* Men, 5. Februar. Während der Mittelmeerreise Kaiser Wilhelms ist eine Begegnung mit dem Kaiser

' von Oesterreich und dem König Viktor Emanuel auf italienischem Boden geplant; doch fehlen hierüber noch be­stimmtere Mitteilungen. Die Begegnung hätte hauptsächlich den Zweck, bei der Unmöglichkeit eines Besuches des Kai­sers Franz Joseph in Rom (des Vatikans wegen) eine Aus­sprache der Monarchen mit dem König von Italien zu er­möglichen. Es handelt sich vorläufig nur diesbezüglich um eine Anregung, über deren Verwirklichung jedoch noch keiner­lei Entscheidung getroffen ist.

ss Maikau-, 5. Febr. Blättermeldnngen zufolge ist der Wiederaufbau des Markasturmes in Benedrg gefährdet. Ein Stück des neuen Rostes zur Verbreiterung der Fanda-

* mente hat nachgegeben und mit ihm ein Stück des Platzes selbst.

js Aaris, 5. Febr. DemTemps" ist, wie er sagt, von berufener russischer Seite folgendes erklärt worden: Die jüngste.Allarmkampagne treffe mit dem Zeilvunkt zusammen, für welchen man die russische Antwort erwarte. Es sei schwer, zu sagen, was auf Rechnung des politischen Contos und was auf Rechnung der Finanzjpekulation zu sitzen sei. Nichts rechtfertige seit 2 Tagen den Ausbruch des Pessimis­mus, den wir jetzt erleben. Alles, was man über die nuli- tärischen Vorbereitungen Rußlands gesagt habe, sei nichts als seine friedfertigen Dispositionen. Rußland rüste, so lange man verhandle. Wenn man hoffe, auf Rußland durch das alles Eindruck zu machen, so täusche man sich. Es zeige sich übrigens, so fährt derTemps" fort, daß weder in Paris noch in Petersburg die Geschäfiswclt sich mehr über die Hetze aufrege, deren Sitz in England sei, und welcher, wohl bemerkt, die englische Regierung fernstehe. Es gebe keinerlei Ursache zu irgend welcher Beunruhigung.

* In Luneville starb der Reitergeneral L'Hotte,der erste Reiter Frankreichs" genannt. Derselbe kam auch vor ca. 20 Jahren nach Württemberg zu den Manövern. Er war erster Generalinspektor der Kavallerie. Ja seinem Testa­ment ist u. a. verfügt, daß die 2 Pferde, die er noch hielt, sofort nach seinem Tode getötet werden sollen, damit sie nicht in Hände kommen, wo sie ein schlechtes Alter haben.

' * St- Aetersöucg, 5. Februar. Der russischen Tele-

graphenagentur wird aus Port Arthur gemeldet: Die Schiffe des Geschwaders im Stillen Ozean, die sich in Re­serve befanden, sind in Dienst gestellt. Die Regimenter der 3. ostsibirischen Schützenbrigade begannen aus Port Arthur auszurücken und zeitweilig längs der Linie der chinesischen Bahn Aufstellung zu nehmen. In Port Arthur befinden sich die Regimenter der 7. Brigade. Hier find Rekruten eingetroffen, ,sür welche verkürzte Frist zur Einübung be­stimmt ist. Kohlen und Proviant werden beschafft, die er­forderlichen Arbeiten werden energisch betrieben, Armee und Flotte sind in vortrefflichem Zustande. Für etwaige Even­tualitäten ist alles bereit. Man erwartet jedoch mit Geduld das Ergebnis der Verhandlungen. Die russische Bevölke­rung ist ruhig, nur einzelne Personen reisen ab Viele ja­panische Händler verkaufen ihre Waren und verlassen den Ort; diejenigen, die Zurückbleiben,»^zeigen der Verwaltung Vertrauen. Die Meldungen aus Wladiwostok über eine in den Gebieten des fernen Ostens bevorstehende Mobilisierung sind verfrüht.

* Jeder Tag der Kriegsbereitschaft gegen Japan kostet Rußland 200,000 Rubel. Trotzdem glaubt man, es wolle den Kriegsausbruch bis gegen den März hinaus­zögern, um dann günstigere Bedingungen für den Truppen­nachschub zu haben.

* Skkorrik, 4. Febr. Eine nahe bei Egri-Palanka über die Grenze emgedrungene größere bulgarische Bande wurde

, von den türkischen Truppen zurückgeworfen.

