* ßalw, 13. Mai. Von den bei dem Eisenbahnunglück am schwersten betroffenen Personen hat Frau Haffa-Basel, der beide Füße abgesahreu wurden, das Bewußtsein wieder erlangt; ihr Zustand ist aber hoffnungslos. Frau Nach­felder, die einen Fuß verloren hat, befindet sich den Um­ständen entsprechend Wohl, ebenso das vierjährige Mädchen, das acht Finger größtenteils ganz verloren hat. Ob dieses Kind die Gebrauchsfähigreit seiner Hände wieder erhalten wird, ist noch nichl vorauszusehen. Gestern wurde das auf der Unglücksstätte getötete Kind auf dem hiesigen Friedhöfe beerdigt. Die Verunglückten befinden sich alle in dem hiesigen Krankenhause.

* Pforzheim, 14. Mai. Daß Erdöllampen ein gefähr­liches Mittel find, zeigt wieder ein in der Roseustraße vor­gekommener, bedauerlicher Unglücksfall. Die 25jährige Anna Mößner stieß beim Zimmeraufräumen unversehens die brennende Tischlampe um. Das ausfließende Erdöl entzündete sich sofort und setzte die Kleider des Mädchens in Brand. Dabei erlitt dasselbe so schwere Verletzungen, daß es jetzt, 14 Tage »ach dem Unglück, im Krankenhause verstorben ist. Der Vater, welcher seiner Tochter zu Hilfe i sprang, hat ebenfalls Brandwunden davongetragen.

* Der Bürgerausschuß zu Mannheim genehmigte das Ortsstatut, welches ab 1. Juni mit wenigen Ausnahmen die völlige Sonntagsruhe für den Großhandel anordnet.

* (Das Wein-Schwein.) Aus dem weingesegneten Mark- gräflerlande in Bade» wird den Hamburger Nachrichten geschrieben: .In einem unserer Dörfer vermißte kürzlich ein Mann, der nicht nur im glücklichen Besitz eigener Reben und emes entsprechenden Weinkellers ist, sondern der im Stalle eigenesSchwienes" züchtet, sein Borstenvieh. Nun sind, des leichteren Transportes der Weinfässer wegen, die Kellerzugänge in den Weinorten oft recht bequem wie fauste Abhänge angelegt, die zu begehen, nicht nur Zwei-, sondern auch Vierfüßlern leicht fällt. In so einem Ort am Kaiser­stuhl soll man dereinst zur Zeit desNeuen" Ochs und Herren im Schlafe des Gerechten neben einander im Keller gefunden haben; sie hatten bei der Heimfahrt in der Finsternis den Weg zum Stall mit jenem zum Keller ver­wechselt, und offenbar waren nach des Tages Last und Mühe beide leichterabi" alsaufi" gegangen. Auch besagtes Schwein befand sich am Tag nach dem Ver­schwinden im Keller wieder; doch mit der einen Entdeckung war's nicht getan. Der Eigentümer sah noch mehr; sein Rüsseltier hatte sich, reibselig wie Schweine find, unten an den mit so vielen Rebsäften gefüllten Fässern gerieben und hatte dabei einen Abfluß in Bewegung gefetzt. Erste Folge: der Wein floß in den Keller; zweite: das Schwein trank und trank, denn an etwa 170 Liter kann auch ein Vier­füßler gehörig zechen. Dritte Folge: ein stark betrunkenes Schwein. Vierte und letzte: ein bis auf die Knochen ver­wunderter Eigentümer, der nun zwar weniger Wein besitzt, aber, da das verlorene Vieh wieder gefunden ist, immer­hin noch von vielem Schwein reden darf.

