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wieder in die Armee eingereiht. Dies gilt als Zeichen, daß wenigstens das Zontschew-Komitee vorläufig eine größere Aktion in Mazedonien nicht erwartet.
* (Neue Kämpfe in Fürkifch-Arrneuien.) UeberTäbris wird gemeldet: Bei Uschtkilisse in der Nähe von Bajafid ist die armenische Bevölkerung von Kurden und türkischen Soldaten angegriffen worden. Das Dorf wurde geplündert und die Frauen wurden brutalisiert. Dieses Ereignis verursachte eine außerordentliche Gährung in dem Gebiete. Es erhoben sich alsbald zwei Banden der revolutionären Föderation. Die erste unter dem Befehl Vahans griff die türkischen Kasernen bei Mossuu an, wobei es zu einem heftigen Gefecht kam. Die zweite Baude unter dem Befehl Mihrams marschiert auf Uffchkilisse, um Rache für die jüngsten Grausamkeiten zu nehmen.
ss Mit welcher unerbittlichen Strenge in ßhina das Prinzip der Verantwortlichkeit einer Familie für jedes ihrer Mitglieder durchgeführt wird, dafür wird der Arkf. Ztg. aus Kiating ein sehr bezeichnendes Beispiel mitgeterlt. Dort waren die Mandannen seit Jahr und Tag hinter einem Straßenräuber her. Als sie seiner jedoch auf keine Weise habhaft werden konnten, wurden seine Verwandten einer nach dem andern zum Tode verurteilt und auch wirklich enthauptet! Nicht selten wird so bewirkt, daß sich ein Verbrecher, in dem noch nicht alles menschliche Gefühl erloschen ist, selbst der Behörde stellt, wenn er hört, daß sonst Vater und Mutter für ihn büßen müssen; aber diesmal schlug diese Berechnung iehl.
* Gerüchte ans Shanghai sagen, daß der evangelische Bischof, ein Pater und 2 Bekehrte getötet und ein Patrrzum Gefangenen gemacht worden sein sollen.
* Hlew-Hork, 29. Juli. Zu Tausenden umlagern Polen, Finen und russische Juden die von den Zeitungen ausgehängten Depeschen, die die Nachricht von der Ermordung Plehwes brachten. Die Nachricht wurde mit Hellem Freudengeschrei begrüßt.
* Was die Weltausstellung von St. Louis kostet, das wird in der „Review of Reviews' wie folgt, berechnet: Die Geschäftsleute von St. Louis haben für die Ausstellung 20 000 000 Mark gezeichnet, die Stadt gab weitere 20000 000 Mk. und die Hälfte des schönen Forest-Park als Ausstellungsgelände ; der Kongreß gab ohne Vorbehalt 20 000 000 Mk. und dann noch ein Darlehen von 18 000000 Mark. Diese 78 000 000 Mk. wurden ausgegeben für Herrichtung des Bodens, für den Bau der Äusstelluugsgedäude und für Reklame. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat überdies 6 600000 Mk. für ihre eigene Ausstellung ausgegeben, die Ausstellung der Philippinen hat einen Wert von 4 000 000 Mark; 51 Staaten und Territorien sind durch umfassende Ausstellungen vertreten. Die Geldbewilligungen und Subskriptionen dieser Staaten zu den Zwecken der Ausstellung betragen im ganzen 28 560 000 Mark. Die meisten fremdländischen Regierungen haben große und wertvolle Ausstellungen, alle großen Länder, mit Ausnahme Rußlands, haben Gebäude. Ihre Geldbeiträge betragen über 28 000 000 Mark. Deutschland und Frankreich haben das meiste Geld ausgegeben, jeder Staat etwas über 4 000 000 Mark. England, China und Japan haben je 2 000 000 Mk. aufgewandt, Mexiko fast ebenso viel. Auch einige Schaustellungen haben große Kosten verursacht. So haben die „Tiroler Alpen", „Schöpfung" und „Jerusalem" je 3 000 000 Mk. gekostet. Die Städte, Staaten und fremden Regierungen haben für ihre Beteiligung an dieser Weltausstellung mehr als das Doppelte der 60000000 Mk., die Jefferson für das ganze Louistana-Territorium bezahlte, aufgewandt. Die Schätzung berücksichtigt natürlich nicht die großen Kosten, die auf die Privataussieller fallen. Die Versicherung auf Ausstellungsgegenstände beträgt gegen 400 000 000 Mark.
Ter russisch-japanische Krieg.
