- Ds- * OZ

o «- h

i E °

"L o »

vj «

K «

S!

0 x r. -s

t. ^ n «

i- 6

le «

«'r-

sL

r-» »-«

LZ

«-. v?L

^ <s

^ Z »

Regierung, de» Senat und Kongreß, sowie an die beteiligte» ausländischen Regierungen. Banker Thompson hielt eine Ansprache namens des Mnanzkomitees. Architekt Taylor übergab Francis die Schlüssel zur Ausstellung. Generaldirektor Skiff übemahm die Verwaltung der ganzen Ausstellung. Der Mayor Rollo Wells sprach für die Stadt St. Louis. Die amerikanische Regierung vertreten Kriegs-Minister Taft und 36 Mitglieder des Kongresses. Die fremden Nationen find durch Kommissare vertreten. Namens der Kommissare sprach der französische Vertreter. Um 12 Uhr sprangen auf ein durch den Präsidenten Roosevelt in Washington gegebenes Zeichen die Kaskaden, die Flaggen wurden gehißt und die Glocken läu­teten. Die Ausstellungsgebäude find fast alle vollendet, die eigentliche Ausstellung aber ist noch ganz unfertig. Am meisten vorgeschritten ist unstreitig die deutsche Ausstellung wie auch das deutsche Haus. Der Gesamteindruck des Ans- stkllungsplatzes ist großartig. Ein endgültiges Urteil über die Leistungen ist nicht vor vier Wochen möglich, da erst dann die Fertigstellung aller Gruppen durch geführt sein wird. Der Gesamtetat der Ausstellung beziffert sich auf Doll. 19,6 Millionen.

Der russisch-japanische Krieg.

* Uetersöurg, 30. April. Eine Mitteilung des General­stabes über die Vorgänge am Ualu bis zum 28. ds. besagt: Nach amtlichen Berichten, die der Generalstab in den letzten Tagen erhielt, wurde am 22. ds. bemerkt, daß japanische Truppen in kleinen Abteilungen auf dem linken Ufer strom­aufwärts disloziert wurden. Größere japanische Truppen­abteilungen wurden gegenüber Wrdschu zusammengezogen. Am 23. April begannen die Japaner in geringen Abteil­ungen auf das rechte Ualuufer bei Siaopusische überzusetzen. Etwa zwei Kompagnien und eine kleine Abteilung Kavallerie überschritten den Fluß. Am 24. abends liefen Meldungen ein, wonach der Feind bei Widschn, Tiurentscheu und Tschandehekou Vorbereitungen zum Ueberschreiten des Flus­ses traf. Am 25. begannen die Japaner Brücken über den östlichen Arm des Ualu gegenüber Tiurentscheu und bei Hiaopufische zu schlagen. Gegen drei Uhr nachmittags am 25. d. besetzten sie die Insel Sumalinda. Als in der Nacht auf den 26. 1500 Japaner auf die nördlich vom Dorfe Saudagou gelegene Insel übersetzten, eröffneten die rus­sischen Freiwilligen das Feuer auf den Feind. Die rus­sischen Freiwilligen wichen vor der Ueberzabl der Gegner zurück und setzten in Booten auf das rechte Ualuufer über. Sie fuhren von dort fort, heftig zu feuern, wobei sie einen schmalen Fußweg am Ufer unter einem steilen Abhange ein- nahmen. Die russischen Freiwilligen verloren ihren Führer Oberleutnant Ssemenow sowie 18 Manu an Toten und Verwundeten, jedoch muß ihr auf die dicht gedrängte ja­panische Abteilung aus nächster Nähe abgegebenes Feuer dem Feinde bedeutende Verluste zugefügt haben. Am 26. begann um 3</r Uhr morgens das Gefecht auf den Inseln gegenüber Tiurentscheu. Durch das Feuer der russischen Geschütze wurde die Brücke zerstört, die über den östlichen Arm des Ualu auf die Insel Somalinda geschlagen war. Hierdurch wurden die Japaner genötigt, Truppen auf Pon­ton- südlich Widschu überzusetzen. Gegen 12 Uhr mittags begann eine japanische Abteilung mit einer Batterie gegen Tiurentscheu vorzurückeu. Da sie aber unter das Feuer der russischen Artillerie geriet, zog sie sich in Unordnung und Verwirrung zurück, um wieder über den Fluß zu setzen. Dabei gelang es der japanischen Batterie nicht einmal, sich zu entwickeln. Am 27. überschritten etwa drei japanische Bataillone um 9 Uhr abends bei Matuseo den östlichen Arm des Ualu. Die Nacht auf den 28. verlief ruhig. Am 28. morgens stellten Aufklärungstruppen fest, daß die Ja­paner eine Insel gegenüber Saudagou besetzt hielten und

