* ArvickL«, 4. Febr. Unteroffizier Vogel von der hiesigen Garnison forderte einen Soldaten auf, Zielübungen vorzunehmen und bot seine Brust als Zielobjekt. Da krachte ein scharfer Schuß. Der Soldat hatte aber glücklicherweise nach der Decke gezielt. Das Gewehr war scharf geladen gewesen und der Unteroffizier hatte sich töten lassen wollen. Er ist verhaftet worden.
* Am Hofe von Greiz ist Entsetzliches geschehen. Alle Hofschranzen stellten sich auf den Kopf. Ihre Hoheit, die Prinzessin Marie von Greiz, Fürstentum Reuß ältere Linie, hat eine Mißehe geschlossen, fie hat sich am Freitag mit einem stmpeln österreichischen Dragonerleutnant Baron Guagnoni verheiratet. Ihre beiden Schwestern mußten vor der Höchst Greiz verlassen, um ihnen zu ersparen, diesen Greuel mit anzusehen und sich der Versuchung zu entrücken, sich gelegentlich der Hochzeitsfeier ebenfalls in nicht ebenbürtige Menschen zu verlieben. Die Braut hatte nämlich
Td bei der Hochzeit ihrer Schwester Emma, die sich ebenfalls uvebenbürlig verheiratete, den Baron Guagnoni kennen ge- D « lernt. Der' Trauung der Prinzessin Marie wohnten nur 8 « wenige Ebenbürtige bei. Die einzige in Frage kommende
8-6? Fürstlichkeit war die Erbgräfin Prinzeß Isenburg, die Tante
der Braut.
* KSku, 8. Febr. Die „Kölnische Zeitung" meldet aus — Berlin von gestern : Zur Berittenmachung unserer Truppen A ^ in Südwestafrika sind 300 Pferde in Argentinien ange-
kauft worden, die am 20. Februar mit dem Dampfer r-t§, Mola" nach Swakopmund abgehen sollen. Es ist dies nur ein Bortransport. Der Ankauf von weiteren 700 ar- gentinischen Pferden ist in die Wege geleitet, die von einer ^ deutschen Regierungs-Kommisston, welche bereits nach Buenos-Ayres abgegangen ist und dort in 10 Tagen ein- ^ «,E treffen wird, abgenommen werden sollen. Für den Fall, daß sich noch ein weiterer Ersatz als notwendig heraus- stellen sollte, sind Verbindungen in Mexiko angeknüpft wor- ^ xr-s den. Ebenso wird die Frage erwogen, ob man einen Ver- 2^8 such mit einer Sendung deutscher Pferde machen soll.
Fk Asb * Kamönrg, 9. Febr. Kabelmeldungen aus St. Thomas
,_zufolge hat der auf der Ausreise begriffene Dampfer „Alten-
'—>8'" bürg" der Hamburg-Amerika-Linie seine für Santo Domingo KE bestimmte Ladung infolge der Revolution daselbst nicht lö-
-- scheu können und hat, um diese Ladung zu landen, nach
>L St. Thomas zurückkehren müssen.
"2»" * Wremen, 9. Febr. Der Nordd. Lloyddampfer Darm-
Z Z stadt mit den Truppen nach Südweft-Afrika ist nachmittags 1 Uhr wohlbehalten in Swakopmund eingetroffen.
8 ^ Ausländisches.
.2^ r * Me», 8. Febr Wie die „Ag. Teleg. Bulgare" mel- -Z ^ det, wurde der Buchhalter des bulgarischen Krankenhauses Z. L - in Korstantinopel, der auf Empfehlung des bulgarischen Z 8 ^ Ministers des Aeußcrn einen Patz zur Reise nach Konstan- dV« ünopel erhalten hatte, bei seiner Ankunft daselbst verhaftet. Seine Ausweisung ist vorbereitet worden. Der diplomatische ^ Vertreter Bulgariens hathiergegeuEinsprach erhoben.
