehmarkt.) Erlös aus V, Kx Schlachtgewicht: Ochsen: vollfleischige, ausgemästete, höchsten Schlacht werts 76—78 Pfg., Farren: (Bullen) vollfleischige, höchsten Schlachtwerts 59—60 Pfg., mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 58—59 Pfg., Kalbeln: vollfleischige, ausgemästete Kalbeln, höchsten
>' Schlachtwerts 69—70 Pfg., Kühe: ältere ausgemästete Kühe und wenig gut entwickelte Kalbeln und jüngere Kühe 66 bis 68 Pfg., Kälber: feinste Mastkälber (Vollmilchmast) und beste Saugkälber 82 bis 85 Pfg., mittlere Mastkälber und gute Saugkälber 78-82 Pfg., Schweine: vollfleischige, der feineren Raffen und Kreuzungen bis zu
Jahr 58—60 Pfg., fleischige 57—58 Pfg.
* KirchHeirn u. H., 2. Aug. Vieh- und Schweinemarkt. Der letzte Markt war befahren mit: Zuchtfarren Preis per Stück 253 bis 341 Mk., Mastochsen Preis per Paar 985—1030 Mk., Zugochsen 800— 890 Mk., Zugstiere 448- 605 Mk., Kühe Preis per Stück 220 bis 525 Mk., Kalbeln 310—540 Mk., Rindern 143-315 Mk. Müch- schweine Preis per Paar 23—38 Mk., Läuferschweine 45—76 Mk. Der Handel war lebhaft, die Preise des letzten Marktes hielten sich.
Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.
um all die flutenden Duftströme des Flieders besser ein- atmen zu können. Dann lüftete sie noch das Barett, damit ihr die herbe Frühlingsluft so recht um den Kopf wehen konnte, und sagte launig vor sich hin: „Da geht nun das Gerücht der Leute, die Fliederzeit mache müde l Wer sich nicht zusarnmcrinehmen kann, den macht alles müde, nicht allein die Fliederzeit. Mir sollte einer sagen, ich sei müde! Bin ja überhaupt nicht müde zu kriegen. Papa hat eigentlich wohl recht," lachte sie, „ick, das Mädel, habe mehr von seiner Natur und seinem Charakter, als seine Söhne. Der Bernhard liegt sicher noch in den Federn. Der August mag vielleicht schon auf sein; aber ob der Lust hat, solchen Maimorgen zu genießen? Schade um den Jungen!"
Sie war einen Augenblick nachdenklich geworde», schüttelte aber diese Empfindung sofort wieder ab. „Grete, an dir Arbeit, daß der Papa seinen Morgenstrauß auf dem Kaffeetische nicht vermißt," ermahnte sie sich selbst. Sie zog eine kleine Schcere aus der Jackettasche und begann emsig Fliederblüten für den Strauß zu schneiden. Eine besonders prächtige Blütendolde saß etwas hoch an einem Strauch, und soviel Mühe sie sich gab, sie zu erreichen, es >var umsonst. Unwillig stampfte sie mit dem rechten Fuß auf de» Garteukies. „Da schläft nun das ganze Haus von oben bis unten und verschläft diesen Prachtmorgen. Könnte sich nicht Jemand sehen lasten, der mir ein wenig beistände? Schöne Gesellschaft I"
Sie hatte die letzte» Worte in ihrer frischen Art und im Gefühl des Alleinseins ziemlich laut gerufen, und fuhr deshalb doch ein wenig zusammen, als eine muntere Männerstimme rief: „Oho, gnädiges Fräulein, so unwirsch schon am frühen Morgen?"
Sie wandte sich schnell um, das augenblickliche leichte Erröten verschwand vor der bald wieder errungenen Sicher- hell und in gelassener Ruhe, durch welche der Sckelm dfltzte, sagte fie: „Guten Morgen, Herr Leutnant!"
Der junge Dragoner-Offizier, der da unbemerkt bis zum Flieder-Bosquet heraugekommen war, lachte etwas verlegen : „Guten Morgen, gnädiges Fräulein. Verzeihen Sie, daß ich den Guten-Morqengruß vergaß, aber Ihr Ausruf..."
