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wattigen Umfang an. In ganz Ungarn mit 12 000 Kilometer Bahunetz verkehrt kein Zug. 70000 Personen find ausständig. Zum erstenmal haben sich hohe Beamte einer Ausstandsbewegung angeschlosfen und mit den Eisenbahnarbeitern gemeinsame Sache gemacht. Einige Lokomotivführer, die fahren wollten, wurde« vom Zuge gerissen und halb tot geprügelt. Mehrere fahrende Züge wurden durch Schüsse ausgehalteu. Da zahllose Telegraphen- nndTelephou- drähte durchschnitten sind, kann man sich über die Konsequenzen noch nicht ganz unterrichten. 25 Züge stehen auf offener Strecke und werden von Militär bewacht. Die Regierung erklärt, nicht nachgeben zu wollen, da die materielle Lage der Eisenbahner durch das neue Gesetz entsprechend geregelt sei. Gestern abend richteten die Ausständigen ein Ultimatum an die Regierung. Bisher ist unklar, wie die Regierung den Ausständigen beikommen will. Das Eiseu- bahnregimeut soll heute von Korneuburg nach Budapest ab- geyen. Die Verpflegung Budapests, sowie auch Wiens erscheint gefährdet, da vom Lande keine Lebensmittel zugeführt werden können. Es ist fraglich, ob der Kaiser die für übermorgen festgesetzte Reise nach Budapest antreten wird.
* Budapest, 21. April. Die Direktion der Staatsbahneu hat für dm Fall der Fortdauer des Ausstandes folgende Maßnahmen getroffen: An sämtliche Truppenkommandos des Landes ist der Befehl ergangen, sich unbedingt den Weisungen der Betriebsleitung zur Verfügung zu stellen. Aus allen Stationen wird demnächst Militär in Bereitschaft gehalten, dem die Aufgabe zufällt, die Stationsgebäude und Dienstapparate, hauptsächlich aber die Telegraphen- und Telephonverbindungen zu sichern und die Arbeitswilligen zu schützen. Bei der Direktion sind heute Hunderte von Bahn- beamten emgetrvffen, die ihre Dienste anbieten. Infolgedessen hat die Direktion ?sie Hoffnung, daß schon morgen wenigstens ein teilweiser Verkehr ausgenommen werden kann.
* Die Berliner Bankiersfrau Klara Hahn, die vor kurzem in ZLvdapB durch Selbstmord endete, hatte in einem hinterlassenen Schreiben den Wunsch geäußert, daß alle ihre Habseligkeiten auf einem „Scheiterhaufen" verbrannt werden mögen. In Ausführung dieses Wunsches hat die Polizei nun in Anwesenheit eines Polizeibeamten auf einem geeigneten Platze nächst der Schiffswerft „Danubius" die Fahrnisse der Verstorbenen verbrannt. Es wurden den Flammen überantwortet: 11 mit Kleider gefüllte Koffer, einige Packet Wäsche, 10 Schachteln mit Hüten, drei Dutzend Schleier uud Hunderte von Liebesbriefen. Die Autodafe hatte ein zahlreiches Publikum von Neugierigen angelockt, das dem ungewöhnlichen Schauspiel mitgroßem Interesse zusah.
* Gurt«, 20. April. Gestern zerstörte eine Lawine bei Pragelato eine Anzahl Hütten, worin Bergarbeiter Unterkunft gefunden hatten. Ungefähr 100 Arbeiter sind verschüttet worden, wovon nur 25 sich retten konnten. Heute morgen versuchten Anwohner, unterstützt von Truppen, trotz
des herrschenden Unwetters zur Unglücksstätte zu gelangen, um den verschütteten Arbeitern zu Hilfe zu kommen.
* Brüssel, 20. April. Heute mittag wurde in dem Prozeß der Gläubiger der Prinzessin Louise von Coburg und der Gräfin Stephanie Lonyay gegen den König der Belgier das Urteil gesprochen. Der König hat seinen Prozeß gewonnen. Das Urteil schließt sich ganz der Beweisführung der Verteidiger an. Es führt aus, daß Eheverträge in königlichen Familien sich gewohnheitsmäßig auf diplomatischem Wege vollziehen und daß die konstatierten Ungleichheiten nur die Form und nicht den Inhalt betreffen.
* London, 19. April. „Daily Mail" meldet aus Petersburg: Großfürst Kyrill habe durch seinen Vater mehrfach den Zaren darauf Hinweisen lassen, daß Admiral Makarow in unglaublicher Weise das Geschwader von Port Arthur aufs Spiel setze. Als Makarow hievon Kenntnis erhielt, verlangte er die sofortige Abberufung des Großfürsten Kyrill.