* Die Petersburger Nowoje Wremja meldet aus Wladiwostok von gestern: Auf Anordnung des jcpa- !

nischen Konsuls wurden heute Nacht über 1000 japanische Mädchen auf einen Dampfer gebracht. Drei Dampfer mit japanischen Familien gehen nach Japan ab. Aus Nikolsk im Ussurigebtet zogen am 3. ds. eine große Zahl japanischer Familien fort.

* Schanghai, 2. Februar. Die südlichen Vizekönige und Gouverneure drängen die Regierung in Peking, mit Japan gemeinsame Sache zu machen, falls Rußland die Räumung der Mandschurei ablehnt.

* Will England Weihaiwei wieder aufgeben? Es hat sich herausgestellt, daß der von den Engländern etwas vor­eilig gleich nach dem Abzüge der Japaner besetzte soge­nannteKriegshafen" von Weihaiwei einen recht geringen Wert hat, und es ist daher wiederholt vorgeschlagen worden, diesen Ort als Kriegshafen wieder eingehen zu lassen und Wei-Hai-Wei zu einem Seebade zu degradieren. Die Absicht scheint jetzt verwirklicht werden zu sollen. Denn die Morningpost" berichtet aus Tschifu: Die Vorbereitungen zur Räumung Wei-Hai-Weis durch die Engländer werden fortgesetzt. Die Schiffe, die den Hafen anlanfen, um Kohlen einzanehmen, führen die dort angehäuften Munitionsvorräte mit fori.

jf Washington, 5. Febr. Dem Staatsdepartement ist die Nachricht zugegangen, daß die japanische Regierung die auf der koreanischen Seite des Daluflusses wohnenden ja­panischen Staatsangehörigen aufgefordert habe, sich nach Söul zurückzuziehen.

* Aew-Kork, 29. Jan. Eine Sünde Wider den Glau­benssatz trinkfester Studenten und anderer noch nicht dem Eifer der Abstinenzler erlegenen Erdenbürger:Das Bier, das nicht getrunken wird, hat seinen Beruf verfehlt," und zwar in krassester Steigerung hat am Mittwoch die Besitzerin einer hiesigen Brauerei begangen: 11,000 sage und schreibe elftausend Fässer Bier wurden von ihr in den Fluß abgelassen, und dabei hatte die Dame keinerlei Störungen ihrer geistigen Funktionen oder Anwandlungen von Meuschen- femdllchkeit; im Gegenteil, sie glaubte ganz vernünftig zu handeln. Die Sache war nämlich folgende: Die Vrauerei- gesellschaft Konrad Steins, Sons u. Co. hatte ihr Geschäft an eine Frau Schmidt verkauft. Diese Dame hatte keine Lust, das Braugewerbe fortzusetzen. Da sie nun in den nächsten Tagen 75,000 Dollar an die Regierung hätte zahlen müssen, wenn noch Bier auf Lager sein sollte, und da ferner eine weitere Summe von 3000 Dollar bei der Entfernung des Bieres zu Konsumzwecken fällig geworden wäre, beschloß die Eigentümerin, oas Bier auslaufen zu lassen. Die Sreuerbeamten gingen infolge dessen in die Lagerräume und schlugen dort die Fässer auf. In gewal­tigen Strömen rauschte das Bier den Abzugskanälen zu, die aber nicht umfangreich genug waren, um die ganze Bier­masse auf einmal zu bewältigen. Die ganzen Lagerräume und der Hof waren infolge dessen von Bier überschwemmt, dessen Schaum fast die Fässer überstieg. Eine große Menschenmenge beobachtete mit schmerzlichen Gefühlen diese Vergeudung des schönen Getränks. Frau Schmidt von New-Aork darf von Glück sagen, daß ihre Brauerei nicht in Jena lag!

* (Aus den Bereinigten Staaten.) In der letzten Zeit haben wieder empörende Szenen der Lynchjustiz unter schreck­lichen Umständen stattgefunden. Neger, die an Pfähle ge­bunden waren, wurden lebendig verbrannt. In Staaten wie Georgia, Louisiana und Mississippi hat man 16 bis 20 Fälle jährlich gezählt. Trotzdem ist im allgemeinen eine Abnahme dieser schrecklichen Verbrechen zu konstatieren. Im Jahre 1892 zählte man in den Bereinigten Staaten 237 Fälle; 1893:200; 1894:190; 1900: 115; 1902: 135; und 1903 bis zum 15. September 96. Die immer noch große Häufizkeit dieser Taten beweist jedoch die Notwendig­keit, durch radikale Mittel diesem Zustand ein Ende zn machen, der eine ernste Bedrohung der Zivilisation ist. Die 2700

