daß er nach wenigen Minuten starb; die Verletzungen der übrigen find mebr oder weniger schwer. Eines der Pferde mußte getötet werden, da ihm ein Fuß abgedrückt worden war.

* Prinz Ludwig von Bayern äußert sich in der bayeri­schen Kammer der Reichsräte bezüglich des Neckar-Donau- kanals:Ich habe diese Bestrebungen der Würrtemberger immer mit Freude begrüßt und mich nie auf einen rein parükularistischen Standpuukt gestellt."

* Vor dem Schöffengericht München wurde eine alte Frau vernommen in einem Strafverfahren gegen ihre Toch­ter. Auf die übliche Frage des Vorsitzenden, ob sie ver­wandt oder verschwägert sei mit der Angeklagten, erklärt die Frau zur allgemeinen Heiterkeit:Na, na, i bin blos ihr' Mutter!".

0 Der im Forbacher Prozeß genannte, jetzt beim Spandaver Trainbataillon stehende Hauptmann Erdler hatte sich am Sonnabend unter der Anklage. Unregelmäßigkeiten im Dienst begangen zu haben, vor dem Jntendanturgericht in Spandau zu verantworten. Die Oeffentlichkeit war während der Verhandlung ausgeschlossen. Nach ihrer Wiederherstellung verkündete der Vorsitzende: Objektiv ist festgestellt worden, daß eine falsche Meldung gemacht wurde und infolge dessen widerrechtlich Gelder an den Angeklagten gezahlt wurden. Durch die Beweisaufnahme ist aber erwiesen worden, daß dem Angeklagten eine betrügerische Absicht ferngelegen, daß er vielmehr in gutem Glauben gehandelt hat. Der Gerichts­hof hat daher auf Freisprechung erkannt und die Kosten des Verfahrens der Staatskasse auferlegt.

jj Zur Bewältigung des Aufstandes in Deutsch-Südwest­afrika soll, wie dieBert. N. Nachr." bestimmt melden kön­nen, eine Truppenverstärkung von etwa 1000 Mann gefor­dert werden. Diese Nachricht wird für viele überraschend kommen, wenn aber die maßgebenden Persönlichkeiten in der Kolonie diese Verstärkung für durchaus notwendig halten, so wird nichts anderes übrig bleiben, als die Forderung zu bewilligen. Denn der Aufstand muß auf alle Fälle nieder­geworfen werden und ebenso notwendig ist die Entwaffnung der Eingeborenen, wenn wir in späteren Jahren keine neuen Ueberraschungen erleben wollen. Die Zahl der eigentlichen Kampftruppen der Herero wird auf etwa 5000 Mann an­gegeben, und sie sollen durchweg mit Militärgewehreu be­waffnet sein! Unsere Truppen sind nur 2500 Manu stark; dabei fehlt es ihnen an tüchtigen Reitern und Pferden. Diese sind jedoch absolut notwendig. Man wird deshalb von den Kosten absehen und das Erforderliche nachbewilligen müsse«. Die Herero sind allgemein unterschätzt worden, es ist indes noch an der Zeit, den Fehler gutzumachen.

Ausländisches.

* Me», 12. März. Ueber die tschechischen Ausschreit­ungen in Wien und Prag find die deutschen parlamentari­schen Kreise äußerst erbittert. Sie unternahmen gestern neuerliche Schritte bei der Regierung, diese möge sich zu einer energischen Bekämpfung der Tschechen aufraffen. Es soll von allen arbeitswilligen Parteien ein Antrag auf Aenderung der Geschäftsordnung nach dem Beispiel des ungarischen Ministerpräsidenten emgebracht und nach Ostern auf die Tagesordnung gestellt werde«. Während der gest­rigen Studenten-Uurahen an der Wiener Universität wurden vier Studenten durch Messerstiche schwer verletzt und 20 leichter verwundet. Die Polizei verhaftete nachmittags 10 tschechische Studenten. Ja Linz, wo der berühmte tschechische Geiger Kubelik am Dienstag spieleu soll, erklärten die Deutschnatiollul.cn, falls das Konzert nicht abgesagt werde, es durch einen Skandal vereiteln zu wollen.

* Wie«, 12. März. Nach Verlesung des Einlaufes verlangen die Tschechen wie gestern die namentliche Abstim­mung. Wolf ruft den Deutschen zu:Wie lange wollt Ihr Euch »och von den Tschechen bevormunden lassen?" Auf diese Worte erhebt sich bei den Tschechen ungeheurer Tumult. Sie rufen Wolf zu:Ruhig, Zackermann! ' Der Juugtscheche Skala hält Wolf höhnisch als Anspielung auf eine» Prozeß, in dem Wolfs Beziehungen zu Zucker- industriellen erwähnt wurden, Zuck.rWürfel entgegen. Wolf stürzt auf Skala, einen alten Mann, und schlägt aas ihn ein. Die Tschechischradrkalen eilen herbei und versetzen Wolf Faßstöße. Es entsteht ohrenbetäubender Lärm. Deutsche Abgeordnete bringen daun Wolf in Sicherheit. Dieser wird

zur Ordnung gerufen, er erklärt aber, jeden, der ihn mit der Zuckeraffäre verdächtige, züchtigen zu wollen. Nach langer Unter­brechung werden die namentlichen Abstimmungen fortgesetzt.

