Japaner, fügte der Oberst hinzu, töricht, weil sie einen Krieg gegen Rußland unternehmen. Ihre Torheit liegt aber nur darin, daß sie nicht eher losschlugen. Wenn sie klug wären, so würden sie nicht über Korea hinausgehen, das mit seiner gebirgigen Beschaffenheit eine natürliche Festung für sie wäre, wo der Gegner ihnen nicht leicht bei­kommen könnte. Ihre ersten Erfolge zur See haben sie aber ohne Zweifel siegestrunken gestimmt, und jetzt wird ihr Heer einen Einfall in die Mandschurei versuchen wollen. Ein Marsch auf Chardin, der in ihrem Plane liegen soll, wäre ihr Verderben, denn sie müßten große strategische Operationen unternehme», und dann wäre die Ueberlegeu- hett auf russischer Seite. Der japanische Soldat ist kriegstüchtig, opferwillig, ausdauernd und mäßig, das japanische Heer daher ausgezeichnet als Truppe. Sein« schwache Seite ist das hohe Kommando. Die Befehlshaber verstehen nichts von verzweigten Manövern; sobald ihre Rolle über die Führung eines Regiments hinausgeht, halte 8 s? ich sie für sehr unerfahren. Die Kavallerie ist sehr schwach, 2 M kaum vorhanden.

^ * Kew-Hork, 17. Febr. Die Nachricht, daß Admiral

ZHZ Alexejew sein Hauptquartier nach Charbin verlegt hat, wird K yZ im Ministerium des Aeußeru bestätigt.

* Mew-Aork, 18. Febr. Die Universität in Chicago ** e richtet ein germanisches Institut ein, in dem besonders das L «V deutsche Kulturleben berücksichtigt werden soll. Die Be- ZHp rufung deutscher Professoren ist geplant.

* Mel Teilnahme erregt in Wen» Hark das Schicksal « «L einer jungen Engländerin, die kürzlich mit dem Passagier-

Kämpfer Cedric dort anlangt?. Die Fremde wurde auf Z>,8 Ellis-Jsland festgehalten, weil sie keine genügenden Geld- «Ls mittel vorweisen konnte und ihr in Mc. Keesport in Pcnn- sylvanien ansässiger Verlobter nicht erschienen war, um sie m Empfang zu nehmen. Miß Lilian Benet, ein sehr HZk hübsches, aber armes Mädchen aus Staffordshirre in Eng- N E land hatte auf die dringende Bitte ihres Bräutigams, der « ihr das Geld zur Reise sandte, das Weltmeer gekreuzt und sollte von ihm am Landungsplatz des Schiffes erwartet -»Zff werden. Die Trauung war für den nächsten Vormittag L festgesetzt. Vergebens aber spähten die sehnsüchtigen Blicke 8 «S der Braut nach dem Geliebten aus. Mit mehreren anderen » unbemittelten Auswanderern brachte man sie auf der Emi- »Z!Z granteninsel unter, wo sie vorläufig abwarten sollte, ob der ausgebliebene Verlobte sich noch melden würde. Bald .rr LU übermittelte man der Aermsten die furchtbare Kunde, daß ^ der Vermißte das Opfer eines Eisenbahnunglücks geworden

..LH war, das sich am Tage vorher in Pennsylvauien zugetragcu

hatte. Verzweifelt flehte Miß Nennet die Aufsichtsbeamten an, sie nur für wenige Tage an Land zu lassen, damit sie den b M Toten noch einmal sehen und ihm das letzte Geleit geben 8^,. könne. Mehrere Bürger New-Iorks, die von dem traurigen Z Fall Kenntnis erhielten, erboten sich, jede beliebige Summe, K die für einen mehrtägigen Unterhalt der Bedauernswerten

. nötig sei, zur Verfügung zu stellen, wenn man sie darauf-

hin freilaffen würde. Dies sollte auch geschehen, als der ZA« Bruder des Verunglückten die Einwanderungsbehörde um K öD Auslieferung des jungen Mädchens ersuchte, für dessen Ver- ^ ^ÜV sorgung er die Verantwortung übernahm.

