nützliche Gaben für 180 arm« Durchreisende auSgebreitet lagen. Manches Gesicht, sonst umdüstert von der vielfachen Not des Daseins, hellte sich an jenem Morgen wieder ein­mal freudig auf. So wurde denn auch dir Christfeier, bei welcher Gesano. Gebet und Ansprache abwrchselteu, mit spürbarer Aufmerksamkeit ausgenommen. Nachher fand eine Bewirtung statt, während welcher der Posaunenchor des Lehrlingsfeierabends spielte und durch einige Mitglieder des evang. JÜnglingSvereins Musikstücke und Deklamationen dargeboten wurden. Die persönliche Anteilnahme der jungen Leute wurde von den Durchreisenden besonders geschätzt. Möge das Werk der gefährdeten Handwerksgesellen auch ferner so dankenswerte opferwillige Unterstützung auS allen Kreise» der Bevölkerung finden wie bisher!

* Die württembergischen Staatseisenbahnen ergaben im Etatsjahr 1902 einen Reinertrag von 16 933 112 Mk. gegen­über 15 280 709 Mk. im Vorjahr, die Poftverwaltung 3 206 035 Mk. gegenüber 1 707 149 Mk. im Vorjahr.

* (Das V-rsicherungsrecht der Handwerker.) Im Hin­blick darauf, daß gegenwärtig unter den Handwerkern eine starke Agitation im Gange ist, welche die Einführung der Berficheruvgspflicht für alle Handwerker erreichen will, wird in derArbeilerversorgung" nicht mit Unrecht bemerkt, vielleicht ließen sich manche Handwerker dadurch abhalten, von ihrem Selbftverficherungsrecht Gebrauch zu machen. Das wäre ein großer Fehler. Denn niemand weiß, ob die Einführung der VerficheruvgSpflicht je erreicht wird. Ihr stehen so große Schwierigkeiten im Wege, daß, wenn sie überhaupt verwirklicht wird, dies doch erst nach Jahren ge­schieht. Wer aber jetzt schon von seinem Versicherungsrecht Gebrauch macht, hat, wenn die Versicherungspflicht eingeführt wird, schon einen Teil der Wartezeit, vielleicht sogar die ganze Wartezeit zurückgelegt, so daß also die Selbstver- sicherung ihren Wert für ihn behält. Es kann al,o dem Handwerker nur geraten werden, von dem Mittel Gebrauch zu machen, das ihm jetzt schon zu Gebote steht, von dem Recht zur Selbstversichernng, und sich nicht zu vertrösten, auf die Einführung der Berficherungspflickt für die Handwerker.

* Haanflalt hat nunmehr zirka 30000 Einwohner.

* Antertürkhei«, 28. Dezember. Mit dem heutigen Tage konnte die bisher in Eßlingen unrergebracht genesene Abteilung für Wagenmotore der Daimler-Motoren-Gesell­schaft in Stärke von etwa 450 Arbeitern ebenfalls den hie­sigen Fabrikneubau beziehen, in dem nun über 1000 Ar­beiter in Tätigkeit sind und zwar die Abteilungen der Schmiede, Dreherei, Fräserei. Hoblerei, Werkzeugmacher« und Wagenmontage. Zur Zeit sind noch etwa 450 Ar­beiter der Eisendrrherei, Flaschner« und Motorrnmontagr in Cannstatt beschäftigt, für welche hier die erforderlichen Arbeitsräume noch nicht fertig gestellt find. Diese sind von so bedeutendem Umfange, daß sie bei der starken Beschäfti­gung der Werke späterhin noch eine weit erheblichere Ver­mehrung der jetzigen Arbeiterzahl von etwa 1500 Man- gest..:n.

