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nnd ihn außerdem noch geknebelt hatte. Hielt er eine weitere „Züchtigung" im Interesse der Pädagogik für an- gezeigt, so nahm er die durch die Oesen seines Schließ- lorbes gezogene Eisenstange und schlug mit ihr auf den Körper des unglücklichen Kindes ein, bis sie sich unter der Wucht der Schläge krümmte und der Jugendbildner genötigt war, sie mit Aufwendung aller Kraft wieder gerade zu biegen. War auch dieser Teil des Erziehungsprogramms erledigt, ergriff der Hallunke die bleichen Wangen seines wehrlosen Opfers mit beiden Händen und zwickte und klemmte sie so lange, bis ihnen Blut ausströmte. Nach einer derartigen Szene, in deren Verlauf er dem Kinde mit den Fäusten ins Gesicht hieb, schlug er ihm 6 Zähne aus, die der arme Junge später in seiner Tasche verwahrte und sie zum' Beweis feiner, übrigens vollinhaltlich bestätigten Anklagen, dem Polizeikommissar übergab. Um das Programm seiner Vergnügungen zu variieren, verabreichte er dem Kleinen, wenn er nach 24- bis 36stündigem, durch Hiebe verschönten Fasten, der Erschöpfung nahe war, große Dosen schwefelsaures Natron, die den zu Tode ermatteten Organismus bis an die Grenze des Eilöschens brachten. Dem Wahnsinn nahe, drohte rhm das Kind, am Morgen des Tages, der ihm seine Befreiung brachte, auf irgend eine Weise die Hilfe Fremder zum Schutz gegen seinen Pemiger anzurufen. Dieser erwiderte ihm, baß er ihn bei dem geringsten Versuche dieser Art kreuzigen würde und se'ue Hände mit langen Nadeln durchbohren. . . . Diese grauenhaften Vorsätze find glücklicherweise nicht zur Ausführung gelangt. Das Kind ist von seinem teuflischen Beschützer befreit worden und mit ihm gleichzeitig ein ILjährigcs Mädchen, das er, ebenfalls mißhandelnd, in einem Voistadt- Zimmcr verborgen hielt, dessen Zutritt jedem andern als ihm unmöglich war. Dieses Mädchen war ihm von ihrer Stiefmutter übergeben worden, um sie gegen eine Summe von 3000 Franken für seine .Mühewaltung", in irgend einem „Sanatorium" — — zeitlebeus unterzubringeu! Daß das Leben des Herrn Gueriu noch mancherlei Geheimnisse dieser Art bergen mag, die ohne Zweifel im Laufe der soeben gegen ihn begonnenen Untersuchung ihre Entschleierung finden werden, steht außer Frage. „Alle-, was dieses Kind behauptet, ist wahr," meinte er bei seiner Festnahme mit leiser Stimme und niedergeschlagenen Augen. Und dabei versenkte er die Hände in die Taschen, denen die Polizeibeamten zu ihrem Erstaunen zwei Rosenkränze, mehrere Heiligenbildchen und ein winziges Kruzifix entnahmen. „Aber was sollte ich tun? Er wollte mich nicht lieben!" — — „Sadismus oder Verbrechertum, Irrsinn oder bodenlose Schurkerei? Diese Frage hat bereits anläßlich des Dippoldfalles Juristen und Mediziner in so eingehender Werse beschäftigt, daß es sich für einen Laien erübrigen mag, darauf emgehen zu wollen, ob man es mit zurechnungsfähige» Verbrechern oder verbrecherischen Irren zu tun und darnach die Sühne für ihre schwere Schuld zu bemessen hat. Der weder durch juristische, noch durch medizinische Sachkenntnisse getrübte einfache Volksverstand jedoch gelangt nur zu dem ihn erregende» Schluß, daß die Strafen, die diesen Ungeheuern zuteil wurden, in keinem Verhältnis zu de» schauererregenden Taten stehen, die sie beginge».