* Marseille, 10. März. Die hier eingetroffene Post aus dem fernen Osten brachte, wie bereits kurz vorgestern gemeldet, die Nachricht von dem Untergang des französischen PaffagierdampfersCambodge" in der Nacht vom 9. Februar zwischen Kap St. Jacques und dem Leuchthaus Cautieu. Der Dampfer verließ Saigon mit etwa 100 Passagieren und einer Mannschaft von 40 Mann. Er geriet bald in heftige Stürme, die ihre größte Stärke vor dem Leucht­hause von Cautieu erreichten. Gewaltige Wogen brachen über den Stern des Schiffes und dieses begann sich zu füllen und legte sich auf die Seite. Unter den Passagieren befanden sich Frauen und Kinder, die von einer wahn­sinnigen Augst befallen wurden. Immer wieder schlugen die Wogen über das unglückliche Schiff hinweg und jede dieser Wogen riß etwa 20 Passagiere mit sich. Die Ueber- lebenden klammerten sich an die Masten und an die Kamine an, die noch aus dem Wasser herausragten, als das Schiff an einer nur 40 Fuß tiefen Stelle gesunken war. Biele verloren jedoch aus Erschöpfung ihren Halt und versanken vor den Augen der übrigen Schiffbrüchigen. Als schließlich der DampferNamviang" zur Unterstützung herbeikam, konnte er nur noch 40 Personen retten, unter denen sich zwei Europäer befanden. Die Geretteten wurden nach Saigon zurückgebracht. DieCambodge" war ein Dampfer mit 2590 Tons und gehörte der GesellschaftMesfageries Fluviales" in Marseille.

* Loudo«, 12. März. DiePall Mall Gazette" er­blickt tu der Reise des deutschen Kaisers nach dem Mittel­meer ein günstiges Omen für die allgemeine Lage und sagt, wenn der Kaiser nicht für bedenklich halte, unter den jetzi­gen Zeitumständen sei» Land zu verlassen, so beweise dies, daß die Regierungen gegenwärtig von keiner Besorgnis be­herrscht würden.

Vom russisch-japanischen Kriegsschauplatz.

Russischer Bericht.

* Petersburg, 12. März. Ein Telegramm des Statt­halters Alexejew an den Kaiser von Rußland ans Mukden besagt: Der Kommandant der Flotte Admiral Makarow meldet aus Port Arthur voa gestern: Sechs Torpedoboote, welche unter dem Kommando des Kapitäns Matussewitsch in der Nacht vom 10. März in See gegangen waren, stießen auf feindliche Torpedoboote, die von Kreuzern gefolgt waren. Es kam zu einem heftigen Kampfe, in dessen Verlaufe das TorpedobootWlastny" ein feindliches Torpedoboot durch eine Whiteheadmine zum Sinken brachte. Auf der Rück­fahrt erhielt das vom Leutnant Serguejew befehligte Tor­pedoboot .Steregutschy" Havarie, es verlor die Maschine und begann zu kentern. Um 8 Uhr früh kehrten 5 Tor­pedoboote zurück. Als die Lage desSteregutschy" offen­bar kritisch wurde, hißte ich meine Flagge auf demNowik" und eilte ihm zu H'-ffe, aber fünf »eindliche Kreuzer um­ringten unsere Torpedoboote, das Panzergeschwader näherte sich, und es gelang mir uicht, denSteregutschy" zu retten, welcher sank. Ein Teil der Besatzung geriet in Gefangen­schaft, ein Teil ertrank. Vou der Besatzung der Schiffe, die an dem Nachtgefecht teilnahmen, wurden 1 Offizier schwer, 3 leicht verwundet, zwei Soldaten stad tot, 18 ver­wundet. Um 9 Uhr 15 Minuten eröffnetea 14 feindliche Schiffe, die sich vor Port Arthur gesammelt hatten, das Bombardement, welches bis 1 Uhr dauerte. Ich nehme an, daß der Feind 154 Geschosse zwölszöüigen Kalibers abfeuerte. Die Beschädigungen der Schiffe sind unbedeu­tend, sie sind alle kampffähig. Verluste: ein Offizier leicht verwundet, ein Soldat tot, tner verw. ndet. Die Erhellung des Kampfplatzes durch Scheinwerfer ist sehr gelungen. Wiederholte Salven unserer Batterien zwangen die feind­lichen Torpedoboote zum Rückzug. Morgens bei Beginn des Bombardements antworteten die Geschütze der Festung auf das feindliche Feuer. Die Besatzungen Mer Schiffe be­wiesen große Kaltblütigkeit. Auf dem Zwischendeck wurden die aewöhnlichen Arbeiten fortgesetzt, trotzdem feindliche Ge­schosse eiaschlugen. Der japanische KreuzerTakassago" scheint erhebliche Beschädigungen erlitten zu haben. Bei dem Gefecht der Torpedoboote mit den japanischen Kreuzern

wurden leicht verwundet Kapitän Matussewitsch, Fähnrich Alexandrow, Maschinist Blinow; schwer verwundet Fähnrich Zajew (Verlust des rechten Auges.)

