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Einrückuiigspreis für Altensteiz und nabe U'-uzebrnz bei einmaliger Einrückung 8 Piz.
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Verwendbare Beüriige werden dankbar engensmmen.
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Donnerstag, 13. Keöruar.
vekamUmachungen aller Art finden die erfolgreichste Verbreitung.
1902.
Amtliches.
Nachstehend wird der Reiseplatt für das diesjährige Musterungsgeschäft im Anshebungsbezirk Nagold
zur öffentlichen Kenntnis gebracht:
Am 4. März Musterung in Wildberg,
Altensteig,
rr.
6.
Losung
Nagold,
In Martinsmoos und Öderhaugstett werden vom 15. Februar ab Telegraphenanstalten (mit Telephonbetrieb) mit beschränktem Tagesdienst für den öffentlichen Verkehr in Betrieb genommen.
Bestätigt wurde die Wahl des Gemeinderats Christian Zieste in Schwarzenberg zum Schultheißen dieser Gemeinde.
Verliehen wurde dem Oberreallehrer Henninger an der Realanstalt in Freudenstadt der Titel eines Professors auf der 7. Stufe der Rangordnung.
Uebertragen wurde die erledigte Hauptlehrstelle au der oberen Klasse der Lateinschule in Aalen dem Oberpräzeptor Knödel am Reallyceum in Geislingen (früher in Altensteig); und die erste Schulstelle in Calw dem Schullehrer Vin^ou daselbst.
Tagespolitik.
In Sachsen hat man durch ein neues thörichtes Wahlgesetz die Sozialdemokraten vollständig aus dem Landtag entfernt. Man hat sich aber verrechnet, wenn man glaubte, damit auch die Opposition mundtot und den Regierenden freie Hand und Schutz vor jeder Kritik verschafft zu haben. Die Geschäfte der sozialdemokratischen Fraktion sind vielmehr von den anderen Parteien gründlich besorgt worden. Die nachlässige Finanzverwaltung des Landes und die Eisenbahnmißwirtschaft wurden in den letzten Kammersitzungen derart an den Pranger gestellt, daß der Finanzminister vom Entrüstungssturm hinweggefegt wurde und das Gesamtministerium es für geraten hielt, beim König um seine Entlassung nachzusuchen.
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Wir sollten weniger Drill und Parademarsch üben und dafür mehr Schlachtenmanöver machen, sagt ein Offizier im Militärwocheublatt. So wie die Sachen jetzt liegen, wird aber in der deutschen Armee in erster Linie das geübt, was durch die Generale besichtigt wird. Das ist für die Hauptleute und Stabsoffiziere, deren Truppen besichtigt werden, eine Lebensfrage. Denn nicht selten hängt von dem Ausfall einer Besichtigung die weitere Existenz des Offiziers ab. Welchen Besichtigungen wohnen nun in der Regel die hohen Vorgesetzten bei? In erster Linie den Exerzierbesichtigungen der Kompagnien, Bataillone und Regimenter. Sie besichtigen unter allen Umständen Paradeaufstellung, Parademarsch, Bewegungen in geschlossenen Kolonnen; außerdem wird meistens eine Gefechtsaufgabe auf dem Exerzierplatz durchgeführt. Jedoch denjenigen Uebungen, welche wir für den Soldaten im Kriege in erster Linie gebrauchen, Schießen, Marschleistungen, Felddienst, werden seitens der hohen Vorgesetzten selten besondere Besichtigungen gewidmet. Die Verehrer der alten militärischen Schule behaupten freilich, die straffen Griffe, das exakte Exerzieren in geschlossenen Abteilungen seien die Hauptpfeiler unserer militärischen Ausbildung. Daß durch exakte Exerzierübungen der Soldat Disziplin lernt, ist ja richtig, aber wichtiger als die Haltung unter präsentiertem Gewehr und als die durchgedrückten Kniee beim Exerzieren ist die Gefechts- und Feuerdisziplin, welche sich in ganz anderen Dingen zeigt, z. B. darin, daß kein Mann in der Schützenlinie ein anderes Visier einftellt als das befohlene, daß kein Mann einen ungezielten Schuß abgiebt, daß die Kommandos der Führer einer feuernden Schützenlinie schnell aufgefaßt und weiter gegeben werden. Diese wichtigen Uebungen werden selten zum Gegenstand einer Besichtigung seitens der hohen Vorgesetzten gemacht. Ebenso werden die Truppen selten nach einem anstrengenden feldmäßigen Marsche besichtigt, obwohl es von großer Bedeutung wäre, die Truppen gerade nach einer solchen Marschleistung, die im Kriege an der Tagesordnung ist, im Schießen oder einer anderen Uebung zu prüfen.