eine Feldwache auf dem rechten Ualuufer unter einem Ab­hange ausgestellt hatten. Die russischen Truppen behaupten ihre Stellung auf dem rechten Ualuufer.

H Eine Peinliche Ueberraschuug ist den Russe» durch den infolge des Tauwetters eingetreteven Eisgang auf dem Baikalsee bereitet worden. Die Ueberfahrt über den See ist schon seit mehreren Tage» vollständig unterbrochen. Da die Schienenführung um den Baikal herum noch nicht be­endigt ist, so ist auf der sibirischen Eisenbahn einstweilen eine schwere Verkehrsstockung vorhanden. Die Folgen dieses Zustandes würden für Rußland noch weit einschneidender sein, wenn es diesem nicht bereits gelungen wäre, sehr ansehnliche Verstärkungen auf den Kriegsschau­platz zu werfen, und wenn nicht hinsichtlich der Verpflegung der Truppen alles aufs beste geregelt wäre.

* Baris, 29. April. DerFigaro" veröffentlicht eine Unterredung seines Berichterstatters mit dem chinesischen Gesandten, in der dieser u. a. gesagt haben soll: Die chine­sische Regierung kann es gewiß nicht mit Befriedigung ansehen, daß Rußland die Mandschurei endlos besetzt hält; aber sie legt Wert auf gute Beziehungen zu Rußland. In Peking will man keinen Krieg. China har vorderhand kein Interesse daran, Rußland anzugreifen, denn wir wissen, daß unsere Intervention furchtbare und für China unheil­volle Verwicklungen herbeiführeu kann. Die ganze Sorge der Regierung ist darauf gerichtet, die in dem Volke herrschende Erregung zu dämpfen, uud man hat zu diesem Behufe den Vizekömgen und Statthaltern der chinesische« Provinzen sehr strenge Befehle erteilt. In gewöhnlichen Zeiten wird die Achtung des Volkes vor den Behörden genügen, um die allgemeine Ruhe zu sicher»; aber in Zeit­läuften wie jetzt ist es sehr schwierig, die durch die Hetz- agitatiou geheimer Gesellschaften und durch einen benach­barten großen Krieg aufgeregte Menge im Zaume zu halten. Die Gefahr der Verwicklungen liegt demnach ausschließlich in der Möglichkeit der Erhebung einer Revolte gegen die Behörden.

* London, 30. April. Mit Genehmigung des Zaren wird, wie Daily Telegraph ans St. Petersburg meldet, Großfürst Alexander Michaelowitsch 30 Millionen Rubel aus seinen eigenen Mitteln für den Ankauf schneller Schiffe beisteuern. Die Agenten amerikanischer, deutscher und an­derer Firmen bieten passende Dampfer an, doch machte der Norddeutsche Lloyd ein so annehmbares Angebot, daß die russische Behörde sich gar nicht erst an andere Stellen wenden wird. Die Dampfer sollen vorläufig in Reserve ge­halten werden, um erforderlichen Falls zur Vernichtung des japanischen Handels verwendet zu werden. Zum Danke für die bei Ausbringung der neuen russischen Anleihe erwiesenen Dienste sollen alle während des Krieges von Rußland zu erteilenden Aufträge auf Kriegsmaterial an deutsche und französische Firmen vergeben werden.

! * Aerv-Kork, 30. April. Aus Washington kommt die

j Meldung von einem großen Gefecht am Jalu. Die Ja­paner sollen vollitändig erfolgreich sei«.