* Der Kommandant vou Port Arthur meldet folgende Einzelheiten über das Bombardement vom 10. März: Ms der Feind das Feuer eröffnet?, antworteten unsere Batterie». Sechs feindliche Schiffe, die hinter dem Leuchtturm voa Liaotechave hielten, schossen aus ihrer geschützten Stellung auf die Festung. Um 1 Uhr 25 Min. nachm, hörte daS Bombardement auf. Der Feind gab etwa 200 Schuß ab. Ein von Batterie 15 abgefeuertes Geschoß beschädigte einen japanischen Kreuzer schwer. Das feindliche Bom­bardement richtete unerheblichen Schaden an; 6 Soldaten Warden getötet, in der Stadt 3 Personen schwer verwundet. Nach der Meldung des Generals Stöffel legten die Offiziere und Soldaten der Standbatterien musterhafte Beweise deS Mutes, vollendeter Manneszucht und großer Schießsicherheit ab.

* Zfort Ar1H«r, 11. März. Durch das Bombardement vom 10. März hat am meisten die Neustadt gelitten. Durch eine krepierende Granate wurden ein Anwalt, die Tochter eines Obersten und eine andere Dame getötet. Ferner erlitt ein Chinese den Tod. Auch wurden einige Chinesen und ein Kutscher verwundet. Kommandant General Stöffel und sei» Stab enrgingen ans einer Batterie mit genauer Not der Gefahr, durch Granatsplitter verwundet zu werden. Auf demGoldenen Berge" wurden ein Leutnant und ein Sol­dat verwundet, a« der elektrischen Scheiuwerfecstation zwei andere Soldaten. Man sah deutlich, wie ein japanisches Panzerschiff von einem russischen Geschoß getroffen wurde und sich danach langsam entfernte. Die Kanonade war äußerst heftig. Um 12 Uhr 45 Minuten verstummte der Geschützdonner. Heute ist alles ruhig.

jj Petersburg, 13. März. Die russische Telegraphen- Agentur meldet aus Port Arthur von gestern: Der Kampf der russischen Torpedoboote mit den - japanischen Kreuzern am Morgen des 10. März dauerte 2 Stunden. DerSte- gutschy" sank nach verzweifelter Gegenwehr. Ueber das Schicksal der aus den Offizieren und 45 Mann bestehen­den Besatzung ist noch nichts bekannt. Dem Torpedoboot Retschttelay," das gleichfalls vom Feind umzingelt war, gelang es, sich nach Port Arthur durchznschlagen. An Bord gab es zwei Verwundete. Bei der Beschießung vou Port Arthur am Donnerstag vormittag kamen auch zwei Me­chaniker, die auf dem Panzerschiff Retwisan arbeiteten, ums Leben. Am 11. März ging das russische Geschwader wie­derum in See. Es wurde nichts vom Feinde bemerkt. Auch am 12. März war alles ruhig.

Japanischer Bericht.

* Tokio, 13. März. Ueber den Angriff auf Port Arthur am 10. ds. hat Admiral Togo folgenden Bericht erstattet: Unsere beiden Torpedoslottillen näherten sich um 1 Uhr nachts der Hafeneinfahrt. Da sie keine feindlichen Schiffe zu ihrem Empfange bereit fanden, legte die eine Flottille Minen aus, was auch trotz des Feuers der feindlichen Bat­terien gelang. Die andere Flottille stieß südlich von Liau- tie-Schan auf 6 feindliche Torpedoboote. Es entspann sich ein etwa eine halbe Stunde dauerndes Gefecht auf kurze Schußweite. Unsere Schiffe beschädigte» die feiadkichea Schiffe sehr. Bei einem feindlichen Schiff wurden die Kessel beschädigt, auf einem anderen bemerkte man den Ausbruch von Feuer. Der Feind ergriff die Flucht. Wir hatten 7 Tote und 8 Verwundete. Auf demAkatsuki" platzte ein Dampfrohr, wodurch 4 Heizer gelötet wurden. Keines von unseren Schiffen wurde außer Gefecht gesetzt. Die andere Flottille bemerkte, als sie sich von der Hafen­einfahrt entfernte, 2 russische Torpedoboote, die von der hohen See kamen. Wir griffen sie an. Der Kampf dauerte eine Stunde. Nach schwerer Beschädigung entkam das eine. Unser TorpedobootsjägerSaganami" bemächtigte sich deS russischen TorpedobootszerstöcerSSteregutschy", der Wasser nahm. Nachdem die Mannschaft ausgenommen, sank das Schiff. Das Geschwader beschoß dann das Innere des Hafens 4 Stunden lang. Ein russischer Torpedoboots­zerstörer, welcher bei unserem dritten Angriff beschädigt wurde, ,ff vollständig gescheitert. Nur ein Mast ragt aus dem Wasser hervor. Um 2 Uhr stellte unser Geschwader da- Feuer ein und begab sich wieder zum Sammelplatz.

Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.

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