176 Manu. 4. Die Ostabteilung liegt in Quarantäne in Otjihänena mit drei Kompagnien, 4 Maschinengewehren und vier Feldgeschützen, zusammen 209 Mann. Kranke sind nirgends einbegkiffen. Der Feind geht anscheinend nordwärts zurück. 5. Estorsf hat den Befehl, zu folgen und womöglich die östliche Flanke des Gegners abzuge- wiunen. Die Nordabteilung geht über Owaltjo mit Pro­viant auf Grootfontein. Im Anschluß au dieses Telegramm meldet Leutwein weiter: Die Hauptmacht des Feindes geht anscheinend nach Otjiamangombe nordwestlich Katjabia zurück. Estorsf folgt mit marschbereiten berittenen Truppen am 4. Mai über Ökatumba seiner vorausgeschickten Eiuge- borenen-Kavallerie. Bei Katjapia waren versammelt die Kapitäne Samuel, Aassa, Kajata, Tetjo und Mambo. Nach Aussage von Ueberläufern war der Verlust der Herero bei Ouganjira groß. Die Werft des Kircheuältesteu Paul ist fast völlig aufgerieben. Bei Oviumbo find wieder viel Herero gefallen, darunter ein Bruder des Großmanns Paul. Samuel selbst wurde verwundet. Die Herero binden nachts dir Bastarde und Hottentotten au. Samuel soll angeblich nach Ovambolaud marschieren wollen.

* Berlin, 5. Mai. Wie das Berl. Tageblatt meldet, kaufte die japanische Regierung für Kriegszwecke acht dem Nordd. Lloyd gehörige Dampfer, die bisher im ostasiatischen Dienst dieser Gesellschaft tätig waren. Die von Rußland bereits angekauften deutschen Schiffe Belgia, Columbia und Maria Theresia sind im Hafen von Libau eingetroffeu.

js Aremerhar>en, 5. Mai. Mit dem Lloyddampfer Main" ging heute nachmittag ein Ablösungstransport iu Stärke von 48 Offizieren, 88 Portepeeunteroffizieren und 1500 Unteroffizieren und Mannschaften für das ostafiatische Geschwader ab. Transportführer ist Korvettenkapitän Oxee.

* In Slraßönrg und Umgegend war Dienstag nachts 12 Uhr 30 Min. ein Erdbeben. Es erfolgten 56 Stöße von Südosten nach Nordwesten.

Ausländisches.

* Wie«, 5. Mai. Aus Sofia werden neue blutige Kämpfe zwischen makedonischen Banden und türkischen Truppen gemeldet. Bei dem gestrigen Kampfe im Tischkew- Gebiet fiel Sarasoffs enger Genosse, der Bandenführer Luka Jwanoff. In macedonischen Kreisen halt man den Ausbruch eines Aufstandes für nahe bevorstehend und er­klärt, Fürst Ferdinand von Bulgarien weigere sich vor­läufig, die Einladung des Sultans nach Konstantinopel an­zunehmen. Er reiste von Euxinograd ab, um den Sonderge­sandten des Sultans, Mnnir-Pascha, nicht empfangenzu müssen.

* Zürich, 3. Mai. In Männedorf am Zürichsee ist ein Handlanger, angeblich weil er Mitleid mit seinem weinenden, sieben Monate alten Söhnchen hatte, mit diesem ins Wasser gegangen. Da ließ er das Kind aus seinen Armen los und schwamm wieder ans Land. Er behauptet, es sei ihm plötz­lich in den Sinn gekommen, daß er, ehe er sich das Leben nehme, anständigerweise von seiner Freu Abschied nehmen müsse . . . Das Kind ist ertrunken, der Vater verhaftet.

ff Bonr, 5. Mai. Der frühere Unterrichtsminister Nafi ist entflohen.

