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* Ein Hamburger Kaufmann, der sich in Monte Carlo
mit einer geborgten größeren Summe aus finanziellen Schwierigkeiten durch das Spiel retten wollte, verlor alles und erschoß sich. _
AusLändisches.
* Wie«, 7. März. Die Verschlimmerung der Lage am Balkan beschäftigt die offiziellen und diplomatischen Kreise lebhaft. Der Sultan lehnt jetzt auch die Bestimmungen über die Reform der macedonischen Gendarmerie ab. Der österreichisch-ungarische und der russische Botschafter überreichten der Pforte eine Note, wonach die Ententemächte unter keinen Umständen Aenderungen der Bestimmungen über die Gendarmerie gestatten. Man darf auf den weiteren Verlauf gespannt sein. In Sofia erregt die Ablehnung des bulgarisch-türkischen Uebereinkommens durch den Sultan große Erbitterung. Bulgarien setzt seine Rüstungen fort. In oen letzten Tagen machten bulgarische Agenten in Wien und Berlin für 2 Millionen Franks Bestellungen.
* Wien, 7. März. Gestern nachmittag versuchten zirka 5000 Tschechen, die russenfreundliche Kundgebungen veranstalteten, die auf dem Graben, dem belebtesten Platze der Stadt, promenierenden deutschen Studenten unzugreifm. Es kam zu mehrfachen Zusammenstößen. Die tschechische Menge blockierte das Tor des deutschen Kasinos, um die Studenten zu verhindern, sich dorthin zurückzuziehen. Plötzlich ertönte der Ruf „Militär!" und schon erschien eine Kompagnie Jäger und gleich darauf noch zwei Kompagnien mit einer Eskadron Dragoner. Militär und Polizei säuberten den Platz, worauf da m die Studenten sich ungehindert entfernten.
* Wie«, 8. März. Ministerpräsident Körber erklärte wiederholt, daß bezüglich des Balkans mit Rußland vollständiges Einverständnis herrsche und begründete Hoffnung bestehe, daß mit der Durchführung der Reformen in Mazedonien die Bewegung ein Ende finden werde.
* Wrrdapest, 7. März. Die Kossnth-Partei beschloß einhellig, da sie jede Revision der Hausordnung verwarf, gegen den Antrag Tisza die schärfste Obstruktion anzuwenden. Bei der heute abend erfolgten Zusammenkunft aller Oppositionsparteien erweckte dieser Beschluß Begeisterung, da hierdurch die gesamte Opposition im Kampfe vereint ist. Der Ministerpräsident will seinen Antrag motivieren und Donnerstag verhandeln lassen.
* Der König von Italien sandte dem Kaiser von Oesterreich einen eigenhändigen Brief, Lessen Inhalt geeignet ist, Mißverständnisse und die Mißstimmung, die in der letzten Zeit wegen der albanischen Frage zwischen Oesterreich und Italien Platz griffen, zu zerstreuen.
* Wern, 7. März. Der Bundesrat hat Deutschland und Italien den Rückkauf der Gotthardbahn angekündigt mit der Zusicherung, daß der Bund als Rückkäufer in die Verbindlichkeiten eiutreten werde, die der Bund in den Gotthard-Verträgen von 1869 und 1878 übernommen hat.