Fälle von Lynchjustiz, die in den letzten 18 Jahren vor- kamen, zeigen einen Zustand der Barbarei, wie zu jeueu Zeiten, in denen das Gesetz ohnmächtig war. Die Ursachen des Lynchens find fast überall dieselben. Eiye Frau, rin junges Mädchen, ein Kind ist au einem einsamen Ort über­rascht und vergewaltigt worden. Die öffentliche Stimme klagt sofort einen Neger an. Mit Recht oder Unrecht schreit das Attentat nach Rache. Die Menge verlangt eine sofor­tige und schreckliche Züchtigung. Man bemächtigt sich des Negers und hängt ihn an einem Ast auf, man tötet ihn, aber vorher sucht man für ihn die grausamsten Martern i ans. Sehr häufig ist der Neger in der Tat schuldig; aber nichts berechtigt zu der angeblichen Volksjustiz. Diese be­weist vielmehr, daß in den Vereinigten Staaten noch ganz unzuverlässige Rechtszustände bestehen und daß die Kultur der Amerikaner nur ein oberflächlicher Lack ist.

Handel imd Berkehr

* Stuttgart, 3. Febr. (Ledermesse.) Die Zufuhr war bedeutend weniger stark, als bei der Messe im Dezember. Es waren jedoch auch die verschiedensten Sorten Wildhäute. Schwarzwildleder, Sohlleder, ostindische und Javahäutc zum Verkauf geboten Der Preis von Schwarzwildleder schwankte zwischen 1.40- 2 Mk., bei Sohlleder be­trug der Preis 120-1.60 Mk. per Pfund. Ostindische Häute fanden zahlreiche Liebhaber. Die Kaufgeschäfte gingen verhältnismäßig leb- i Haft. Es waren Gerberwcrkzeuge in großer AuswahlzumVerkauf geboten.

Koukurfe.

Nachlaß des verstorbenen Albert Haag, Glasermeisters in Stutt­gart. Johann Reiner, Wirt zurTraube" in Sontheim a.N. Joseph Geißler, Schuhmacher in RengerShausen. Georg Roll, Bauer und Fuhrmann in Crailsheim. Matthäus Lude, Direktor des Portland­zementwerks Rechtenstein in Rechtenstein. Nachlaß des verstorbenen Hermann Dillmann, gewes. Salonwirts in Neuhausen a. Erms.

Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.

daß die Fabrikate der Hohensteiner Seidenweberei Lohe", Hoflieferant, Hohenstein-Ernstthal. bezl. Güte, Haltbarkeit rc. an erster Stelle stehen. Größte Fabrik von Seidenstoffen in Sachsen.

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Merdanungsstörnnge« gehören zu den in der Jetztzeit am häufigsten vorkommenden Krankheiten des Viehes. Nur solche Tiere, derer. Magen und Darm alle Funktionen kräftig, schnell und tadellos verrichten, bleiben von diesen unliebsamen Erscheinungen frei; es ist daher die Aufgabe jedes Viehzüchters, die Verdauungstätigkeit der Tiere anzu- regeu und dieselbe auf der Höhe der Leistungsfähigkeit zu erhalten. Am billigsten, einfachsten und sichersten wird dieser Zweck erreicht durch Verabreichung des allgemein be­kannten Milch- und MastpulvcrsA<mer«fre«dr" aus dev chem. Fabrik Th. Lauser in Regensburg.

Man soll! ös« Hag nicht vor Sern IrüMück ls Ssr» Denn lacht auch draußen der herrlichste Sonnenschein wenn man schlecht gefrühstückt hat, ist man für den ganzen Tag verstimmt. Un- rer einem schlechten Frühstück in hygienischem Sinne ist aber ein sol­ches zu verstehen, das nachteilig auf unteren Magen oder unsere Ner­ven wirkt. Von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet, gibt es unter den Getränken nur sehr wenige, die man als gute und hygienisch ein­wandfreie Frühstückskost bezeichnen kaum Vor allem ist vor dem täg­lichen Genuß des koffeinhaltigen Bohnenkaffee, im Anschluß an die Veröffentlichungen des Reichsgesundheits amtes. entschieden abzuraten. Von den übrigen Getränken sind es ebenfalls nursehr wenige, die für den regelmäßigen Morgentrunk in Betracht kommen können. Bei genauer Prüfung bleibt eigentlich nur Kathreiners Malzkaffee übrig als ein Getränk, das allen Personen unterschiedslos gleickmäßig gut bekommt und sich deshalb wie kein zweites zum täglichen Familien­getränk eignet.

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