Er stockte, aber Grete fuhr entschieden fort: „Schöne Gesellschaft, sagte ich. Nun, stimmt das etwa nicht? Ein wahrer Laugschläferfitz ist Papas Haus."
„Aber ich bin doch jetzt schon erschienen, gnädiges Fräulein," wandte Arnold von Brandow ein.
„Bald halb sechs Uhr!" lachte fie. „Für einen Herrn der Schöpfung gerade keine großartige Leistung und für einen Soldaten erst recht nicht. Und dann, Herr Leutnant," fie ward ernster, „möchte ich Sie daran erinnert, was Sie mir versprochen haben, nicht gnädiges Fräulein zu sagen. Ich mag das nicht, und ich weiß, Papa gefällt's auch nicht."
„Aber Fräulein Grete ..."
„Schon gut, also das Thema ist erledigt. Nun seien Sie, bitte, so gut und schneiden Sie mir den Fliederbuschen dort oben ab. Er ist der schönste, aber ich konnte ihn nicht erreichen. So, danke bestens, Herr Leutnant, uud nun wünsche ich einen recht angenehmen Morgen."
Sie wollte gehen.
„Fräulein Grete!" bat er.
„Herr Leutnant?"
„Fräulein Grete, weshalb find Sie immer so, so ganz seltsam zu mir?"
„Ich, zu Ihnen? Aber, Herr Leutnant, das verstehe ich nicht! Ich meine, daß ich höflich, eigentlich viel zu freundschaftlich Ihnen gegenüber bin. Ich, die Tochter deS einstigen Kürassier-Wachtmeisters, und Sie der künftige General . .
„Ach, Grete," sagte er leicht geärgert, „nun fl ^ Sie wieder so. Das ist es ja eben, was ich nickt erträum k > n. Lassen Sie doch ölos das Wachtmeisters-Töchterlem und
meine GeueralS-Zukunft bei Sette, Sie wissen doch selbst, daß Sie eine reizende, anbetungswürdige junge Dame find, daß Sie . . ."
Gretes Augen glänzten, im eigenen Schimmer; sie betrachteten den schmucken Offizier mit mühsam verhaltenem Wohlgefallen. Er gefiel ihr ja, aber deshalb duldete es ihr entschiedener, klarer Verstand doch nicht, daß sich in diesem für fie nicht ganz ungefährlichen Augenblick unter dem krausen Haar die phantafievollen Zukunfts-Hoffnungen festsetzten, deren fie sich bisher glücklich erwehrt. Was fie ihrem Vater wiederholt gesagt, das mußte Wahrheit bleibe». Und so unterbrach fie ihn denn schnell.
„Nein, Herr von Brandow, ich weiß gar nichts und will nichts wissen von dem, was Sie mir da sagen wollen. Ihre Freundlichkeit verleitet Sie, mir, nun sagen wir es gerade heraus, em bischen die Cour zu schneiden. Glauben Sie, daß das ein junges Mädchen nicht stolz machen kann? Ja, wirklich, auch wenn Sie mit dem Kopfe schütteln. Uud ich freue mich in der Tat, wenn Sie mit mir einmal Plaudern. Aber damit ist's auch genug."
„Fräulein Grete, Sie find ein wahrer Gletscher von Kälte!" rief der Leutnant in komischer Verzweiflung.
„Jeder tut, was er kann," entgegnete fie lächelnd.
„Aber warum denn?" rief er aufgeregt.
„Warum?" gab fie in leisem Tone zurück. „Wollen Sie sich nicht einmal umwenden, Herr Leutnant."
Schnell fuhr er herum, sein Vater der Oberst von Brandow, kam eiligen Schrittes über den Hof auf die Gartentür zu.
„Morgen, Fräulein Grete!" rief der stattliche Herr schon von Weitem. „Doch immer noch die erste in der Frühe! Bravo! Das gibt blanke, Helle Augen, kleines Fräulein. Was macht mein Fuchs, Arnold?"
Der Leutnant fuhr verlegen mit der Hand über die Stirn.
(Fortsetzung folgt.)
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