läßt. Eine Feldflasche, am Riemen über die Schulter ge­tragen, vervollständigt dieAusrüstung" des Reseroemannes. Was für Wunderdinge weiß der zu erzählen, und wie viele Streiche aus dem letzten großen Manöver kann er zum Besten geben? In den meisten Fällen war er selbst dabei, wenn cs etwas auszuhecken galt, spielte er die Hauptrolle. Lassen wir ihm das harmlose Vergnügen, das mit dazu beiträgt, die Lachmuskeln zu kitzeln.

* (Amtliche Warnung vor Wertpapiere».) Auf die von London ans in Szene gesetzten Versuche, wenig geschäfts­kundige Personen zu Spekulationsgeschäften in südafrikanischen, amerikanischen und australischen Wertpapieren zu veranlassen, bei denen die Gefahr von Vermögensverlusten besteht, machen die Behörden warnend aufmerksam. Neuerdings sind von einer Londoner Bankfirma gedruckte Zirkulare versandt worden, in denen sie das Interesse der Kapitalisten auf die südafrikanischen Minen- und Landshares hinlenken und das Publikum anregen, sein Geld in Wertpapieren dieser Art anzulegen. Von zuverlassien Sachverständigen wird dem­gegenüber darauf hingewicsen, daß die wenigen guten afri­kanischen Minen- und Landshares sehr hoch im Kurse stehen und daher nur selten veräußert werden, während bei den übrigen sich der innere Wert schwer beurteilen läßt und ihr Besitz daher leicht verlustbringend werden kann.

^ Htsttweil, l O. Scpt. (Strafkammer.) Glatt wie ein Aal weiß der Zigeuner nur zu oft den Maschen des Ge­setzes-, das ihn schon gefaßt hat, wieder zu entschlüpfen. Heute blieb aber eine Gesellschaft ans eine Weise hängen, welche ihr die Langfingerei auf einige Zeit entleiben wird. Vor der hiesigen Strafkammer hatten sich 4 Mitglieder einer größeren Bande, nämlich 1. Anna Köhler von Sursee (Schweiz), 2. Kreszentia Winterstein von Birkenwald (Elsaß), 3. Franz Eckstein von Zeilhardt (Hessen), 4. Jakob Wintcr- stein von St. Pilt (Elsaß) zu verantworten und zwar die Frauenzimmer wegen schweren Diebstahls, Bettels und falscher Namensangabe, die Männer ebenfalls wegen der letzten Uebertretung bezw. Gebrauchs eines gefälschten Legitimationspapiers und Hehlerei. Die Köhler, bei der Rückfall vorliegk (sie ist schon dreimal wegen Diebstahls vorbestraft), kam mit ihren Genossen am 11. Juli d. I. nach Neukirch. Dort drückte sic am Kaufladen des Krämers Müller eine Fensterscheibe ein, stieg in den Laden ein und ließ neben einem Stück Cichorie und Zucker 15 Mk. in Geld mitlaufen, die in einem Büchschen aufbewahrt waren, während dessen die Winterstein Wache stand. Von dem Gelde nahm Eckstein ca. 4 Mk,, Winterstein ca. 8 Mk. in Empfang, obwohl leide wußten, daß es gestohlen war. Trotz ihres frechen Leugnens wurden die Angeklagten sämt­licher ihnen zur Last gelegten strafbaren Handlungen für schuldig erkannt und es wurde die Köhler zu 1 Jahr 4 Monaten Gefängnis und 7 Wochen Hast, die Winterstein zu 8 Monaten Gefängnis und 4 Wochen Haft, Franz Eck­stein zu 2 Monaten 15 Tagen Gefängnis und 7 Wochen Haft, Jakob Winterstein zu 2 Monaten 15 Tagen Gefäng­nis und 3 Wochen Haft verurteilt.

