von der Fa. C. H. Knorr ist ein Verfahren wegen Meineids, gegen den letzteren außerdem noch wegen Nahrnngsmittel- fälschung eingeleitet worden. Beide Herren haben in der Verhandlung gegen Otto und Kaiser als Zeugen verschwiegen, daß die durch Knorr ausgeführte Ersatzlieferung für die beanstandeten Konserven nach einem anderen Rezept ausge­führt wurde, als nach dem, auf welches Otto und Kaiser verpflichtet waren. Auch bei der Ueberreicdung der Rech­nung für die Ersatzlieferung, welche eine Differenz von nahe­zu 8000 Mar! ergeben hatte, hotte die Intendantur selt­samerweise diese Abänderung verschwiegen. Auch soll sich jetzt herausgeftellt haben, daß Knorr zu der Konserven­lieferung von 1902 ebensowenig Fleischexirakt verwendet habe, wie früher.

* (Verschiedenes.) In Lustnau bei Tübingen suchte ein Italiener die Tochter seiner Hausfrau, welche von seinen feurigen Liebesbeteuerungen nichts wissen wollte, zu erschießen. Auf dem Transport ins Gefängnis entwich er dem Polizei­diener und konnte nicht wieder gefaßt werden. Im Walde des Rudersberges bei Calw wurde durch einen Hund der Leichnam eines erhängten Mannes gefunden. Der Tote war etwa 50 Jahr- alt und schlecht gekleidet, Ausweispapiere hatte er nicht bei sich. In Weigheim, OA. Tutt­lingen, schlug der Blitz in das dem Bauern B. Schmidt gehörige Oekonomiegebäude, das vollständig niederbraunte und auch noch das augebaute Wohnhaus zerstörte. Er­trunken ist am Sonntag beim Baden in der Rems der 15- jährige Gottlob Benignus in Grunbach. Am Mitt­woch wurde bei Mörchingen die Leiche eines 20jährigen Mädchens aus der Donau gezogen. Das Mädchen soll mit einem männlichen Begleiter in einer Wirtschaft in Thalfingen gesehen worden und von dort ans bei der Brücke von Thal- fingen in die Donau gesprungen sein. Da man dort auch einen Herrenhut fand, so ist es nicht unmöglich, daß ein unglückliches Liebespaar den Tod im Wasser suchte.

* Zarmsta-t, 14. Juli. Die hiesigen Arbeitgeber im Baugewerbe haben gestern abend endgültig beschlossen, die organisierten Arbeiter sämtlich vom nächsten Montag ab auszusperren. Schon seit einigen Lagen feiern hier außer den Zimmerern, von denen etwa 200 sich im Ausstande befinden, mit Rücksicht auf die bevorstehende Aussperrung vereinzelt auch die Maurer. Heute mittag hat wiederum eine Anzahl Maurer, als sie von dem gestrigen Beschluß der Arbeitgeber Kenntnis erhielt, die Arbeit niedergelegt.

* Auf dem soeben in Leipzig abgehaltenrn 13. Ver­bandstag deutscher Uhren-Grosfisten wurde folgender Antrag angenommen:Die Mitglieder verpflichten sich, bei In­solvenzen keinem freien oder Zwangsvergleich zuzustimmen, der weniger als 50 Prozent unter Sicherstellung bietet. Ausnahmen sollen nur unter Zustimmung einer besonderen Prüfungskommission zulässig sein".

* Aerti», 14. Juli. Es ist ein wunderliches Spiel der Natur, daß auf die gewaltige Hochwasserwelle des Vorjahres in diesem Sommer ein Wassermangel in den deutschen Strö­men folgt, wie er stellenweise seit 100 Jahren nicht beob­achtet wurde. Am ärgsten ist der Mißftand auch diesmal auf der Oder, doch auch von der Elbe und dem Rhein werden Stockungen der Schifffahrt angezeigt. Mit Recht meint die Nat.-Ztg., daß die Schäden, die der Volkswirt­schaft durch diese Niedrigwasser-Kalamität bcigebracht wer­den, kaum geringer sind, als die vorjährigen Hochwasser­schäden.

ff ZLerkirr, 15. Juli. Der Reichsanzeiger veröffentlicht Las deutsch-englische Schiedsabkommen vom 13. Juli, wel­ches besagt: Deutschland und England vereinbarten als Mitunterzeichner der Haager Konvention in Ausführung des 19. Artikels derselben: 1. Streitige Rechtsfragen und Streitfragen betr. die Auslegung bestehender Verträge wer­den, wenn dieselben nicht auf diplomatischem Wege erledigt

ALs Wismarck ging.