Die Generalversammümg des Bundes der Landwirte. Ls!» Die Generalversammlung des Bundes der Landwirte tagte im »Zirkus Busch" in Berlin.

Bereits am Samstag hat der Ausschuß beschlossen,

der Generalversammlung folgenden Antrag des Vorstandes zum Thema:Unsere wirtschaftspolsiische Lage" vorzulegen:

»Die 11. Generalversammlung des Bundes der Land­wirte erklärt, daß der Bund, entsprechend den Beschlüssen der 3. Generalversammlung vom 18. Februar 1896, nach wie vor auf dem Standpunkt der Notwendigkeit eines aus­reichenden Schutzes aller Produktivstände auf dem inländi­schen Markte steht. Auch die Zukunft der deutschen Industrie liegt nach unserer Meinung nicht in einem gefährdeten, durch schwere Opfer anderer Erwerbsstände zu erkaufenden Export, sondern in erster Linie in der Stärkung deS Jn- landsmarktes, auf dem sie schon jetzt vierfüvftel ihrer Produktion absetzt.

Nur durch eine Neuregelung unserer wirtschaftlichen Beziehungen zum Auslande unter Beseitigung der reinen Meistbegünstigungsverträge kann eine dauernde Gesundung unserer wirtschaftlichen und damit unserer sozialen Verhält­nisse herbeigeführt werden. Die Fortdauer der jetzt gelten­den Handelsverträge, deren unheilvolle Wirkung auf die deutsche Landwirtschaft allgemein zugeftcmden wird, legt der deutschen Landwirtschaft fortgesetzt die schwersten Verluste auf; wir halten deshalb ihre unverzügliche Kündigung für unbedingt notwendig. Ein weiteres Ändauern der gegen­wärtigen Verhältnisse halten wir für unheilvoller für das deutsche Vaterland als einen etwaigen kurzen vertragsloseu Zustand, dem das Ausland bei seinem überwiegenden In­teresse am deutschen Markte durch Entgegenkommen ein baldiges Ende bereiten würde."

Neben diesem Anträge hat der zweite Berichterstatter zu diesem Gegenstände, Abg. Graf zu Reventlow-Wulfs- hagrn, folgenden Antrag zur Börsenreform gestellt:

Wir halten eine Börsenrefonn für unannehmbar, wenn dieselbe nicht enthält:

Beibehaltung des Börsenregisters Bestrafung des Abschlusses nicht zugelassener Börse», geschäfte für alle Beteiligten

Deklarationszwang dahin, daß jeder Schlußschein registriert wird

Verschärfung der staatlichen Beaufsichtigung keine Herabsetzung der Stempelsteuer.

Graf Reventlow sprach über die wirtschaftliche Lage und speziell über die Börsenreform.

Noch in letzter Zeit ist von einer sehr hochstehende» Seite die Frage aufgeworfen worden, ob man einen Bullen melken kann oder nicht! (Stürm. Heiterkeit) Ich möchte, daß die Herren Gelegenheit hätten, sich öfter mit solchen Detailfragen zu befassen, ganz besonders ober mit der Frage,

, wie das goldene Kalb zu behandeln ist. (Stürm. Heiterkeit und Bravo.) Wenn man von dem Wert der Versprechungen reden wollte, so könnte man mit dem Dänenprinzen Hamlet ausrufen : Ich werde gemästet mit Versprechungen ! (Stürm. Heiterkeit.) Auch wir hoben diese Mastkur durchgemacht! (Erneute Heiterkeit.) Aber sie hat uns sehr wenig genützt! Mit der Zeit haben wir begriffen, daß ein Versprechen dann als erfüllt gilt, wenn ein neues Versprechen kommt. (Stürm. Heiterkeit.) Nun muß ich sagen, daß mau jetzt dies System der Versprechungen aufzugebeu scheint! Die Thronrede hat keine Versprechungen gemacht. (Stürm. Heiterkeit.)

