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durchbohrt. Der Kaiser habe sich dies Geschütz bereits praktisch vorführen lassen und Herrn Krupp verpflichtet, es ausschließlich für die deutsche Armee zur Verfügung zu stellen.
0 (Ohne Sarg in die Gruft.) Der jüngst verstorbene Prinz Albert von Altenburg hat seine letzte Ruhestätte in mecklenburgischer Erde mitten im Wald gefunden. Am Grabe nahmen Jäger den Sargdeckel ab, und die Leiche, die in mit Tannenzweigen bedecktem Atlas eingehüllt war, wurde ohne Sarg in die mit Tannengrün geschmückte Gruft hinabgesenkt, die später mit einem einfachen weißen Holzkreuz bezeichnet wurde. Die Anordnungen entsprachen den letzten Wünschen des Verstorbenen.
Ausländisches
* Me«, 7. Juni. Die hiesige holländische Gesandtschaft erhielt folgende Depesche aus Utrecht: Die Burendelegierten Fischer, Wessels, Wolmarans, sowie die Beamten der Transvaalgesandtschakt erklärten, den Treueid bei der englischen Gesandtschaft in Brüssel ablegen zu wollen, was am Montag gescheben wird. Krüger und Dr. Lehds dagegen gaben die bestimmte Erklärung ab, daß sie den Treueid verweigern und in Europa verbleiben.
* Aaris, 7. Juni. Ueber die Beratung der künftigen Minister, welche zur definitiven Feststellung der noch heute Nacht mitgeteilten Ministerliste führte, ist noch nachzutragen, daß Delombre die Finanzen erhielt, als Rouvier ablehnte. Bei der Besprechung des Regierungsprogramms bestand Pelletan auf der Aufnahme der Verstaatlichung der Eisenbahnen. Die Mehrzahl einigte sich auf die Formel, daß die Regierung erkläre, das „Studium" der Reform der Einkommensteuer und der Verstaatlichung der Eisenbahnen werde der Gegenstand ihrer nächsten Sorge sein. Pelletan fügte sich mit dem Bemerken, daß dieses Studium sich in eine Praktische Maßregel verwandeln müsse, sobald beide Fragen bei der Budgetdebatte des nächsten Winters aufgeworfen würden. Alsdann dliebe ihm nichts übrig, als zu demissionieren, wenn das Kabinett ihn nicht zur Vorlage eines Verstaatlichungsgesetzes autorisiere. Die übrigen Anwesenden beruhigten sich mit dieser Erklärung Pelletans, woraus schon hervorgeht, daß das neue Kabinett selbst nicht auf eine lange Dauer rechnet.
* Aaris, 7. Juni. Das Ministerium Combes ist nunmehr definitiv konstituiert. Combes besuchte vormittags Rouvier, der das Portefeuille der Finanzen übernimmt und sich zum Studium der Reform der Einkommensteuer bereit erklärte. In der gestern abend beschlossenen Verteilung der Portefeuilles ist noch eine Aenderung vorgenommen worden. Pelletan übernimmt die Marine und überläßt die öffentlichen Arbeiten an Marnejouls. Die neuen Minister versammeln sich heute nachmittag um 3 Uhr zu einer gemeinsamen Besprechung, in der zugleich zwei Unterstaatssekretäre bestimmt werden, der eine für die Posten und Telegraphen, der andere als Mitarbeiter des Ministerpräsidenten Combes im Ministerium des Innern. Um 6 Uhr begeben sich sämtliche Minister ins Elysee.
* Jaris, 7. Juni. Soweit bis jetzt festgestellt, wird das neue Kabinett folgendermaßen zusammengesetzt: Inneres, Kultus und Vorsitz Combes, Justiz Balle, Aeußeres Delcasse, Krieg Andre, Marciouls Oeffentliche Arbeiten, Unterricht Chauvies, Pelletan Marine, Ackerbau Mongeot, Handel Trouillot, Finanzen Rouvier, Kolonien Doumergus.
* Anis, 7. Juni. Die neuen Minister erschienen um 6 Uhr im Elysee, wo der Premierminister Combes sie Loubet vorstellte, der alsdann die Ernennung der Decrete Unterzeichnete. Vom Elysee begaben sich sämtliche Minister nach dem Ministerium des Innern. Da Waldeck-Rousseau abwesend war, mußten sie sich begnügen, die Karten abzugeben. — Der erste Ministerrat ist auf Dienstag früh angesetzt. Dienstag nachmittag wird sich das Kabinett der Kammer und dem Senat vorstellen.
* Kaag. 7. Juni. Auf eine Anfrage des holländischen Burenvereins antwortete Präsident Krüger: „Meine Trauer ist unsagbar. Ich habe weiter nichts zu sagen."
