Wulff, Lorenz Wulff, ist auf seinem Gute Lei Passau im Alter von 80 Jahren gestorben. Er war in seiner aktiven Zeit ei» tüchtiger Artist. Auch als Mensch sagte man ihm viel Angenehmes nach.
* Im ganzen Oberharz haben gewaltige Hagelmassen sehr großen Schaden angerichtet.
* Aerli«, 18. Juni. Der Charlotter Leichenfund ist aufgeklärt, der Täter verhaftet und geständig. Es handelt sich um ein Verbrechen gegen das keimende Leben mit tätlichem Ansgange, das der Täter zu verdecken suchte.
* Aertt«, 21. Juni. Im Pommernbank-Prozeß beantragte der Staatsanwalt gegen Schultz 6 Jahre Gefängnis und 70 000 Mark Geldstrafe, gegen Romeick 5 Jahre Gefängnis und 45 000 Mark Geldstrafe, gegen beide außerdem zehn Jahre Ehrverlust und gegen Bahl drei Monate Gefängnis.
* Die diesjährige Nordlandsreise des Kaisers wird in den ersten Tagen des Juli von Swinemünde aus ihren Anfang nehmen. Für dieselbe find bisher 4 Wochen in Aussicht genommen. Nach der Rückkehr des Kaisers wird die kaiserliche Familie zu mehrwöchentlichem Sommeraufenthalt nach Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel überfiedeln.
* Die konservative »Sck>les. Ztg. * meldet aus Berlin, General v. Throta habe sofort nach seiner Ankunst in Deutsch-Südwestafrika bedeutende Verstärkungen verlangt. Die militärische Lage sei ernst. Oberst Leutwein sei zu weit vorgegangen, so daß die Rückzugs- und Etappeolinie fast ohne Verteidigung seien und es den Herero ein Leichtes wäre, sie an jedem beliebigen Punkte zu durchbrechen und somit unseren Truppen ernste Schwierigkeiten zu bereiten.
* Der Sieger im Gordon -Brünett-Rennen, Thery, erhielt von dem französischen Motorwagenfabrikanten Brafier hunderttausend Franken geschenkt. Jenatzy find von der deutschen Mercedesfabrik doppelt soviel versprochen gewesen, falls er siegte. Nur der Umstand, daß ihm das Benzin ausging, und daß er einen Hund üierfuhr, brachten ihn um den Preis. Als ihn Thery deshalb neckte, entstand ein wüster Austritt. Thery und Jenatzy, die beiden Haupthelden des Wettrennens, gingen mit den Fäusten aufeinander los, so daß man Mühe hatte, sie zu trennen. Das war das »dicke Ende" der Veranstaltuna.
* Der Schnelldampfer »Kaiser Wilhelm II." vom Nord- '
deutschen Lloyd hat in 5 Tagen, 14 Stunden nnd 58 Ml- i nuten die Fahrt von Ncw-Aork nach Bremen zurückgelegt, j Kaiser Wilhelm gratulierte zu diesem Rekord in einer ! Depesche. ;
ff Akeusvvrg, 21. Juni. Nach Meldungen der.Flensburger Nordd. Zeitung" in heute vormittag in unmittel- , barer Nähe des Torpedoschulschiffes .Blücher" ein mit 14 Mann besetztes Boot gekentert. 12 Mann wurden gerettet. Der Unteroffizier Mahnke und der Matrose Schnoor find ertrunken. Die Leiche des Unteroffiziers Mahnke ist gefunden, nach der Leiche Schnoors wird noch gesucht»
* Zkeh, 20. Juni. Wegen Teilnahme an der sozialdemokratischen Maifeier und dadurch begangenen Ungehorsams gegen einen Dienftbefehl wurde der Pionier Karl Kerl zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Der Vertreter der Anklage hatte 2 Jahre beantragt.
Ausländisches.
