steht, ist anzunehmen, daß es der Fremde auf einen Raub oder Raubmord abgesehen hatte.

* In Wretten ließ sich vor einiger Zeit ein Heil­magnetiseur nieder, der bis heute einen riesigen Zulauf hat. Seine Hauptthätigkeit besteht darin, durch ein von ihm streng geheim gehaltenes Mittel Gallensteinletdeude zu Hellen. Er garantiert, die so viel Schmerzen verursachenden Gallen­steine in 48 Stunden zu entfernen. Der Mann soll in vielen Fällen Erfolg erzielt haben.

* Der Prozeß gegen die Leiter der bankerotten Leipziger Bank dauert immer noch fort. Dabei ergab sich folgende ungeheuerliche Bewucherung: Die Leipziger Bank gab ein­mal der BerlinerFinanz- und Handelszeitung- für zwei Millionen Mark Kasseler Treberaktien zum Verkauf. Die Zeitungsbank verkaufte nun bloß für 700 000 Mk., zog sich aber die Provisionen für die ganzen 2 Millionen Mark dafür ab, nämlich 392 500 Mark, also rund 150 Prozent!

* Werliv. 5. Juli. Das Wolff'sche Bureau meldet aus Bern von gestern: Von britischer Seite wurde dem inter­nationalen Bureau notifiziert, daß alle infolge des Buren­krieges verfügten Einschränkungen des telegraphischen Ver­kehrs für Telegramme von und nach Zanzibar, den Seychellen, Mauritius, Madagaskar, Ostafrika, Deutschostafrika, Mozam­bique und Lorenzo-Marques nunmehr aufgehoben sind.

* Aerlirr, 5. Juli. Der bekannte Graf Pückler sprach gestern abend vor etwa 2000 Menschen, darunter auch viele Sozialdemokraten und Neugierige über seinen letzten Prozeß. Nebenbei schimpfte er auch über die Juden. Das ihn ver­urteilende Erkenntnis des Glogauer Gerichts erklärte er für unhaltbar. Er sei Herr seines Grund und Bodens und könne auf diesem alles nach Belieben kurz und klein schlagen. Falls er wirklich die ihm in erster Instanz zuerkannte Strafe verbüßen müsse, werde er nach seiner Freilassung weiter demolieren. Eine Schande sei es, wie in Preußen Edel­leute behandelt würden. Unbedingt müsse ein Sohn aus adeligem Geschlecht von der Behörde anständiger behandelt werden als ein Proletarier. (Lärm). Es sei notwendig, daß sich alle Söhne des Lichts zu einer festen Phalanx zu­sammenscharten, um alles niederzutreten, was sich ihnen in den Weg stelle. Hier löste der Polizeileutnant die Ver­sammlung auf. Es entstand großer Lärm. Die Antisemiten sangen: Deutschland, Deutschland, über Alles. Als Graf Pückler eine Viertelstunde später in einer Droschke fortsuhr, wurde er lange Zeit von einer großen Menge verfolgt, mit dem Rufe: Haut den Dreschgrafen, er hat die Arbeiter beschimpft.

0 Der Höhepunkt des Reiseverkehrs ist auf den Merkiuer Fernbahnhöfen am letzten Sonnabend erreicht worden. Auf dem Stettiner Bahnhofe wurden an diesem einen Tage nicht weniger als 113 Fernzüge verschiedenster Art abge­fertigt, eine Aufgabe, die nicht leicht irgend einer Bahn­verwaltung der Welt gestellt werden dürfte. Die Leistung ist um so größer, als fast sämtliche Reisenden von der Be­rechtigung Gebrauch machen, Freigepäck mitzunehmen. Es ist anzunehmen, daß mit diesen Zügen gegen 25 000 Per­sonen Berlin allein auf diesem Bahnhofe verlassen haben. Aehnliche Verhältnisse herrschten auf den anderen Berliner Bahnhöfen. So wurden auf dem Anhalter Bahnhof in der Zeit von 7,30 bis 8,45 morgens 12 bis auf den letzten Platz gefüllte Schnellzüge abgefertigt. Ein solcher Verkehr erfordert eine Arbeit, von welcher der Reisende kaum eine Ahnung hat. Bewundernswert ist die Geduld der Beamten, die auf die tausenderlei Anfragen mit gleicher Freundlichkeit Bescheid geben.

