js Karlsruhe i. ZL., 19. April. Wie die „Südd. Reichskorrespondeuz" mitteilt, trifft der Kaiser am 30. April zum Besuch der großherzoglichen Herrschaften in Karlsruhe ein.
js Werk!«, 19. April. Der „Reichsanzeiger" meldet: Dem Geh. Rat von Lukanus find die Brillanten zum Schwarzen Adlerorden verliehen worden.
* (Einziehung der Taler.) Wegen Mangels an Fünf- und Zweimarkstücken war seit einiger Zeit die Einziehung der Talerstücke unterbrochen worden. Sie ist aber neuerdings wieder ausgenommen worden, nachdem jetzt eine genügende Anzahl von Fünf- und Zweimarkstücken geprägt worden ist.
* Eine interessante Entscheidung fällte das Amtgericht zu Delmenhorst. Iw Bürgerverein wurde zur Sprache gebracht, daß man nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch nicht nicbr verpflichtet sei, für eine von der Gasanstalt gelieferte Gasuhr Miete zu bezahlen. Eine Reihe von Gasabnehmern beschloß darauf, die Sache zum gerichtlichen Austrag zu bringen und für etwaige Kosten solidarisch zu haften. Einer verweigerte die Zahlung des Mietspreises für die Gasuhr, worauf die Gasanstalt klagte. Die Gasanstalt wurde aber nach tz 448 des Bürgerlichen Gesetzbuches, wonach die „Kosten der Uebergabe der verkauften Sache, insbesondere die Kosten des Messens und Wägens, dem Verkäufer zur Last fallen/ kostenpflichtig abgewieseu.
* Kamöurg, 19. April. Die Direktion der Hamburg- Amerika-Linie erklärt alle Gerüchte über den Verkauf des Schnelldampfers „Deutschland" für gänzlich unbegründet. Der Verkauf fand weder statt noch schweben irgendwelche Verkaufsverhandlungen.
Ausländisches.
ss Wrig im Kanton Wallis, 19. April. Hier ist die Nachricht eingetroffen, daß in dem Dorfe Grendiols 20 Menschen und 5 Häuser durch eine Lawine begraben worden find.
* Kaag, 19. April. Der Prinzgemahl ist zum Generalleutnant der holländischen Territorial- und Kolonialarmee und zum Vizeadmiral der holländischen Marine ernannt worden.
maten und Vertrauenswaune des Kaisers verdankt. Der russische Gewährsmann erklärte darnach: Man hat die Frage einer neuen Anleihe für den Fall erörtert, da unser mächtiger Goldvorrat ernstlich angegriffen würde. Der Kaiser hat sich aber dem entschieden widersetzt und sich sehr unzufrieden über das Gerede gezeigt, daß in der europäischen Presse hinsichtlich der russischen Anleihen verbreitet wird. Er hat eine unwiderrufliche Entscheidung getroffen. In einer einzigen fremden Bank, die übrigens sehr reich ist und die in ihren Kassen den größte» Teil des Vermögens eines Landes besitzt, das sich in der letzten Zeit Rußland gegenüber wenig sympathisch gezeigt hat (England), hat der Kaiser auf seinen persönlichen Namen 800 Millionen Rubel, also rund 2 Milliarden Francs deponiert. Diese Summe kann allein zur Deckung einer ansehnlichen Anleihe hinreichen. Der Kaiser hat von jener fremden Bank die vollständige Rückzahlung seines Depots verlangt, die genau in einem Monat erfolgen wird. Diese Summe wird in der Bank von Rußland niedergelegt werden, und wenn es nötig ist, aus dieser Reserve zu schöpfen, so wird der Zar, wie er erklärte, diese Summe dem russischen Staate ohne Zinsen und ohne Bürgschaft leihen und auch hinsichtlich der Tilgung keinerlei Bedingungen stellen.
* London. 18. April. Der „Central News" wird aus Tientsin gemeldet: Die letzten Ereignisse in Port Arthur haben eine merkliche Aenderung^ der Haltung der in Peking lebenden Russen zur Folge gehabt. Sie beginnen leise anzudeuten, ob Rußland und Japan nicht jetzt noch zu einem Vergleich bezüglich Ausdehnung und Charakter ihrer Interessen in Ostasten gelangen können.
js Shaughai, 19. April. Reutermeldung. Authentische Nachrichten aus Söul vom 12. April besagen, daß die japanische Armee geteilt sei in ein Expeditions- und ein Okkupationskorps. Das elftere sei 45000 Mann stark und rücke gegen den Aalu vor, das letziere bestehe aus 15 000 Mann Reservisten und mache die Verbindungsmittel möglichst vollkommen. Das Hauptquartier sei Söul mit einer Besatzung von 4000 Maua ; das Hauptquartier für die Transporte sei Tschemulpo. Der Bau der Eisenbahnen und der Landstraßen schreitet fort. Die Insel Kojedo wurde befestig:.