* (Schutz oer Brzü <i u.>.^> d»? Nl! > .-eins.) LisAem das Weingesetz in § 4 eu-. eigentlich i.icht mißzuversteheude Bestimmung über den Begriff .Naturwein" enthält, herrscht über diese wichtige Seite des Weinverkehrs noch vielfach Un­klarheit, so daß sogar Sachverständige vor Gericht in ihren Ansichten hierüber ausrinandrrgrhrn. Auch mit Zucker ver­besserte Weine werden noch oft alsvöllig rein',verbürgt rein",garantiert rein", .reingehalten* usw. bezeichnet. Das ist unzulässig. Ein als .naturrein" bezeichn«« Wein darf nur nach dem Verfahren der anerkannten Krllrrbehandlung bearbeitet sein ; er darf ferner kein Verschnitt mehrerer Natur­weine und mit reinem, gefälltem kohlensaurem Kalk entsäuert sein. Der geringste Zusatz von Zucker oder Zuckerwasser nimmt dem Wein den Charakter als Naturwrin. Ihm ist nicht nur dieser Name vorenthalten, sondern überhaupt jede andere Bezeichnung, diedie Annahme hervorzurufen ge­

eignet ist, daß ein Zuckerzusatz nicht gemacht ist." Auch das Reichsgericht hat in dieser Frage bereits eine Entschei­dung gefällt und in dem hiezu ergangenen Urteil unter an­der« erklärt.Die Strafkammer hat in Ueberein-

stimmung mit den Worten des Gesetzes die Bezeichnung .garantiert rein" als gleichbedeutend mit den Worten .frei von Zusätzen der in 8 34 deS Gesetzes bezeichn««!, Art verstanden . . . Der Gegensatz von .rein" ist nicht .ver­fälscht". Wein, der nicht ausschließlich Natur-Erzeugnis unter sachgemäßer Behandlung des Traubensaftes ist, kann, streng genommen, nicht mehr als reiner Wein bezeichnet werden . . . Die Strafkammer hat also mrt Recht festge­stellt, daß die Bezeichnung .reine Weine" geeignet sei, die Annahme zu begründen, daß ihnen Zucker nicht zugesetzt worden sei." Endlich: .daß der Verkauf gezuckerten Weines als reinen Weines verboten ist, bildet den Inhalt eines Sttasgffetzts." Große Vorsicht ist also hier notwendig, damit nicht gegen da» Gesetz verstoße« wird. Gezuckerter Wein kann eben nur einfach als .Wein" feilgeboten oder verkauft werden.

* Ke dekkerg, 30. Dez. Heute nachmittag entstand in dem Spinnerebau der größten hiesigen Fabrik, der Kunst- wollfabrik von Gebrüder Reiß auf bis jetzt unaufgeklärte Weise Großfeuer, welches dermaßen rasch um sich griff, daß an ein Löschen nicht zu denken war. Das Feuer fand in den großen Warenbeständen reiche Nahrung. Nachdem der steinerne^ Bau ausgebrannt war, fiel er vollständig in sich zusammen. Der Schaden ist enorm.

* Kvf, 26. Dez. Die Strafkammer verurteilte den Steinschleifereibesitzer Johann Thomas Frisier wegen ein­fachen Bankrrotts und Wechselreiterei zu sechs Monaten Gefänqms. B« dem Konkurse des Frffter standen Passiven von Mark 150600 Aktiva von nur Mark 9200 gegen­über.

* Mehrere Lchrlinge und Schüler in Wn« siedet bei Würzburg tranken so viehisch Schnaps, daß der «ne. ein 15jähriger Realschüler, sofort nach der Trinkerei starb.

* In Dresden will man die Wärmeüberschüsse des städtischen Elektrizitätswerks praktisch ausnützen. Man will das in den Kondensatoren dcr städtischen Elektrizitätswerke erwärmte Wasser aus etwa 80 Grad Rcaumur erhitzen und in eine Fernwassertzeizung einführen lassen, an welche ge­werbliche Anlagen und Wohnhäuser in einem Umk eise von 1000 bis 1500 Meter augeschlossen werden könnten. Mit dieser Warmwasserhrizrng würde in jedem Hause mittels Anschlusses an die Wasserleitung ohne besondere Schwierig­keiten eine Warmwassrrenlage verbunden werden können, so daß warmes Nutzwasser zum Waschen, Baden und Kochen überall zu haben wäre. Nachdem sich in den zu heizenden Gebäuden das Wasser abgekühlt hat, würde es in den Vor­wärmer zurückzeschafft werden, um so den Kreislauf von Neuem zu beginnen. Di? Hi-- und Rückleitung durch das

so'? -reieüetüIN. In uxr:

^c-reinigtra -LLaarsr hat man in e - c. c.a-'zcu Anzahl von Städten bereits die besten Erfahrung«! mrt solchen Fern­warmwasserheizungsanlagen gemacht. Die städtischen Elektrizi­tätswerke in Dresden würden etwa 1000 Wohnhäuser m t 5 Stockwerken bequem Heizen können, nach ihrem völligen Ausbau aber die doppelte Zahl. Während die Heizung eines Raummeters in städtischen Gebäuden einschließlich Be­dienung, Unterhaltung und Abschreibung jährlich 24'/, Pfg. kostet, würde sich der Aufwand bei Fernheizung, einschließ­lich der gesamten Anlage (Rohrnetz, Hausleitung rfiw.) nur auf 19Vr Pfennige pro Jahr stellen, bei den Hundert­tausenden von Raummetern, die hier inbetracht kommen, eine sehr wesentliche Ersparnis.

* ßrimmttscha», 29. Dez. Gehrimrat Böhmert, der schon lange nicht mehr im Staatsdienst steht und nicht im Aufträge der sächsischen Rezierung, sondern aus eigenem

Antriebe Einigungsversuche machte, schreibt derNational­zeitung", daß diese Verhandlungen noch nicht ganz aufge- geben seien. Die Bergleichsvorschläge find: Es wird an­statt des jetzt bestehenden 11 ständigen und des gewünschten lOstündigen Arbeitstages ein 10'/. ständiger Arbeitstag ver­einbart. Die Unternehmer stellen in Aussicht, nach eine« Jahre die Arbeitszeit um eine weiter« Viertelstunde zu ver­kürzen und vor Ablauf von drei Jahren in neue Verhand­lungen mit den Arbeitern über eine Verkürzung des Arbeits­tages auf 10 Stunden einzutreten.

* Zierki«, 30. Dez. Die Stadtverordneten verhandelten über die Gültigkeit der Wahl des sozialdemokratischen Stadtrats Kerfin, gegen die mehrfach Einspruch erhoben worden war. Nach langer Debatte wurde die Wahl für ungültig erklärt. Während der Debatte kam es zu erregten Szenen. Stadthagen verbat sich eine Einmischung deS Stadtverordneten-Borstehers in >eine persönliche Ausein­andersetzung mit dem liberalen Stadtverordneten Kassel. Als die Umstehenden, darunter Mommsen ihr Mißfalle» darüber zu erkennen gaben, verbat sich Stadthagen auch deren Einmischung. Großer Lärm. Stadthageu ruft: Mommsen habeFrechheit" gerufen; wenn er dies wirklich gerufen habe, so s« er ein Lümmel! Furchtbarer Tumult. Rufe: raus! Endlich schaffte die Glocke des Präsidenten Ruhe. Stadthagen wurde zur Ordnung gerufen. Er sagt, die Art, wie Mommsen seine Aeußerungen eine Frechheit genannt habe, kennzeichne ihn so achtungstief, wie er ihn zu kennzeichnen nicht gewagt hätte. Der Lümmel bleibe sitzen! Erneuter Lärm; Stadthageu wurde zum zweiten­mal zur Ordnung gerufen.

* Merlin, 31. Dez. DerStaatsanzeiger" veröffent­licht die Verordnung, durch die der preußische Landtag auf den 16. Januar «»berufen wird.

js Merlin, 1. Jan. Die Neujahrsfeier am K. Hofe verlief unter dem -hergebrachten Zeremoniell. Gegen 9 Uhr tras das Kaiserpaar mit dem Kronprinzen, den übrigen Prinzen und Prinzessinnen von Wildpark kommend im Schlosse ein und nahm zunächst die Glückwünsche der Mit­glieder des K. Hauses, der Generäladjutanteo, der Generale n 1a suit« uud der Flügrladjutanten entgegen. Um 10 Uhr fand Gottesdienst in der Schloßkapclle statt. Nach dem Gottesdienst begaben sich die Majestäten nach de« Weißen Saal, wo die Gratulationscour begann. Als erster ging der Reichskanzler, es folgten die stimmführen­den Bundesratsmitglieder, die Feldmarschälle, die Ritter des Schwarzen Adlerordeus, dre Generale, die Admirale, Staatsmiuister, Präsidium der Parlamente rc. Nach der Cour kehrte der Kronprinz von Sachsen nach Dresden zu­rück. Der Kaiser empfing daun die Botschafter, die StaatS- minister und die kommandierenden Generale und begab sich um 1 Uhr ins Zeughaus zur Paroleausgabe. Das Publikum begrüßte den Kaffer mit Hochrufen. Bor dem ZeughauS nahm der Kaiser Rapporte entgegen und den Vorbeimarsch