* Wenn den französischen Soldaten das Drillen zu arg wird, versagen sie einfach den Dienst. In der Garnison Boitkers sind wieder Unruhen ausgebrochen, diesmal unter der Infanterie. 54 Soldaten des 125. Linienregiments ver­ließen Samstag abend die Kasernen und begaben sich in ein benachbartes Dorf, wo sie die Nacht zubrachteu und am Sonntag Morgen von Gendarmen abgeholt wurden. Die Soldaten geben vor, man überanstrenge sie durch Exer­zieren nach dem Wachtdienste, und der Hauptmann ihrer Kompagnie» sei die Ungerechtigkeit selbst.

* Belgrad, 4. Mai. Einem hiesigen Blatte zufolge hat die Regierung beschlossen, daß am 15. Juni, am Jahrestag der Wahl Peters zum König, im Kloster Zica, südlich von

Kraljewo, die Krönung Peters zum König von Serbien stattfiudeu soll. f

* Arw-^ork, 5. Mai. Mit dem Lloyddampfer Prinzeß ! Irene traf hier der Kapitän und die Besatzung des öfter- j reichischen Barkschiffes Maria Avechia ein, die der Lloyd­dampfer am 1. Mai auf hoher See von ihrem untergehenden Schiffe gerettet hatte. Der Kapitän der Bark berichtete, daß die Segel des Schiffes, das sich auf der Fahrt von Vene­zuela nach Genua befand, vom Sturme in Fetzen gerissen wurden. Vom 28. März bis 27. April sank das Schiff immer weiter, ob­gleich die Mannschaft unablässig an den Pumpen arbeitete. Zu dieser Zeit wurde auch der Koch herangezogen, der aber dabei erkrankte und liegen blieb, so daß die Mann­schaft keine Mahlzeiten mehr erhielt. Sieben Matrosen meuterten deshalb am 28. April, und der Kapitän mußte sie mit dem Revolver in der Hand zwingen, an den Pumpen weiter zu arbeiten, bis am 1. Mai bei Sonnenaufgang die Prinzeß Irene in Sicht kam und alle rettete.

Der russisch-japanische Krieg.

* Betersönrg, 5. Mai. General Sassulitsch, der nur leicht durch einen Streifschuß verwundet ist, hat den heißen Kampf am Aalu eigenmächtig gegen den ausdrücklichen Be­fehl Kuropatkins ausgenommen. Kuropatkin hat sich, tele­graphisch beim Zaren beschwert, daß Sassulitsch seinen Be­fehlen nicht Nachkomme und auf eigenes Risiko, mit dem Mut der russischen Truppen rechnend, zu viel wage. Die Verwundung Kaschtalinskis soll ernsterer Natur sein.

ff Betersönrg, 5. Mai. Der Korrespondent der Rufs. Telegr.-Agentur meldet aus Port Arthur von heute: Ein feindliches Geschwader hält sich hinter Liau-tie-schan. In Pi-tse--wo find Transportdampfer angelangt, welche japanische Truppen landen sollen. Alexejew ist um 2 Uhr morgens abgereist, um sich auf kaiserlichen Befehl zur aktiveu Armee zu begeben. Das Kommando des Geschwaders ist vorläufig Admiral Withöfft übertragen worden. Zum Flaggkapitän wurde Essen ernannt. In Port Arthur herrscht ruhige Stim­mung. Großfürst Boris Wladimirvwitsch hat die Stadt verlassen.

* Petersburg, 5. Mai. Ein Telegramm des Ober­befehlshabers der mandschurischen Armee Kuropatkin von heute lautet: Unsere Verluste betragen gegen 2000 Mann und etwa 40 Offiziere. Die Verluste der Japaner müssen ungeheuer sein. Die Division zog sich in voller Ordnung nach Föngwangtschöng zurück. Die moralische Haltung der Mannschaften der 3. Division ist ungeschwächt. Mehr als 700 Verwundete marschierten mit den Regimentern zusammen nach Föngwangtschöng.

* London, 4. Mai. Daily Chronicle meldet ans Tschifu: Die Japaner landeten am 1. Mai bei Jnkau, griffen Niu- tschwaug an und nahmen es am Montag abend. Die Russen ziehen sich auf die Eisenbahnlinie zurück, um sie zu schützen.