* Saarvrücken, 14. Mai. Im hiesigen Rathause er­widerte der Kaiser auf die Begrüßungsansprache des Bürger­meisters: Empfangen Sie den Dank der Kaiserin und meinen für die freundlichen Worte, die Sie soeben ge­sprochen haben, und für den Empfang, den uns die Bürger- fchaft dieser Stadt bereitet hat. Der Jubel, der von Her­zen kam, ist zu unseren Herzen gedrungen und wir wissen wohl den Grund desselben zu schätzen und zu verstehen. Denn dieses Vermächtnis hier, des hochseliqen Kaisers, schreibt in kurzen Züge» die Geschichte der großen Ereig­nisse, die die Stadt durchgemacht hat, dauernd festgelegt für kommende Geschlechter. In schwerer Zeit, wo des großen Kaisers Majestät auszog, um Las deutsche Volk zu einen, wo noch ungewiß die Zukunft vor ihm lag und in mäch-

«Z L-f-f»ucht M

Selten, daß ein Weggenoss' Länger bei dir weilet,

Als der Blumen holder Dust, Mit den Winden eilet.

Der junge Kerr.

Von Leopold Sturm.

(Fortsetzung.)

Der Besuch des jungen Herzogs war für die neunte Vormittagsstuude bestimmt, eine etwas frühe Stunde im be­ginnenden Herbst, aber da der Anschluß zum Kurierzuge nach Hohenburg erreicht werden mußte, ließ sich eine andere Stunde nicht wohl bemessen. Gustel und Trude waren überglücklich, bei diesem feierlichen Staatsakt eine Rolle spielen zu können, und die geschickte Eva hatte mehr wie genug zu tun, um alle Wünsche zu erfüllen, allen Anforder­ungen gerecht zu werden.

Ernestine war zuerst Herrin ihrer selbst. Vergebens hatte Eva beteuert, daß ihre Prinzessin bei einer solchen feierlichen Gelegenheit doch besondere Sorgfalt auf ihre Toilette verwenden müsse und keinesfalls hinter ihren Freund­innen zurückstehen dürfe, zumal man ja ... . Aber diese kleine Geschwätzigkeit war der zungenfertigen Zofe übel be­kommen. Auch die Lobes-Hymnen, welche sie dem jungen Herzog fingen wollte, wurden ihr kurzer Hand von der jungen Durchlaucht abgeschnitten.

»Ich bin fertig!" Damit erhob sich Ernestine und ging hinaus.

Eva schlug die Hände über dem Kopf zusammen, und Gustel und Trude machten es ihr nach, als sie diesen jungen Damen den Vorfall erzählte.

Vielleicht ward Ernestine von Goldenberg nach Jahres­frist Herzogin von Hohenburg, konnte es wenigstens sein,

tigem Ringen das deutsche Volk seine Einigkeit wiederfand, da war es dieser Stadt vergönnt, den Heldengreis zu be­grüßen auf seiner Fahrt ins Schlachtfeld. Seinem Wirken und der Gnade Gottes, die ihn berief und unterstützte, ist es zu danken, daß nunmehr die Stadt nicht mehr Grenz- ! stadt, und daß dieses Land nicht mehr verwüstenden Ein­fällen von Feinden preisgegeben ist. Denn nunmehr komme ich, sein Nachfolger, als deutscher Kaiser aus der deutschen Grenzstadt Metz, deren Bollwerk fest gelagert ist vor diesen Landen, die, so Gott will, niemals wieder im Krieg verwüstet werden; denn so jederDeutsche seine Pflicht tut, an seinem Vaterlande, sein Heim begründet und seine Kräfte dem Vaterlande widmet, in jedem Stande und auf jedem Gebiete, so wird es uns auch vergönnt sein, daß unsere Einigkeit sich der Welt nach außen so darstellt, wie es notwendig ist, damit wir im Frieden leben, und ich bitte Gott, daß er mich unterstützen wird, in diesem Werke, mei­nem Lande den Frieden zu erhalten, damit sich auch diese fleißigen Städte unter dem Schutze des Friedens und des kaiserlichen Schildes ausbreiten und entwickeln mögen. Denn die felsenfeste Ueberzeugung und das felsenfeste Vertrauen habe ich, daß, da Gott will, da wir ein gutes Gewissen haben und nirgends Händel suchen, er uns auch beistehen wird, sollte jemals mit feindlicher Gewalt in unsere Fried­fertigkeit eingegriffen werden. Ihnen aber, verehrter Herr Bürgermeister, will ich meinen herzlichen Dank und meiner Freude Ausdruck geben, daß es uns vergönnt ist, diesen Festsaal zu sehen. Ich bin fest überzeugt, daß die Bürger­schaft, die durch diesen Saal schreitet, von erinverungs- fchweren Bildern ergriffen, niemals vom rechten Wege wan­ken wird und daß ihre Liebe zu Thron und Altar, Vater­land und Kaiser immer gleich warmherzig schlagen wird.