* Loudo«, 7. Juni. Der „Daily Mail" wird aus New-Dorkgemeldet: Der Streik der Hartkohlenarbeiter in Penn- sylvanien wird eine nationaleKalamität. Die 150000 Mann stellen nur die Hälfte der in den Gruben beschäftigten Personen dar und in Wirklichkeit feiern 300 000 Mann, nicht zu reden von den 20 000 Eisenbahnbediersteten, die auch die Arbeit haben einstellen müssen, weil der Zugverkehr aufgehört hat. Die Bergarbeiter erlaubten die Fortsetzung des Betriebes dev Pumpwerke, weil, wenn die Gruben mit Wasser gefüllt würden, Jahre vergehen könnten, ehe die Arbeit wieder ausgenommen werden kann. Die Bergarbeiter verlangen erstens: Wiegen der Kohlen und Bezahlung derselben nach vollem Gewicht, und zweitens: erhöhten Lohn. Gegenwärtig werden ihnen von je 3000 Pfund geförderter Kohle 500 Pfund nicht bezahlt. Die Gesellschaft sagt, 500 Pfund seien Steine und unbrauchbares Material. Der Minimal- lohn soll sieben Schilling pro Tag sein, doch hat der Bergarbeiter für den Sprengstoff zu bezahlen und andere Auslagen zu machen, so daß er nicht über fünf Schillinge täglich verdient. Die Löhne sind jetzt immer mehr herabgesetzt worden, während der Kohlenpreis 30 bis 40 Prozent höher ist als vor 3 Jahren.
* Loudo», 7. Juni. John Morley sprach heute nachmittag in Edinburg vor einer Versammlung schottischer Liberaler. Er sagte, die Fragen, welche der Krieg hervorgerufen habe und die Fragen des Rechtes, würden schlummern in der Stunde der Freude, welche aller Männer Herzen erfüllte, als sie erfuhren, daß der gemeine, haß- und fluchwürdige Krieg, der drei Jahre lang ihr Leben verdüsterte, nun endlich seinen Abschluß gefunden habe. Die Friedens- bcdingungen enthielten so annähernd wie möglich die Prinzipien, welche einige der Liberalen während der letzten ! Monate befürwortet hätten. Aber es würde alles auf den ! Geist ankommen, in dem das Abkommen ausgeführt würde und auf die Wachsamkeit und Energie, womit Parlament, Kabinet und öffentliche Meinung die Ausführung überwachten. Wenn nicht mit vernünftiger und wirksamer Promptheit den Buren repräsentative Einrichtungen gegeben würden, dann würde, so wahr wie die Sonne am Himmel emporsteigt, man wieder dieselbe schlimme Lage herbeiführen, wie sie 1880 durch dieselbe Verzögerung hervorgerufen wurde. Den Buren wolle man, sagte Morley zum Schluß, Selbstverwaltung geben, um sie loyal zu machen, die Iren sollen sie aber nicht haben, weil sie unloyal sind.
* London, 7. Juni. Lord Kitchener telegraphiert aus Pretoria : Die Uebergabe der Buren nahm am Freitag einen durchaus befriedigenden Fortgang. In Middelburg (Transvaal) legten 440 die Waffen nieder und lieferten ein Pompongeschütz mit Munition aus, gaben auch das Versteck einer Haubitze und eines Maximgeschützes an. In Standerton legten 289, in der Kap-Kolonie 255, unter letzteren 219 Aufständische, die Waffen nieder.
* Loudo«, 7. Juni. Wie „Daily Mail" erfährt, trifft die Regierung energische Vorkehrungen, um die gründliche Einführung der Zivilverwaltung in den neuen Kolonien möglichst bald sicher zu stellen. Eine der ersten Thaten der englischen Regierung soll die Revision der Zollgesetzgebung für Südafrika sein. Für jetzt bleibt der bisher bei den Buren geltende Tarif für Transvaal in Giltigkeit.
* Loudo«, 7. Juni. Der „Central Ne os" wird aus Amsterdam telegraphiert, Krüger habe das ihm vertraulich von der englischen Regierung zur Rückfahrt nach Südafrika angebotene Kriegsschiff abgelehnt, dagegen werde er das ihm direkt von der Königin Wilhelmina angebotene niederländische Kriegsschiff zur Rückfahrt benutzen.
* Loudo«, 7. Juni. Eine Gesellschaft amerikanischer Forscher hat eine Besteigung des Soufriere unter Ueber-
windung zahlreicher Hindernisse unternommen. Zuerst wurde eine Untersuchung des Vulkans ausgeführt. Der See hat sich zu einem 3000 Fuß tiefen Schlund erweitert. Ein neuer Vulkan hat sich gebildet, der große Massen Dampf ausspcit.