Zeitroman von Georg Paulsen.

(Nachdruck verboten.)

Der neunte März des Jahres 1888 war ein kalter, rauher Wiutertag, er ließ nichts ahnen davon, daß in zwei Wochen der Frühling seinen Einzug halten sollte in die deutschen Laude, der Frühling, der alles belebte und erweckte, was in den grauen Winter-Monaten den erstarrenden Schlaf geschlummert, der dem Vergehen so ähnlich sieht. Alles sollte neu erstehen, sich schmücken mit dem - jungen Grün einer hoffnungsreichen Zukunft, auch dem müden Älter, das sich nach Ruhe sehnte, mußte der nahe Lenz ein neues Auf­atmen bringen. Noch hielt der Winter mit eisernen Klam­mern fest, was er zwingen konnte; aber des strengen Herr­schers harrte ein ebenso entschlossener Gegner, im Frühlings­sturm brauste das junge Leben einher zum Siege über den eisigen, vernichtenden Tyrannen.

Neues Hoffen, neues Atmen I Und neues Hoffen hatte auch die weitesten Kreise des deutschen Volkes erfüllt, als am Abend des achten März der Telegraph durch alle Gauen des Reiches die Kund« trag, in dem Befinden des erkrankten, nun bald einundneunzigjährtgen Kaisers Wilhelm I. sei eine Besserung eingetreten. Erst seit drei Tagen war der Kai­ser bettlägerig, noch vor fünf Tagen hatte man ihn mit seinen ältesten Urenkeln am Fenster seines Arbeitszimmers in dem schlichten Palais Unter.den Linden in Berlin stehen und der begeisterten Volksmenge herzlich zuwinke» sehen. Die Kleinen vor dem alten Herrn hatten sich in ihrem Eifer die zierlichen Näschen an den Fensterscheiben platt gedrückt, und vor Eifer hatten die Prinzchen dann mit den Händen geklatscht. Ein junges blühendes Stück Leben unter den freundliche» Augen des greisen s ' ^ I

Es hatte den Kaiser mit einem l> oi gepackt; gerade

werden können, dem Haager Schiedshof überwiesen, voraus­gesetzt, daß di« Streitfragen nicht die vitalen Interessen, die Unabhänigkeit und die Ehre der beiden vertragschließenden Staaten berühren und nicht die Interesse» dritter Mächte angehen. 2. Die Vertragschließenden wollen jedesmal vor Anrufung des Schiedshofs einen besonderen Schiedsvertrag abschließen, welcher den Streitgegenstand, die Befugnisse des Schiedsrichters und die Frist für die Bildung des Schiedsgerichts sowie für das Verfahren klar bestimmt. 3. Dieses Abkommen gilt für 5 Jahre.

* Aus Finanzkreisen wird versichert, daß die Auflegung einer russische« Anleihe in Deutschland bereits vor Wochen mit den Berliner Banken beschaffen wurde. Es handle sich um 260 Millionen Mark, die zu 5 Prozent ausgenommen werden sollen.