* Berlin, 14. Mai. Der nächste Transport für Deutsch- Südwcstafrika verläßt am 19. Mai Berlin und tritt am 20. von Hamburg aus die Ausreise an. Er besteht aus 25 Offizieren, 40 Unteroffizieren und 500 Mann. Mit diesem Transport zugleich wird auch Generalleutnant Trotha ! die Reise antreten. ;

* Berlin, 14. Mai. Zwecks Ankauf von Pferden für Deutsch-Südwestafrika finden im Laufe der nächsten Woche in verschiedenen Städten Ostpreußens öffentliche Märkte statt. Die gekauften Pferde, etwa 800, werden sofort ab- genommen und bar bezahlt, sodann nach dem Truppen­übungsplatz Münster bei Lüneburg und später nach Ham­burg befördert, von wo aus die Verschiffung erfolgt.

0 Jetzt hat man sich auch der armen geplagten Reichs­boten angenommen. Die Hamburg-Amerika-Linie hat dem Reichstagspräsidentcn 35 Freibilletts zu einer Nordlands- fahit vom 3. bis 16. Jnni zur Verfügung gestellt, die den einzelnen Parteien nach Maßgabe ihrer Mitgliederzahl zu- gestellt werden sollen. Ob nur dieBraven" bei der Ver­teilung berücksichtigt werden, die auch bei deu nicht inte­ressanten Verhandlungen stets zur Stelle sind?

* Düsseldorf, 9. Mai. Ein gemeingefährlicher Schwind­ler ist der in der heutigen Strafkammersttzung aus dem Zuchthause in Siegburg vorgeführte Agent Bruno Graupner, der erst kürzlich au hiesiger Gerichtsstätte zu 2^/, Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Er hatte in Düsseldorf ein Bank- und Inkasso-Institut" gegründet, durch Inserate in den Tagesblättern Teilhaber, Buchhalter und sonstiges Ge­schäftspersonal gesucht und den vielen Reflektanten aus Rheinland und Westfalen Kautionsgelder abgeschwindelt' Damit war alsdann jedesmal die Tätigkeit des Herrn Bankiers erledigt. Heute waren ihm weitere derartige Kautionsschwin­deleien zur Last gelegt. Urteil: drei Jahre Zuchthaus.

* Drei Kinder spielten in der Nähe von Kerdorf in Westfalen auf dem Felde neben ihrer arbeitenden Mutter. Da brach ein Gewitter mit Hagelschauer los. Die Kinder rückten zusammen und die Mutter bedeckte sie zum Schutze

und jetzt geberdete sie sich, als sei dieser hohe Besuch ihr vollkommen gleichgiltig.

Nun am Ende . . . würde sie doch Wohl ihr bekannies Glück haben, würde ihr kühler Stolz mehr Eindruck machen, als die bestrickeudsteLiebenswürdigkeit anderer weiblicher Wesen.

Wenn die beiden jungen Dämchen nebst der super­klugen Dienerin hätten beobachten können, wie wenig von Kühle und Stolz in dem Antlitz der jungen Prinzessin zu lesen war, als sie jetzt, in einen unscheinbaren Mantel ge­hüllt, in den stillsten Parkgängen lustwandelte, ihren Gedanken nachhiug.

Nochmals sagte sie es sich: Es gab für sie keine andere Wahl, aber sie wäre am liebsten ganz, ganz wo ander? gewesen, als heute in Goldenberq.