* Foki», 29. April. Folgender offizieller Bericht ist über den Untergang desKisshiu Maru" ausgegeben worden: Als der TrausportdampferKinshiu Maru" von 2380 Registertons mit der 9. Kompagnie des 37. Infanterie­regimentes uach Gensan zurückkehrte, nachdem diese in Uiwou und dessen Umgebung und in Hangyougdo rekognosziert hatte, wurde er am 25. April abends 11Uhr querab von Sinpho durch drei russische Kreuzer und zwei Torpedo­boote angehalten. DieRossija" näherte sich dem Dampfer. Der Kapitän des Schiffes, begleitet von dem leitenden See­offizier und zwei anderen Offizieren, gingen au Bord der Rossija", wo sie anscheinend zurückgehalten wurden. Der Feind gab den Soldaten eine Stunde Frist, sich zu ergeben. Die Soldaten weigerten sich in genauer Ausführung der von ihren Offizieren erteilten Befehle. Um 11 ^ Uhr schoß

- « te *

>e

--

a,

>8'

Li

«8

,o

IN

m

ie

,d

k

r-

:u

el

it,

it-

nt

n.

e»

kt.

.st

h-

ch

«f

eu

ct-

zu

in

dieser Beziehung noch die Kontrolle übernahm, konnte der wackere Benedikt in jeder Weise beruhigt sein.

Gustel und Trude, die mit Bestimmtheit darauf rechnelen, Freilingen und Greif schon in diesen Tagen wieder zu sehe», hatten sich trotz der gebotenen Eile von Eva so viel wie möglich herausputzeu lassen. Die schwarze Gustel in dem zartroten Kostüm sah bezaubernd aus, und Trude nicht minder in einem feinen Blusen-Anzug. Beide ruhten nicht eher, als bis ihnenLemmchen" mindestens zehn Male versichert hatte, sie sähen Beide wirklich reizend aus.

Ganz einfach erschien Ernestine, aber auf dem grauen Gewand hob sich der kluge Kopf so bestimmt und klar ab, daß die mangelnde hohe Eleganz des Anzuges wenig in Betracht kam. Und wie sie mit ihren beiden Freundinnen im Wagen saß, neben Fräulein Lcmme, da erschien sie Jedem ohne Weiteres als die Herrin.

Mit froher Lust verfolgte sie die Bewegungen der Truppenteile, sie hatte bald nach Diesem bald nach Jenem zu fragen, und entzückt war sie über die große Attacke, die am Schnellfeuer des Hohenburger Bataillons zerstieb.Es sah prachtvoll aus!" rief sie einmal über das andere uud verlangte, daß alle ihre Begleiterinnen damit einverstanden waren. Fräulein Lemme allerdings meinte sie war glücklich auch auf diesem Gebiete, das dem Studium im Freudauer Pensionat so entfernt wie möglich lag, da einige Kenntnisse entwickeln zu könne», sie habe in einer Zeitschrift gelesen, daß der äußere Glanz dieser Kavallerie-Attacken nicht im Ein­klang zu ihrem praktischen Wert stehe, das mörderische Massen­feuer der modernen Infanterie müsse jeden größeren Erfolg vereiteln, aber da kam sie schön au.

Oho! Fräulein Agnes, da wollen Sie mitreden? Papa war Kürassier, er hatte große Attacken mitgemacht. Da hätten Sie hören sollen I"

Fräulein Lemme erhielt Beistand in dem Wirtschafts- Inspektor Joachim, der bei der Artillerie gedient. Als die

junge Prinzessin ihn fragte, was er meine, klang es im tiefsten Baß unter seinem mächtigen Schnauzbart vor:Durchlaucht, gegen die Artillerie kommt nichts nicht auf!" Dabei bemerkte Joachim za seinem geheimen Gaudium, wie der einstige schwere Reiter Benedikt wütend vor sich hinbrummte unü nur auf eine Frage seiner jungen Herrin wartete, um gehörig gegen denalten Drachen" Lemmchen loszuziehen.