* Die jährliche Landesversammlnng des Württember- gischen Hauptvereins des Evangelischen Bundes findet am Sonntag den 21. September nachmittags in Leidenheim a. B. statt. Sie beginnt mit einem Gottesdienst in der Stadtkirche, bei dem Stadtpfarrer Mayer-Göppingen die Predigt halten wird. Für den Gottesdienst wie für die gesellige Vereinigung hat der evangelische Kichenchor seine Mftwickung zugesagt. Im Mittelpunkt der geselligen Zu­sammenkunft werden zwei Vorträge stehen: von unserem Landsmann Vikar Schule aus Breslau überDie evang. Kirche in Nordböhmen" und von Dekan I). Köstlin-Vack- nang überAussichten und Aufgaben im 20. Jahrhundert."

* Kßlivgen, 12. Sept. Welche Früchte das Submissions- Wesen zeitigt, zeigen die gestern im hiesigen Gemeinderat vergebenen Arbeiten zum neuen Mädchen-Volksschulgcbäude.

WendetReinhefe" an!

(Aus dem landwirtschaftlichen Wochenblatt.)

Wie nah liegt oft das Gute und wir ergreifen es nicht!

Wie oft benützen wir von alters her ^eiu einfaches Mittel zur Erreichung eines bestimmten Zweckes, und über­sehen, daß in ähnlichen Fällen das gleiche Mittel ebenso brauchbar wäre.

Wie lange schon brauen die Bierbrauer ihre Biere und geben eine bestimmte Art von Hefe dazu, um eine gute Gärung zu erzeugen, eine bestimmte Art von Hefe, durch welche rasch die Gärung erzeugt und andere, ebenfalls Gärung, aber schlechte Gärung erzeugende Hefe (Pilze) in der Entwicklung gehemmt werden.

Ziemlich analog verhält es sich mit denNeinhefen" für unsere Beeren-, Obst- und Tranbenweine.

Bis zum letzten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts haben wir es unscrn Weinarten nahezu selbst überlassen, oder überlassen müssen, sich gut oder auch schlecht zu ent­wickeln, d. h. wir gaben dem Wein keine bestimmte Hefe im voraus zur guten Gärung mit, mittelst derer er sich, entsprechend unserem Wunsche, d. h. gut hätte entwickeln können,

WaS ist Gärung?

Gärung ist jener Vorgang, bei welchem in unseren Weinsäften der in denselben enthaltene Zucker im wesent­lichen in Alkohol und Kohlensäure zerlegt wird, und wir hören und sehen auch gewissermaßen diesen Vorgang durch das Aufsteigen der Kohlensäurebläschen und die hiedurch hervorgerufene Wallung des Saftes. Die Gärung selbst wird aber durch winzig kleine Pilze erzeugt, welche sich in dem frischen Safte entwickeln, zwar auf dessen Kosten leben, aber unbedingt notwendig sind, vorhanden fein müssen, wenn sich unser Most in Wein verwandeln soll.

Bei Schmiedearbeiten wurde auf den Voranschlag 44"/g und bei den Anstricharbeiten des Walzeisens 40 "/g von hiesigen Meistern abgeboten.

* LudivigsöMg, 13. Sept. Der Chef der Firma Franck Söhne Geh. Kommerzienrat Hermann Franck ist heute nach­mittag, 63 Jahre alt, gestorben.

ss Hliedkmgerr, 13. Sept. Bei Riedlingen scheuten lt. Oberschw. Anz." die Pferde eines Fuhrwerks ob dem Kanonendonner und den an ihnen vorübcrsausenden Dragonern. Eine Frau, die aufgesessen war, wollte abspringen, fiel hie­bei und mußte in bewußtlosem Zustand weggetragen werden.

* Alm, 12. Sept. Ein Bericht der Schlachthausver­waltung spricht sich dahin auS, daß hier von einer Fleisch- nol keine Rede sein könne. Die Zahl der Schlachtungen im ersten Halbjahr 1901 weise gegen den gleichen Zeitraum in diesem Jahre keinen wesentlichen Unterschied auf. Auch die Fleischpreise seien nicht besonders gestiegen. Dagegen sind im ersten Halbjahr 1902 1111 Stück Schweine weniger geschlachtet worden als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Zu gleicher Zeit ist auch der Schweinefleischprcis um 10 Prozent gestiegen. Der Bericht hält darum eine Aufhebung des Einfuhrverbots für Schweine wünschenswert. Nach kurzer Debatte wurde vom Gemeinderat eine Resolution gefaßt, in Verbindung mit andern Städten an dir württ. Staatsregierung die Bitte zu richten, auf den Bnndesrat und Reichskanzler dahin einzuwirkcn, die Grenzen zur un­gehinderten Einfuhr von lebendem Schlachtvieh und Schweinen, insolange als die gegenwärtige Fleischteurung anhält, frei­zugeben.