* Aaris, 22. Januar. Corrard de Essarts (Nrl.) begründet seine Interpellation Über die Ausweisung des Abba Delsor. Redner führt aus, der Vorfall in Luneville sei eine nationale Angelegenheit. Er bespricht die Vorgänge, die sich vor der Ausweisung Delsvrs abspielten und erzählt, wie der Spezialkommissar Delsor, der bei ihm, dem Redner wohnte, aufsuchte, um ihm den Ausweisungsbefehl bekannt zu geben und wie Delsor sich weigerte, das Schriftstück zu unterzeichnen, wobei er versicherte, daß er nur von guten Absichten beseelt nach Frankreich gekommen sei. (Beifall in der Mitte und auf der Rechten.)
* Chauvinismus und Revauchelust stellen in Frankreich eine Macht dar, mit der alle dortigen Kreise zu rechnen haben. Das hat man wieder gelegentlich der Interpellation über die Ausweisung des deutschen Reichstagsabgeordneten Delsor in der Depuüertenkammer ersehen können. Der Ministerpräsident Combes ist von chauvinistischen Ideen nicht angekränkelt und doch hat er diesen im Interesse seiner Selbsterhaltung Zugeständnisse machen müssen. Er hat in der Kammer den Anschein erwecken müssen, als erblicke auch er und sein Kabinett in Elsaß-Lothringen noch immer französische Landesteile, deren Geschick das Herz jedes Franzosen höher schlagen läßt. Er hat, um sich rein zu waschen, auch zu dem unschönen Mittel der Denunziation greifen zu müssen geglaubt und einen Erlaß des früheren Ministerpräsidenten Ribot, gegenwärtigen Führers der Nationalisten, öffentlich verlesen, in dem dieser die Bewohner des Elsaß und Lothringens ausdrücklich als Deutsche, d. h. als Ausländer bezeichnet. Er hat dann die ganze Angelegenheit von dem politischen Boden auf den deS Kirchenstaats zu verpflanzen gesucht.
* Nrüffek, 22. Jau. Bei der Beratung des Unterrichts- Budgets in der Kammer kam es während einer großen Rede Vanderoeldes zu einem peinlichen Zwischenfall. Ais Vandervelde den Unterricht im Patriotismus an gewissen Schulen kritisierte und fragte, ob die Lehrer den Tod der Königin mit allen begleitenden Umständen den Kindern wahrheitsgetreu berichten sollen, ob sie zu erzählen hätten, daß die Königin in Verlassenheit gestorben und daß der König seine Tochter vom Totenbett der Muttter fortgewiesen habe, entstand großer Lärm. Der Minister des Innern de Tiovz ruft : Ihre Worte sind skandalös I Vandervelde : Sie entsprechen der Geschichte! Der Präsident: Die Geschichte steht über uns! Demblon: Nein, sie steht unter uns! Vandervelde verlangt vom Präsidenten, daß er gegen den Zwischenruf des Ministers einschreite. Der Präsident sucht zu vermitteln und fordert den Redner auf, zam Budget znrückzu- kehre.a Vandervelde: Jawohl, aber ich nehme nichts zurück! Der Zwischenfall ist damit geschloffen.
* Lsvdorr, 23. Jan. Der „Ttandart" meldet aus Tientsin: Nach einem gestern dort veröffentlichten Berichte bewilligte Rußland alle japanischen Forderungen.
* London, 23. Jan. „Daily Mail" berichtet aus Schanghai vom 23. Januar: Zwischen China und Japan ist ein vollständiges Abkommen zustande gekommen. Für den Kriegsfall sollen 50 000 gutbewofft-ete Chinesen dienstbereit sein. Nachrichten zufolge, dir dem Blatte gestern ans Söul zugingen, soll Diyongik unter dem Drucke der ruffen- freundlichen Partei zum stellvertretenden Krtegsminister ernannt sein. Die Maßregel lasse den Ausbruch von Unruhen befürchten. 400 Kisten Munition, die von Port Arthur an Mongik persönlich gesandt wurden, würden jetzt in ostentativer Weise ausgeschifft.