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Eine diplomatische Berichtigung in der „Nord. Allg. Ztg." mit der Spitze gegen England erregt Aufsehen. In den letzten Wochen ist in englischen und amerikanischen Blättern wiederholt behauptet worden, während des spanischamerikanischen Krieges habe England den Vereinigten Staaten dadurch einen wertvollen Dienst geleistet, daß es eine von anderen Mächten, zum Beispiel auch von Deutsch
land beabsichtigte Einmischung verhinderte. Im Verlauf der hierüber entstandenen Erörterungen wurde in der deutschen Presse die geschichtliche Thatsache zur Sprache gebracht, daß ein die amerikanische Politik in Kuba mißbilligender Kollektivschritt der Mächte gerade vom Vertreter Großbritanniens in der Konferenz der Botschafter in Washington am 14. April 1898 angeregt worden ist. Diese Thatsache, die nicht als ein nur zwei Mächten bekanntes Geheimnis gelten kann, sucht man jetzt auf der Gegenseite zu bestreiten. Ein englisches Zeitungstelegramm meldet: „Der Washingtoner Korrespondent der New-Aorker „Evening Post" drahtet, er sei zu der Erklärung ermächtigt, daß die am 6. Febr. veröffentlichte Berliner Depesche, wonach der englische Botschafter Pauncefote am 14. April 1898 eine Kollektivnote an die Regierung der Vereinigten Staaten über die Unrechtmäßigkeit einer Intervention in Kuba vorgeschlagen habe, eine thörichte Behauptung sei." Dem gegenüber schreibt die „Nord. Allg. Ztg.": Wir haben hierauf zu erklären, daß in dieser Sache eine Thorheit nur dort zu entdecken ist, wo man versucht den Vorgang zu verdunkeln, der sich nicht unter vier Augen abgespielt hat, über den vielmehr am 14. April 1898 in einer Kollektivnotc die Vertreter sämtlicher Großmächte in Washington nach Verabredung gleichzeitig und gleichartig an ihre Regierungen berichtet haben."
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He
Der „Standard" glaubt, daß alle patriotischen Engländer die Holland zuteil gewordene Abweisung mit Beisall begrüßt haben. Der gefährlichen Ansicht, England sei kampfesmüde und eine Fortsetzung des Kampfes könne den Buren zu günstigeren Bedingungen verhelfen, sei damit auch der Schatten von Wahrscheinlichkeit genommen worden. „Das Geschick der Buren liegt in unserer Hand. Wenn sie überzeugt sind, daß ihre Sache verloren ist, so mögen sie zu Lord Kitchener kommen und von chm die großmütigen und barmherzigen Bedingungen erfahren, unter denen ihnen erlaubt sein wird, für ihre früheren Jrrtümer Buße zu thun und ihre neue Laufbahn als britische Unterthanen anzutreten."
Deutscher Weichstag.