* (Nerschiedenes.) Infolge Wegzugs von Kißlegg hielt in den letzten Tagen ein schon hochbetagtes Ehepaar eine Fahrnisversteigerung ab, worunter sich auch ihre eigenen Betten befanden. Die Leute hatten aber vergessen, die in einem Bettroste versteckte Geldbörse mit 70 Mark zu be­seitigen. Ob die betreffenden Käufer oder jemand anders in Besitz dieses Geldes gekommen ist, hat sich bis jetzt noch nicht hsrausgestellt. In der Wirtschaft zumLöwen" in Böchingen (Oberndorf) wurde der Taglöhner Essel in entsetzlichem Zustand tot neben seinem Bette aufgefunden. Die Untersuchung ergab als Todesursache eine 2 ein tiefe Kopfwunde, welche dem Verschiedenen auf dem Felde im Streit mittels einer Sense beigebracht, aber anfangs nicht beachtet worben war. Bei der Schultheißenwahl inObe r- türkheim ist Assistent Knauß als Sieger hervorgcganzen.

* Karlsruhe, 12. Sept. Sicherem Vernehmen nach wird die badische Regierung in der Klosterfrage schon binnen kurzer Zeit ihre Entscheidung treffen. Inzwischen mehren sich die Einspruchskundgebungen gegen die Zulassung der Mannerklöfler von Tag zu Tag; ob diese aber den ge­wünschten Erfolg haben werden, ist bis heute noch zweifelhaft.

ff Hingen, 13. Sept. Während eines Gewitters schlug der Blitz vorgestern abend in Rielasingen ein und zündete. Drei Häuser brannten ab.

* Ein Münchener Rechtsanwalt erließ kürzlich eine Anzeige, in der er für Kurzschrift und Schreibmaschine ein junges Fräulein suchte. Er bestellte alle Bewerberinnen an einem bestimmten Tage um die gleiche Zeit in seine Kanzlei. Der Anwalt, der eine tüchtige Kraft suchte, erklärte den an­wesenden Damen, er könne bei der großen Zahl der Be­werberinnen nur schwer eine Wahl treffen, er bitte aber diejenigen Bewerberinnen, die für monatlich 30 Mark arbeiten wollten, auf die linke Seite zu treten. Der weitaus größte Teil der Damen that dies. Darauf erklärte der Advokat, daß er mit Dank auf ihre Hilfe verzichte, da er ein wirklich tüchtiges Mädchen suche. Dann nahm er mit den übrigen Bewerberinnen eine Prüfung vor und stellte schließlich die Tochter einer armen Witwe mit 85 Mark Gehalt au.

ss (Reichstagswahlen und Naturärzte.) Der in Khemnih

Nun sind aber mit dem Most nicht nur die zur Gärung notwendigen guten Pilze mit ins Faß gekommen, sondern in unzählbarer Menge auch oll die schlechten Pilze, welche unserm Wunsch, einen guten Trunk zu erhalten, so­viel als denselben nur immer möglich ist, entgegenarbeiten. Und diese schlechten Pilze haben auch noch die verflixte Eigenschaft, sich viel bälder zu entwickeln, als unsere guten Pilze!

Da sind es z. B. die Schimmelpilze, die Kahmpilze, die Essigpilze oder Essigbakterien, wie sie heißen und andere Schädlinge mehr, welche, solange genügend atmosphärische Luft vorhanden ist, sich ganz toll vermehren, indem ein einziger Pilz sich in 24 Stunden um das tausendfache ver­mehren kann, was eine eminente Anzahl ergiebt, wenn wir bedenken, daß Millionen und abermals Millionen solcher Pilze in ihrem Moste sind.