. * Wie«, 8. Februar. Marinekommandant Baron Spann
8 Zs erhielt heute vom Kommandanten des Gesandtschaftswach- detachements in Peking folgende, Peking, 7. Februar, 1 Uhr 8^--. 30 Minuten vormittags aufgegevene Depesche: Die jopa- HZs" nische Garde und zwei Divisionen wurden in 40 Dampfern E -w in Mojt eingeschifft. Der Krieg ist stündlich zu erwarten. « Die russische Krruzerdivision ist aus Port Arthur ausgr- laufen.
* AeA, 4. Februar. Im Krasfo Szörenyer Komitat (Bezirk in Südungarn) erkrankten mehr als 100 Personen
L DzD an Bleivergiftung. Mehrere starben bereits. Die Brannt- Weinbrenner überzogen, um die Stärke des Branntweins zu erhöhen, die Kessel inwendig mit Blei. Strenge Unter- suchung ist eingeleitet.
* Budapest, 9. Febr. In Agram verursachte eine Schar
8 .. .
von Artilleristen einen Zusammenstoß mit der Volksmenge. Die Artilleristen zogen blank. Die Polizei schritt ein und verfolgte, ebenso wie die Volksmenge die Artilleristen bis zur Kaserne, wo sie die Auslieferung der Excedenten forderte. Ein Unteroffizier und ein Soldat verweigerten die Auslieferung. Der Soldat verletzte den Polizeichef durch einen Säbelhieb. Er wurde verhaftet.
* Die Daily Mail meldet aus Paris, die französische Regierung habe in Uebereinstimmung mit den Übrigen Großmächten beschlossen, sofort nach Ausbruch der Feindseligkeiten Truppen in China zu landen, um Chinas Neutralität zu sichern.
* London, 8. Februar. Die „Morning Post" hält an der Auffassung fest, daß die Situation für England ernst sei. Das Blatt erklärt, England müsse sich stets bereit halten, in den Krieg einzugreifen für den Fall, daß Rußland die ihm befreundete Macht ersuchen sollte, ihm Beistand zu gewähren.
* Lo«don, 9. Febr. Der Standard meldet aus Brüssel: Es find Verhandlungen eröffnet zwischen der russischen Regierung und einem Syndikat französischer, belgischer und holländischer Bankiers, betreffs einer Anleihe von 800 Millionen Mark.
* Londo«, 9. Febr. Im englischen Unterhause erklärte der Handclsmtnister Gerald Balfour gegenüber Morley die Politik Der Regierung sei nicht auf Schutzzoll gerichtet. Er und seine Kollegen lehnten es ab, der Politik, die der Premierminister aufgestellt habe, gegenüberzutreten oder sich ihr arizuschließen. Er würde die Annahme des Schutzzollsystems für eine unkluge Politik halten.
* Petersburg, 6. Febr. Großes Aufsehen erregt hier die plötzliche ungnädige Dienstentlassung des Ministers für Volksaufklärung Sänger, die als ein neuer Sieg Plehwes betrachtet wird. Die Entlassung wird in Zusammenhang gebracht mit den Resolutionen mehrerer Kongresse oer jüngsten Zeit, so des Aerzte- und eines Lehrerkongresscs, die gegen das jetzige System protestieren.
* Aetersbarg, 8. Febr. Die beiden Armeekorps von Turkeftan wurden mobilisiert und gingen an die russischchinesische Grenze ab. Inzwischen verbringen Schnellzüge große Ladungen von Verbandzeug nach dem fernen Osten.
* In Petersburg berechnet man, dem Berliner Tageblatt zufolge, die Zahl der russischen Truppen in Oftafien auf 240 000 Mann, denen etwa 100 000 Mann im Laufe eines Monats folgen sollen.
ff Moskau, 9. Jan. Die städtische Duma wies einen Betrag von 1 Million Rubel zur Errichtung eines Hospitals an.
* Salouik, 7. Febr. Eine bulgarische Bande unter Apostol wurde bei Gornischowo, Kreis Denidsche, von türkischen Truppen zerniert. — Das bulgarische Komitee will die neue Aktion beschleunigen, um das Reformunteruehmen zu hintertreiben.