Ehe der Dampfer „Austrian" am 10. März in Glasgow abfuhr, schlich sich ein Mann in den Laderaum^ und versteckte sich dort, um die Fahrt ohne Bezahlung rnitzu- machen. Allein er wurde so von Güterballen eiugeschlossen, daß er sich nicht mehr bewegen und sich auch nicht hörbar machen konnte und elend verhungerte. Man fand beim Ausladen des Schiffes am 15. April in Halifax seine zum Skelett abgemagerte Leiche.
* Sofia, 20. April. Der Ministerrat bewilligte abermals 100000 Frcs. zur Unterstützung flüchtiger mazedonischer Kinder uud Weiber. Dagegen wurde den männlichen Flüchtlingen eröffnet, daß für sie die Unterstützungen vom näcbsten Monat au aufhören. Sie werden ausgefordert, bei Straßen- bauteu Arbeit zu suchen.
* Gifiis, 21. April. Zwischen den Stationen Nowo- seuaki und Mascha der Transkailhahn erbrachen 4 bewaffnete Männer mit Hilfe von Nachschlüsseln den Postwagen des Zuges während der Fahrt, fesselten die Beamten, welche im Postwagen waren, und versetzten einem derselbe» einen Dolchstich in den Arm. Es gelang ihnen. Wertsendungen im Betrag von über 1-00 Millionen Ruhel zu erbeuten und zu entkommen.
* AonfiLvttnoper, 19. April. Russischerseits wird aus schleunige Bezahlung der fälligen Kriegsentschädigungsraten durch die Pforte gedrungen.
* Konstantirropek, 21. April. Es sind ernste Anzeichen für Rußlands Absicht vorhanden, vom Sultan die Erlaubnis zur Durchfahrt der Schwarzenmeer-Flotte durch die Dardanellen zu fordern.
* MoeWforrtei», 20. April. Zu den im Bezirk Lyden- burg erfolgten Verhaftungen von 7 des Hochverrats beschuldigten holländischen Burghers wird gemeldet, daß eine lebhafte revolutiouäre Bewegung bestehe, deren Leiter drei
in Groß-Namaqualand lebende Kommandanten seien. Diese sollen eine geheime Gesellschaft gegründet haben, nach deren Satzungen jeder Verräter mit dem Tode bestraft werde.
* (Der Magnet als Lebensretter.) Eine bemerkenswerte Operation ist soeben, wie aus New-Kork gemeldet wird, in Utah au einem Kinde vollzogen worden, das einen Nagel verschluckt hatte. Ein langes gebogenes Stahlstück, das au einem starken Elektromagneten befestigt war, wurde in di« Luftröhre eiugeführt, und als der Strom in Tätigkeit gesetzt wurde, hing sich der Nagel an den Stahl und wurde auf diese Art herausgezogen. Die Anwendung anderer Instrumente war in diesem Falle ausgeschlossen, da sich der Fremdkörper an einer Stelle nahe dem Herzen des Kindes befand.
* Betersvrrrg, 20. April. Ein Telegramm des Geueral- adjutanten Kuropatkin an den Kaiser lautet: Wie General Kaschtalinski berichtet, war es am 19. April am Ualu ruhig. Gegenüber Golutst und weiter oberhalb führen die Japaner Erdbesestrgungen auf. Die Zahl der japanischen Truppe» nimmt zn. Sie ziehen sich nach Widschn zusammen. Gleichzeitig rückten sie längs des Aalu nach Norden weiter.
* Admiral Skrydloff erklärte: Wir haben es zweifellos mit einem mächtigen Gegner zu tun. Das Geschwader, das ich zu führen haben werde, ist nach den Mißerfolgen sehr geschwächt, ich werde zuerst Ordnung schaffen müssen und mich der Ausfälle enthalten. Das Ostseegeschwader wird schwerlich rechtzeitig eintreffen; wenn es absegeln kann, werden große Ereignisse seine Anwesenheit bereits überflüssig gemacht haben. Möchten die Japaner doch viele Truppen ausschiffen, dann werden die Landschlachten um so entscheidender sein.
* Söul, 20. April. Die japanischen Behörden geben zu, daß beständig Vorpostengefechte am Jalu stattfäade», aber erklärten auch, daß zur Zeit keine entscheidende Aktion gefallen sei. Nachrichten über einen Zusammenstoß würden jederzeit erwartet. Mau schätzt die Russen am Dal» auf 50 000 Mann. Die wildesten Gerüchte, hauptsächlich auS koreanischer Quelle, find im Umlauf, die aber absolut unglaubwürdig find.
ss Hönl, 21. April. (Reutermeldung.) Leutnant Mae- douga und 70 Mariuesoldaten und der amerikanische Gesandtschaftsarzt erhielten den Befehl, Söul zu verlassen und sich mit dem Kreuzer der Vereinigten Staaten „Raleigh" nach Manila zu begeben.
Vermischtes.
* (Anerkennung.) Bauer (zumArzt): „'s is, wie's g'sagt haben, Herr Duktor I Richtig is die Nacht mei' Alle g'storben . . . Dös haben S' fein g'macht."
Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.
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