5oslutko»npagnie c-L und

< um 1-,x Uhr ins Ä?- -»rück, w-- §.M»ckstafel stattfand.

sj Beängstigender Geldmangel soll an der Berliner Börse herrschen. Selbst bei bedeutend höheren Zinssätzen' ist nach der Berliner Morgenzeitung Geld kaum aufza- treiben. Als Ursache dieser selbst für den Jahresschluß merkwürdigen Zustände wird in erster Reihe die verwickelte politische Lag« bezeichn«. Sie habe zur Folge, daß die hohe Finanz sich besonderer Z rückhaltung befleißigt. Auf­fällig war besonders, daß dir Preußische Seehandlung die sonst unter den Geldgebern in erster Reihe marschiert, voll­ständig ihre Kassen verschloß. Es bleibt abzuwarten, ob diesmal, wie es häufig zu geschehen Pflegt, das Geld nach Beendigung der Ultimoregnlierung wieder flüssiger wird.

* Eine Bürgschaft hat den 35 Jahre alten Ober- Telegraphenassistenten Gustav L. in Merlin in den Tod

Der Märchenprinz.

Roman von H. v. Götzendorff-Grabowski.

(Fortsetzung.)

Gewiß, gewiß, Liebchen. Sie sollen mit mir zufrieden sein. Ich meinerseits hoffe, daß es mir dereinst vergönnt s«n wird, Ihr schönes Haupt mit dem Brautkranz zu schmücken! . . . Und nun will ich Sie nick' län '-r von der Arbeit abhalten, Liebste, nachdem mein Belang' ,iien Blick in Ihr Antlitz zu tun, gestillt ist. Auf Wreder,^^' ! Wollen Sie in der Tat an unserem heutigen Ausflüge ruch: > teil nehmen?^

Ich ziehe es vor, mich einmal recht ungestört meiner Arbeit zu widmen."

-Mit dem Ausdruck freudigen Triumphes auf

ihrem schönen Gesicht begab sich die Fürstin in ihr Zimmer zurück. Das war ja eine unerwartete Enthüllung. Nun, da der Weg zu Steinhaufen frei lag, hoffte sie wieder. Nun sollte auch kein Augenblick mehr verloren werden. Noch diesen Nachmittag, an welchem ein Teil der Gesellschaft ge­meinschaftlich den Neroberg und die griechische Kapelle be­sichtigen wollte, gedachte Tosca Woronjew das Terrain ernstlich zu sondieren, und gegebenen Falls sofort zur Attacke zu schreiten.

Ihre Krirgsrüstung rin kostbares aus Sammet und Zobel komponiertes WintrrkostÜm von wunderbarem Chic war vortrefflich gewählt. Die Trägerin desselben strahlte an diesem Nachmittage von Schönheit und blendender Frohlaune.

Niemand ahnte, daß nicht übersprudrlnde Lebrnssrische und Lebensfreudigkeit, sondern eine andere, recht entgegen­gesetzte Empfindung, daß der Mut der Verzweiflung dieses Feuer in ihr entzündet hatte!

Sie spielte va baugus! Srrlenqual und Kamps, Sein oder Nichtsein bedeutete ihr dieser klare, friedlich-schöne Wintertag, an welchem sie, scheinbar so glücklich, so unbe

kümmert, mit der Sonne selist im Lächeln und Strahlen wetteiferte!