Er will eine gründliche Durchberatung der ange- küudigten Börsennovelle mit allen Mitteln der Geschäfts­ordnung erzwinge».

Dr. Hahn rief in einem Referat über den Mittelstand dem Grafen Bülow für seine Haudelsverhandlungen ein gestrenges Reichskanzler werde hart! zu.

Der frühere Reichstagsabgeordnete Schrempf-Stuttgart schlug die Errichtung eines Caprivi-Museums vor, dem die drei Millionen sozialdemokratische Stimmzettel einzuverleiben seien, die bei den letzten Reichstagswahlen abgegeben wurden. Dr. Oertel hält seiue Ar- und Halmlosigk-it des Grafen Bülow für nicht so schlimm, wie seine Arg- und Harm­losigkeit gegenüber dem Auslande.

Die Resolutionen wurden einstimmig angenommen.

Vermischtes.

* Der Heiratsschwindel blüht weiter, trotz aller Gerichts­verhandlungen uuö Warnungen, welche die Presse mitteilt. Hier ist ei» Mädchen, das gern unter die Haube kommen möchte, dort ein Mann, der nach dem Goldfischchen angelt, beide gehen sie dem Heiratsschwindler sehr leicht ins Garn. Von Ungarn aus wird jetzt eine Amerikanerin mit 800 000 Mark bar augepriesen. Der findige Herr, der sie aus Lager" hat, verlangt nur zwei vom Hundert der Mitgift, erst »ach der Hochzeit zahlbar. Anständig nicht wahr? Aber nun kommt der Haken vorher find 50 Mark für Reisekosten und sonstige Spesen" einzusenden. Wenn der Mann viele Dumme findet, kann er bald reich sein. Ein ««derer edler Ungar suchte in seiner Heimat eine Lebens­gefährtin. »Poftbeamtinnen bevorzugt!" Und es meldeten sich zehn Postkassiererinnen. Der Mann kam dadurch nicht in Verlegenheit, er verlobte sich mit allen zehn. Hin und wieder besuchte er seiue Bräute im Amtszimmer und leistete hilfreiche Hand". Tr stellte falsche, an sich selbst gerichtete Postanweisungen her, stempelte sie ab und steckte sie in de» Postsack. Auf dikse Weise kam er zu einer runden Summe. Bevor er jedoch die Früchte seiner emsigen Tätigkeit ge­nießen konnte, hatte man ihn verhaftet.

Konkurse.

Friedrich Krauter, Schmied in Allmersbach. Matthäus Haug, Lederhändlcr in Besigheim. Nachlaß des s Wilhelm Laun, led. Küfers in Möhringen. Julie Ellmger, Inh. eines Kurz-, Weiß- und Woll- warengeschäfts in Kirchheim u. T. Johannes Würth, Spezereihändler in Nürtingen.

Briefkasten.

Bekanntlich wird die Bewegung der Schiffte nach Knoten berechnet Was ist nun ein Knoten? Diese Frage wurde dieser Tage in einer Ge­sellschaft gestellt und konnte niemand genau Auskunft geben. Das Brockhaus'sche Konversationslexikon macht hierüber folgende Angabe: 1 Knoten ist eine Länge von 7,7 m, so daß sich also ein Knoten zu. 1 Seemeile verhält, wie IS Sekunden zu einer Stunde (nämlich 1: 340). Läuft nun ein Schiff in IS Sekunden einen Knoten, so läuft es in einer Stunde 240 Knoten ---- 18S2 m i Seemeile. Sagt man nun von einem Schiff, es laufe 18 Knoten, so beißt dies, es legt in einer Stunde 16 Seemeilen30 Km zurück. Die schnelllauftndstcn Dampfer legen gegenwärtig bis zu 23 Knoten zurück, also 23 See­meilen -- rund 43 km.

Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Mensteig.

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