* Wie», 21. Juni. Der Kaiser empfing heute nachmittag unter feierlichem Zeremoniell die außerordentliche Gesandtschaft des Sultans. Marschall Schakir Pascha überreichte dem Monarchen ein Handschreiben des Sultans und die vom Sultan verliehenen Ordensauszeichnungen. Hierauf stellte Schakir Pascha dem Kaiser den Divisionsgeneral Rahmt Pascha und den Adjutanten Nedjib Bey vor. Der Kaiser richtete an die Mitglieder der außerordentlichen Gesandtschaft huldvolle Worte.
M L-f-f»ucht z»
Sei stark, dich selbst zu zwingen, Sei schnell, um Hilf zu bringen, Sei treu im Jugendstreben,
Sei mild, dem Feind zu vergeben.
Aus der Iremde.
Novelle von Hans Richter.
(Fortsetzung.)
Die türkische Pfeife war dem Prinzen längst ausgegangen. Er ließ das Blatt finken und murmelte in grenzenloser Bestürzung:
„Es ist unerhört, geradezu unerhört I Der ehrenhafteste, solideste, ich hätte fast gesagt spießbürgerlichste Offizier der ganzen Garnison — wie wird sich der arme Kerl im Leben zurechtfinden?"
»Darum hätte ick noch weniger Bange, wenn er allein wäre, aber sie, diese Baronin Dortav, dieses Teufelsweib, ist auch fort, natürlich mit ihm!' knirschte der rote Branr.
„Verst . . ., immer schlimmer!"
»Knall und Fall hat sie Schönau verkauft, weit unter dem Werte, natürlich an so einen GüterauSschlächter, und ist abgereist, niemand weiß, wohin. Der Zusammenhang ist leicht zu erraten."
„Die umgekehrte Welt I er ist der Unerfahrene, Betörte, und sie entführt ihn — armer Auenheim!"
»Natürlich, sie ist ja mit allen Hunden gehetzt. Wissen Sie noch, Durchlaucht, wie ich Ihnen versprach, ihre Vergangenheit festzustellen? Viel habe ich nicht erfahren aber doch etwas. Bor vier bis fünf Jahren waren Sie Sängerin in Luchon, dem bekannten Wcltbade in den Pyrenäen. Dort hat sie auch den Baron Dortan geheiratet. Nun wird sich Wohl noch mehr ermitteln lassen."
„Also doch, und sie leugnet es so entschieden ab!"
' AI. Halle», 21. Juni. Der naturwissenschaftlichen Gesellschaft ist es gelungen, den bisher unbekannten unterirdischen Abfluß des Appenzeller Fählensees 640 Meter tiefer im Rheintal festzustellen.
* FLern, 20. Juni. Drei Studenten der Medizin an der Universität Bern, Keller von Neuenburg, Fauconnet von Genf und Krebs von Riggisberg (Kanton Bern) unternahmen ohne Führer eine Partie auf den stark vergletscherten aussichtsreichen Doldenhorn (3647 Meter.) Sie waren aneinander gefeilt. Beim Aufstieg gerieten sie ins Rutschen, das Seil brach, Keller und Krebs fielen in einen Schrund, Fauconnet holte in Kandersteg Hilfe, worauf 12 Führer und ein Arzt aufbrachen. Keller, ein Sohn des Professors Keller (Neuenburg) starb während des Transportes nach der Doldenhornhütte; Krebs ist verwundet.
* Hfaris, 20. Juni. Die Kommission zur Untersuchung der Karthäuser-Angelegenheit verhörte Lagrave, der in verschiedenen Punkten den von dem Ministerpräsidenten und seinem Sohne gemachten Aussagen widerspricht. Er betonte besonders, Edgar Combes in einem Schreiben darauf hin- gewiesen zu haben, daß es von Nutzen sein werde, den Namen Chaberts nicht an die Oeffentlichkeit zu bringen. Er habe im Laufe des Untersuchungsverfahrens über den Wunsch und die Ermächtigung des Ministerpräsidenten, den Namen Chaberts zu nennen, seine Aussage gemacht und habe daran festgehalten, daß Edgar CombeS keineswegs unwillig gewesen wäre, als er ihm von der Mitteilung der Kalthäuser und dem Vorschlag Chaberts berichtet habe. Lagrave erklärte sodann, daß während seiner Aussage Edgar Combes in das Z'mmcr des Untersuchungsrichters getreten sei und ihn, Lagrave, veranlaßt habe, einige Worte seiner Aussage zu ändern. Lagrave bat schließlich, dem Ministerpräsidenten gegenübergestellt zu werden.