* Kalle a. S., 3. Juli. Der Redakteur des hiesigen Volksblattes Swienty, ein Schwiegersohn des verstorbenen Abgeordneten Liebknecht, stürzte sich im Fieberwahn aus dem Fenster seiner im zweiten Stock belegenen Wohnung und blieb sofort tot.

Sie reichte ihm ein kleines goldenes Medaillon, welches sie am Halse trug, und das ihr und ihres verstorbenen Gatten Bild enthielt. Nochmals küßte er die schmalen, blassen Hände, sah mit innigem Blick in ihre großen, in Thränen schwimmenden Augen und entfernte sich rasch, das Medaillon in der Brusttasche seines Rockes verbergend.

Giulietta atmete tief auf.Frei, frei," flüsterte sie und preßte die Hand auf das heftig pochende Herz. Dann eilte sie in das-Kinderzimmer, wo Ruthart mit der alten italienischen Wärterin spielte.

7. Kapitel.

Auf Schloß Haldenberg herrschte am andern Nach­mittage große Aufregung. Schon des Morgens, als man beim Frühstücke gesessen hatte, war ein Bote von Wölfis­heim gekommen, welcher einen Brief an die Frau Gräfin- Witwe überbrachte. In diesem Briefe teilte der Haushof­meister der Frau Gräfin mit, daß am Tage vorher der Inspektor Kempner mit der Gräfin Giulietta eine lange Unterredung gehabt habe. Während der Nacht habe Fräu­lein Gertrud die strenge Weisung erhalten, die Zimmer der Gräfin nicht zu betreten, in diesen lebhaftes Geräusch und die flüsternden Stimmen der Gräfin und der alten italieni­schen Wärterin vernommen. Gegen Morgen habe der Kutscher des Verwalters einige Koffer nach der Wohnung des Letzteren gebracht, und heute früh sei die Frau Gräfin mit Peppa und dem kleinen Grafen Ruthart in dem Jagd­wagen des Inspektors fortgefahren. Die Frau Gräfin habe gesagt, sie wolle eine längere Spazierfahrt unternehmen; er, Herr Wöhlert, habe von dem Aussichtsturm des Schlosses den Wagen der Frau Gräfin mittels des Fernrohrs ver­folgt und gesehen, daß die Frau Gräfin die Straße nach der nächsten Eisenbahnstation eingeschlagen habe. Er wolle sich kein Urteil erlauben, aber er glaube, es handle sich hier um eine längere Reise der Frau Gräfin, die irgend

* Trier, 3. Juli. Zwei gefährliche Zuchthäusler, Hagel­weide und Wagenbach, hatten sich heute vor den Schranken des Schwurgerichts wegen Meuterei zu verantworten. Die beiden Sträflinge waren im November v. I. in Wittlich, wo sie beim Gefängnisbau beschäftigt waren, ausgebrochen und hatten in der Umgegend mehrere schwere Einbruchs­diebstähle verübt, bis es gelang sie in Luxemburg zu ver­haften und dem Untersuchungsgefängnis in Trier einzuliefern. Hier setzten sie sich nun heimlich ins Einvernehmen, um wiederum gewaltsam auszubrechen. Bei dem gewöhnlichen Nachmittagsspaziergang auf dem Gefängnishof stürzten sich die beiden Verbrecher auf den alten Gefangenenaufseher Hätscher und suchten ihn niederzuschlagen, um ihm die Thor­schlüssel zu entreißen. Durch das mutige und rasche Ein­greifen des aus dem Lachmuth'schen Giftmordprozeß be­kannten und zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilten Lehrers Pioretzky wurde der Beamte vom Tode gerettet und die Flucht verhindert. Die gefährlichen Subjekte wurden zu 4 Jahren Zuchthaus verurteilt. Der erwähnte Giftmord­prozeß wird übrigens bald nochmals das Schwurgericht beschäftigen. Die Verurteilung Pioretzky's wegen Beihilfe zum Gattenmord erfolgte auf Grund der Aussage der Mörderin Witwe Lachmuth. Diese hat nun ihre Aussage im Gefängnis zurückgenommen. Dem Anträge Pioretzky's um Wiederaufnahme des Verfahrens ist deshalb stattgegeben worden.