* In die Zustände bei den Herero gewähren die Aus­sagen gifangener Herero-Männer und -Weiber einen ge­wissen Einblick. Diese Gefangenen sagen gleichmäßig aus, daß Samuel Maharero in mancherlei Mißhelligkeiten mit seinen Unterkapitänen gekommen ist. Er hat bei Onganjira fünf und bei Ovimdo drei seiner eigenen Leute, die nicht mehr zum Sturm Vorgehen wollten, mit eigener Hand er­schossen. In Onganjira befand sich dabei sogar der Sohn eines Großmannes, den Samuel neben dem Pontok nieder­schoß, als er sich aus Furcht vor dem Geschützfeuer zu stürmen weigerte. Danach erscheint also Samuel nrcht als der charakterlose Schwächling, wie er meist hingestellt wird; er zieht die notwendigen Folgen aus dem höchst ernsten Kampfe. Allerdings war er schon lange dem Trünke er­geben, aber jetzt feblt ihm offenbar der Alkohol, denn nach den Aussagen der Gefangenen mangelt es den Herero an allem, namentlich an Reis, Kaffee, Tabak und Kleider» ; deshalb haben st« Wohl auch unsere Toten in Onganjira wieder ausgegraben und ihrer Kleider beraubt. Weiter be­richten die bei Okutumba aufgegriffeuen Herero: Die Ot- jimbinguer Bastards werden nachts von den Herero fest­gemacht und tagsüber streng bewacht, ebenso die Berg- damara und Hottentotten, die sich im Lager befinden. Die Gewehre sind diesen Leuten schon längst abgenommen, sie werden mit Kirris bewaffnet ins Gefecht geschickt. Einige wollten im Gefecht bei Ovimbo übergehen, wurden aber durch das fortgesetzte Feuern von deutscher Seite davon ab­gehalten. Bestätigt wtrd noch, daß sich einige der Häupt­linge schon auf dem Wege nach Betschuanaland befunden baben; dem Befehle Samuels, nach dem Lager zurückzu- kehreu, sind Traugott, Kajata und Zacharias nachgekom­men ; Mombo ist aber abgezogen. Danach waren die He­rero schon im Juni nur noch durch Gewalt zusammenzu­halten.

* Der Voss. Ztg. wird aus Kamövrg telegraphiert: Die Schiffbrüchigen des deutschen Dampfers Brake, der am 16. v. Mts. an der Küste Marokkos strandete, wobei 10 Passagiere ertranken, sind jetzt in Hamburg eivgetroffen und erzählen, alle Schiffbrüchige» seien an Land von den arabischen Küstenbewohnern überfallen und vollständig aus­geplündert worden.

Ausländisches.

*Wiev, 15. Juli. In den dem Hofe nahestehenden Kreisen verlautet, daß Kaiser Franz Joseph dem in Gastrin zur Kur weilenden König von Sachsen einen Besuch machen werde, da der offizielle Gegenbesuch des Kaisers in Dresden aus denselben Gründen entfallen dürfte, aus denen die Reise nach London unterblieben ist. Der Kaiser dürfte schwerlich mehr Reisen ins Ausland unternehmen.

ff Zürich, 15. Juli. DerNeuen Züricher Ztg." zu­folge hatte der vom russischen Hauptquartier avberufene Oberst Audeoud heute vormittag eine Audienz bei dem Vor­steher des Militärdepartements, in der ec auf das entschie­denste in Abrede stellt, beleidigende Aeußerungen über die

russische Armee oder deren Führung getan zu haben. Er kenne den Grund des Verlangens Kuropatkins nach seiner Abberufung auch heute noch nicht, da er weder bei der Abmeldung bei dem Geueralstabschef Kuropatkins noch in Petersburg Aufklärung darüber erhalten habe. Ja Peters­burg habe er zu Händen des Kriegsministers, der mit dem Kaiser verreist war, einen schriftlichen Protest hinterlassen. Das Blatt fügt hinzu, daß die russische Regierung dem Er­suchen des Bundesrats um Bekanntgabe des Grundes für die verlangte Rückberufung Audeouds nicht entsprochen habe. Die Meldung eines Berliner Blattes, daß Oberst Audeoud im Namen der nachgerade ungeduldig gewordenen Offiziere bei Kuropatkin vorstellig geworden sei, entspreche nicht der Tatsache.