ff Hfaris, 21. Juni. Die Kommission zur Untersuchung der Karthäuserangelegenheit vernahm heute Millerand, der erklärte, er habe seinen früheren Aussagen nichts binzuzu- ^ fügen. Da die Erklärungen Millerands mit denen des j Ministerpräsidenten Combes und feines Sohnes im Wider- j spruch stehen, ist eine Gegenüberstellung der Genannten ungeordnet worden. Im Verlauf der Verhandlung ereignete sich ein sehr bemerkenswerter Zwischenfall. Die antiministerielle Mehrheit äußerte die Absicht, die Kammer sofort mit der Prüfung der Widersprüche zwischen den Aussagen Lagraves und Edgar Combes zu befassen; dies rief große Erregu rg hervor und die Minderheit verließ den Sitzungssaal.
ff 21. Juni. Der heutige Zwischenfall in der
Nntersuchungskommissiou war von unglaublichen Szenen begleitet. Als ein Mitglied der Mehrheit einem der Minderheit das Wort .Bandit" zurief, entstand ein Handgemenge. Tintenfässer flogen durch die Luft und Schläge wurden ausgetauscht. Nach mühevollen Anstrengungen von Mitgliedern, die ihre Kaltblütigkeit bewahrt hatten, gelang es, die Streitenden zu trennen.
* Stockholm, 20. Juni. (Ein Brief des Attentäters Schaumann an den Zaren.) Das Aftonbladet" veröffentlicht die Abschrift eines Briefes von Eugen Schaumann an den Zaren. Schaumann trug das Original des Briefes i bei sich, als er die Tat beging: Ew. Majestät! Mit Hilfe des Prokurators und Senates Ew. Majestät für Finland, welche ohne Rücksicht auf Recht und Gesetz dem Befehl des Generals Bobrikow blind gehorchen ist es dem Generalgouverneur Bobrikow gelungen, vollständig Verwirrung und Rechtlosigkeit hier im Lande zu schaffen. Durch Lügen und falsche Darstellungen ist es dem Geueralaonver- neur und dem Minister-Staatssekretär von Plehwe gelungen, Ew. Majestät zu bewegen, Verordnungen zu erlassen und Beschlüsse zu fassen, welche den Gesetzen widerstreiten, die Ew. Majestät bei der Thronbesteigung fest und unverbrüchlich mit voller Kraft zu wahre« versprachen. Die gesetzes- '
ries der Prinz erregt. »Als ich vor sechs Jahren in Paris war, habe ich sie dort gekannt — die ephemere Berühmtheit eines Theaters zweiten Ranges nnd des großen Opernballes. Damals nannte sie sich Mademoiselle Karla, galt für eine Polin und spröder als solche Tagesschönheiten zu sein pflegen. Na, mau weiß ja, wie und warum sich cos äawos so kostbar zu machen Pflegen. Die Aehnlichkeit fiel mir in Friedental sofort auf, Loch stritt sie so entschieden, daß ich selbst zweifelhaft wurde, daher auch mein Interesse für sie. Aber wir werden bald näheres über sie erfahren. Wie Sie wissen, lebt mein Bruder schon seit Jahren in Paris: er hat sie auch noch gekannt und wird Auskunft über sie geben können."