* Aütz-rp, 5. Juli. Wie dieBützower Zeitung" meldet, fuhr heute mittag 12 Uhr 45 Min. im hiesigen ! Bahnhof der von Güstrow kommende Personenzug in den ! nach Rostock ausfahrenden Schnellzug. Ein Wagen des ! Schnellzuges wurde umgeworfen, ein anderer aus den Schienen geworfen. Ein Kind wurde tätlich, 11 Personen schwer und eine große Anzahl leicht verletzt. Der Material­schaden ist erheblich.

Ausländisches

* (Eine unerforschte Riesenhöhle in der Schweiz.) Eine Höhle, die zu den schönsten in Europa zählen dürfte, ist in der Schweiz soeben zum ersten Mal erforscht worden. Ihr Eingang liegt nahe bei dem Dorfe Stalden im Muottachale, nicht weit von Schwyz am Fuße des Pragel. Ihre Er­forschung war schon oft versucht worden, aber die Wasser­mengen, die Steilheit der Abhänge, das niederstürzende Gestein hatten sie bisher verhindert. Vier kühne Alpinisten, Arthur Wehrli aus Bendlikon und Saxer, Zimmerman und Widmer-Osterwalder aus Zürich haben nun eine große Entdeckungsfahrt in diese Höhle unternommen. Mit Lebens­mitteln für acht Tage, 5000 Meter langen Seilen, Leitern und Acetylenlampen ausgerüstet, sind sie am vergangenen Freitag in die Grotte eingestiegen und erst am Sonntag mittag wiedergekommen. Die Bewohner Staldens schickten sich gerade an, die Verlorengeglaubten zu suchen. Die Forscher haben sich von Schlund zu Schlund, von Saal zu Saal bis zu einer Entfernung von 2750 Metern vom Eingang vorgewagt. Bei dieser Entdeckungsreise von 46 Stunden haben sie eine Fülle von Naturschönheiten ge­funden: Säle, die wunderschön mit Stalaktiten geschmückt sind, und unterirdische Gießbäche, die mächtig genug sind, um Sägewerke zu treiben. Die Resultate haben sie für die Anstrengungen und Wagnisse ihrer Forschung, die nicht ohne Gefahr war, reichlich entschädigt.

* Wrest, 4. Juli. Der Wachtposten eines Pulverdepots in einem benachbarten Orte wurde gestern von mehreren Strolchen angegriffen und durch Nevolverschüsse verwundet. Der Soldat antwortete mit Gewehrschüssen und schlug die Angreifer in die Flucht. Man glaubt, daß es sich um einen anarchistischen Anschlag handelt.

* Der Brüsseler Korrespondent des Daily Graphik er­fährt von einem aus London zurückkehrenden deutschen Diplomaten, welcher der Krönungsfeier beiwohnen wollte,

einen geheimen Zweck habe, und er fühle sich verpflichtet, die Ausfahrt der jungen Gräfin seiner hochverehrten Herrin, der Frau Gräfin-Witwe anzuzeigen. Frau Gräfin möchten selbst bestimmen, was zu geschehen habe.

Nach kurzer Beratung war man übereingekommen, dem Haushofmeister anzubefehlen, unverzüglich Nachrichtzu schicken, wenn Giulietta zurückgekehrt sei. Man wollte selbst einen reitenden Boten nach der Eisenbahnstation senden, um sich erkundigen zu lassen, ob Gräfin Giulietta etwa mit einem Zuge weitergefahren sei.