* HLerkin, 8. Febr. Die Etats des Reichsschatzamtes ausschließlich der Ueberweisungen der Reichsschuld und des Rechnungshofes werden ohne Debatte genehmigt. Beim Etat der Reichsjustizverwaltung bringt Abg. Heine (Soz.) in Anwesenheit von drei Dutzend Mitgliedern den Fall des Redakteurs Bredenbeck-Dortmund zur Sprache. In Berlin würden die Redakteure bei ihrer Entlassung aus dem Tegeler Strafgefängnis mit dem sog. „grünen Wagen" zusammen mit Verbrechern zurückgeführt, anstatt daß man sie zu Fuß gehen oder auf ihre eigenen Kosten fahren läßt. (Hört, hört! links.) Das sei eine bureaukratische Schuhriegelei der allerverdammenswertesten Art. (Sehr wahr! links.) Für diese Freigebigkeit des Staates bedanke sich die Presse. (Sehr gut! links.) Der preußische Minister des Innern habe im Abgeordnetenhaus Brcdenbeck einen „Sitzredakteur" genannt. Das sei eine grobe Injurie. (Sehr richtig! links.) Man könnte eher von einem „Sitzminister" sprechen. Redner verlangt die Vorlegung eines Strafvollzuggesetzes und bringt sodann den unlängst erschienenen Erlaß der preußischen Minister desJnnern und der Justiz zur Besprechung, wonach die Staatsanwaltschaft angewiesen wird, solche Gewerkschaftler, die durch die sogenannten Drohungen zur Teilnahme an ihren Vereinen anzuregen suchen, wegen Erpressung anzuklagen, j Das sei das Ende des Koalitionsrechtes! (Sehr wahr! ! links.) Staatssekretär des Reichsjustizamts Dr. Ni eberding erklärt sich in den von Heine angezogenen Fällen für unzuständig. Eine Umarbeitung des Strafvollzuges sei nicht möglich, ohne eine umfassende Aenderung des ganzen Strafrechtsystems. Mit dieser äußerst schwierigen Aufgabe sei die Regierung gegenwärtig befaßt. Abg. Gröber (Ctr.) fragt, wie es mit der Regelung des Gerichtsstandes der Presse steht und befürwortet eine von ihm eingereichte Resolution über strengere Bestrafung des Zweikampfes. Abg. Dr. Esche (natl.) wünscht die Heraufsetzung des Strafmündigkeitsalters von 12 auf 14 Jahre und schärfere Strafen für schwere Beleidigungen. Staatssekretär Nieder- ding: Die Verhandlungen über den fliegenden Gerichtsstand der Presse sind noch nicht abgeschlossen. Die Erhebungen über die Erhöhung des Strafmündigkeitsalters werden kein günstiges Resultat ergeben. Abg. v. Dziem- bow 8 ky erklärt die Begrenzung der Kompetenz der ordentlichen Gerichte für besonders reformbedürftig. Er spricht sodann über die Vorbildung der Juristen. Abg. Müller- Meiningen wünscht die Beseitigung des ZeugniszwangeS und Entschädigung unschuldig Verhafteter und kritisiert so
dann aufs schärfste das Verhalten des Mordbuben Falkenhagen sowie die Prügeljustiz im Fürstentum Reuß. Nach weiteren Bemerkungen Vertagung.
* Merlin, 10. Febr. In der ersten Beratung des Gesetzentwurfs über die Kontrolle des Reichshaushaltes, des Landeshaushaltes von Elsaß-Lothringen und des Haushaltes der Schutzgebiete tritt Abgeordneter Dr. Müller- Sagan (freist Vp.) für die Errichtung eines selbstständigen Rechnungshofes des Deutschen Reiches und den Erlaß eines Komptabilitätsgesetzes ein. Nach unwesentlicher weiterer Debatte, an der sich die Abgg. D r. Paasche (natl.) und Dr. Spahn (C.), sowie Direktor Twele beteiligen, wird der Entwurf angenommen. Es folgt die erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zum Schutz des Genfer Neutralitätszeichens. Staatssekretär Graf Posadowsky empfiehlt den Entwurf zur Annahme. Abg. Dr. Arendt (Rp.) beantragt Ueberweisung an eine Kommission von 14 Mitgliedern. Nach kurzer Debatte geht die Vorlage über den Schutz des Roten Kreuzzeichens an eine