Es war kaum acht Uhr morgens. Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Fürsten, und die einsame Spaziergängerin rechnete selbstverstäudlch damit, daß die Ankunft des Herzogs mit dem Glockenschlag der anberaumten Stunde erfolgen würde. Und bis dahin war es noch über eine Stunde. Da hinunter dehnte sich die Chaussee nach Freudau auS, von den Kastanien, die sie begrenzten, schimmerte es im dunkeln Grün schon in den Farben des Herbstes, in Gelb und Rot. ES war still an diesem Morgen. Das Manöver zog sich jetzt weiter von Goldenberg fort und näher nach Freudau zu, die Regimenter waren schon in der Morgenfrühe aus ihren Biwacks zum Weitermarsch aufgebrochen. Ein paar arme gejagte Häslein stoben über die Chaussee dahin; mit trübem Lächeln schaute die Prinzessin ihren possierliche» Sprüngen nach, eine so große Freundin der Natur und ihrer Bewohner sie war, heute ging ihr die sonstige Freiheit des Empfindens ab.

Langsam warsie weiter vorangeschritten. Einige Bauern- Wagen rollten vorüber, deren Führer ehrerbietig grüßten. Ernestine dankte mit gewohnter Freundlichkeit, aber unschwer sahen die Leute, daß die gnädige Herrschaft heute nicht bei

gegen den Hagel mit einem Tuch. Plötzlich warf ein Blitz alle zu Boden. Die Kinder wurden getötet, die Mutter blieb unverletzt.

* Kamöurg, 13. Mai. Der der Schichauwerft gehörige SchnelldampferKaiser Friedrich", der jahrelang wegen eines Konftruktioufehlers unbenutzt frstlag, ist unter Dampf gestellt, da sein Verkauf an Rußland perfekt sein soll. Der Verkauf derAuguste Viktoria" bestätigt sich. Der Dampfer ist bereits nach Libau unterwegs.

ss Straßvurg, 13. Mai. Bischof Benzler von Metz hat dem Kaiser angezeigt, daß er das Interdikt über den Kirchhof in Fameck zurückgezogen habe.

* Straßvrrrg, 14. Mai. In Thann fuhr das Automobil eines Fabrikanten in eine Prozession hinein. Ein 8jähr. Knabe wurde getötet, dessen Vater schwer verletzt. Die er­bitterte Menge wollte den Fabrikanten lynchen.

* Wetz, 14. Mai. Das Kaiserpaar wurde nach der Ankunft bei der neuen Kirche am Portal derselben vom Konsistorium mit Konsistorialrat Braun an der Spitze em­pfangen. Unter den Teilnehmern an der Feier befanden sich auch der Dekan der evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Straßburg, Professor Nowack und der Pro­fessor der theologischen Fakultät Ficker. Der Kaiser hielt unmittelbar am Fuße des Kaiser Wilhelmdenkmals und nahm hier deu Vorbeimarsch der Truppen des 16. Armee­korps ab, der bis 2^/^ Uhr nachmittags währte. Nachdem der Kaiser im Beisein der Kommandeure und des Gefolges zahlreiche militärische Meldungen entgegengenommen und Kritik abgrhalten hatte, fuhr das Kaiserpaar mir der Prin­zessin zum Bahnhofe.

Ausländisches.

* Wie«, 14. Mai. Große Anforderungen der Kriegs­verwaltung haben in den Delegiertenkreisen Ueberraschung und Verstimmung hervorgerufen. Der neue Bedarf, sowie die im vorigen Jahre bewilligte Anschaffung von Haubitzen entspricht einem Gesamtbedarfe von 390 bis 400 Millionen Kr. Um diesen Betrag auszubringeu, wird man zur Auf­nahme einer Anleihe schreiten müssen.