* Aus Wsris schreibt man: Der mit dem Rapport betraute Gerichisrat Bayer und der Oberstaatsanwalt Bau- douin sind von der Unschuld des Dreyfus überzeugt, und wenn sie von dem Kassationshof die Verordnung einer eingehenden Enquete verlangen, dann richtet sich diese gegen die Machenschaften der wahren Verbrecher, der Henry und Esterhazy. Deren Schuld steht fest. Man kennt nur noch nicht dcu ganzes Umfang und ihre sämtlichen Helfershelfer. Wenn diese Ee quete durchgeführt sein wird, dürfte der sechste und hoffentlich der Schlußakt der Affäre die Sühne für die wahren Verräter bringen. Diese find Henry und Esterhazy ; des ersteren Andenken wird immer noch von den Nationalisten als das eines Helden glorifiziert. Es wird hinfort unmöglich sein zu zweifeln, daß Henry und Esterhazy Spionagegelder von Deutschland und Italien ein- ftnchen, daß sie sich aus dem eigenen französischen Fandus
für Nachrichtendienst bereicherten und daß sie durch Fälschungen und Unterschlagungen alle Schuld auf Dreyfus abwälzten, als ihre Machinationen Gefahr Uesen, entdeckt zu werden Es bleibt auch nicht mehr ein Stück der Beweisakten gegen Dreyfus übrig; alle wurden als Fälschungen oder als mit Absicht ungerechterweise auf Dreyfus bezogen erkannt. Die Erquete wird jetzt zu beweisen haben, ob General Gonfe der direkte Mitschuldige war, oder ob er wie Mercier, Tcllieur u. a. bloß durch Nachlässigkeit die Unregelmäßigkeiten m den Drcyfusakten und in der Buchführung des Geueralstabs durchgehen ließ.
* Land»«, 7. März. Ueber die Bedeutung des Bombardements von Wladiwostok ist sich die hiesige Presse noch unklar. Der Marine-Mitarbeiter des „Globe" weist darauf hi», daß dies wahrscheinlich das Bombardement aus weitester Entfernung war, welches je staltfaud. Die Japaner benutzten sechs- und achtzöllige Schnellfeuer-Geschütze, mit welche^ man bei klarer Luft auf 12 000 Meter Entfernung erfolgreich schießen kann, während in diesem Falle die Entfernung nur 9350 Meier betrug. Die vier Torpedojäger, welche die Russen bemerkten, waren wahrscheinlich näher an die Küste, an eine von deu Kanonen der Forts nicht zu bestreichende Stelle geschickt, um den Erfolg des Bombardements zu beobachten uud dem Geschwader zu signalisieren. — Japan hat seit einiger Zeit in London ein Sch ffbau- Bureau, welches die Aufgabe hat, sowohl alle Fortschritte im Schiffbau, wie auch die Ausführung japanischer Schiffbau-Aufträge in England zu überwachen. Der Leiter dieses Bureaus, Kapitän Matsuwo, ist jetzt nach Japan beordert, um dort die Reparatur und neue Ausrüstung beschädigter Kriegsschiffe zu leiten.
* Lorrdo«, 7. März. Die englische königliche Jacht „Viktoria und Albert" hat Befehl, am 28. März in Port Victoria zu sein, um eine Reise über die Nordsee anzutreten. Man bringt dieses in Zusammenhang mit dem geplanten Besuche König Eduards iu Kopenhagen, wo z»IN Geburtstage des Königs Christian, vielleicht auch der Zar eintreffen wird. Man hofft, dcß eine solche Zusammenkunft die jetzt in Petersburg gegen England herrschende Stimmung etwas mildern wird. Einem dem „Manchester Guardian" mitge- teilren Privatbriefe aus Petersburg zufolge ist die Stimmung gegenwärtig so schlimm, daß die Mitglieder der englischen Botschaft fast boykottiert werden.
* ßhristiauis, 6. März. Die Regierung hat dem Stor- thiug vorgcschlagen, 8000 Kronen zu bewilligen zur sachkundigen Untersuchung verschiedener Fragen der Handelsverbindung mit Deutschland im Falle des Inkrafttretens des neuen deutschen Zolltarifs mit Oesterreich-Ungarn, falls dort der Entwurf des Zolltarifs angenommen wird, sowie eventuell mit Dänemark, Rußland und Belgien.
* Wetersövrg, 7. März. Ein Telegramm des Admirals Alexejew an deu Kaiser aus Mulden von heute lautet: In Ergänzung meines Telegramms vom 6. März melde ich alleruntirtänigst, daß um 1 Uhr 25 Min. nachmittags von sieben feindlichen Scknfsen fünf gegen die Forts von Su- warow und Mimiewüsch, gegen die Stadt und die Reede im Tale des Flüßchens Ojasnewije das Feuer eröffneten. Dasselbe dauerte dis 2^ Uhr, worauf daS japanische Geschwader südwärts zu dampfen begann und um 5'f Uhr außer Sicht kam. Auf Batterien und Befestigungen keine Verluste. In der Stadt ein Matrose verwundet, eine Frau getötet. Nach eben eingegangener Meldung ist das feindliche Geschwader heute früh 8 Uhr abermals in Sicht der Festung erschienen.