* Wort Arthur, 9. Febr. Auf der mandschurischen Bahn »st die Annahme und die Bestellung von Frachten eingestellt. Die russisch-chinesische Bank ist angewiesen worden, ihren Kredit an Private einzustellen. Die Schiffe des Geschwaders gehen ostwärts in See. Es find Maßregeln zur Bewachung der Vorräte, besonders der Kohlen getroffen worden. Wegen mangelhafter Zufuhr steigen die Marktpreise. Bereits sind die meisten, den Japanern gehörenden Läden geschlossen worden; die Inhaber haben Port Arthur verlassen. Aus Söul wird das Eintreffen japanischer Pwniere gemeldet.
* Jew-Work» 8. Febr. In Baltimore ist die Hauptgefahr des großen Brandes, von dem wir noch in letzter Nr. berichten konnten, vorbei. Der Gesamtschaden wird auf zweihundert Millionen Dollars geschätzt. Militär ist zur Bewachung herangezogen. Die Marylander Gesetzgebende Körperschaft ist eiuberufen worden. Die Gesamtzahl der verbrannte« Gebäude beträgt ea. tausend,
darunter alle größeren Geschäfte. Das feine Wohnungs- vietel ist verschont geblieben, indessen find die Altstadt sowie das angrenzende Negerviertel schwer betroffen. Das Gerichtsgebäude, Postamt und Rathaus sind gerettet. Seltsam ist es, daß die neuesten achtzehn und zwanzigstöckigen, angeblich feuersicheren Gebäude sehr schnell bräunten. — Präsident Roosevelt wies hundert Mann Pioniere zur Hilfeleistung an. Die Versicherungsgesellschaften erleiden einen Verlust von dreißig Millionen Dollars.
Handel und Berkehr
" (Obstverkehr auf den württembergischen Staatseiscnbahnen im Herbst 1903.) In den Monaten September bis Dezember 1903 sind auf den württembergischen Eisenbahnstationen von fremden Bahnen 61600 Tonnen Obst angekommen (1902: 4826 Wagenladungen), und zwar aus Oesterreich-Ungarn 26 511, der Schweiz 5861, Italien 8821, Bayern 5255, Baden 5925, Belgien 2718, Hessen 1507, Tirol 459, Preußen 325, den Niederlanden 183, Elsaß-Lothringen 21, Frankreich 10 Tonnen. Außerdem wurden im Laufe des Jahres 1903 oou Mannheim und Triest aus 5219 Tonnen zur Mostbereitung dienende getrocknete Weinbeeren (Rosinen, Korinthen usw ) auf württembergischen Stationen eingeführt. Zur Versendung nach Stationen außerhalb von Württemberg gelangten im Herbst 1903 2074 Tonnen (1902: 364 Wagenladungen) Obst.
* Mtairrz, 7. Febr. In der verflossenen Woche war unser Bieh- markt mit 1553 Stück betrieben. Bezahlt wurde für Ochsen 68 - 72 Mark, Kühe und Rinder 50—65 Mk. Kälber 70—75 Mk., Schweine 52 — 51 Mk. Alles per 50 Kilo Schlachtgewicht je nach Qualität.