„Es ist zu spät," murmelte Braut. »Sie wird schon dafür sorgen, daß ihre Spur unauffindbar bleibt und Benno keine Verbindung mehr mit uns anknüpft. Er liebt sie wahnsinnig, wie eben nur ein so unschuldiges, schwärmerisches Herz lieben kann, er vergöttert sie wie einen Engel und sieht nicht, daß sie ein Dämon, eine Tcufelin ist, welche ihn durch ihre koketten Künste auf eine schiefe Ebene zieht, auf der er unaufhaltsam abwärts sinken muß. O mich schaudert, wenn ! ich daran denke, was dieses Weib, das alle Tiefen des Lebens ! kennt, aus unserem guten, ehrlichen, verblendeten, schwachen Benno machen wird! Er ist ja ein harmloses Kind gegen sie, ihr Sklave, und wenn sie ihn wirklich liebt, um so schlimmer ! Ihr Blut, ihre Vergangenheit ist mächtiger als sie, auch gegen ihren Willen wird sie ihn in ihr haltloses Abenteurerleben hinunterziehen.
Prinz Rauenberg nickte zustimmend. Er wußte es aus mehr als einem Beispiel, daß selbst die heißeste Liebe die Kluft zwischen so verschiedenen Lebrusanschauungen und ! Charakteren nicht für immer zu überbrücken vermag, daß früher oder später, wenn nach den Flitterwochen die auf gegenseitige Achtung und geistige Verwandtschaft gegründete ? Harmonie, dos erste Erfordernis einer glücklichen Ehe, den j flüchtigen Rausch der Leidenschaft ersetzen soll, eine Ernüchtrr-
trevesten und kundigsten Beamten des Landes werden ohne gesetzmäßige Untersuchung und Urteil abgesetzt. An deren Stelle werden ernannt unwissende Glücksjäger, heruntergekommene Individuen, sowie Personen, die nach den Landesgesetzen zur Bekleidung von Staatsämtern unberechtigt find. Die intelligentesten utid treuesten Bürger werden verhaftet und verbannt. Sicherheit der persönlichen Freiheit existiert nicht mehr. Da der Minister-Staatssekretär, welcher Ew. Majestät die das Großfürstentum Finland betreffenden Angelegenheiten vorgetragen hat, kein Finläuder und mit den Sitten und Gesetzen des Landes nicht vertraut ist, und da er mit General Bobrikow gemeinsame Interessen hat. so bekommt Ew. Majestät nicht zu wissen, weder wie der wirkliche Zustand ist, noch was die Landesgesetze gebieten. Da keine Aussicht vorhanden ist, daß innerhalb eines übersehbaren Zeitraumes eine wahre Darstellung des wirklichen Zustandes an Ew. Majestät gelangen wird und daß Bobrikow abbernfen wird, bleibt nur noch übrig, zur Notwehr zu greifen und zu versuchen, ihn unschädlich zu machen. Das Mittel ist gewaltsam, aber das einzig« Mittel. Dabei opfere ich mein eigenes Leben mit eigene» Händen, um zu versuchen, Ew. Majestät noch mehr davon zü überzeugen, daß im Großfürstentum Finland wie in Polen und den Ostsee-Provinzen, ja im ganzen russischen Reich Mißstände herrschen. Meinen Beschluß habe ich nach reiflicher Ueber- legung allein gefaßt. Ew. Maj stärk Mit dem Tode vor den Augen schwöre ich bei Gott, daß hier keine Verschwörung vorliegt. Da ich das gute Herz und die edlen Absichten Ew. Majestät kenne, bitte ich Ew. Majestät nur um das eine, sich Klarheit über die wirklichen Zustände des Reiches zu verschaffen, darunter eingerechnet Polen, Finland und die Ostsee-Provinzen. Ich verbleibe mit tiefster, untertänigster Ehrfurcht der alleruntertämgste, treueste Untertan Ew. Majestät. Eugen Schaumann.
* Petersburg, 21. Juni. Der Beisetzung des Generalgouverneurs Bobrikow wohnte» der Kaiser, der Thronfolger und die Großfürsten bei.
" Aonftavtiuopel, 18. Juni. Zwischen den beiden Zi- vilagenteu und dem Generalmspektor von Mazedonien begannen gestern in Salonik die Verhandlungen zwecks Neuregelung der Zehntensteuer in den mazedonischen Wilajets. Die Verhandlungen werden hoffentlich vom Jildiz-Kiosk keine Störung erfahren. Die beide« Zivilageuteu schätzen den Bedarf für das Wilajet Monastir yehufs Vermeidung einer Hungersnot auf fünf Millionen Francs.