Steinhaufen war ja im Allgemeinen wenig empfänglich für Frauenschönheit, heute jedoch vermochte er sich dem Ein­flüsse der Fürstin sicht völlig zu entziehen. Er freute sich an ihrem eigenartigen, bestrickenden Liebreiz mit dem ruhigen Wohlgefallen eines Mannes, der sein Herz durch eii e ernste große Liebe gegen Sirenenzavber gefeit weiß, aber sie wähnte aus seinen Blicken «was ganz anderes, ein erwachendes ^'esühl herauszulesen.

, >, >-z pochte hoch auf in triumphierender Freude!

. .. ,ann sie das Spiel! Vielleicht schieden mit der S une dieses Tages arch Sorgen und Demütigungen aus ihrem Leben!

Es konnte Steinhause» nicht entgehen, daß ihm Tosca Woronjew «ne ganz beftndere Aufmerksamkeit zu teil werden ließ, und er hätte lein Mann sein müssen, wäre er durch die offenbare Bevorzugung einer so schönen u. interessanten Frau nicht einigermaßen berührt worden. Es tat ihm fast leid, daß er für dasjenige, welches vielleicht eines Anderen Glück ausgemacht hätte, in einem Leben so gar keine Ver­wendung besaß daß es seinKismet" war, durch rin einziges großes Herzensgesühl, durch eine glücklose, un­erwiderte Liebe vollkommen ausgefüllt und beherrscht zu werden! . .

Toska Woronjew fing es recht klug an, sich für den Heimweg vom Nrroberge, den die Gesellschaft zu Fuß zurücklegte, Steinhaufens Begleitung zu sichern. Sie sprach von ihrergemeinsamen Freundin" sie lieh ihrer Be­wunderung für Hertha in warmen Worten Ausdruck; das erwärmte auch ihn und rücke ihn ihr näher. Wie mußte er Hertha verehren I Ein an Haß grenzendes Neidgefühl beherrschte die Fürstin, aber ihr Lächeln blieb völlig madonnen­haft, während sie sagte: Ich dachte mir, ehrlich gesprochen, immer, Sie uud Fräulein r. Reutlingen seien so recht für

einander geschaffen und würden sich eines Tages zu gemein­samer Lebensrerse zusammenfinden. Da gestand mir aber die liebe Hertho, daß ste .H rz und Hand bereit« versagt habe. Sie als ihr intimer Freund wissen natürlich davon, kenne» vielleicht sogar den Beneidenswerten, um den es sich han­delt?" Sie hatte während d eser Worte ihre Augen mit scharfem Forschen auf sein Antlitz geheftet; dasselbe blieb unbewegt.

Fräulein v. Reutlingen gab Ihnen einen großen Vertrauensbeweis, indem sie Sie zur Mitwisserin ihres zur Zeit noch geheim gehaltenen Verlöbnisses machte", sagte er ruhig.Ich hoffe, daß meine Freundin eines Tages ein vollkommenes Glück finden und daß es mir vergönnt sein wird, auch meinen Anteil daran zu haben."

Die Fürstin lachte leise.Fremder Herd gibt wenig Wärme," sagt ein russisches Sprichwort. Sie werden sich ein eigenes Glück zimmern werden lieben und die Süßig­keit des Geliebtseins an sich selbst erfahren!"

Nicht in dem Sinne, wie Sie meinen, Fürstin. ES ist ganz ausgeschlossen, daß ich mich jemals vermähle. Mein Leben ist ausgefüllt; ich zimmere es mir, wie ich eS brauche."

Dann wären Sie weniger weise, als ich bisher an­nahm !" bemerkte Tosca Woronjew, und dann sti«ß sie einen schwachen Schrei aus; ihr Fuß war auf dem ab- schlissigen, mit losem Sleingeröll bedeckten Wege aus­geglitten. Sie sah erschreckend blaß aus. Steinhaufen bot ihr den Arm zur Stütze.Empfinden Sie Schmerz?" fragte er teilnehmend.

Sie bejahte mit bebenden Lippen. Der Schreck hat mich auch lang ganz schwindlig gemacht, ich glaube, ich werde auf jener Bank eine kurze Rust machen müssen, selbst wenn wir dadurch unsere Gesellschaft völlig aus den Augen ver­lieren sollten."

Ja der Tat klangen die Stimme« der in lebhaftem