Die Stunden vergingen unter fieberhafter Aufregung. Jeder ahnte, daß durch diese Abreise Giuliettas eine ver­hängnisvolle Wendung in dem Geschick der Familie einge­treten sei. Am aufgeregtesten erschien Graf Hasso, auf dessen Schultern, wie er sich seiner sanften Gattin gegen­über ausdrückte, die ganze Last und die Verantwortung des Chefs der gräflichen Familie ruhten. Seiner Mutter gegen­über würde er solche Aeußerungen nicht gewagt haben; er fürchtete ihren forschenden, prüfenden Blick und das ironische Lächeln ihrer stolzen Lippen. (F. f.)

Vermischtes.

* (Per Kerl keöt ja «och !") Aus Heidelberg vom 3. ds. wird Über einen höchst merkwürdigen Vorfall berichtet: Ein Vorgang, der sich am 1. Juli hier abgespielt hat, dringt jetzt trotz aller Versuche, ihn zu vertuschen, in folgender Form ins Publikum: Nachmittags versammelten sich sechs Studenten in der Wohnung eines von ihnen, eines jungen Mediziners, und beschlossen, einer gewissen Weibergeschichte durch ein amerikanisches Duell einen wür­digen Abschluß zu geben. Nachdem zwei von ihnen aus­gelost waren, losten diese beiden unter sich, und die schwarze Kugel traf den jungen Mediziner, den Besitzer des Zimmers. Diesem neunzehnjährigen Bürschchen es soll der Sohn eines höheren Beamten in Karlsruhe sein wurde von

daß Graf Bülow, Graf Goluchowski und Prinetti in Karls­bad Zusammentreffen werden; sie werden sich dort mit den Handelsverträgen und dem militärischen Abkommen be­schäftigen, das kürzlich zwischen Rußland und Bulgarien abgeschlossen worden ist. Der Diplomat erklärte, die öster­reichische Regierung sei über das russisch-bulgarische Ab­kommen sehr beunruhigt.

* London, 5. Juli. Nach dem heutigen Bulletin hatte der König wiederum eine ausgezeichnete Nacht. Er ist heiteren Gemüts und fühlt sich viel kräftiger. Die Aerzte erachten den König jetzt außer Gefahr. Die Abendbulletins werden daher eingestellt.

* London, 5. Juli. DerDaily Expreß" meldet aus Singapore, die auf Borneo durch die Cholera schwer heim­gesuchte und zur Rückkehr gezwungene militärische Expedition sei von einem Sohne des Raja Brookes und mehreren Europäern begleitet gewesen. Heber das Schicksal derselben ist nichts bekannt. Brookes ist selbst Europäer. In Kuching, der Hauptstadt von Sarawak, herrscht die Cholera, der täg­lich ungefähr 60 Personen zum Opfer fallen. Die Zahl der Toten beträgt ca. 1000.

jj London, 6. Juli. Der Krankheitsbericht von vor­mittags 10 Uhr lautet: Die Fortschritte im Befinden deS Königs sind fortdauernd in jeder Hinsicht befriedigend.

* Aerv-Kork, 5. Juli. Nach einer Meldung derTimes" hat sich in der Nähe von Gloversville im Staate New-Aork ein Bahnunglück ereignet, bei dem 16 Personen getötet wurden.