* (Ein Ministerkabinettschef verhaftet.) In der An­gelegenheit des früheren Ministers Nasi ist im Ministerium der öffentlichen Arbeiten der Sektionschef Commendatore Consiglia verhaftet worden, der früher Kabiuettschef unter Nasi gewesen ist.

ss Ueber den Rückgang der russischen Renten in Baris wird dem B. T. von dort gemeldet: Die Verstimmung gegen die russischen Renten, die seit dem Eintreffen der Niederlage am Ä)olu akut geworden ist, hat sich durch die Kunde von dem Abschluß der Verhandlungen über die Emission von 800 Millionen Franks 5prozentige Schatzbous noch gesteigert. Das Publikum zeigt keine Neigung, die neuen Titel aufzunehmen und die Emissionsbanken befinden sich dieser mürrischen Haltung der Kapitalisten gegenüber in Verlegenheit. Man behauptet, daß sie selbst zu 98, also 1 °/g unter dem Emissionskurs, keine Abnahme finden. Das allgemeine Mißtrauen gegen Rußland tritt aber auch, wenn­gleich noch schüchtern, in der Presse hervor und äußert sich in der offenen Besorgnis, daß Rußland mit noch weiteren Anforderungen an den französischen Kapitalsmarkt heran­treten könnte und daß der Erlös der Schatzscheinoperatiou nur zu Kouponzahlungen bestimmt sei. Verdenken kan» man es den Franzosen nicht, wenn sie endlich die Hand auf die Tasche legen; aber was wird man in Rußland sagen, wenn gerade in diesen kritischen Wochen die finan­zielle Hilfe desbefreundeten und verbündeten" Frankreich ausbleibt I Das wirkt schlimmer als eine kalte Douche.

* London, 11. Mai. Zu den Unruhen in Deutsch- Südwestafrika meldet der Standard aus Johannesburg: Die in den Randminen beschäftigten Damaraneger laufen heimlich weg, um sich den aufständischen Hereros anzn-

der Sache war. Sie sahen sich mehr als einmal im Weiterwandern nach der Einsamen um, die junge Dame achtete nicht darauf.

Mit ihrer Mutter kam ein keckes kleines blondes Mädel die Straße entlang. Sie war ein Liebling Ernestine's auS dem Dorfe Goldenberg. Auch heute blieb das niedliche Ding, wie es von früher gewöhnt war, vor der Dame stehen, knixte und bot die Tageszeit. Das rüttelte die Begrüßte etwas auf. Nach ein paar freundlichen Worten wandte sie sich, um nach Goldenberg heimzukehren.

Auf einen kurzen Pferdetrab hinter sich achtete sie nicht früher, als bis ein Reiter zu ihrer Linken auftauchte. Sie fuhr zusammen, atmete dann aber erleichtert auf, als sie keinen Offizier, sondern einen dunkel gekleideten Herrn er­blickte, dem in einiger Entfernung ein Livree-Diener, eben­falls zu Pferde, folgte.

Jetzt nahm der Reiter seine« Weichen Filzhut ab zum Gruße, und die Prinzessin fühlte, wie alles Blut ihr zum Herzen zurückströmte: Es war doch Herzog Georg Eberhardt, der da neben ihr erschienen war.

Und in Zivil . . . Furchtsam blickte Ernestine zu ihm auf. Wäre er in großer Uniform, mit Begleitung zu seinem Besuche nach Goldenberg gekommen, sie wäre ihm im fürst­lichen Stolze entgegengetreten. Aber nun so ganz einfach, nicht wie der Herzog Georg Eberhardt von Hohenburg, sondern wie der liebenswürdige und heitere Reisegefährte von einstmals. Und sie meinte, sie fühlte in sich die Gewiß­heit, daß er ihretwegen in dieser bescheidenen Art erschienen war, um jedem kränkenden Gedanken vorzubeugeu.

Der junge Herzog winkte seinem Diener, zurückzubleibeu, sprang allein vom Pferde und führte es am Zügel mit sich.

Meine gnädigste Cousine erlaubt, daß ich den Weg bis zum Schlosse als Eurer Durchlaucht Begleiter zurück­lege?' Seine Worte trugen den Charakter ernster Höflich­keit, und die Prinzessin neigte schweigend das stolze Haupt.