* London, 28. Juli. Die Pforte benachrichtigte laut einer „Daily Graphic'-Meldung aus Sebastopel die russische Regierung, eine weitere Umwandlung von Schiffen, die mit falschen Papieren die Dardanellen passieren, in Kriegsschiffe, werde die dauernde Schließung des Bosporus für dieTin- und Ausfahrt aller Schiffe der Freiwilligen-Flotte zvr Folge haben.
ss London, 29. Juli. (Oberhaus.) In seiner Erklärung führte der Minister des Aeußeren aus, die Streitfrage betr. die „Malacca" habe das akute Stadium verlassen, wenn sie überhaupt je in dieses eingetreteu sei. Andere, sehr ernste Fragen beschäftigen aber ferner die Aufmerksamkeit der Regierung, wie die des Status der Freiwilligen- Flotte und der internationalen Verpflichtungen betr. die Schifffahrt in den Dardanellen und im Bosporus. Die Fragen könnten aber jedenfalls ohne die Hindernisse untersucht werden, die zweifellos entstanden wären, falls die englischen Schiffe unter Beschlag geblieben wären.
* Aus Tokio wird der „Times" berichtet, daß Fischer in Tago und Jdzu drei Boote des von den Russen versenkten „Knight Commander" auffanden, welche etwa 100 Anzüge enthielten, eine Quantität mexikanischer Dollars, goldene und silberne Uhren und Bücher. Man glaubt, die Mannschaft sei in diesen Booten zu den russischen Kreuzern gerudert, habe aber nicht Zeit erhalten, diese Sachen an Bord zu bringen. Es steht jetzt fest, daß der Kapitän und die Offiziere der „Knight Commander" von den Russen gefangen genommen wurden. Unter den Engländern und Amerikanern in Japan herrsche die größte Entrüstung über die Versenkung des „Knight Commander."
* Wladiwostok, 29. Juli. Der von russischen Kreuzern beschlagnahmte Dampfer „Arabia" mit amerikanischer Fracht Wurde hier eingebracht.
js Irtersöarg, 29. Juli. Wie Kuropatkin an den Kaiser meldet, legte am 27. ds. Mts. eine Frciwilligenab- teilung und Kosaken einer japanischen Aufklärungsabteilung 13 Werst südlich von Tavuan einen Hinterhalt, ließen sie vorbeimarschieren und eröffneten dann das Feuer. 12 Japaner wurdet« getötet, 20 verwundet und zwei Verwundete gefangen genommen, beide vom 2. Garderegiment.
* Aetersbnrg, 27. Juli. Der Wladiwostoker Korrespondent der „Nowoje Wremja" hatte eine Unterredung mit einem dort eingetroffenem Kaufmann, der Port Arthur am 17. Juli auf einer chinesischen Dschunke verließ. Auf der Uebeifahrt nach Tschifn wurden keine Japaner angetroffen. Der Verkehr auf den Dschunken finde überhaupt ungehindert statt; sogar Damen riskieren diesen Weg. In Port Arthur herrsche völlige Ruhe. Alle seien üb.rzeugt, daß eine Erstürmung unmöglich sei. Die Vorräte seien reichlich und die Teuerung bisher unbedeutend. Ein Pfund frisches Fleisch koste 25 Kopeken, zehn Eier 40 Kopeken. Die Zeitung „Nowh Krar" erscheine regelmäßig. Die gesamte männliche Bevölkerung sei bewaffnet und in freiwillige Kollonven eingeteilt, die jeden Morgen eingeübt werden, sodaß die Magazine und Bureaux erst nachmittags aufmachen. Kreuzer und Minenboote laufei! beständig aus, um den Feind zu beunruhige».
* Zketerskarg, 28. Juli. Die „Raff. Telezraphea- Agentur" meldet aus Mulden unter dem 28. Juli: Nachdem festgestcllt worden ist, daß viele Japaner als Chinesen verkleidet, auf den Bergen die Bewegungen der russischen Truppen verfolgen und den eigenen Truppen Signale geben, erfolgte in der rassischen Armee der Befehl, auf solche Spione in den Bergen zu schießen.
' LoNdon, 28. Juli. Die japanischen Generale Oku und Nodzu rücken auf konvergierenden Bergstraßen auf Haitschöng vor. General Kuropatkin setzt kämpfend seinen Rückzug fort unter furchtbaren Schwierigkeiten und durch
die überschwemmte Niederung, in beiden Flanken fortwährend bedroht.
* Loado«, 29. Juli. Wie „Central News" aus Tokio erfahren, befindet sich gegenwärtig eine javanische Division in Stärke von 15 000 Mann auf der Straße nach Mulden. Eine weitere Division hat am 19, ds. Mts. Tschanst angegriffen.
