* Aaris, 27. April. Der Korrespondent des Echo de Paris in Rom berichtet über Aeußerungen eines Prälaten, wonach die Reise des Präsidenten der Republik nach Rom schwerwiegende Folgen für die Politik zwischen Frankreich und dem Vatikan hätte, die sich gleich nach der Rückkehr deS Präsidenten zeigen würden.

* Zfaris, 27. April. Ein Privatkorrespondent des Matin' in Petersburg will aus gut unterrichteter Quelle erfahren haben, daß das russische Wladiwostokgeschwader am 25. April 4 japanische Transportschiffe mit 4000 Mann iu den Grund gebohrt habe.

* Aus Warschau meldet die Russische Telegraphrn- Agentur vom Mittwoch : Heute nachmittag um 4 Uhr wurden in der Dvorskystraße der Adjunkt des Chefs der Geheim­polizei, der Adjunkt des Polizeikommissars und zwei Poli­zisten beim Eintritt in das Haus Nr. 6 von einer Bande mit Revolvern und Messer angefallen. Die beiden ersteren wurden getötet und ein Polizist schwer und ein anderer leicht verwundet. Vier Mitglieder der Bande wurden ver­haftet.

is Kaluga, 28. April. Eine Feuersbruust zerstörte ein in der Mhe der Stadt Mosfalsk liegendes großes Dorf vollständig. Der Schaden wird aus eine halbe Million

Rubel geschätzt.

* Aelgrad, 26. April. Auf persönliche Veranlassung des Königs Eduard bleiben die diplomatischen Beziehungen Englands zu Serbien abgebrochen, so lange die Königs- Mörder nicht bestraft sind. Der englische Gesandte, der seit Juni des Vorjahres abwesend ist, kehrt nicht zurück. Die hiesige englische Gesandtschaft wird gänzlich aufgelöst uud es bleibt nur ein englischer Konsul hier.

* St. Louis, 27. April. Die Weltausstellung wird am 30. ds. durch den Präsidenten Roosevelt eröffnet werden, indem er durch einen Druck auf de» goldenen Knopf einer elektrischen Leitung alle Maschine» der Ausstellung in Be­wegung setzt. Gleichzeitig feuert ein Fort bei Washington einen Salut von 21 Schüssen ab. Bis auf einige kleine Gebäude wird die Ausstellung Lei der Eröffnung voll­ständig sein.

Der russisch-japanische Krieg.

* Uetersvurg, 27. April. Aus Shanghai sind dem Auswärtigen Amt bedenkliche Meldungen zugegaugen. Nicht nur soll die Pekinger Regierung beabsichtigen, einen neuen Boxeraufftaud zu veranlassen, indem sie Nachrichten über angebliche japanische Siege verbreiten läßt, sondern sie will auch den Japanern die Landung an der chinesischen Küste zwischen Formosa und den Pescadores-Jriseln gestatten. Auf diese Weise würden die Japaner dem russischen baltischen Geschwader den Weg versperren, wenn sie sich auf beiden Seiten der Straße festgesetzt haben. Gestern herrschte ein lebhafter Depeschenwechsel zwischen dem hiesigen und Londoner Auswärtigen Amt.

* Hketerskurg, 28. April. Ein gestern eingegavgrner Bericht des Statthalters Alexejew über einen Angriff des russischen Wladiwostok-Geschwaders aus den koreanischen Hafen Gensan lautet: Um 11 Uhr vormittags näherten sich zwei russische Torpedozerstörer dem Hasen, wo ein kleiner Küstenfahrer mit einigen 20 Passagieren, darunter Frauen uud Kinder, zur Ausfahrt bereit stand. Der Kommandant eines der russischen Schiffe signalisierte:Alles an Landl" Die Ausschiffung erfolgte binnen 5 Minuten. Unmittelbar darauf sank, von 3 Geschossen getroffen, das kleine Boot. Unterdessen herrschte am Orte selbst große Verwirrung. Auf Wagen wurden Greise und Kinder aus der ungeschützten Stadt entfernt. Jeden Augenblick erwartete man eine Be­schießung. Die ängstlichen Bewohner verbrachten die Nacht in Gräben, trotzdem die Russen längst abgefahren waren.