* London, 23. Jan. Der „Central News" wird aus Tokio gemeldet: Die Ankunft zahlreicher japanischer Flüchtlinge von Dalny und Port Arthur hat einen sehr schlimmen Eindruck auf die Bevölkerung gemacht und übertriebene Berichte über die Mißhandlung von Japanern, die sich noch in der Mandjchurei befinden, durch die Russen haben allgemeine Entrüstung erweckt. Die häufig von der Regierung inspirierte Zeitung „Kokmnin" bringt heute einen kriegerischen Artikel und schreibt: Die Ankunft oder Nichtankunft der russischen Antwort berühre die Lage nicht. Alle Hoffnung Japans, durch diplomatische Mittel die Erfüllung seiner legitimen Forderungen zu erreichen, sei jetzt aufgc- gebe». Dte Umstände zwängen jetzt Japan, solche Schritte zu tun und sich solche Aktiv-sfreiheit zu bewahren, die dauernde» Frieden in Ostasien sichern würde». E:a Extrablatt bringt eine kaiserliche Verordnung, elche die Küstenverteidigung regelt und unter Androhung bestimmter Strafen die Schifffahrt und Fischerei an bestimmten Teilen der Küste
Verstände zweifle. Sternhaufen schaute auf den Maler, der ihm lächelnd zuuickte und die Hand der dicht neben ihm stehenden Hertha durch seinen Arm zog.
„Wenn Ihr Verlangen nach der Bekanntschaft des Grafen Magnus v. Dorneck in der Tat ein so lebhaftes ist, Excellenz" sagte er leicht ironisch, „so darf ich nicht länger zögern, Ihnen mitzuteileu, daß Sie ihn in meiner Person vor sich sehen! Bestimmte Erlebnisse und Erfahrungen führten mich zu dem Jncogruto, das ich heute als den richtigen Weg zum Glücke Preisen muß. Daß es dem schlichten Maler nicht gelang, Ihre Gunst zu gewinnen, und daß Sie ihn noch vor wenigen Minuten Ihre Ungnade fühlen ließen, machen das Vergnügen der offiziellen Bekanntschaft zwischen der Generalin von Helmstedt und dem Grafen Dorneck für beide Teile zu einem mindestens zweifelhaften; ich möchte indessen um meiner teuren Hertha willen einen Strich durch die Vergangenheit machen — und bitte Sie, gnädigste Frau dasselbe zu tun."
Excellenz Medora hatte ein Gefühl, als müsse sich der Boden öffnen und sie verschlingen. Zum ersten Male im Leben fühlte sie sich vollständig geschlagen, vom Augenblick überwältigt! Es flstnmrrte ihr vor den Augen und sie sank schwerfällig in den altmodischen Armsessel, welchen ihr Stach, ein schadenfrohes Lachen mühsam unterdrückend, heranrollte. „Oiol! ... Ich weiß nicht ob ich wache oder träume ! Hertha . . . Herthal Das ist zu viel für mich I"
„Schaue mich nicht so vorwurfsvoll an, mein Herz", sagte Graf Magnus zu Hertha, welche ratlos und keineswegs glücklich aussah. „Du mußt mir verzeihen, daß ich die Komödie auch Dir gegenüber so lange Zeit fest hielt; für mich war sie ja bitterster Ernst I Ich hätte ohne sie den Weg ins Leben, den Glauben an die Menschen, das Vertrauen auf mich selbst niemals wiedergefundev! . . . Als einfacher Maler mit unscheinbarem Namen gewann ich
wahre Freunde, fand ich ein Herzensgläck, wie es reiner und echter nicht gedacht werden kann! Ich lernte das Leben wieder lieben, wieder auf eine gesegnete Zukunft hoffen ! . . Ein ander Mal mehr davon. Jetzt möchte ich Dich bitten, liebe Hertha, Deine Tante — und wenn es Dir angemessen erscheint auch die übrigen Herrschaften — zu einem kleinen Frühstück einzuladen, welches bereits auf uns wartet. Es wird Dir hoffentlich keine unangenehme Pfl cht sein, in dem Hause, dessen HerrinDu von heute an bist, die Wirtin zu machen!"