Aber es ist diesen Feinden unseres Mostes, diesen Er­regern von Krankheiten unserer Weine, doch auch einiger­maßen eine Schranke gesetzt, indem sie sich nur solange entwickeln, also vermehren können, als bis durch die Gärung eine bestimmte Quantität Zucker in Alkohol und Kohlen­säure umgewaudelt worden ist, gewöhnlich 34 Bol. o/g Alkohol, dann hört ihre Thätigkeit auf, zum Glück für die erst jetzt einsetzenden edlen, also guten Weinpilze, welche durch ihre nun ebenfalls sehr rasche Entwicklung in den günstigen Fällen gar bald das Heer der schädlichen Pilze besiegen, und wenn auch die verschiedenen edlen Arten untereinander ebenfalls wieder um ihr Dasein kämpfen und die stärkste die Oberhand behält die Gärung doch zu einem guten Ende führen. Voraussetzung ist natürlich hie­bei, daß von diesen guten Pilzen auch eine genügende Menge vorhanden ist! Wenn solches aber nicht der Fall ist, dann behalten die Schimmel-, Kahm- und Essigpilze die Ober­herrschaft und unser Most wird trotz all unserer sonstigen

tagende Kongreß der deutschen Naturärzte hat beschlossen, in geeigneter Weise auf die Reichstagskaudidaten einzuwirken um dem Stande der Naturheilkundigen mehr Anerkennung und Schutz zu verschaffen.

0 (OrsMsdt-Kkeud.) Ein Schrecken erregendes Bild sittlicher Verwahrlosung entrollte dieser Tage eine Ver­handlung des Berliner Landgerichts I gegen sieben Knaben, die des Bandendiebstahls beschuldigt waren und zu Ge­fängnisstrafen von 2 bis 9 Monaten verurteilt werden mußten. Obwohl es die Jungen, die noch sämtlich schul­pflichtig sind, furchtbar arg getrieben und es raffinierten Dieben vollständig gleich gethan hatten, so verdienen sie doch eigentlich unser Mitleid, da der größte Teil der Schuld, die sie auf sich geladen, auf das Konto der Verhältnisse zu setzen ist. Väter und Mütter der Jungen verließen früh die ärmliche Wohnung, um auf Arbeit zu gehen, und kehrten erst spät abends wieder heim. Für den Lebens­unterhalt der Jungen wurde nicht weiter gesorgt. Zuerst erbettelten sie sich Wohl Speise und Trank, nachher stahlen sie, um sich ihre Mahlzeiten zu verschaffen. Die Eltern fragten nicht danach, auf welchem Wege dies oder jenes in den Besitz der Kinder gelangt war, und billigten so stillschweigend die Bettelei und den späteren Diebstahl. Kontrolle seitens Dritter ist in der Großstadt auch nicht vorhanden, wo einer den anderen nicht kennt, und wo man nur in die Nachbarstraße einzubiegen braucht, um ein voll­ständig Fremder zu sein. Wie beneidenswert glücklich ist gegenüber der großstädtischen Jugend doch das Heran­wachsende Geschlecht in der Kleinstadt oder auf dem Lande. Auf Schritt und Tritt wohlwollende Ueberwachung und wenn es sein muß, rechtzeitige Zurechtweisung. Jeder Er­wachsene ist für solch Kind eine Respektsperson, während der großstädtische Junge den Autoritätsglauben, der so notwendig ist, gar nicht kennen lernt. Was nützen schließ­lich auch alle Fürsorgegesetze, wenn es an der ständigen Auf­sicht durch die Gesamtheit gebricht.