* Eine neue Strecke der Jungsraubahn ist nunmehr dem Verkehr übergeben worden, die Strecke Rotstock-Eiger- wand, 2868 Meter ü. M. Die nächste Strecke, Eigerwand- Eismeer, 3167 Meter ü. M., wird zu Beginn 1906 er­öffnet.

* Maris, 14. Juli. Zu dem Kirchenstreit mit dem Vatikan teilt derMatin" heute mit, Staatssekretär Merry del Ba! habe, ohne der Eivspruchsnote des Ministers deS Aeußern weiter Rechnung zu tragen, den Bischof von Laval unter Androhung der schwersten Disziplinarstrafen im Falle des Zuwiderhandelns aufgefordert, sich am 20 . Juli in Rom einzufindeu. Der Vatikan droht allen zur Romreise aufgeforderten Bischöfe an, er werde bei der Unterlassung ihrer Reise den Dtözesanen kundgeben, daß sie der bischöf­lichen Würde unwürdig und ihrer kirchlichen Vollmachten entsetzr seien und ferner den Diözesanklerus vom Gehorsam gegen sie entbinden. Die Regierung beharrt den Auf­forderungen der Kurie gegenüber auf dem Standpunkt des Konkordates, daß ohne ihre ausdrückliche Genehmigung die ! Bischöfe ihre Diözese nicht zu verlassen haben.

* London, 15. Juli. Die Morning Post meldet aus Pretoria: Das Elend unter den Buren ist so groß, daß die Regierung eine Kommission zur Untersuchung der Lage eingesetzt hat. Wenigstens 500 Familien find in bitterster Not und verlassen Pretoria, um sich auf den Staatsläudereien niederzulassen.

* Metersönrg, 13. Juli. LautRußki Listok" steht eine wichtige Maßnahme betreffend der Juden unmittelbar bevor. Das Gesetz vom 3. Mai 1882 soll aufgehoben und den Juden gestattet werden, auf dem flachen Lande zu wohnen und Ackerbau zu treiben.

* Koustautiuopek, 14. Juli. Am 6 . Juli umringten Truppen und Baschibozuks im Dorfe Poedviechte, nördlich von Kastoria, eine zwölfköpfige Bande unter Führung von Mitres, die sich jedoch in der Nacht rettete. Die Truppen verloren drei, die Bande zwei Mann. In der letzten Zeit wurden von Komitadschis zehn Mordtaten verübt.

* Korfu, 10. Juli. Ein furchtbares Verbrechen ist hier am 7. ds. Mts. verübt worden. Der hiesige allge­mein sehr geachtete, 70 Jahre alte Advokat Dreigisfevtc war mit seinem Sohn und einer Tochter von einem Spazier­gange um 11 Ühr abends in seine Wohnung zurückgekehrt. Dort verlangte der Sohn, der schon 280000 Franken durchgebracht haben soll, von seinem Vater Geld, was die­ser, unter Zustimmung seiner Tochter, verweigerte. Der in Wut geratene Sohn zog einen Revolver, den er stets bei sich trug und gab je 2 Schüsse auf die Schwester und de» Vater ab, welche beide in den Unterleib getroffen wurden. Der Vater starb noch in der Nacht, das Ableben der Schwester wird stündlich erwartet. Der Mörder wurde so­fort verhaftet und erklärte, er habe eigentlich nur die ihm in Geldsachen feindlich gesinnte Schwester töten wollen.

* Hlem-Kork, 15 . Juli. Im Tompkins-Park fand eine eindrucksvolle Trauerfeier für die Opfer des untergegangeneu DampfersGeneral Slocum" statt Es waren 30000 Deutsche zugegen.