Excellenz Medora hatte sich unterdessen einigermaßen gefaßt Sie entfernte das Spitzentach von ihren Augen und strich die Falten des neuen Kleides glatt. Der Kopf schwindelte ihr noch von dem Eilebten. Sie konnte es noch nicht fassen, daß der „Märchenprinz", der vielbesprochene, vielbeneidete Graf Magnus v. Dorncck und jener unbedeutende Zantowitzer Maler ein und dieselbe Person sein sollten. Es mußte sich aber doch wohl so verhalten. Und so hatte denn Hertha in ihrem blinden Glücke den großen Preis davongetragen! Damit war ja ihr, der Generali» kühnstes Hoffen nicht nur erfüllt, sondern übertroff n. Nur daß Sie um der erlittenen furchtbaren Blamage willen den Triumph gar nicht recht genießen konnte. Wenn dieser malitiöse Stach die Geschichte ausplauderte! Wenn sie dadurch in der Gesellschaft zur „lustigen Person" würde! Entsetzlicher Gedanke! S>e mußte geschwind etwas tun, um mit Dorneck ins Einvernehmen zu kommen. Mußte versuchen, ihr Verhalten im milderen L>chte darzustellen! So erhob sie sich und trat näher zu dem Grafen.
„Wenn es Ihnen gefiele, mich morgen in Ems aufzusuchen, Graf Dorneck, so könnten wir versuchen, einander besser verstehen zu lernen, was ich um Herthas wie um meiner selbst willen wünschte. Ich habe Sie beleidigt, habe mich Ihnen und Hertha hart gezeigt, allein die Beweggründe für mein Handeln waren gute. Ich suchte stets meine Pflicht zu tun ; Hertha wird das bestätigen müssen."
sowie andere Arbeiten zur Sce, die den japanischen Marmc- intereffen feindlich sein könnten, verbietet.
* Lsvdorr, 23. Ja«. Der „Daily Mail" wird aus Tokio gemeldet: 50 Pioniere und 100 Arbeiter, die für die Sönl-Fusan-Eisenbahn bestimmt sind, refften am Donnerstag nach Korea ab. Der Präsident der Eisenbahn - Gesellschaft ordnete die eilige Fertigstellung der Eisenbahn an, da nationale Interessen auf dem Spiele stünden. Die Japaner in Fasan bilden ein Freiwilligen-Korpö unb sammeln einen Kriegs- fonds. Ein Komitee zur Begrüßung des japanischen Militärs und der Marine ist daselbst gebildet worden. Aus Söul wird demselben Blatte gemeldet, daß Generalmajor Jjichi aus Japan in Söul eingetroffen ist. 120 japanische Dolmetscher des Koreanischen sind in Fusan, Gensan, Mok- pho und Tschemulpho bereit; die Vorkehrungen für die Landung japanischer Truppen find fertig. Der Kaiser von Korea schickt heute (Samstag) einen Spezialgrsaudten zum Mikado, um diesem seinen Dank zu übermitteln für sein Beileid zum Tob. der Kaiserin-Witwe. Derselbe Gesandte hat auch eine geheime Mitteilung zu Überbringer«, trotz des Widerspruches der russophilen Partei, die behauptet, der Kaiser von Korea treibe ein doppeltes Spiel mit Alexejew und Pawlow. Aus Tschifu wird der „Mail" berichtet, daß die russischen Truppen sich auf dem Landwege langsam nach Korea hm bewegen.
* London, 24. Jan. Dem Reuterschen Bureau wird auS Port Arthur vom 22. Januar gemeldet: Das Gros der in Port Arthur liegenden Flotte sei jetzt auf Befehl der russischen Admiralität an der Außenseite des Hafens stationiert und liege gerade auf der Außenseite der Hafeneinfahrt. Der Befehl sei für den etwaigen Eintritt jeglicher Eventualität gegeben worden. Höhere Offiziere in Port Arthnr seien der Ansicht, die Frage, ob Krieg oder Frieden, werde innerhalb ein bis zwei Tagen entschieden werden.
