Neueste Rachrichte«

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selbständige Blisengerichle eingesetzt hattte, werden die bezüg­lich der Kaperei von Handelsschiffen gemachten Behaupt­ungen hinfällig. 4) Die Behauptung, dem Kaiser von Korea sei durch den japanischen Gesandten in Söul erklärt worden, Korea befinde sich nunmehr unter japanischer Verwaltung; wenn es sich nicht füge, würden die japani­schen Truppen den Palast besetzen, wird als vollständig den Tatsachen widersprechend zurückzewiesen. 5) Der Bor­wurf, daß die japanische Regierung den russischen Gesand­ten in Söul ausforderte, Korea zu verlassen, widerspricht den Tatsachen. Der russische Gesandte reiste freiwillig am 12 . Februar ab. Eine japanische Militärbegleitung wurde ihm bis Tschemulpo beigegeben.

* Gokio, 9. März. Hier wird versichert, daß bei dem am 24. Februar unternommenen Versuch der Japaner, Port Arthur zu blockieren, russische Torpedobootzerstörer, als sie in den inneren Hafen zu entkommen versuchten, auf eine Mine gestoßen und gesunken seiev. 8 von 13 russischen Kriegsschiffen, die im Hafen lagen, seien kampfunfähig ge­macht worden. Hwangtschinschau, ein Fort von Port Arthur, sei durch die japanischen Granaten zur Hälfte zerstört wor­

den. Nur 3 Batterien seien jetzt brauchbar. An der Re­paratur der russischen Schiffe arbeiteten 400 Chinesen und 400 Russen. Die russischen Streitkräfte in Port Arthur sollen etwa 2000 Mann betragen.

ss Gokio, 10 . März. Bon dem Admiral Kamimura dem Chef des zweiten Geschwaders, ist folgender Bericht über den Angriff auf Wladiwostok eingegangen: Wie vor­her angeordnet, kam das Geschwader an der östlichen Ein­fahrt von Wladiwostok am Morgen des 6 . März an und mußte noch die mit Eis bedeckte See passieren. Feindliche Schiffe wurden im äußeren Hafen nicht gesehen. Die ja­panischen Schiffe näherten sich den Batterien an der Nord­ostküste von einem Punkte außerhalb des Schlußbereiches der Balzan-Vorgebirge und der Bosperusstraße. Nachdem wir den inneren Hafen von 1 Uhr 50 an ungefähr 40 Minuten lang beschossen hatten, zog sich das japanische Ge­schwader zurück. Ich bin der Ansicht, daß die Beschießung bedeutenden Schaden anrichtele. Man sah Soldaten an Land, aber die russischen Batterien erwiderten das Feuer nicht. Um 6 Uhr nachmittags wurde schwarzer Rauch an der östlichen Einfahrt bemerkt. Ich glaubte, er rühre von

feindlichen Schiffen her, aber der Rauch verschwand all­mählich wieder. Am Morgen deS 7. März unternahm daS japanische Geschwader eine Rekognoszieruugsfahrt in der Amerikabai und Strelokbai. Aber es wurde nichts Unge­wöhnliches bemerkt. Die Schiffe näherten sich um Mittag wieder der östlichen Einfahrt von Wladiwostok; aber es wurden weder feindliche Schiffe gesehen, noch schossen die Batterien. Das Geschwader ging nach der Possietbai, aber da auch dort nichts von feindlichen Schiffen gesehen wurde, zogen wir uns wieder zurück.

* Ade«, 9. März. Einem Araberhäuptling war die Erlaubnis erteilt worden, die Stadt mit einem Gefolge von 100 Mann zu besuchen. Anstatt dessen brachte er 250 Mann mit Gewehren bewaffnet mit sich. Da sich das Gefolge sehr unbändig benahm und den Frieden in der Stadt bedrohte, ließ der englische Resident die Bombay-Infanterie und Artillerie aufmarschieren und stellte dem Häuptling ein Ultimatum, sich bis 5 Uhr nachmittags zu entfernen, welcher Forderung der Häuptling sich zornig fügte.

Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Mtsnsteig.

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