* London, 5. Mai. Nach einem Telgramm desDaily Telegraph" aus Tokio ist es den Japanern gelungen, bei dichtem; Nebel Port Arthur durch Versenken von neun Handelsdampfern völlig zu blokiereu. Die japanischen Schiffe fuhren mit Volldampf in die Hafeneinfahrt. Die Marineoffiziere, welche die beiden früheren Versuche gemacht hatten, baten um Erlaubnis, den nächsten Angriff bei Tages­licht machen zu dürfen, da das leichter sei. Dies wurde gewährt. So entschlossen war man dieses Mal. einen Er­folg zu erringen, daß entschieden wurde, wenn nötig, die Hälfte der Mannschaften zu opfern. Die Verluste sind noch nicht gemeldet.

* London, 5. Mai. DerCentral News" wird aus Tokio gemeldet: Nach Versenkung der Haudelsdampfer in der Einfahrt von Port Arthur am Montag bombardierte das japanische Geschwader am Dienstag die Forts von Port Arthur und die Stadt. Das Bombardement wurde Mittwoch früh fortgesetzt.

Und wer war der Herr?"Ich glaube derselbe von damals und von heute vormittag, der Herr ..."

8Schon gut. Vorwärts I" Im Galopp stürmte Erne-

stine dahin, so daß Benedikt kaum zu folgen vermochte, st Ein Aufruhr war wieder iu ihren Gedanken entstanden; ach, was wollte das alles werden? Diese Trude . . das kleine, verliebte Küchlein ... der Benedikt hatte Recht mit seinem Lachen. Eine wie ganz andere Natur fühlte sie sich Ernestine.

Wenn nur bei dem Lachen gleich dicht nebenan nicht so oft das Weinen stände, das bittere Weinen!

Warum war sie nicht Gustel oder Trude oder Lotte Grimm. . . .

Der Weg ging jetzt etwas steiler bergan, sie ließ ihr Pferd im Schritt gehen. Benedikt folgte ebenso.Was hat die Durchlaucht?" fragte er vor sich hin.Im Schlosse so kreuzfidel und jetzt wieder mit einem Male geht's drunter und drüber. Gottoerdimmich, was das noch alles werden wird!"

Mau war ziemlich auf der Höhe des Hügelrückens, als die Prinzessin ihren Schimmel anhielt. Sie hatte Tritte eines ihr entgegenkommenden Pferdes gemerkt. Eine solche Begegnung war für gewöhnlich wohl eine Seltenheit, aber jetzt, in der Mauöverzeit, konnte sie nicht auffällig erscheinen. Vielleicht war es eine Ordonnanz, die einen Befehl zu über- bringeu hatte, vielleicht ein Offizier, der das Terrain stu­dieren wollte.

Sie winkte Benedikt schweigend mit der Hand und ritt daun langsam wieder vorwärts. Das Pferdegetrappel kam immer näher, und jetzt, wo das Gehölz lichter wurde, sah Ernestine auch durch die Stämme eine Uniform schim­mern : Ein Offizier ritt langsam auf einem prächtigen Rappen heran. Sie atmete erleichtert auf, diese Begegnung bot keinerlei Besorgnis, doch eilte sie, au dem Fremden vorüber- zukommeu.

Da, sie waren nur noch wenige Meter von einander entfernt, blickte der Offizier auf. Im nächsten Moment hatte er unwillkürlich sei» Pferd so heftig zurückgerisfeu, daß es sich auf die Hinterfüße setzte. Die Prinzessin war nicht weniger erschrocken, ihren bebenden Fingern ent­fiel die Reitgerte. Und als Benedikt, der bisher nur an einen Zufall gedacht, sich aus dem Sattel schwang, die Peitsche wieder aufzunehmen, und sein Blick dabei den frem­den Offizier streifte, stieß er unwillkürlich einen leisen Pfiff, das Zeichen äußerster Aufregung, bei ihm, aus. Seine Geistesgegenwart geriet ganz bedenklich ins Schwanken; jetzt gab es kein Komödieuspielen von einst mehr, Ernestiue von Goldenberg und der Prinz Georg Eberhard von Hohenburg hielten einander gegenüber, blickten Aug' in Auge.