* Sofia, 23. Januar. Der heute hier bekanntgewordene Inhalt der letzten türkischen Note au die Reformmächte hat in Regierungskrisen einen sehr schlechten Eindruck gemacht. Die Regierung bezeichnet den größten Teil der türkischen Beschuldigungen als unwahr und dürfte sehr energisch antworten. Aber auch sonst nehmen die bulgarisch-türkischen Beziehungen eine ernste Physiognomie au. So weigern sich die türk schen Konsulate bulgarische Reisepässe nach Kon- staatinopel zu visieren. Von der Grenze kommen täglich Nachrichten über die Ansammlung starker türkischer Truppen- massen an der Köstendieler und Adrianopler Grenze. Die hiesigen Blätter werden jetzt wieder aufgeregt. Die „Wet- scherna Poschta" klagt, Bulgarien werde von der Türkei umzrugeli. Die Regierung solle entweder ihrerseits mobilisieren oder von den Mächten die Demobilisierung der türkis hen Streitkräfte ve> laugen.
* Hew-'Ho k, 22. Januar. Ein überaus heftiger Wirbelwind suchte die Stadt Moundsville in Alabama heim. 87 Personen wurde.: getötet, 300 Peivathäuser und sämtliche Geschäfte wurden vernichtet; auch viel Vieh kam um.
* Wew-^ork, 23. Januar. Der Schooner „Augusts" strandete im Neoel an der Küste von Long Island. 18 Personen sind ertrunken.
Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Alteusteig.
Die seit langer Zeit
der öf fen t li che n Me in UNg feststehenden Vorzüge von Kathreiners Malzkaffee sind:
1 . Voller, reiner Kaffee-Geschmack, der dem des Bohnenkaffees sehr nahe kommt.
2. Vollkommene Unschädlichkeit im Gegensatz zu der nervenerregenden Wirkung des Bohnenkaffees.
3. Dauernd gleich bl eiben d e Wohlbekömmlichkeit.
„Gewiß Tante Medora. Aber nun mußt Du auch ein heiteres Gffi 4 ze'gen, wie es zu meinem Berlobungs- tage paßt! Tou k.'mmen die Andere».
„Niemand nmd es Deiner Tante verargen, wenn sie anläßlich eines so bedeutsamen Ereignisses einigermaßen erregt erscheint," sagte Gras Magnus lächelnd. „Darf ich um Ihren Arm bitten, Excellenz? Sie werden Hertha und mir hoffentlich den Vorzug erweisen, heute an unserer Tafel zach asi irren."
Dieses kleine Gabelfrühstück — im feudalsten aller Speisesäle von den feudalsten alten Dienern auf dem feudalste« alten SObergerät serviert, bildete trotz des Vorau- gegongencu eine der heitersten und glanzvollsten Episoden im L den der Generalin von Helmstedt Ein gut Teil des ihre Nichte umstrahlenden Glanzes fiel auch auf sie. Sie genoß alle Ehren einer Brautmutter, ohne den von der Würde e'ner solchen ganz untrennbaren Druck der Matronen- hffligkcit auf ihrem Haupte zu fühlen. Der martialische Herr Oberst zeigte sich galanter als je. Außer Steinhaufen und Stach, welche ihr Mehrwiffen mit keiner Miene verrieten, glaubte Jedermann, die Uebrrraschung sei eine vorbereitete gewesen, und diese Annahme konnte durch das in jeder Hinsicht auserwäblte Gastmahl nur bestätigt werden. Hertha nahm die Glückwünsche der Gesellschaft mit vollendeter Anmut und Vornehmheit entgegen. Ja jeder Bewegung die „Grande Dame" I Das hat sie von mir! ^ dachte Excellenz Medora selbstzufrieden. ES geht doch ! nichts über das lebendige Beispiel I . . . Was für ein fröhlicher Tag war das für den alten Herrensitz, dem das Heute w,e seinem Besitzer gewissermaßen den Beginn eines neuen Lebens bHeuhnrte! .... Sämtliche Gäste befanden sich in der animiertesten Stimmung, und es wurde Abend, bevor sie sich dazu verstanden, dem gastfreuudschaft- lichen Schlosse Valet za sagen.
(Fortsetzung folgt.)