* Wie erinnerlich, haben unsere beiden großen deutschen DamPfschiffahrSgesellschaften, der Nordd. Lloyd und die Hamburg-Amerika Linie, sich anläßlich der China-Expedition durch die prompte und glückliche Durchführung der Truppen­transporte große Verdienste erworben. Zur Anerkennung ist jetzt einer großen Anzahl Herren der Verwaltung und aus dem Betriebe des Norddeutschen Lloyd, sowie der Be­satzung der an den Transporten beteiligten Dampfer die China-Denkmünze verliehen worden.

sj (Kaiserzigarren.) Im Kaisermanöver ist so mancher Soldat für eine glänzende Augenblicksleistung durch den Kaiser durch Ueberreichung einer Zigarre geehrt worden. Diese Zigarren sind etwa 17 om lang und haben

einen Durchmesser von 3 om; sie stammen aus Havannah und werden für den Verkauf nicht hergestellt. Ver­packt sind sie zu je 25 Stück, tragen einenHavannah-

ring" mit dem Bildnis des Kaisers und kosten den Monarchen 1,25 bis 1,50 Mk. das Stück. Die Zigarrette des Kaisers hat ebenfalls Großformat; sie ist etwa 15 ona lang, wovon 5 oiu ans das Mundstück entfallen.

ss Das Kaiserpaar erhielt am Sonnabend in Mlsdrm den Besuch des Königs Georg von Sachsen. Der Kaiser empfing den König, dessen Ankunft mittags erfolgte, auf der Wildparkstation, die Festschmuck trug. Die Kapelle der

Ehrenwache spielte den Präsentiermarsch, die Fahne senkte sich. Beide Fürsten umarmten und küßten sich. König Georg trug preußische Ulanenuniform, während der Kaiser in sächsischer Jnfanterieuniform erschienen war. Nach der herzlichen Begrüßung wurde die Front der Ehrenkompagnie abgeschritten und sodann ein offener Vierspänner bestiegen, der die Fürsten nach dem neuen Palais brachte. Garde­dragoner gaben daS Geleit. Auch vor dem Palais stand eine Ehrenwache, bei der Prinz Eitel-Friedrich eingetreten war. Im Palais selbst hieß die Kaiserin den hohen Gast

pünktlichen Arbeiten entweder schlecht oder doch minderwertig.

Trotzdem in der Kenntnis dieser kleinen Lebewesen, der Pilze, schon sehr große Fortschritte gemacht wurden, so ist es dis vor dem letzten Jahrzehnt des vorigen Jahr­hunderts doch niemand eingefallen, dafür zu sorgen, unserm Most gleich von Anfang an jene guten Pilze, welche uns helfen sollen, noch extra beizugeben, in ähnlicher Weise, wie es ja der Bierbrauer mit seinem sogenanntenHefezeug", derBierhefe", d. h. den günstigen BiergärungSPilzen, von alters her besorgt.

Erst Anfangs der neunziger Jahre des vorigen Jahr­hunderts war es unter anderen Forschern ein Pros. vr. Hansen in Kopenhagen, der wichtige diesbezügliche Versuche machte. Nach ihm ist besonders Prof. vr. Wortmann in Geisenheim a. Rh. zu nennen, welcher zuerst nachgewiesen, daß sogar jedem Wein eine bestimmte Pilzart, eine bestimmte Hefe eigen ist, im Wein vorhanden sein muß, soll der Wein in seiner Eigenart auch vorzüglich werden. Prof. Wort­mann verdanken wir auch das mehr praktische Verfahren der Reinhefezucht.

Bei Prof. Wortmann war seiner Zeit als Assistent angestellt der nunmehrige Vorstand der königlich württem- bergischen Weinbauversuchsanstalt in Weinsberg, Herr Prof. Dr. Richard Meißner, welcher, in die Fußstapfen Wort­manns tretend, dessen Untersuchungen fortwährend weiter ausarbeitet und ergänzt und sich es überaus angelegen sein läßt, unter kräftiger Unterstützung unserer Regierung das Ver­fahren, unfern Most, unfern Wein zu einem guten, von Jeder­mann trinkbaren Material heranzuziehen, möglichst zu verbreiten.

Beifolgend nun in wenig Sätzen das allernotwendigste über dieses Verfabren:

Nach dem von Prof. Wortmann ausgearbeiteten Gär­verfahren ist es unbedingt notwendig, eine Pilzart in Rein­

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