* London, 29. Juli. Daily Mail meldet aus Aoko- hama vom 28. Juli, daß der allgemeine Angriff auf Port Arthur begonnen habe. Eine ähnliche Meldung bringt Daily Telegraph aus Shanghai.
* London, 29. Juli. Ein Telegramm aus Shanghai meldet: Das japanische Geschwader soll am Dienstaa die Befestigungen des Goldenen Hügels bei Port Arthur bombardiert haben. Der Angriff auf Port Arthur schreitet langsam aber sicher fort.
* Aus Gschif« berichten russische Flüchtlinge, daß der russische Torpedobootszerstörer „Leutnant Burakoff" und zwei andere russische Torpedobootzerstörer am 26. von den Japanern mit Torpedos beschossen und gänzlich vernichtet worden seien.
js Tokio, 29. Juli. General Oku berichtet, daß nach Mitteilung gefangener russischer Offiziere General Kuro- patkiu an den letzten Kämpfen teilgenommen habe, daß die Generale Sakalam und Kndragnwitsch bei demselben verwundet worden find. Die russischen Verluste betrugen etwa 2000, die japanischen gegen 1000 Mann.
* Sobald die Japaner in der Gegend von Ksidscha« in der Mandschurei ankamen, köpften sie zwei chinesische Kaufleute wegen Berechnens zu hoher Zuckerpreise. Für Auslieferung jedes Russen aus der Umgegend zahlen die Japaner 400 M-rk, für Chinesen, die den Russen freundlich sind, 200 Mark. Die Japaner plündern die Läden und zahlen für die Landesprodukte nur den halben Preis. Sie konfiszieren sämtlichen Proviant und Fonrage der mandschurischen Bevölkerung mit der Begründung, die Russen hätten ihre Vorräte nur dm Chinesen zur Aufbewahrung übergeben, seien aber die wahren Eigentümer. Die chinesische Bevölkerung jener Gegend ist furchtbar amgebracht gegen die Japaner und wendet ihre Sympathie immer mehr den Rassen zu.
Handel und Verkehr.
* Lcrufferr <r W, 28. Juli. Die Getreideernte ist hier bis auf wenige Reste beendet. Wohl noch selten gingen die Geschäfte des Erntens so rasch von statten wie dieses Jahr; denn die Ernte wurde auch nicht ein einzigesmal durch Regenwerter unterbrochen. Die große Hitze der letzten Wochen beschleunigte die Rebe der Halmfrüchte zusehends, allerdings zum Nachteile des Körnerertrags, der durch das rasche Heranreffen der Aehren geringer wurde als erwartet werden konnte. Die Qualität der Früchte ist eine sehr befriedigende.
* SLuttgcrut, 28. Juli. (Schlachtviehmarkt.) Erlös aus ^8 Schlachtgewicht: Ochsen: vollfleffchige, ausgemästete, höchsten Schlachtwerts 76—78 Pfg., Farren: (Bullen) vollfleischige, höchsten Schlachtwerts 60—61 Pfg., mäßig genährte jüngere.und gut genährte ältere 58—59 Pfg., Kalbeln: vollsteischige, ausgemästete Kalbeln, höchsten Schlachtwerts 69—71 Pfg., Kühe: ältere ansgemästete Kühe und wenig gut entwickelte Kalbeln und jüngere Kühe 66 bis 68 Pfg., Kälber: feinste Mastkälber (Vollmilchmast) und beste Saugkälber 8S bis 88 Pfg., mittlere Mastkälber und gute Saugkälber 80 - 85 Pfg., Schweine: vollfleffchige, der feineren Rassen und Kreuzungen bis zu 1-/4 Jahr 58-59 Pfg., fleischige 56-57 Pfg.
Konkurse.
Wilhelm Scheufele, Schlosssrmeister in Tübingen. Adolf Weck- ler, Weinhändler in Reutlingen. Wilhelm Schumer, Kohlenhändlerin Ostheim, Kanonenweg 198. Karl Hermann Sättele, Kaufmann in Untergröningen. Nachlaß des s Ehr. Schaufler, Hasenwirts in Göp- vmgen. Gustav Gruhle, Gardinenfabrikant in Friedrichshasen. Pauline Henzler gcb. Schock, Eigentümerin der Wirtschaft zum Hasen in Ludwigsburg.
Verantwortlicher Redakteur: W. Ricker, Altensteig.
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Friedrich Schaible, Mudler.
MeLeioierÄer
esuli 1904.
Hi
Schreibhefte
curpfiehlt W. Nieter, Kuchdrurkttei.