Der Prinz hatte Mühe, sein aufgeregtes Tier zu be­ruhigen, und obgleich er mit dem Rappen genug zu tun hatte, hatte er doch kein Auge von der jungen Dame ge­lassen. So war sein stilles Hoffen erfüllt, er sah sie wieder. Schon, als er sich dem Forsthause genähert, hatte er das erwartet, als er von sern eine weibliche Gestalt, Lotte Grimm, erkannt. Bald genug sah er seinen Irrtum ein; nun, es war Wohl eine junge Verwandte der Oberförster-Familie. Als er aber jetzt die stolze junge Reiterin, von dem Diener, gefolgt, erblickte, begann er zu erkennen, daß die Unver­gessene, die er für des Oberförsters Tochter gehalten, doch eine andere war.

Aber wenn sie auch eine andere war, was wollte das jetzt bedeute», nachdem er vor seiner Abreise aus Hohen- bürg die Thronfolge-Erklärung unterzeichnet? Er sah sie nur noch einmal, es war eine letzte Freudenstunde vor langen, langen, ernsten Jahren, vor Jahren, welche die strenge Pflicht regierte, in welchen die Liebe in der Brust erst an zweiter Stelle kam.

Geisterhaft bleich hatte Ernestine den jungen Offizier,

* London, 5. Mai. Die Blätter veröffentlichen De­peschen aus Tokio, wonach der gestrige Versuch der Japaner zur Sperrung der Hafeneinfahrt von Port Arthur geglückt ist. Zwei gesunkene Schiffe versperren die Einfahrt.

js London, 5. Mai. Das Reutersche Bureau erfährt: Die Frage der Emission einer japanischen Anleihe im Be­trage von 10 Millionen Z. ist nunmehr geregelt. Es heißt,

7 Millionen der Anleihe sollen iu London und 3 Million« in New-Aork ausgegeben werden. Die Anleihe ist iu 7 Jahren rückzahlbar und wird mit 6°/<, verzinst. Der Emisstons- kurs ist vorläufig 93 °/g, als Sicherheit gelten die ja­

panischen Zolleiunahmen. Das Geld soll in England blei­ben und zur Zahlung der japanischen Verbindlichkeiten im Auslande verwendet werden. Es wird versichert, daß eine andere Anleihe vor Beendigung des Krieges nicht ausge­nommen werde.

* Die letzte Niederlage der Russen hat einen weiter« Rückgang der russischen Werte herbeigeführt. Die russischen Renten sind bereits seit einigen Wochen iu rückläufiger Be­wegung. Mitte April stellte sich der Kurs der 4prozentig« russischen Rente in Paris auf 95 Prozent. Heute ist er auf 90,50 Prozent gesunken.

* Bort Arthur, 4. Mai. Die Lage im Rayon ist un­verändert. In dem Nachtgefecht am 3. Mai feuerten die Schiffe und Batterien gegen 2500 verschiedene Geschosse ab, derGiljak" aus einem Maschinengewehr 3000 Kugeln.

* Bort Arthnr, 4. Mai. Wie derNowy Krai" von der Station Mafandjan gemeldet wird, agitieren die Gegner Rußlands mit dem Vizekönig Auanschikai und dem General Ma an der Spitze eifrig gegen die Russen. In allen chine­sischen Städten, Ansiedelungen und Bazars verbreitete» Wanderredner falsche Nachrichten über die Stärke und Siege der Japaner und über die bösen Absichten der Russen gegen China. Der Zweck dieser Agitation ist die Aufreizung der Massen gegen Rußland.