* DieCentral News" melden aus Liaojang über Pe­tersburg : Am 23. April bemerkten russische Vorposten in

der Nähe von Mdschu, daß japanische Truppen Vorbe­reitungen trafen, den Ualu zu überschreiten und m der Nacht des 25. April wurden zwei Dampfer und zwei Torpedoboote in der Mündung des Dalu bemerkt. Sie näherten sich der Küste bei Tageslicht und die Japaner begannen auf dem linken Nebenflüsse ein Ponton zu bauen. Ein zweites Pon­ton wurde zehn englische Meilen flußaufwärts hergerichtet. Nachmittags 3 Uhr besetzten die Japaner die Jasel Samo- lindo uud brachten ihre Boote, Pontons usw. dorthin. Die Nacht verlies ruhig, die Torpedoboote beleuchteten die Mün­dung des Flusses mit ibren Scheinwerfern und hielten sorg­fältig Wache, daß die Truppen an Land nicht ergriffen würden. Um 3 Uhr 40 Minuten morgens überschritten die Japaner den Fluß beim Dorfe Sindiagon. Dort beganueu aber die russischen Vorposten auf sie zu feuern. Die russische Vorhut war mit einem kleinen Geschütz ausgerüstet und es gelang ihr damit, das bei Mdschu gebaute Ponton zu zer­stören. Das zum Wrack gewordene Ponton trieb den Fluß hinab, aber südlich von Mdschu überschritten die Japaner den Fluß aus anderen Pontons. Eine japanische Abteilung mit einer Batterie Artillerie näherte sich mittags Turevcheu. Die Russen feuerte» auf sie, worauf sich die Japaner mit der Batterie Zurückzogeu, ohne das Feuer zu erwidern.

* Zfaris, 28. April. Der Petersburger Korrespondent desPetit Parifien berichtet, er erfahre aus bester Quelle, daß die Japaner Mdschu besetzten und 2 starke Kolonnen den Jalu oberhalb der Stadt überschritten. Kuropatkin habe den Truppen der ersten Gefechtslinie den Befehl ge­geben, sich zurückzuziehen. Somit wäre der Flußübergaug freigegebeu.

' London, 27. April. DerCentral News" aus Petersburg zufolge berichten sibirische Zeitungen, daß 200 verkleidete Japaner iu die Mandschurei eiugedrungen seien, um die Eisenbahn zu zerstören. Ein Chinese wurde ver­haftet, der die Schrauben von den Schienen losmachte. Er wurde den chinesischen Behörden übergeben, die ihn sofort hinrichteteu. Beim Dalu auf chinesischem Gebiete wurden verschiedene verkleidete Japaner gefangen, welche viel Silber bei sich gehabt haben sollen, um die Chuuchusen damit zu bestechen.

* Loudo«, 27. April. Ein russischer Agent charterte hier ca. 20 englische, amerikanische, deutsche und norwegische Dampfer zum Transport von 70000 Tonnen Kohlen nach Port Arthur und Wladiwostok. Die Kanuossemente werden auf den Name» einer deutschen Firma mit deren Einwilligung nach neutralen chinesischen Häfen geliefert; von dort werden die Schiffe auf gut Glück einen der beiden russischen Häfen zu erreichen versuchen. Die Frachtrate beträgt fast 60 Schilling für die Tonne.

* London, 28. April. DerDaily Mail" wird aus Schanghai gemeldet: Die Mobilisierung der fünften, zehnten und elften japanischen Division, welche die dritte japanische Armee bilden, wurde am 20. April befohlen. Eine vierte Armee wird möglichen Falles später mobilisiert werden. Nach einer Meldung desselben Blattes aus New-Dork wurde das in Bridgeport erbaute UnterseebootProtektor" gestern an Japan verkauft. Es unterscheidet sich von allen Unterseebooten dadurch, daß es auf Rädern auf dem Meeres­boden fahren kann, wie ein Automobil.

* Loudo«, 28. April. DemCentral News" aus Tokio zufolge melden die letzten Depesche» aus Mdschu. daß die russischen Vorposten in der Nähe der Stadt sind. Jeden Tag wird geschossen. Die Russen versuchen die Ja­paner aus ihren Stellungen zu locken, aber erfolglos. Un­günstiges Wetter am Aalu verzögert anscheinend die japa­nischen Operationen. In Gensan herrscht wieder Ruhe und Ordnung, nachdem das russische Geschwader abgedampft

ist- -

* Gschifu, 28. April. Ein aus Niutschwang eiugetroffener Dampfer berichtet, daß beide Ufer des LiaoflusseS von den

Russen besetzt uud befestigt seien. 100 Geschütze schwerste« Kalibers stehen aus den Schanzen.