Aber diese Frage erfolgte nicht; Ernestine zweifelte seit dem kleinen Abenteuer im Oberförfterei-Weiher an Bene- dikt's Heldenhaftigkeit, der alte, wackere Bursche mußte, wie es so manchem geht, bei seiner Gönnerin für eine einzige schwache Stunde büßen. Aber das Schicksal wollte ihm Wohl, er fand bald genug Gelegenheit, seine Geistesgegen­wart zu beweisen.

Benedikt, fahren Sie auf die Tannenschonung zu! Dort können wir das Gefecht am besten verfolgen!"

Wenn ich Durchlaucht darauf aufmerksam machen dürfte . . .", begann Joachim, sich vom Kutscherbocke, auf dem er neben Benedikt saß, rückwärts herabneigend.

Was ist denn schon wieder los?" fragte Ernestine

lustig.

Das Gehölz kann leicht von der Artillerie auf der Oberförsterei unrer Feuer genommen werden, und wenn die Pferde scheuen sollten. . ."

I was, man wird uns schon nicht totschießen. Dann käme Keiner von den Soldaten fort. Und wenn Bene­dikt die Pferde nicht regieren kann, steigen wir aus. Herr des Himmels, Menschenkinder", wandte sie sich an die etwas ängstlich protestierenden Begleiterinnen,seid doch keine kleinen Häschen. Wenn ich dabei bin, passiert Euch nichts!"

Trude seufzte sehr vernehmlich, Gustel und Lemmchen weniger laut, aber die Prinzessin achtete weder auf das eine noch auf das andere. Vorwärts ging es. Benedikt schlug auf die Pferde in seinem Aerger ein, daß sie auf dem trockenen Feldwege nur so dahin flogen.

der Feind einen Torpedoschuß ab, worauf unsere Soldaten sich auf Deck in Linie formierten uud auf den Feind zu schießen anfingen. In dem Gefecht fielen mehrere unserer Offiziere und Leute. Um 2 Uhr wurde ein zweiter Torpedo abgeschofsen, der de» Maschinenraum traf und den Traus­portdampfer in 2 Teile zerriß. Die Kulis waren vorher in die Boote gegangen, denen später nach der Explosion einige Soldaten folgten. Die Boote ruderten in westlicher Richtung ab. Sie erreichten nach unbeschreiblichen Leiden Sinpho am 27. April. Es waren im ganzen 45 Unter­offiziere uud Gemeine, 6 Kulis uud 3 Kaufleute. Es schemt, als ob die Mehrzahl der Besatzung uud der Kulis vom Feinde gefangen genommen wurde. Mau glaubt, daß alle Militärpersonen, ausgenommen die obenerwähnten Ueberlebeuden, tot find. Die Kompagnie war stark Friedens­stärke : 2 Hauptleute, 2 Ober- und 1 Unterleutnant, 1 Fähnrich, 73 Gememeine und 2 Dolmetscher. Bon den überlebende» Soldaten find 10 leicht uud 1 schwer verwundet.

js T»Lis, 1. Mai. Die 12. japanische Division hat gestern vor Tagesanbruch den Ualu oberhalb Widschu überschritten. Um 8 Uhr war ein zweites Ponton fertig. Während der Nacht überschritt die Gardedivifiou und die 2. Division den Ualu und nahm Fühlung mit dem linke» Flügel der Russen. Heute früh begann ein allgemeiner Angriff, au dem sämtliche japanische Batterien auf dem linken Flügel und die Kanoneubootsflottille teiluahmen. Die Japaner find nach Stellung uud Zahl im Vorteil.

js Fotio, 1. Mai. Die Japaner habe« he«te Kialie«tfe gerromrne«, das als Schlüssel der rrrf fische» Stellung a»s dem rechte« User des Aal« gilt. Hier wird angenommen, daß die Russen sich nach Fönghwangeschöng zurückziehen.

Handel »«d Verkehr.

