demnächst eintreffen. Sie Überbringer: auch ein Handschreiben des Sultans au den Kaiser.
* Wie«, 18. Juni. Das Neue Wiener Tagblatt meldet: Fürst Ferdinand von Bulgarien trifft heute früh zu mehrtägigem Aufenthalt in Belgrad ein, woselbst die bulgarisch- serbische Annäherung besprochen werden soll.
* Fürst Ferdinand von Bulgarien weilt soeben in Wie« und wollte den Kaiser Franz Josepf besuchen. Wahrscheinlich wollte er die Zustimmung zur Annahme der Königs- krone erbitten, denn Fürst Ferdinand wäre gern ein König. Kaiser Franz aber lehnte den Empfang ab. um der Türkei, deren Vasall Ferdinand formell nocy ist, keine Gelegenheit zu Mißdeutungen zu bieten.
* Zwischen St. Blasien und dem Titisee ist seit einiger Zeit erne Automobilverbinduug eingeführt, welche sich sehr vorteilhaft bewährt hat. Der elegante Wagen durchfährt die 30 Kilometer lange Strecke bei mäßigem Laufe in 1^ Stunden, ein großer Fortschritt gegen die bisherige vierstündige Postfahrt. Die Fahrt wird täglich dreimal gemacht.
* Saris, 18. Juni. Nach Beendigung des Automobilrennens um den Gordon-Bennett-Preis richtete der deutsche Kaiser an den Präsidenten Loubet folgendes Telegramm: Ich beeile mich, Ihnen zu dem Siege Glück zu wünschen, den die französische Industrie soeben davongetrageu hat und dessen Zeuge ich zu meiner Freude gewesen bin. Der dem Sieger vom Publikum bereitete Empfang beweist, wie sehr ein durch Intelligenz und mutiges Streben auf einem Gebiet von beiderseitigem Interesse errungener Erfolg dazu dient, Gefühle, frei von Rivalität, zu erzeugen. Loubet erwiderte : Ich bin Eurer Majestät ganz besonders für das liebenswürdige Telegramm und für die Gesinnung dankbar, aus der es hervorgegangen ist. Der Erfolg der französischen Industrie konnte nicht besser gewürdigt werden, als von der deutschen Industrie, die vollkommen würdig war, ihn zu erlangen.
* Setersburg, 18. Juni. Die Nachricht von dem Attentat auf Bobrikow macht hier einen nachhaltigen Eindruck. Kein Mensch zweifelt, daß es rein politisch und Rache für die brutale Untcrdrückungspolitik Bobrikows ist. Interessant ist das Verhalten der russischen Presse. Amtliche Blatter sowie die „Petersburgskija Wedomosti" schweigen noch ganz. Die „Nowoje Wremja" bringt einen sehr erregten Leitartikel und bezeichnet das Attentat als ein Werk finländischer Revolutionäre, die den gegenwärtigen Moment aussuchtrn, um Rußlands Verlegenheiten zu vermehren. Das Blatt ist aber überzeugt, daß die russ. Politik hinsichtlich Finlands dadurch nicht die geringste Aenderung erfahren werde. Aehnlich, doch viel gemäßigter urteilen die „Birshewija Wedomosti". Die „Nowoje Wrewja" veröffentlicht gleichzeitig den Bericht eines Mitarbeiters, der vor kurzem Westfinland bereiste, um die Fortschritte der Rusfifizierung zu studieren, und mehrfach mit Bobrikow sprach. Daraus geht hervor, daß Bobrikow das schwedische Element in Finland aufs äußerste bedrängt und verfolgt hat, so daß die maßlose Erbitterung in schwedisch- fiuländischen Kreisen nicht verwunderlich ist.
* Wkadikawkus (Rußland), 18. Juni. In der vergangenen Nacht führte eine Räuberbande durch Schienen- aufreiße» eine Zugentgleisung herbei, überfiel den Postwagen und wechselte mit der Zugwache Schüsse. Als Leute herbeeilten, entflohen die Räuber, breue Blutspuren hinter- lassend. Die Passagiere und die Post sind unbeschädigt.