* Loudo«, 8. Juni. Das Reutersche Bureau meldet aus Wolwehek vom 5. ds.: Van Nickerks und Van Dermerres Kommandos ergaben sich General Elliot, der ihnen mit seinem Stabe entgegen ging und sie auf freiem Felde in der Nähe von Vredeportstation traf. Elliot gab den Buren in einer Ansprache Erklärungen über die Art, wie zunächst für ihren und ihrer Familien Unterhalt gesorgt würde, ritt dann mit Dewet nach der Station, wo die Buren, die zu Pferde waren, die Waffen niederlegten. Es ergaben sich 185 Mann mit 157 Gewehren. Der General verlas ein Telegramm des Königs, worin den Buren eine glückliche Zukunft gewünscht wird.
* Sofia, 6. Juni. Hier tritt neuerdings das Gerücht auf, daß Fürst Ferdinand nach seiner Rückkehr aus Petersburg Bulgarien zum Königreich proklamieren werde. Ein Veto der Großmächte sei nicht zu erwarten.
* Hlew-Aork, 7. Juni. In Folge einer Eruption des Vulkans Takana in Guatemala wurden 1200 Personen getötet.
ff Jort de Irauce, 8. Juni. Gestern erfolgte ein neuer furchtbarer Ausbruch des Mont Pelee. Fort de France blieb mehrere Stunden lang in Dunkelheit gehüllt. Das Gelände von Morneroupe wurde mit heißem Schlamm bedeckt. Eine Anzahl Fischer werden sammt ihren Booten vermißt.
Das Ende.
So ist es da, das Ende Von diesem Krieg ums Gold;
Daß sich das Glück noch wende,
Gott hat es nicht gewollt.
Und die Hyänen dürfen
Am Hellen lichten Tag
Das Blut der Tapfern schlürfen,
Der in dem Kampf erlag.
Mög's allen jenen frommen,
Die solch ein Trunk belohnt!
Mög's denen wohl bekommen,
Die solchen Trank gewohnt.
Wir tauschen nicht mit ihnen,
Wir trinken nicht den Trank Um alles Gold der Minen Um eines Königs Dank!
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* Eine Grabinschrift auf einem Fried Hofe in Jamaica lautet: „Lewis Glady, Esq, verstarb am 22. Sept. 1737 im Alter von 80 Jahren. In dem großen Erdbeben in 1672 wurde er verschlungen, doch auf den weisen Ratschluß bei einer zweiten Eruption wieder ausgespieen und in die See geworfen. Er schwamm stundenlang, wurde dann schließlich von einem Boot ausgenommen und dem Leben durch ein Wunder erhalten."
Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.
Für Bruchleidende bieten, wie allseitig schon lange ärztlich anerkannt, die beste Hilfe die elastischen Günelbruch- bänder von L. Bogisch, Stuttgart, Ludwigsstr. 75. Wir verweisen zur näheren Informierung auf das in heutiger Nr. befindliche Inserat.
dem Vogel dafür, daß er um sich biß, als eine rohe Hand sich nach seinem Nest ausstreckte."
Der junge Fremde war bei Tobbis Worten mit der flachen Hand über seine Stirn gefahren, als wolle er eine seiner Erinnerungen Wecken. Wie seltsam bekannt erschien ihm diese Geschichte; wo hatte er schon früher ähnliches gehört? ...
Endlich fragte er: „Und wo — um bei Eurem Vergleich zu bleiben — wo ist jenes Nest, von dem Ihr sprecht?"
„Auf einer öden Steinpalwe, Herr. Meilenweit von
hier."
„Etwa in der Nähe von Rukischken?"
Tobbi nickte. „Ja, Herr; wißt Ihr etwas von der Geschichte?"
„Zu wenig, viel zu wenig! Erzählt mir doch, wie das alles sich zugetragen hat!"
„Nein, Herr — das werde ich nicht thun!" sagte Tobbi finster. „Ich selbst mag nichts mehr davon hören, was damals von mir und anderen geredet und gethan worden ist. Was würde es auch helfen, wenn ich mich vor Euren Augen von jeder Schuld rein waschen könnte? Haben doch die Richter ihr „Schuldig" über mich ausgesprochen. Aber," fuhr er mit erhobener Stimme fort und Lene beobachtete in peinlicher Sorge, wie bei diesen Worten die Zornesader auf Tobbis Stirn anschwoll und wie sich seine Aufregung von Augenblick zu Augenblick steigerte, „aber jener Elende, der mich um alles gebracht, der mich und die Meinigen zu heiniatlosen Bettlern gemacht hat, der soll es bereuen! Treffe ich ihn, es sei wo es sei, so ist es um ihn geschehen. Mit diesen meinen eigenen Händen will ich ihn. . ."