Vermischtes
* Ueber die Vorteile des Verjüngens bei Steinobstbäumen entnehmen wir dem Berichte der König!. Lehranstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau zu Geisenheim für das Etatsjahr 1902 folgendes: Gerade bei den älteren Steinobstbäumen sollte das Verjüngen in der Praxis viel mehr zur Anwendung kommen; denn dieser starke Rück- schuitt wirkt nicht nur günstig auf das Holzwachstum, sou- ! dern auch auf die Ausbildung der Früchte ein. Werden ^ ältere Bäume sich selbst überlassen, so stirbt allmählich iu- ! folge des Lichtmangels das Fruchtholz im Innern der Krone ab, die Aeste werden an den unteren Teilen vollständig kahl und die tragbare Oberfläche wird um ein bedeutendes verringert. Das noch vorhandene Fruchtholz ist mangelhaft ausgebildet und die Früchte bleiben demgemäß klein und zeigen wenig Fruchtfleisch. Um diese» Uebelständen vorzubeugen und um gleichsam neues Leben in den Baum zu bringen, ist dieser starke Rückschnitt, das Verjüngen, nicht zu umgehen. Dadurch, daß auch den inneren Kronenteileu das nötige Licht Angeführt wird, erhalten wir uos hier das Fruchtholz lebensfähig durch die plötzliche starke Verringerung der Kronenoberfläche werden junge kräftige Holztriebe und eine gesunde, üppige Belaubung hervorgerufen, die ihrerseits zur besseren Ausbildung der Früchte beitragen. Wenn somit auch »ach den ersten Jahre» nach der Vornahme des Verjüngens der Ertrag ein wenig geschmälert wird, so ist der Verlust nur ein scheinbarer, denn in Wirklichkeit wird dieser durch die bedeutend höher erzielten Preise für das vollkommen ausgebildete Obst reichlich wieder ausgeglichen. Hierfür lieferten die verjüngten Steinobstbäume des Muttergartens den besten Beweis, Der Zentner Reineklauden wurde mit 18 Mark, der Zentner Mirabellen mit 15 Mark und der Zentner italienische Zwetschgen mit 12 Mark bezablt. Das Obst ging in di« Hände von Händlern, die ihrerseits dasselbe wieder an die Konservenfabriken absetzten. Die Flüchte von den nicht verjüngten, älteren Bäumen verkauftes sich nicht so leicht; der Preis war ein viel niedrigerer und die Früchte mußten auch meist in der Obstverwertungsstation verarbeitet werden. Diese Tatsachen dürften zur Genüge die Vorteile des Verjüngens älterer Steinobstbäume kennzeichnen; sie lehren, daß diese Arbeit in der Praxis die größte Beachtung verdient.
Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altenfteig.
die Streitigkeiten des Teiles haben mir gewiß Manches, was groß» ist, berabgewürdigt, aber ich weiß, man wird dcr- E einst von mir sagen: War Herzog Dagobert auch nur ein kleiner Herr er war ein ganzer Herr.
- 2 « Er unterbrach sich ; die beiden jungen Männer schwie-
gen, denn dieser Herzensausbruch war ihnen unerwartet ge- kommen. Der stolze, unnahbar schei ende Herzog hatte also doch eine Stelle in seinem Denken und Empfinden, die ihm A» mehr als eine schlaflose Nacht bereuet haben mochte, der »» 8?T bittere Stimmungen entquollen. Was in seinem äußeren v Wesen als ein Panzer von Erz erschien, das war nur die Hülle, welche verhindern sollte, daß der Erste, Beste seine K grüblerischen Quälereien erkennen könnte. Seine An- sH- schauung vom fürstlichen Beruf datte durch N chts, was in der neuen Zeit geschehen war, geändert werden können, hoch <-»^6 und unveiruckbar, wie ein Heiligtum, stand die Tradition bei ihm fest, aber daß man das, was sich Jahrhunderte H»>r! bewährt, nun nicht mehr gelten lassen wollte, manche hoch- . (Z herzige Tat so bald vergaß, das kränkte. Weder der Privz, noch Werner Geest wußten etwas darauf zu antworten; sie erkannten nur zu gut, wie Herzog Dagobert von seinem Staudpul kt aus mit vollem Recht spiach, wie sein Leben sich heiterer und freudvoller dätte gestalten können, würde er in früheren Jahren einen einsichtigen Berater, der nicht nur dem Fürsten, sondern auch dem Menschen sein Recht gab, an seiner Seite gehabt haben. Freilich mochte der charakteristische Stolz des hohen Herrn diesem und jenem tüchtigen Ui d einsichtsvollen Man e, der sprechen Wollte, die Lippen verschlossen haben! Jede: falls war es nun für rine Aenderung zu spät; Herzog Dagobert mochte Verschiedenes, sogar Vieles «us der neuen Zeit anerkennen, sie in ihrer gar z n Bedeutung würdigen, sie za verstehen, dafür waren der Jahrzehnte zu viele über seinem greisen Haupte dahingezogen, und jungen Leuten, wie Georg Eberhard und Dr. Greif kam es nicht zu, hier den Vermittler zu spielen.
Die Pläne, die der junge Gelehrte für den Aufschwung der herzoglichen industriellen Anlagen vorgelegt und auszu- führcn gewußt hatte, waren schon das Weitestgehende gewesen, was in dieser Hinsicht hatte gewagt werden können. Ein Mehr m ßte unbedingt schaden.