* Ksnksntmopek, 7. März. Der Sultan hat sämtliche über Tahir und Genossen wegen des Ordensschwindels gefällten Urteile annulliert und ein öffentliches Verfahren ungeordnet. Dasselbe beginnt am Donnerstat.
* Wladiwostok, 7. März. Durch die gestrige Beschießung wurde hier nirgends eine ernsthafte Beschädigung an-
gerichtct. Bei den Holzhäuschen eines Arbeiters, welches von dem Geschoß eines zwölfzölligen Geschützes durchschlagen wurde, wurde eine Frau getötet. In die Wohnung des Obersten Shukow drang ein Geschoß ein und explodierte erst, nachdem es das Zimmer durchflogen hatte; die Schildwache, die unverletzt blieb, rief, ohne die Geistesgegenwart zu verlieren, man möge die Fahne aus dem Hause retten, was dann die Gattin des Regimeutskommau- danten mit Soldaten ausführte. Ein Geschoß platzte im Hofe der Marinekaserne, wodurch fünf Matrosen leicht verwundet wurden, sonst aber niemand verletzt wurde. Feuer ist nirgends ausgebrochen. Die russischen Batterien erwiderten nicht das feindliche Feuer wegen der zu großen Entfernung uud ferner aus dem Grunde, weil man dem Feinde nicht ohue Not die Lage derselben verraten wollte. Es wird angenommen, daß das feindliche Geschwader aus eine« Panzerschiff, vier gepanzerten und zwei nicht gepanzerten Kreuzern bestand.
ff (Der russisch-japanische Krieg!) Die vierte Kriegswocheist noch stiller verlaufen als ihre drei Vorgängerinnen. Eis uud Schnee bildeten für die Operationen zu Wasser wie zu Lande unüberwindliche Hindernisse. Generalmajor von Pflug konnte daher aufs Neue melden: Bor Port Arthur alles ruhig! Auch auf des übrigen Gebieten des Kriegsschauplatzes ruhten die Operationen. Im Laufe dieser, sicher aber in dem. der nächsten Woche wird sich das Kriegsbild aber ändern. Auf Korea konnte man bereits deutliche Fortschritte in dem Aufmarsch der japanischen Truppen bemerken, die rusfischerseits mit einer Zurückziehung der vorgeschobenen Rekognoszierungstruppen an deu Dalustuß beantwortet wurden. Rußland ist entschlossen, jedes unnütze Blutvergießen zu verhindern und den Japanern bis zu einer gewissen Grenze freie Bahn zu gewähren, um dann zur rechten Staude zu einem entscheidenden Hauptschlage aus- zuholen und den Krieg möglichst schnell durch vollständige Vernichtung des Gegners zu beenden.
* Nach einer Meldung des „Standard" aus
sollen etwa 30 russische Matrosen versucht haben, aus Port Arthur zu desertieren und sie sollen dafür sofort erschossen worden sein.
* Dem „Daily Telegraph" wird aus Gskio gemeldet, in den Kohlengruben der ostchinesischen Eisenbahn streikten die Arbeiter und zerstörten die Maschinerie. Dies ist ei» ernster Schlag für die Russen, welche große Mengen Kohlen aus diesen Gruben erhielten.
Handel ««d Berkehr.
-u Hkerschrvanöorf, 6. März. Die hiesige Gemeinde erzielte beim Verkauf von 494 Fm. Stammholz aus dem Gememdewald durchschnittlich 131"/, des Taxpreises.