* Wew-^ork, 19. Juni. Heute wurden weitere 50 Leichen gefunden, und selbst vorsichtige Blätter, wie „Evening Post", schätzen den Gesamtverlust an Menschen auf 911. Die Beerdigungen erfolgen heute. Die krasse Nachlässigkeit des Direktoriums scheint erwiese» und Anklagen find ehestens zu erwarten. John Engelmann erklärt, das Feuer sei schon auf der Höhe der 92. Straße ausgebrochen, und er sei daun bald mit Frau und Sohn ins Wasser gesprungen, auch
mein Haupt mit Asche bestreuend und demütig patyr xsooavi sagend. Jetzt, sichst Da, kommen diese Dummheiten auch bei Benno, der sich so lange davor gehütet hat, und trotzdem wird er ein braver Kerl bleiben, der den reckten Weg schon wieder findet. Most gährt, aber was ein gutes Gewächs ist, klärt sich schon aus. Ein tüchtiger Kern vergeht ebenso wenig, wie Unkraut—und waS den rechten Weg, den steilen, engen Tugendpfad anbetrifft, so würde ich ihm schon das nötige Licht dazu aufstecken, und Ihr auch, der — na, sie sollen sich alle Beide wundern, das schwöre ich beim Sebastian und will mein Leben laug Mops heißen, wenn ich diese Schönauer Teufelin nicht beschwöre, sobald ich nur ihn und sie erwische I — So, und die ganze Geschichte bleibt unter uns, bis sie wieder im Geleise ist. Halt' Dich tapfer, Marte, die andern brauchen nichts zu merken!"
IV.
Das volle Gesicht purpurrot, die bunte Mütze weit in den Nacken zurückgeschoben, den Säbel unter dem Arm, stürmte der rote Braut durch die engen Gassen G . . .'s, keinen Mensche« grüßend, jeden, der ihm nicht aus dem Wege ging, zur Seite stoßend, hielt endlich vor der Villa, welche sein Rittmeister bewohnte, zog die Klingel an der Tür deS Vorgartens und wischte sich nun, laut Pustend, den Schweiß von der Stirn. Ein Livreediener öffnete und meldete ihm, Durchlaucht hätten den Herrn Leutnant bereits gesehen und erwarteten ihn im Rauchzimmer.
Brant wußte hier so genau Bescheid, wie in seiner eigenen Wohnung. Eine Minute später stand er vor dem Prinzen, der im Schlafrock äußerst bequem iu einem Fauteuil lag, in der einen Hand ein französisches Journal, iu der ander» einen Tschibuk, aus dessen breitem, rotem Kopf der duftige Rauch türkischen Tabaks aufstieg. Rauenberg war reich, Garcon und verstand beides zu genießen. Er ließ das Journal fallen, reichte seinem Leutnant die Hand
mehrere andere Passagiere. Sicher sei, daß iu dieser Gegend eiue Panik begann. Der Kapitän hatte acht sichere Lan- ungsplätze, bevor er nach North Brothers Island kam, indessen fuhr er mit dem brennenden Schiffe noch drei englische Meilen weit, augenscheinlich, weil dort der Strand sehr weich und er glaubte, Schiffsbeschädigungen vermeiden zu können.
* Aew-Hork, 18. Juni. Kaiser Wilhelm hat an den deutschen Botschafter Speck v. Sternburg ein Telegramm gerichtet, in welchem er seiner tiefen Ergriffenheit über das schreckliche Unglück Ausdruck gibt, welches die lutherische Gemeinde betroffen hat, und den Botschafter beauftragt, der Gemeinde seine innigste Teilnahme auszusprechen. Der Botschafter hat dem Pastor Haas diese kaiserliche Kundgebung zugleich mit dem Ausdrucke seines eigenen Beileids übermittelt.
* Aeiv-Aork, 18. Juni. Bei der Untersuchung ergaben die Zeugenaussagen, daß das Dampferpersonal sich beim Ausbruch des Brandes schleunigst in Sicherheit brachte. Ein Maat namens Corcoran beschuldigte besonders den ersten Maschinisten Conklmg, Frauen und Kinder rücksichtslos bei Seite geworfen zu haben, weil er auf das Schleppboot springen wollte.