Handel und Berkehr.

-o. WagolS, 38. April. Wie jedes Frühjahr war auch der heu­tige Georgihahrmarkt stark besucht und mit vielem Vieh in allen Gattungen zahlreich befahren. Württembergische, badische und hessische Händler kauften ziemlich viel Fettvieh. 5 Eisenbahnwagen, gefüllt mit Mastvieh, wurden in der Richtung nach Pforzheim weilerbefördert. Auch sonst war der Umsatz in Vieh unter den Bauern der Gegend ein lebhafter bei seitherigen Preisen. Was den Schweinemarkt anbe­langt, so ist zu berichten, daß die Zufuhr an Jungschweincn keine besonders große war. Die Nachfrage war eine starke, so daß rasch sämtliche Jungschweine Absatz fanden. Läufer zu 40-60 Mk-, Milch­schweine zu Id-28 Mk. dem Paar nach. Bezüglich des Umsatzes auf dem Krämermarkt kann über ansehnliche Ergebnisse berichtet werden.

Vermischtes.

* (Im Eifer.)Sie haben mich eineu dummen Kerl geschimpft."Bitte sehr Ich habe Sie nicht damit gemeint."Machen Sie nur keine Ausflüchte, damit kann niemand anders gemeint sein, wie ich."

* (Widerlegt.)Die deutsche Sprache ist eigentlich doch recht arm!"Na, da sollten Sie 'mal meine Fra« hören!"

Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Mensteig.

Zur Anwendung deS Thomasschlackenmehls für Futterrübe«, Mengkorn, Futter- und Gründüngungs-Pflanze«.

Die Bestellung des Sommergetreides und das Legeu der Kartoffeln ist zur Hauptsache beendet, oder geht doch ihrer baldigen Beendigung entgegen. Da denkt der Land­wirt an das Pflanzen der Futterrüben, sowie den Anbau der sonstigen Futter- und Gründüngungspflanzen. Seit Auftreten des Thomasschlackenmehles hat mau allgemein eingesehen, daß ebenso wie bei den übrigen Kulturpflanzen, sich auch hier eine reichliche Düngung mit demselben, also mit Phosphorsäure und Kalk, ganz außerordentlich wirksam und sehr vorteilhaft erweist. Denn bei den Futterpflanzen hat sich herausgestellt, daß die kräftige Düngung den Nähr­wert derselben iu sehr hohem Maße steigert. Bei den Gründüugungspflanzen wird durch die Anwendung von Thomasschlacke nicht nur die Entwicklung der Pflanze« überhaupt in bester Weise gefördert, sondern dieselben wer­den auch zur stärkeren Aufnahme von Stickstoff aus der Luft befähigt, zugleich aber wird eine Bereicherung der Grüu- dünguugspflauzen auch au Phosphorsäure hervorgerufeu, die nun beim Einbringen der Pflanzen in den Boden den nachfolgenden Früchten in leicht aufuehmbarer und wirk­samer Form geboten wird. Wir machen gerade jetzt aus diese Wirkung des Thomasschlackenmehles aufmerksam, weil bekanntlich seitens der Thomasphosphatfabriken für den Monat Mai eine Extra-Vergütung von 7,80 per 10 000 Klgr. gewährt wird, falls der Abruf zur Lieferung im Mai, bis zum 25. Mai erfolgt. Außerdem ist noch zu berücksichtigen, daß jetzt, während des ersten Halbjahres, der ThomaSmehlPreis Pro Kilo o o Phosphorsäure noch um 1 Psg. (15 bis 20 Mk. pro billiger ist. als

vom 1. Juli ab.

Auch sei schon jetzt daraus hingewiesen, daß in de- eigentlichen Hauptbedarsszeit, unmittelbar vor der Herbst­bestellung, erfahrungsgemäß durch den Versand anderer Massengüter ein empfindlicher Waggonmangel einzutrete: pflegt, der leicht dazu führen kann, daß der Landwirt «ich: rechtzeitig iu den Besitz der künstlichen Düngemittel gelang!. Aus tiefen Gründen kann nur empfohlen werden, den Be­darf an Thomasschlackeumehl für den kommenden Herb k möglichst schon jetzt zu decken.

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