Der Jäger legte seine Hand begütigend auf Tobbis Schultern.
„Erregt Euch nicht so unnötig, Tobias Dvortschack!" sagte er mit scharfer Betonung.
Tobbi sah betroffen zu dem Sprecher auf.
„Ihr kennt meinen Namen?" rief er.
„Ich kenne ihn," scholl es zurück, „und ich hätte gut gethan, mich zur rechten Zeit dieses Namens zu erinnern, noch ehe ich den Amtmann Zehrmann aus meinen Diensten entließ."
„Ha," rief Tobbi, „Zehrmann sagt Ihr? Zehrmann! Das ist ja der Name des Schurken, der uns ins Elend gestürzt hatWo ist er, daß ich ihm heimzahlen kann, was er an uns gethan hat?"
„Er ist weit von hier," lautete die Antwort. „Vielleicht schon in der Neuen Welt, jenseits des Ozeans. Als ich ihn fortschickte ..."
„Wie?" rief Tobbi und seine Augen schienen anfzu- flammen. „Aus Euren Diensten? Der Amtmann Zehrmann war Euer Untergebener? Er handelte in Eurem Aufträge, in Eurem Namen? Ha, ha, ha, . . . Der Diener also ist meinem Rächerarm entrückt, aber der Herr, derjenige, der ihm den teuflischen Auftrag gab, mich von Haus und Hof zu jagen, der, der steht jetzt hier vor mir. Er war es, der voll Spott mich aufforderte heimzu kehren I"
Tobbi stierte mit weit aufgerissenen Augen den vor ihm Stehenden an, der diesem Blick ruhig standhielt und einfach sagte:
„Wenn Ihr nicht so aufgeregt wäret, würdet Ihr in meiner Aufforderung gewiß nichts Beleidigendes gefunden haben. Aber damit es endlich klar zwischen uns wird: Ich bin Graf Joachim von Krautburg I Was begehrt Ihr von mir?"
Tobbi riß ein altes Terzerol hervor, das er verborgen unter seinem Wams trug, und schlug es auf den Grafen an.
„Dein Leben begehre ich !" rief er wild. „Dein Leben,
du Grausamer, du Unbarmherziger! Dein Leben — damit du nicht noch andere deiner armen Mitmenschen so elend machst, wie du uns gemacht hast!" Laut schnappte der Hahn der alten Feuerwaffe auf die Pfanne. Der Schuß hatte versagt. Aber an seiner Statt war ein gellender Schrei vernehmbar geworden. Lene hatte ihn ausgestoßen, als sie gesehen, wie Tobbi den Lauf seiner Pistole auf den Fremden richtete und wie dieser fast gleichzeitig sein Jagdgewehr von der Schulter riß und schußbereit auf Dvort- schack anlegte.
Mit erdfahlem Antlitz stürzte sich die junge Frau, an allen Gliedern bebend, dem Graf Joachim zu Füßen.
„Herr," sagte sie atemlos, „Erbarmen; habt Mitleid mit meinem armen Tobbi! Rechnet es ihm nicht an, was er gesagt hat und was er thun wollte! Das Uebermaß des Elends, von dem er verfolgt worden, hat seinen Grift verwirrt. Er ist so gut, so brav! Keiner Kreatur möchte er ein Leid zufügen! O Tobbi, Tobbi, was hast du gethan?"
So jammerte die unglückliche Frau, während Tobbi wie erstarrt, wort- und bewegungslos vor dem Grafen stand.
Kalter Angstschweiß bedeckte seine Stirn.
Graf Joachim hatte kaum mit der Wimper gezuckt, als er Tobbis Pistolenlauf auf seine Brust gerichtet sah; aber er hatte sich sofort selbst schußbereit gemacht. AlS er jedoch bemerkte, welche Wandlung in Tobbis Seele vorging, als er Lenens Verzweiflungsschrei, ihre angstvolle Fürbitte vernahm, da ließ er den Kolben seiner Büchse langsam zur Erde gleiten. Aber er verwandte keinen Blick von dem, der soeben noch sein Leben bedroht hatte.
„Elender," murmelte er zwischen den Zähnen, „so weit hättest du dich nicht vergessen dürfen, wenn dir auch bitteres Unrecht durch mich zugefügt zu sein scheint."
Graf Joachim fuhr mit der Hand über die Augen, als wolle er ein unanaenehmes, schmerzliches Bild verwischen. " (Schluß folgt.)