0 Der Preiskampf auf dem Petroleummarkt hält an. In Ae«-Kork hat der Petroleumkönig Rockefeller den , Preis wieder um 10 Pfg. herabsetzen lassen; um ebenso viel sanken die Perroleumpreise in Hamburg. Es ist bereits mitgeteilt worden, daß Rockefeller damit die europäische Konkurrenz treffen will. Dem Publikum bringen die Ermäßigungen jetzt, da wir die langen Abende haben, weniger Vorteil. Rockefeller hat sich auch bemüht, in Rumänien Fuß zu fassen. Dies ist ihm nunmehr insofern geglückt, als er in Bukarest eiue rumänisch-amerikanische Petroleum- Gesellschaft mit einem Grundkapital von 2 Mill. Fr. gründete. Auf dem rumänischen Petroleummarkt hat aber die Berliner > Diskontogesellschaft bisher immer noch die Oberhand, und sie wird ihre Interessen dem amerikanischen Spekulanten gewiß nicht preisgeben.
Der russisch-japanische Krieg.
ff Setersburg, 19. Juni. (Ruff. Telegr.-Ag.) Nach zuverlässigen Meldungen aus Mukden von heute find auf i den gesunkenen japanischen Transportschiffen „Hitachi Maru" und „Sado Maru" ein ganzes Regiment Infanterie mit dem Kommandeur umgekommen.
* Laudon, 18. Juni. Der „Central News" wird aus Tokio gemeldet: Ein japanischer Dampfer wurde gestern abend vom Wladiwostokgeschwader angegriffen, entkam aber nach Fukuyama. Ein anderer Dampfer, der „Sakomaru", wurde von den Russen visitiert, jedoch freigelassen, da der russische Admiral anscheinend das Herannaheu japanischer Kriegsschiffe fürchtete.
ff London, 19. Juni. Dem Reuterschen Bureau wird aus Lianjang von gestern gemeldet: Während der Schlacht bei Wafaugou richteten 50 japanische Geschütze ihr Feuer auf die russische Stellung. Besonders die Wirkung der Schrapnels war schrecklich. Die Schlacht wurde von der Artillerie entschieden. Die Russen umgingen den linken japanischen Flügel, aber durch eine Schwenkung änderten die Japaner ihre Front und rückten auf die drei verteidigten, bewunderungswert befestigten russischen Stellungen vor. Die moralische Haltung des russischen Heeres war ausgezeichnet. Kuropatkin hat in einem Armeebefehl die Truppen aufge- fordert, ihr Vertrauen zu bewahren. Die Japaner vor Port Arthur schaffen Belagerungsgeschütze heran. Der Rückmarsch der Russen vor der überlegenen Macht der Gegner bei Wafaugou und der Vormarsch der Japaner östlich und nordöstlich von der russischen Stellung berechtigen zu der Annahme, daß ein noch größeres Gefecht in der südöstlichen Gegend bevorstehe.
und sagte: „Vor allen Dingen setzen sie Sich, sonst rührt Sie, fürchte ich, der Schlag. Sie sind wahrhaftig auf Urlaub noch dicker geworden — gute Pflege natürlich ! Bitte, bedienen Sie sich!"
Er schob ihm ein silbernes Tablette zu, aut welchem mehrere Flaschen Liqueur und eine Karaffe Wein standen.
Brant schenkte sich ein Glas des letzteren ein und stürzte es hinunter, lehnte aber die offerierte Zigarre ab. Er keuchte und schwitzte noch vom tollen Laufen.
„Nun sagen Sie mir ums Himmelswilleu, bester Sebastian," fuhr der Hausherr fort, „was Sie hier treiben. Ich sah Sie herangestürmt kommen, wie eine Windsbraut, und dachte mir gleich, Sie haben Sich verlobt, oder es ist sonst ein Unglück passiert. Ohne triftigen Grund vergeuden Sie doch keinen Tag Ihres Urlaubs in diesem traurigen Neste."