* Stuttgart, 28. April. (Schlachtviehmarkt.) Erlös aus V, ^8 Schlachtgewicht: Ochsen: vollfleischige, ausgemästete, höchsten Schlacht­werts 7274 Pfg., Farrcn: (Bullen) vollfleischige, höchsten Schlacht­werts 6162 Pfg., mäßig genährte jüngere und Mt genährte ältere SS60 Pfg.; Kalbeln: vollfleischtge, ausgemästete Kalbeln, höchste» Schlachtwerts 6869 Pfg., Kühe: ältere ausgemästete Kühe und wenig gut entwickelte Kalbeln und jüngere Kühe 66 bis 67 Pfg., mäßig genährte Kalbeln und Kühe 6061 Pfg., gering genährte Kalbeln und Kühe 36 46'Pfg.; Kälber: feinste Mastkälber (Vollmilch­mast) und beste Saugkälber SO94 Pfg., mittlere Mastkälber und gute Saugkälber 8790 Pfg , Schweine: vollfletschige, der feineren Rassen und Kreuzungen bis zu IV. Jahr 53S4 Pfg., fleischige 5152 Pfg., gering entwickelte alte, sowie Sauen und Eber 44 bis 46 Pfg. Verlauf des Marktes: Verkauf lebhaft.

Vermischtes.

* (Bor dem Modemagazin.) Ei:Komm, liebes Kind, es rst ja ga> nichts zu sehen!" Sie:Hast Du nicht am Altar geschworen, imcy zu beschirmen und zu be­hüten ?"

Alte«steig. (Rosegger-Abend.) Für nächsten Donners­tag ist hier ein einmaliger humoristischer Vortragsabend projektiert von dem bekannten Recitator Steyrersepp aaS Graz. In Wildberg hat der Recitator großen Beifall ge­funden und stehen auch hier einige recht genußreiche Stun­den in Aussicht. Nähere Bekanntmachung folgt.

Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.

Ms ZAMM MWü

daß die Fabrikate der Hohe»stei«er Seidenweberei Lohe", Hoflieferant, Hohenstein-Ernstthal, bezl. Güte, Haltbarkeit rc. an erster Stelle stehen. Größte Fabrik von Seidenstoffen in Sachsen.

Man verlauge^Muster.

Mit leuchtenden Augen schaute Ernestine umher. Dort drüben Helle Fanfaren ! Wie die Husaren und die Ulanen da­hin jagten, ganz nahe bei ihnen vorüber. Wie die Fähn­lein an den Lanzen im Winde wehten, wie die dem Wagen zunächst kommenden Offiziere höflich mit dem Sabel grüßten. Es war prächtig. Und weiter in der Ferne die Jufautcrie-Kolonuen; wie die Sonne auf den Helmen und Uniform-Knöpfen blitzte und funkelte. Gellende Signale ! Und weiter und weiter schoben sich die Massen von beide» Seiten vor. Lautes, donnerndes Hurra!

Das ist himmlisch !" Ernestine klatschte in die Hände.

>Wäre ich . . ."

Fräulein Lemme hustete. Aber die Warnung verfing nicht.Seien Sie mäuschenstill, Fräuleiu Agnes. Papa hat oft genug gesagt, Ernestine, wärst Du ein Junge, Du müßtest .in mein ehemaliges Regimen:! Aber was bedeutet das, Joachim?"

Erschrocken schämen die Damen mit Ernestine nach rechts, von wo in ihrer unmittelbaren Nähe Signale, die sich rasch wiederholten, laut wurden. Und da begann es sich auch schon von dem kleinen Wasserlauf her, der die Wiesen durchzog, zu regen. Staubbedeckte Infanteristen eilten, jede Bodendeckung sorgfältig benützend, gegen das kleine Wäld­chen vor, das die junge Durchlaucht vorhin Benedikt als Ziel bezeichnet hatte. Und ihre Offiziere folgten ihnen.

Durchlaucht, das find Schützenzüge. Sie wollen die Schonung dort besetzen. Passen Sie auf, es wird nicht lange mehr dauern, dann meldet sich die Artillerie von drüben."

Aber Ernestine antwortete nichts. Ihre Rechte, welche mit dem Fernglas die Truppen-Bewegnag eben noch be­obachtet hatte, sank in den Schoß, mit der linken fuhr sie nach der Brust, als ob ihr etwas Weh täte. Die erbleichte» Lippen zitterten leise. Mein Gott, wenn nur niemand es merkt! dachte sie bei sich, und des gelang ihr, die Fassung wieder zu gewinnen. (F. f.)