* Montreal, 21. Juni. In Brandon, Manitoba, wurde Walter Gordon wegen Doppelmordes, begangen an den Farmern Smith und Daw in Whitewater, Manitoba, durch den Strang hingerichtet. Gordon hatte im Juli 1900 die Farm der Ermordeten gekauft, bei der Uebernahme kam es aber in Folge von Geldangelegenheiten zu heftigen Streitere», in deren Verlauf er die Beiden erschoß. Die Körper warf er in einen tiefen Brunnen und begann darauf die Farm selbst zu bewirtschaften. Er konnte dies ohne Gefahr thun, da die beiden Opfer überall erzählt hatten, sie würden nach dem Verkaufe nach den Vereinigten Staaten übersiedeln. Gewissensbisse und beständige Furcht vor Entdeckung machten ihn aber ruhelos, er verzog nach dem nahen Staate Dakota und ließ sich bei der amerikanischen Infanterie anwerben, von der er aber bald desertierte; inzwischen war man dem Morde in Whitewater auf die Spur gekommen, der der That verdächtige Gordon wurde verfolgt und in dem Augenblicke verhaftet, als der Truppendampfer mit den zweiten berittenen Canadischen Jägern, bei denen Gordon sich unter falschem Namen hatte anwerben lassen, von Halifax nach Kapstadt abfahren wollte. Er hat dann seine That ohne Weiteres eingestanden, sich durch das offene Be­kenntnis aber nicht, wie er gehofft hatte, wenigstens vom Galgen retten können.

* Kapstadt, 5. Juli. Die Reichsregierung sprach sich gegen die Aufhebung der Verfassung aus.

Handel und Verkehr.

* Kannstatt, 3. Juli. Im Schlachthause hier wurden gestern nachmittag die im 3. Quartal dieses Jahres an­fallenden Häute, geschätzt auf je 300 Stück, verkauft. Es wurden folgende Preise erzielt: u) für Ochsenhäute 40 Pfg., b) für Rinds- und Kuhhäute 3840 Pfg, o) fürFarren- häute 32 Pfg. je per Pfund. Bei steigenden Preisen ging der Verkauf lebhaft.

Konkurse.

* Wilhelm Seher, Gastwirt in Stuttgart, früher Leon­hardsplatz 12, mit unbekanntem Aufenthalt abwesend, an­geblich in Amerika. Wilhelm Geß, Ritterwirt in Balingen. Nachlaß der verstorbenen Anna Maria Hömle, ledigen

, Rächerin von Iptingen.

^ Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.

den übrigen bedeutet, seinem Leben zwischen 6 und 8 Uhr ein Ende zu machen; er durfte zwischen drei ihmvorge­legten" Todesarten wählen und entschied sich für das Oeffnen der Pulsadern. Nachdem einer der jungen Leute die künftige Totenmaske" des Verurteilten, sowie die des Studenten, der vorher mitkonkurriert, gezeichnet und diese Kunstwerke zu beiden Seiten eines Schädels auf dem Tische unter- gebracht hatte, entfernten sich die Fünf. Gegen acht Uhr verlangte der Hausherr, der vielleicht Ungewöhnliches be- merkt hatte, Einlaß in daS verschlossen« Zimmer des Studenten. Der junge Mann antwortete, er fühle sich zu schwach, die Thür zu öffnen; doch gelang es ihm endlich aufzuschließen. Zu seinem Entsetzen fand der Hausherr das Zimmer über und über mit Blut besudelt; der junge Mann hatte eine Anzahl tiefer Schnittwunden im Arm und eine am Halse, die sich der Unglückliche mit einem Instru­ment aus seinem medizinischen Besteck beigebracht hatte. Sofort wurden zwei Professoren der Medizin herbeigerufen. Während der Hausherr, die Herren erwartend, bei dem Schwerverwundeten Wache hielt, erschien einer der fünf Studenten, um zu erfahren, ob dasUrteil" vollstreckt sei. Da er noch Leben in demVerurteilten" sah, stieß er ihn mit dem Fuße ans Bein und sagte verächtlich:Pfui, der Kerl lebt ja noch, der hat sich ja nur gestupt!" eine Szene für die RuprikGemütsmenschen" des Simplicissimus. Der junge Mediziner wurde in die Klinik verbracht und befindet sich heute außer Lebensgefahr. Es heißt, daß die Staatsanwaltschaft bereits Kenntnis von dem Vorfall habe, der für die Lebensauffassung gewisser studentischer Kreise so charakteristisch ist.

* *

* (Stoßseufzer eines Pantoffelhelden.) Es ist doch ein Jammer mit meiner Frau! Unser Papagei soll den ganzen Tag sprechen und ich soll den ganzen Tag den Mund halten!"