„Wahrhaftig, und ich wollte doch, ich wäre gar nicht auf Urlaub gegangen. Durchlaucht wissen doch, daß Benno Auenheim beurlaubt ist."
„Und noch dazu hier in G . . ., aber sehen läßt er sich nicht und wenn man zu ihm gehl, ist er nie zu Hause. Wie es scheint, hat er wieder einmal die Ungnade Seiner Excellenz erregt."
„Sehr ernstlich sogar, so daß es vielleicht für immer zwischen de» Beiden aus ist. Er war vor acht Tagen in Friedental — Hab' ihn selbst gesehen — und verlangte von dem General die Einwilligung zu seiner Heirat mit — nun raten Sie, Durchlaucht!"
„Benno heiraten, dieses Kind? — Der Teufel, spannen Sie mich nicht auf die Folter, Brant! — Wen will er denn?"
„Die Baronin Dortan! Sie eri»nern Sich doch?"
Der Prinz sprang auf und starrte sein Gegenüber an, als traute er seinen Ohren nicht.
„Nicht möglich!" stieß er hervor. „Auenheim und diese Frau — das ist wieder einer Ihrer schlechten Witze!"
' Land«», 19. Juni. Reuters Bureau meldet aus Petersburg: 1100 bei Wafangou verwundete Russen, darunter 55 Offiziere, erreichten Liaujang. Der Gesamt- verluft beträgt etwa 2000 Mann. Die Truppen Stackel- bergs marschieren jetzt nordwärts, da die Bahn nur wenige tausend Mann befördern könne. Insgesamt hatten -bei Wafangou 42 russische gegen 44 japanische Bataillone gestanden. Hingegen waren die Japaner den Russen an Artillerie sehr überlegen, da sie über 200 Geschütze verfügten.
ff Im Einzelnen ist den vorliegenden Telegrammen zufolge Nachstehendes hervorzuhebeu: In den Kämpfen von Wafangou und folgenden wurde das Korps des Generals Stackelberg furchtbar zusammengeschoffen. 14 000 Manu sollen gefallen oder verwundet sein. Ganz besonders groß soll die Zahl der Leichtverwundeten sein, von denen viele bereits in Liaujang eingetroffen find. Die Japaner sandten allein aus 108 Geschützen einen ununterbrochenen Kugelregen gegen die russischen Abteilungen. Die Stackelberg'schen Truppen wichen nicht, daher kam es, daß der Rückzug zu spät angetreteu wurde und die Verluste so groß sind. Allerdings spotten auch die Verluste der Japaner jeder Beschreibung. Die Trümmer des Korps Stackelberg sollen von Japanern umzingelt und verloren sein. Stackelberg s selbst soll verwundet sein. Die beiden zur Deckung deS , Stackelberg'schen Rückzuges von General Kuropatkin entsandten Divisionen kamen zu spät, da General Nodzu das Korps bereits abgeschnitten hatte, ehe die Verstärkungen herankamen. Die beiden Divisionen scheinen jedoch gleichfalls in den Kampf verwickelt worden zu sein, es heißt wenigstens, daß bei dem von der 1. japanischen Armee vor einigen Tagen genommenen Hsiujen eine Schlacht statt- gefunden habe.
* Saris, 18. Juni. „Echo de Paris" will aus Petersburg unter allem Vorbehalte erfahren haben, dort gehe das Gerücht, Stackelberg soll bei seinem Rückzuge nach der Schlacht bei Wafangon 10000 Mann an Toten, Verwundeten oder Gfangenen verloren habe. Die auf dem linken Flügel stehende Division sei umgangen und vernichtet worden.
* Saris, 18. Juni. Aus Tokio wird berichtet, daß die Bildung eines 3. japanischen Armeekorps aus alten Soldaten im Gange ist.
' Fokio, 19. Juni. (Reutermeldung.) Das Transportschiff „Jzumi Maru" wurde am M'ttwoch von den Russen in der Nähe von Oschima in den Grund gebohrt. Die Passagiere und die Mannschaft wurden von dem „Gromoboi" gerettet.
Handel und Verkehr.