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da als man sich schon rüstete, der nahen Feier seines 91. Geburtstages am 22. März zu gedenken. Galt es doch immer als ausgemacht, daß der erste Hohenzollernkaiser, der Wiederbegründer des Reiches, Hunden Jahre alt werden würde, waren doch zum Beginn von 1888 allerlei mehr naive, als begründete Prophezeiungen hierüber erzählt wor­den. In erstaunlicher Rüstigkeit hatte Kaiser Wilhelm I. feinen neunzigsten Geburtstag gefeiert, und wenn auch seit­dem sich zu Zeiten eine gewisse Müdigkeit, die Neigung zu einem kurzen Schlummer eingestellt, die geistige Tätigkeit, die frische Regsamkeit, waren nicht vermindert. Und jetzt stand der 91. Geburtstag vor der Tür. Freilich seine Feier mußte diesmal eine stillere werden, als sonst, denn krank lag der deutsche Kronprinz, fern im sonnigen Süden, in der Villa Ziririo in San Remo. Und mit der Sorge der Nation um ihren Liebling verband sich der Kummer des greisen kaiserlichen Vaters um den einzigen Sohn.

Nun war auch der Kaiser krank, k*ank nach seiner letzten Freude, die ihm das einmütige Eintreten des Reichs­tags in seinen vaterlandsliebenden Parteien zu Gunsten , der Stärkung der deutschen Wehrkraft bereitet hatte. Eine ' gewaltige Rede des Reichskanzlers Fürsten Bismarck, in welcher die ganze Titanen-Natur des großen Staatsmannes zum Durchbruch kam, hatte die Volksvertreter bezwungen, und in später Abendstunde des entscheidenden Tages hatte der alte Kaiser dem treuen Diener für dessen unermüdliche Hingabe noch in einem eigenhändigen Briefe gedankt. Die letzten Zeilen waren es, die BiSmarck von feinem Kaiser in Händen hielt.

Doch war der Kaiser krank, die Ueberzeugung ging, zumal »ach der besseren Kunde vom Abend deS achten März dahin, daß er genesen würde. Waren doch solche zeitweiligen Indispositionen, wie sie das hohe Alter un­vermeidlich mit sich brachte, nichts Äußergewöhnliches. Nur ein ganz kleiner Kreis von Personen wußte, wir es staud,

daß auch der mächtigste Herrscher der Erde uud der treueste Freund seines Volkes, deu keine herbe Lebens- ' s erfahrung in seinem Vertrauen erschüttert hatte, bald be- ^ rufen sein werde, der Erde zu leisten, was sie von jedem ^ Sterblichen fordert. « 3

Der kommende Frühling rief zu neuem Leben, für I z den glorreichen alten Herrn kam die Zeit, zn scheiden aus HZ der Mitte der Deutschen, die ihn verehrten, die ihn lieb hatten. Ks -

Still war es um des Kaisers Heim; nicht allein die « . selbstverständliche Bereitwilligkeit, dem erlauchten Kranken v - die Ruhe zu wahren, trieb dazu, die Riesenstadt Berlin AZ war auch müde geworden, abgespannt in Folge der Aufregung ?, ° und Sorge ves letzten Tages. Und sie schlief, weil auch ^ sie, ihre Hunderttausende von Bewohnern, das Beste hofften. ? Einsamkeit überall. i

Eintönig klang nachts der Schritt der Wachen vor ^ dem Portale des Palais, das der alte Kaiser sich als Prinz - r von Preußen seinem bescheidenen Charakter, seinen schlichten ! Gewohnheiten gemäß erbaut hatte, langsam gingen die Po­lizeiposten vor dem Hause des Oberhauptes des deutschen Reiches hin und her, um sich in der scharfen Luft etwas zu erwärmen. Vor ihnen ragte auf seinem eheruen Monu­ment die Erzgestalt des große» Friedrich, und sie sagen, es gehe von dem Monument ein Klingen aus, wenn dem Hohen- zollernhause große Ereignisse bevorstehen. Als ob eS sol­cher äußerer Zeichen bedürfte, wenn die Geschichte den Griffel ergreift, um den Abschluß eines Zeitalters zu verzeichne»!

Da überkommt auch den einfachen Menschen eine ahnungs­volle Empfindung, eine innere Stimme scheint ihnen znzu- rufen :Neigt Euer Haupt und harret und schweigt!" Und in Deutschland, in ganz Europa hatte das Gefühl odge- waltet:Die Uhr holt aus zum Schlage für eine andere Zeit I"

(Fortsetzung folgt.)