Kommission von 14 Mitgliedern. Es folgt die Fortsetzung der Beratung des Etats des Reichsjustizamtes. Abg. Schräder (Freist Ver.) empfiehlt seinen Duellantrag. Abg. Roeren (Ctr.) befürwortet den Duellantrag des Centrums und wünscht reichsgesetzliche Regelung der bedingten Verurteilung. Staatssekretär Dr. Ni eberding erklärt, daß es sich in dem gestern erwähnten Falle der „Begnadigung zur Prügelstrafe" um die Ausübung eines Landesrechts handelt, in das der Reichskanzler nicht eingreifen dürfe. Die Frage der Entschädigung unschuldig Verhafteter und die Duellfrage bieten die größten Schwierigkeiten. Hoffentlich lasse sich aber allmählich in gewissen Grenzen eine Regelung finden. Die bisherigen Erfahrungen hätten nicht bewiesen, daß die bedingte Verurteilung der probeweisen bedingten Begnadigung vorzuziehen sei. Abg. v. Kardorff (Rp.) meint, daß der Bundesrat sich um den Duellantrag Schräder gar nicht bekümmern werde. Abg. Bargmann (Freist Ver.) betont die Notwendigkeit, in der Fürsorgeerziehung fortzuschreiten. Der Duellfrage müssen die gesetzgebenden Faktoren ernstliche Aufmerksamkeit zuwenden. Das gegenwärtige Strafmaß für Beleidigungen reiche vollkommen aus. Abg. Bassermann (nl.) lehnt die Resolution Gröber ab, steht aber dem Antrag Schräder nicht unbedingt ablehnend gegenüber. Abg. Stadthagen (Soz.) bespricht die Fälle Bredenbeck und Falkenhagen. Er nennt den preußischen Minister von Hammerstein, der Bredenbeck als „Sitzredakteur" bezeichnet und diese Verleumdung nicht zurückgenommen habe, einen Mann, dem man außerhalb des Reichstags die Qualifikation als Ehrenmann absprechen würde. (Präsident Graf Balle st rem ruft den Redner zur Ordnung.)
LandesncrGrichLen
* Akteasteig. 12. Febr. Die Lehrerin unserer Töchterschule, Fräulein Ott, welche wegen Krankheit seit Novbr. v. I. beurlaubt war, ist laut eingetroffener Nachricht aus Stuttgart daselbst unerwartet rasch verschieden. Innigen Anteil an dem traurigen Geschick der Lehrerin, welche in so jugendlichem Alter aus ihrem Wirkungskreis abgerufcn wurde, nehmen ihre dankbaren Schülerinnen, deren Eltern und Bekannte, welche ihr auch ein treues Andenken bewahren werden.
* Aktensteig, 12. Febr. Von Neuenbürg wird berichtet, daß in den Staats-, Gemeinde- und Privatwaldungen des Bezirks ca. 30 000 Festmeter Holz durch die Nordoststürme vom 31. Jan. bis 1. Febr. gefällt wurden, auch im Revieramts-Bezirk Pfalzgrafenweiler soll der Sturm ca. 10 000 Fm. Hölzer niedergeworfen haben. Die Nachrichten sind, wenn sie auch nur teilweise richtig sein sollten, immerhin recht betrübend und geben einen Beleg dafür, daß der Schaden größer ist, als man anfangs vermutete. — Bei sternenhellem Himmel hatten wir letzte Nacht Frost und in der Frühe geblümte Fensterscheiben, was in diesem Winter eine geradezu seltene Erscheinung ist.
* Auf Anregung des Gewerbevereins Kaiterkach wurde daselbst eine Werks- und Rohstoffgenossenschaft ins Leben gerufen und zum Vorstand derselben Hr. Stadtpfleger Knorr gewählt.
* Hink» n. A., 10. Febr. Nach 30jähriger Thätigkeit legte der Vorstand des hiesigen Gewerbevereins, Herr Wein- heimer, kürzlich dieses Amt nieder, worauf Stadtschultheiß Malmsheimer hiezu gewählt wurde. Da derselbe jedoch ablehnte, war auf gestern Neuwahl bestimmt. Zu einer solchen kam eS aber nicht, denn die Handwerker traten aus dem Verein aus und errichteten mit 55 Mitgliedern einen neuen Handwerksverein, zu dessen Vorstand Maler Hotz hier, Mitglied der Handwerkskammer, einstimmig gewählt wurde. Der Gewerbeverein wird infolgedessen aufgelöst, und sein Ver-