* Huttlirrgerr, 16. Juni. Auf dem heute begonnenen Wollmarkt wurden bei lebhaftem Handel für Primaware 130 Mk., für geringere Qualität 123 Mk. erlöst. Ein erheblicher Teil der Zufuhr ist bereits abgesetzt.
* Dc>n öer untern Jagst, II. Juni. Dieses Jahr scheint für unser Tal ein rechtes Segensjahr werden zu wollen. Dank der prächtigen Maiwitteruna, welcher sich die des Juni bis jetzt ebenbürtig anschließt, wurde die Vegetation mächtig gefördert. Tie Obstbäume, und zwar alle Arten derselben, haben eine Masse Früchte angesetzt. Die Fruchtfelder stehen wunderschön, drohen aber allerdings, wenn diese Treibhauswitterung anhält, zu lagern. Futter gibt es eine Menge; der erste Kleeschlnitt wurde bereits bei prächtigem Wetter Angebracht; die Ernte des Wiesenheus beginnt in nächster Woche. Auch der Wcin- stock, bei welchem natürlich noch sehr viel auf die Blüte ankommt, berechtigt zu den schönsten Hoffnungen.
* Kircveirn u. T„ 8. Juni. Mit der Heuernte hat man hier und in den Landgemeinden begonnen. Dieselbe fällt quantitativ sehr gut aus, es ist soviel Gras gewachsen, daß das Heu unwert ist. Auch mit der Kirschenernte bat man in den Talgemeinden begonnen, soweit es sich um frühere Sorten handelt. Einzelne Orte haben einen schönen Ertrag zu hoffen, wogegen wieder in anderen der Ansatz dezimiert wurde. Ebenso verhält es sich mit dem Kernobst, welches überall prächtig geblüht und Früchteansätze getrieben hatte. Allein die Dauer-
' Regen des Mai haben sehr geschadet und so fielen die Ansätze massen- ! hast ab. Es gibt hier eben auch ein sog. Glücksjahr.
i Verantwortlicher Redakteur: W. Ri eker, Altensteig.
„Leider die vollste Wahrheit", antwortete Brant so ernst, daß jener nicht mehr zweifeln konnte. „Excellenz wollte natürlich davon nichts wissen, es kam zu harten Worte», zum offenen Bruch. Tags darauf reichte Benno Urlaub ein und zugleich, was kein Mensch erfuhr, den Abschied. Vorgestern schon traf die Genehmigung ein, also ganz außerordentlich schnell, durch direkte Kabinetsordre — wahrscheinlich steckt der General dahinter — und seitdem hat niemand Benno mehr gesehen. In aller Stille hat er seine Pferde und Möbel verkauft, ein paar große Kisten sougeschickt und ist verschwunden wie einer, der nie mehr wiederkommt. Da ist sein Abschied an mich."
Rauenberg nahm den Brief, welchen der rote Braut ihm reichte, und las:
„Bester, lieber Georg I
Du wirft mir zürnen, daß ich Dich von meinem Bor- l haben nicht in Kenntnis setzte, nicht einmal persönlich von Dir ! Abschied nehme — ich konnte es nicht; Du würdest mich zu halten versucht haben. Weshalb sollten wir schließlich mit einem Streit auseinander gehen? Denn für mich gibt es kein Zurück mehr. Ich werfe meine Vergangenheit von mir und bin im Begriff, mich weit draußen in der Fremde auf die eigenen Füße zu stelle». Wünsche mir Glück, wie ich eS Dir von ganzem Herzen wünsche. Wenn Du es so recht überlegen wirst, kannst Du mir nicht ernstlich zürnen, alter, treuer Freund. Vielleicht hörst Du erst nach Jahren, vielleicht nie mehr von mir. Sollte ich je eines andern Hilfe brauchen, so wendeich mich zuerst an Dich.
Einen Gruß an Frau und Herrn von Rieding und die jungen Damen, welche Dir Dein Lebensglück sicher und friedlich begründen helfen werden, sowie ov Durchlaucht Rauenberg, einen letzten Gruß und Freundeskuß für Dich, mein lieber Georg!" In steter Treue Dein
Benuo von Auenheim."
(Fonsetzung folgt.)