* Resultat des Stangenverkaufs des Forstamts Freudeustadt am 5. März: Stangen pro Stück: Baustangen (sichten) la. Kl. 189 Pfg., Ib. Kl: 146 Psg., II. Kl. 99 Pfg., lll. Kl. 60 Psg., (tannen ln. Kl. 146 Pfg, Ib. Kl. 123 Pfg., II. Kl. 88 Pfg., III. Kl. 63 Pfg., Hagstangen (sichten) 1. Kl. 73 Pfg., II. Kl. 62 Pfg., III. Kl. 36 Pfg., Hopfenstangen (sichten) I. Kl. 3S Pfg., II. Kl. 31 Pfg., III. Kl. 20 Pfg., IV. Kl. 17 Pfg., V. Kl. 10 Pfg.. (tannen) I Kl. 29 Pfg., II. Kl. 24 Pfg , III. Kl. 19 Pfg. Rebstecken I. Kl. S Pfg., II. Kl. 3 Pfg.
(Gr.)
Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altenstsig.
Welche Düngung, so fragt sich heute der Landwirt, gebe ich meinen Frühjahrssaaten, um befriedigende Körnererträge zu ernten? Kräftige Körnerbildung wird durch reichliche Phosphorsäuredüngung gefördert. Zur Bereicherung der Felder mit PhoZphorsäure ist dieses Jahr die günstigste Gelegenheit, da das Thomasmehl im Preise so billig steht, wie feit Jahren nicht. Infolgedessen ist zur Zeit garantiert reines Thomasschlackenmehl auf allen Bodenarten rentadeler als jeder andere Phospborsäuredünger.
„Eve, wo bleibst Du? Wart', ich null Dir das , Schwatzen auf den Treppen austreiben!" Da sprang sie j mit einem „Gleich, Mutter!", leichtfüßig davon, denn der ^ Adam konnte und sollte dann erst ernstlich mit Vater und j Mutter sprechen, wenn er den bunten Rock ausgezogen. So j war's wirklich noch zu früh.
Georg Eberhard stand sinnend am Fenster seines Turmzimmers. Den kleinen drolligen Zwischenfall draußen im Vorzimmer hatte er völlig vergessen, seine Gedanken galten nur der durch Eva's Worte aufgewachteu Erkenntnis, daß Ernestine für ihn verloren sei. Und doch klammerte sich eine heiße Hoffnungssehnsucht noch an eine leise Möglichkeit. Es erging dem jungen Prinzen just so, wie tausenden von gewöhnlichen Sterblichen: Besonnenheit und Vernunft riefen ihm gebieterisch zu: „Verzichte!" Aber das arme törichte Herz konnte sich nicht in dies Gebot finden und hoffte.
Ernestine war ja noch sehr jung. Wer wußte denn, ob nicht ein Wort des Vaters sie eine Wahl hatte treffen lassen, der ihr Herz gleichgiltig nicht gerade, aber auch nicht jubelnd gegenüberstand? Freilich, wenn Georg Eberhard an diese feste hohe Stirn, für einen Mädchrnkopf eigentlich etwas zu hohe Stirn, an die Hellen, klaren, stolzen Augen dachte, dann erschienen ihm solche Erwägungen hinfällig. Hatte Ernestine ihr Jawort gegeben, so war das auch bindend, unter allen Umständen. Es blieb also nichts mehr für ihn, gar nichts. !
„Lasse Dich nicht von Träumereien fortreißen, alter i Freund," sagte er wieder zu sich selbst, „sonst pssstert's, daß ! Du zum lustigen Spott wirst!" Aber bei diesem ernsten ^ Gedanken lächelte er wieder über sich selbst. Wie kam er nur immer wieder dazu, Alles so furchtbar tragisch zu j nehmen? Er konnte doch einmal die Zukunft abwarten. ' Er wir wirklich nicht mehr derselbe.
Er war es nicht. Und was ihm die eigene Erkenntnis sagte, das bestätigten ihm auch die Blicke des besten Freundes, Dr. Werner Greifs, die gelegentlichen, vorsichtigen Bemerkungen des lustigen Kameraden von Freilingen, auf die er nicht einzegangen war. Und darum vermied er es auch, mit Jenen wieder darüber zu sprechen.