alles Erwarten ruhig gefallen ließ. Hierauf gings mit dem Gefangenen zum Schauplatz der Untat, zum Augustiner zurück. Eine ins Unendliche angewachsene Menschenmenge, aus der laute Verwünschungen hörbar wurden, begleitete den Transport. Einige der Leute waren ganz aus dem Häuschen, namentlich ein robuster Mensch tat sich hierbei besonders hervor, indem er seiner Meinung durch laute Ausrufe: „So ist's recht! Ein paar Jahre Zuchthaus g'hör'n dem Kerl, dem miserablen!" Ausdruck verlieh. Und was war denn nun eigentlich geschehen? Der gefangene Schwerverbrecher hatte seinem etwas angesäuselten Zechkumpanen wegen irgend einer ihm nicht schmeichelhaft klingenden Titulatur „ein paar gestiert", wie es in der Münchener Sprache heißt, wobei der Berauschte unter den Tisch gekugelt war. Er blieb dort wohlweislich liegen, da er beim Wiederauftauchen weitere Handgreiflichkeiten befürchtete. Daraus konstruierten einige mit weitschweifiger Phantasie ausgestattete Umsitzeude einen Totschlag, da der Betrunkene einen Leblosen täuschend zu markieren verstand. Alle drangen auf den Täter ein, immer mehr Gäste interessierten sich für den Fall, schließlich, um allen Weiterungen aus dem Wege zu gehen, ergriff der „Mörder" die Flucht. Als der Missetäter vom Schutzmann „Augustiner" zurücktransportiert worden war, saß sein vor- her von ihm „erschlagener" Spezl schon wieder hinter einem frischen Maß und erklärte dem Hüter des Gesetzes gegenüber in etwas schwer verständlicher, aber doch bestimmter Weise: „I will gar nichts zu tun haben mit der G'schicht! I woaß von uixen! I hoab koa Watschen kriagt! Mei Ruah möcht i, sunst nixen!" Da sich die Mordtat in solch harmloser Weise aufklärte, gab der Hüter des Gesetzes dem Frevler, einem verheirateten Arbeiter, alsbald die Freiheit wieder, und dieser trollte schleunigst heim. Aus war die G'schicht! Aber noch lange nachher standen Gruppen von Passanten beieinander, um den interessanten Fall von dem „Mörder" und seinem Opfer zu diskutieren.
* (Tragische Hochzeitnacht.) Aus Rom wird berichtet: Ein junger Bauer, Vito Calsino, heiratete gestern in Palazzo San Gervasto ein junges Mädchen von großer Schönheit, Angela Grisi. Nach einem üppigen Hochzeitsmahl, das fast bis zum Morgengrauen dauerte, zogen sich die jungen Eheleute in ihr Zimmer zurück. Um zu verhüten, daß sie von Spaßvögeln belästigt würden, hielt draußen vorder Tür der Vater des jungen Ehemannes, der Bauer Rocco, Wache. Plötzlich tauchte rin junger Mann aus dem Dorfe, Antonio Rago, vor den Fenstern des Neuvermählten Paares auf. Rocco ersuchte ihn, nach Hause zu gehen, aber er kam bei dem jungen Manne schlecht an. Es entspann sich eia Handgemenge, au dem sich alle Hochzeitsgäfte beteiligten. Der junge Ehemann war aufgestanden, um die Kämpfenden zu l trennen. Plötzlich ertöate ein Schuß, und Vito Calsiuo I sank mit zerschmettertem Schädel zu Boden. Der unglückliche Ehemanuwar vondem Vater Ragos getötet worden.
Verantwortlicher Redakteur: W. Rie.ker, Alteusteig.
Vom russisch-japanischen Kriegsschauplatz.
* Hfetersburg, 18. April. Ein Telegramm Kuropatkins vom 18. April lautet: Wie General Kaschialinski unter dem 17. April berichtet, ist am Jalufluß keine Veränderung eingetrcten. Auf deu Inseln stehen unsere Vorposten etwa 600 Schritt von den japanischen entfernt. Für die Nacht ziehen sich die Japaner zurück.
* (Deckung der russischen Krirgskosten.) Interessante Mitteilungen aus Petersburg veröffentlicht der Petit Pa- rifien aus der Feder seines Petersburger Korrespondenten, der sie einem ehemaligen hohen Offizier und jetzigen Diplo
Bermischtes.
* Ein Mörder ! Ein Mörder! Halt's 'nauf! Schlagt's 'n nieder! Gelyncht g'hört 'r!" Diese und andere gellende Rufe ertönten am Sonntag abend gegen 11 Uhr in der Neuhauserstraße, der belebtesten in München. Gleichzeitig sahen die Leute einen Mann in wilder Flucht vom „Augustiner" zum KarlStor rennen, in einem Abstand hinter ihm die schreiende Menge. An der Herzog-Wilhrlmstraße blieb der Verfolgte Plötzlich stehen, ein Schutzmann war im selben Augenblick zur Stelle und nahm den Verbrecher fest. Er legte chm Handfesseln an, was sich der Mörder Wider
Alteusteig
Krieger
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Zur Beerdigung unseres Kameraden
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(Chinakrieger) tritt der Verein am
Donnerstag präzis /»3 Uhr
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W. Rieker.
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Sonntag, den 24. April 1994
nachmittags 2/s Uhr
findet nach § 5 d. Stat.
die Mahl sämtlicher Offiziere
statt.
AE" Sammlung anf da- Signal. "UM Vollzähliges Erscheine« ist der wichtigen Sache wegen dringend geboten.
Das Kommando.
Homöopath. Verein Simmersfrld.
Am nächsten Sonntag, den 24. d. M.
nachmittags 2/z Uhr
hält im Gasthaus zum grünen Baum in Ettmannsweiler Herr Dr. R. Haehl, homöop. Arzt aus Stuttgart (in Amerika prom.) einen
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über Ursache« «nd Behandlung der Magenkrankheiten, wozu die Mitglieder und sonstige Freunde der Sache freundlichst eingeladen werden.
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sowie für die vielen Blumenspenden u: d für die zahlreiche Leichenbegleitung sprechen wir hiemit unseren herzlichsten Dank auS.
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