* Bort Arthur, 5. Mai. Der Feind kreuzt am Hori­zont, ein neuer Uebrrfall ist möglich. Wie festgestellt ist, waren bei dem letzten Sperrungsoersuch 12 Sperrschiffe in Aktion; die Stelle, an der 8 davon untergingen, ist genau bestimmt, dagegen diejenige des Untergangs von zwei anderen noch nicht. Zwei Schiffe hielten dem mörderischen Feuer nicht stand und machten Kehrt. Jedes Schiff hatte nach den eingczogeuen Informationen durchschnittlich einen Gehalt von über 2000 Tonnen.

i * Tokio, 5. Mai. Auf die Nachricht hin, daß die ! Sperrung des Hafens von Port Arthur gelungen sei, zogen hier gestern abend Tausende von Menschen mit Musik durch die Straßen und veranstalteten vor dem Marine- und dem Kriegsministerium, sowie vor dem Generalstabsgebäude Kund­gebungen.

jj Tokio, 5. Mai. General Kuroki berichtet in einem i Telegramm vom 3.d. M., bei einer sorgfältigen Absuchung I des Schlachtfeldes vom Sonntag seien bisher 200 weitere Tote und Verwundete zwischen den Russen gefunden wor­den. Es sei zu erwarten, daß nach Beendigung der Suche sich eine noch höhere Anzahl ergeben werde. General Kuroki meldet weiter, unter den gefangenen Russen befinde sichern Militärarzt, der im Auftrag der Japaner die Verwundeten beider Heere Pflege.

Handel «nd Berkehr.

* 'Don öer oberen Donau, 2. Mai. Die Holzpreise, welche in diesem Winter ziemlich hoch gewesen sind, sind in letzter Zeit erheb­lich zurückgegangen. Bei einem Holzverkaus in Undingen wurden er­löst, pro Rmt- erstklassiges Papierholz 9,50 Mk., II. Kl. 6,30 Mk., buchene Scheiter 78 Mk., buchene Reisprügel 34,50 Mk., Nadel­prügel 5 Mk., Eichen pro Fstm.: Werkholz 30 Mk., Linden 18-20 Mark, Eschen 15-16 Mk.2

Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.

den . . denSeiden-Kaufmanu" von einst betrachtet. Wenn sie an ein Wiedersehen mit ihm gedacht, der den stärksten Eindruck auf ihr jugendliches Mädchengemüt ge­übt, dann hatte sie in ihrem herben Stolz die leise jung­fräuliche Sehnsucht schroff unterdrückt. Sah sie ihn noch einmal, dann wollte sie ihm zu verstehen geben, daß er sich nicht etwa rühmen dürfe, ihr Interesse gewonnen zu haben; eine Trudel oder eine Gustel war sie nicht.

Sie wußte selbst nicht, wie reizvoll sie iu diesem Augenblick erschien, hell von der goldenen Sonne über­gossen, hinter sich die dunkle Waldpartie. Da schien sie nicht bloß eine Fürstin, da war sie es.

Jetzt wollte sie weiter, sie setzte sich im Sattel zu­recht. Aber da sprang der Offizier vom Rücken seines endlich gebändigten Pferdes und warf die Zügel Benedikt zu, der sie mit einem für seine junge Herrin mehr als auf- fa^evden Pflichteifer ergriff. Mit tiefer Verneigung trat Georg Eberhard der Prinzessin näher, die starr, regungslos auf ihn herniederschaute.

Mein gnädiges Fräulein," begann Georg Eberhard. Aber da stockte er schon. Die eigene Stimme klang ihm wie eingerostet, unkenntlich. Die Situation wollte ihm jetzt auch so komisch, eine Unterhaltung mit einem Male so überflüssig Vorkommen.

Er sah ja diese kalt abweisenden Züge; was sollte er sich da noch iu Höflichkeiten erschöpfen . . . ? Und doch wenn er einen einzigen freundlichen Blick noch ans jenen grauen Augen erlange« konnte, einen einzigen ....

Mein liebes Fräulein . . .," Hub er von neuem an. Und als bei dieser vertraulichen Anrede ein leichtes Rot Ernestines blasse Wangen überzog, wuchs seine Willenskraft. Herzlich reichte er ihr die Hand.

Wie ich mich freue, Sie noch einmal wiederzusehen."

(Fortsetzung folgt.)