Aber Wiedersehen konnte, wollte und mußte er Ernestine noch einmal, und sollte gleich sein Herz darüber vor Hoffnungslosigkeit versteinern. Es blieben ihm zwei Wege: Bei den bevorstehenden Herbstübungen kam er mit seiner Kompagnie in der Tat, wie Freilingen schon dem Doktor gegenüber bemerkt, in die Gegend von Freudäu und damit von Goldenberg, und selbst bei angestrengtem Dienst war es wohl immer noch möglich, auf einem schnellen Pferde einen stillen Besuch auf dem Schloß Me abzustatten, auf dem er Ernestine, das vermeintliche Oberförsters-Töchterlein, sehen und vielleicht sprechen konnte.
Die zweite Gelegenheit, in Goldenberg zu sein, bot das dem alten Herzog Dagobert gegebene Versprechen, die alte Durchlaucht Thekla und deren Enkelin aufzusuchen. Natürlich war es bei dieser Gelegenheit ausgeschlossen, Fräulein Grimm inkognito zu sehen, sie würde dann sofort wissen, wer sich hinter jenem Seiden-Kaufmann aus dem Erfurter Zuge verborgen habe. Vielleicht änderte sie dann ihre stolze Haltung, aber ihm war es darum gerade zu tun, nochmals in der früheren, harmlosen Maske vor ste hinzutreten. Seinetwegen in Uniform. Er konnte ja Reserve-Offizier sein ...
Da meldete Baptist Groß deu Leutnant von Freilingen, der respektvoll salutierte, hierauf aber den Händedruck seines Vorgesetzten ebenso herzlich erwiderte.
„Was bringen Sie so Wichtiges, lieber Freilingen? Denn daß Sie es bringen, sehe ich Ihnen an!"
„ES ist auch Wichtiges und Interessantes dazu: Soeben ist die Nachricht eingegangen, daß die Fürstin von
Hartenburg, und Ihre Hoheit die Fürstin-Mutter Seiner Hoheit einen Besuch abstatten werden. Und zwar noch diesen Nachmittag, die hohen Damen haben sich ganz zwanglos bei unserem Herrn angemeldet, aber Seine Hoheit wünscht ihnen alle ihrem Range entsprechende Ehren uud Aufmerksamkeiten zu erweisen, trotzdem . . ."
Georg Eberhard, der überrascht die Meldung von dem nahen Besuche vernommen hatte, lächelte still vor sich hin.
„Trotzdem .. ." sagte er dann. Es klang ein wenig ironisch, dies so ganz langsam ausgesprochene „Trotzdem."
Auch Leutnant von Freilingen vermochte eine ehrerbietige Heiterkeit nicht zu unterdrücken. Die Zeit der einstigen Vertraulichkeit zu dem prinzlichru Freunde war vorüber, weniger in Folge des jetzt bestehenden militärische» Verhältnisses, als im Hinblick auf die kühle, mitunter selbst kalte Haltung deS Prinzen gegenüber ehemaligen Zerstreuungen und Freuden, aber der lebensfrohe Offizier wußte nur zu gut, daß er mit seinen Werten eine wunde Seite tn der Brust des Prinzen berührt und daß es einen Widerhall gegeben hatte. Denn die Geschichte der herzlichen Zuneigung des Erbprinzen zur schönen Jugendfreundin und nunmehrigen souveränen Fürstin war im ganzen Lande bekannt. Wenn selbst der junge Prinz angesichts dieser Kunde ein „Trotzdem" sagte, so konnte der Offizier es wohl wiederholen.
„Trotzdem unser regierender Herr nicht wünscht, daß aus diesem Besuch ein Staatsakt werde, welcher die Anwesenheit des durchlauchtigsten Erbprinzen erforderte," schloß Freilinqen. Seine Hoheit will die fürstlichen Damen selbst selbst begrüßen und ..."
„Ich soll helfen, etwas Staffage zu bilden I" fiel der Prinz ein, Kurt von Freilingen brach erstaunt seine Rede ab. Er glaubte den Prinzen zu kennen, aber nach diesem plötzlichen, bitter sarkastischen Ausbruch kannte er ihn doch noch immer nicht genug. (Forti, folgt.)