* Ko«st<l«tt»0pek, 10- Juni. (Fluch: zweier persischer Prinzen.) Der zweite Sohn des Schahs Muzafer Eddiu und dessen Bruder, der kaiserliche Prinz Muchamed Risa Mirsa sind nach der Türkei geflüchtet. Ueder die Flucht verlautet folgendes: Dieselben brachen gegen Mitte Mai von Teheran in Verkleidung auf und nur von drei Dienern begleitet. Kurz vor Uebertritt über die russische Grenze wurde ihre Spur von persischen Häschern entdeckt. Zwei Diener, von denen einer die Reisekosfe trug, sielen den Haschern in die Hände, während es den beiden Prinzen und dem dritten Diener gluckte, über die Grenze zu gelangen. Die Veranlassung zur Flucht hat ein großes politisches Komplott gegen das Leben des Schahs gegeben, dem man auf die Spur gekommen war. Beide Prinzen sowie mehrere Hofbeamte waren in die Verschwörung verwickelt und ihre Verhaftung und voraussichtliche ExkuUon wäre die unmittelbare Folge der Entdeckung der Verschwörung gewesen. Sie entschlossen sich daher zur Flucht. Es heißt, daß im Zusammenhänge hiermit viele Anhänger der Babi-Sekte verhaftet worden seien — D:e Prinzen kamen in Konftantinopel völlig mittellos an. Die persische Botschaft, welche bereits telegraphische Instruktion haben mußte, halt sich von jedem Verkehr mit den Prinzen fern und läßt sie ebenso aufmerksam bewachen, wie es die türkische Polizei tut. Obgleich die Prinzen schon vier Tage hier sind, haben sie ihre Hotrl-
ung eintreteu muß; statt des engeren Aneinanderschließeus ein kaltes, unglückliches Entfremden.
»Hätte ich eine Ahnung davon gehabt!" murmelteer.
„Und ich habe die Entwickelung mit angesehen «ud die Hände müßig in den Schoß gelegt!" rief Braut und schlug sich mit der Faust vor die Stirn. „O ich Esel — ich traute Benno dieses schnelle, entschlossene Ueberdasknie- brechen nicht zu uud wollte seine erste Hitze austobcn, ihn zu ruhiger Ueberlegunz kommen lassen, wie meine Cousinen mir rieten. Wenn man schon auf Weiberrat hört. Nun kommt alle unsere Weisheit zu spät."
„Verzweifeln Sie nur nicht, bester Braut. Nach Amerika werden Sie Wohl nicht gegangen sein. Vorläufig müssen wir zu erfahren suchen, wo sie find. Dann findet sich das übrige von selbst."
»Uud inzwis en heiratet er die Kokette," knirschte Braut. „Beim Sebastian, ich drehe ihr den Hals um, weun sie ihn soweit bringt. Wie ein Schweißhund möchte ich mich auf ihre Fährte legen, wenn wir nur erst eine solche hätten."
„Das soll unsere erste Sorge sein," antwortete der Prinz. »Zum Glück habe ich io ziemlich in ganz Europa gute Verbindungen, die ich sogleich in Anspruch nehmen will. Fahren Sie nur ruhig nach Prauske zurück und tun Sie im übrigen auf eigene Hand, was Sie für gut halten. Wenn Ihr Urlaub zu Ende ist, hoffe ich Sie mit einer guten Nachricht auf dem Bahnhof zu empfangen.
Der rote Braut verabschiedete sich ein wenig getröstet und Rauenberg ging au den Schreibtisch, um ein Dutzend Depeschen aufzusetzen, die er sogleich zum Telegraphenamt befördern ließ.
Benno hatte in der Tat alle seine Vorbereitungen so heimlich und vorsichtig getroffen, daß niemandem eine Ahnung von seiner Abficht gekommen war. Das Geschehene selbst aber ließ sich nun nicht mehr verbergen und binnen