Der H-rzog machte eine kleine Pause nach dieser seiner Herzenskundgebung und beobachtete die beiden jungen Männer mit einem leichten, halb wehmütigen, halb spöttischen Lächeln. Die ausbleibende Antwort schien er auch gar nicht erwartet zu haben und so fuhr er in ruhigerem, weniger bewegtem Tone fort;
„Du, Georg, und Sie, Herr Doktor, werden sich über diesen Gefühl'ausbruch eines Greises gewundert haben, aber meine Worte erschienen mir nötig für daS, was ich noch auf dem Herzen habe, damit Sie beide erkennen, daß ich doch reiche Erfahrung und Menschenkenntnis auf meinem Platze gesammelt habe. Kaun ich dem nicht zustimmen, was Andere für ihre Ueberzeugung halten, so weiß ich doch durch die Hülle auf den Kern zu schauen, und das gilt besonders Ihnen, lieber Doktor I" Und als Greif sich schweigend verneigte, setzte der Herzog hinzu: „Ich halte ^ es für meinen Groß-Neffen, der in Zukunft sein eigener freier Herr, ein Grandseigneur auf seinem Besitz bleiben wird, durchaus für ein Glück, daß er Sie kennen gelernt' und durch Sie einen klaren, durch keinerlei Phrasen und Nebelgebilde getrübten Blick in unsere heutigen Verhältnisse getan hat. Das mag Georg in der Verwaltung seines Be- j sitztums einmal von großem Wert sein, würdest Du Georg l berufen gewesen sein, dereinst mein Nachfolger zu werden,
> dann hätte ich allerdings gewünscht, Dir wäre meine eherne Auffassung vom Fürstenberuf geworden, wie sie der Erbprinz, das weiß ich, .hegt."
Des H-rz 'gs Stirn umwölkte sich bei dem Gedanke» an die stillen Pläne des Erbprinzen Karl, die Lippen preßten sich fest zusammen, während er mit den schlanken
Fingern nervös auf der Tischplatte trommelte. Es war ersichtlich, er hielt daran fest, der Erbprinz müsse den Weg gehen, der ihm nun einmal durch die Geburt vorgeschriebe» war, trotz aller heute noch vorhandenen Schwierigkeiten.
„Aber nicht darum handelt es sich," sprach der Herzog jetzt mit entschiedener Stimme weiter, „sondern um die volle Sicherung von Georgs Zukunft, die mir recht am Herzen liegt. Und dazu gehört nach meiner Anschauung eine Gattin, die dem jungen Herrn," er drohte leise lächelnd mit dem Finger, „die lustigen Streiche, über welche aus der Universitätsstadt Manches zu mir gedrungen ist, abgewöhnt. Bitte Georg," scherzte er heiter, als er bemerkte, wie der Prinz errötete, „echauffiere Dich nicht. Auch diese lustige« Streiche gehören ein wenig dazu, die heutige Zeit kenne» zu lernen. Ich möchte Deine Vermählung nicht sofort herbeigeführt, jedoch für eine bestimmte Zeit gesichert sehen. Falls der Erbprinz einmal stürbe, ohne einen Sohn zu hinterlasseo, -so müßtest Du, Georg, rcsp. Deine Deszendenz in die Erbfolge eintreten, falls unser Land nicht einem anderen Hause zufallen soll. Das alles weißt Du und so wirst Du jetzt erkennen, daß mir Deine künftige Vermählung nicht gleich- giltig sein kaun."
Wieder tauschte der Prinz einen blitzschnellen Blick mit seinem Freunde, und abermals mahnte Greif zur Vorsicht.
.Ew. Hoheit bitte ich an meine Ergebenheit zu glauben, s wodl ols Mitglied des herzoglichen Hauses, wie als Ew. Hoheit Groß rffe. Ich bin überzeugt, daß die gnädige Huld mir zu meinem Besten sein wird."
Georg Eberhard hatte mit unsicherer Stimme gesprochen, doch schien der Herzog von dieser Erwiederung wieder befriedigt.
(Fortsetzung folgt.)