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Samstag, 9. November

Bekanntmachungen aller Art finden die erfolg­reichste Verbreitung

1901.

Amtliches.

Verliehen wurde die Verdienstmedaille des Friedrichs- oidens dem Landjäger I. Klasse Mohr in Wildberg.

Uebertragen wurde die erledigte Stelle des Landes­feuerlöschinspektors dem Reaierunasbaumeister Gmelin in Ludwigsburg.

Tagespolitik.

Ich will, daß Zweikämpfen meiner Offiziere mehr als bisher vorgebeugt wird" so beginnt die am 1. Januar 1897 vom Kaiser vollzogene KabinetSordre über das Duell, von der manche Optimisten eine völlige Beseitigung des Duells in der Armee erwartet haben. Der neueste Duell­fall, der Zweikampf zwischen zwei Offizieren in Insterburg zeigt besonders drastisch, daß die Duelle aber immer noch Opfer fordern. Die Ursache des Duells, bei welchem einer der Beteiligten sein Leben hat lassen müssen, ist harmlos genug. Ein Betrunkener wird gegen seine Kameraden und guten Freunde, die ihn nach Hause schaffen wollen, thätlich, zweifellos ohne Bewußtsein dessen was er thut, und ist am nächsten Tage auch ohne jede Erinnerung an das Geschehene. Das soll so schwerwiegend sein, daß nur Blut die Beleidig­ung abwaschen kann. Eine merkwürdige Anschauung! Also ein Offizier darf sich Wohl sinnlos betrinken, das thut seiner Ehre keinen Schaden; aber wenn er in sinnloser Trunkenheit einen gesellschaftlichen Unfug begeht, z. B. sich seiner Be­gleiter thätlich wehrt, ohne zu wissen, was er thut, dann citiert das Ehrengericht ihn, der nicht einmal weiß, was er that, auf den Duell-Kampfplatz vor die Pistole, und sein Tod ist diegerechte Sühne". Wofür? Nicht weil er sinnlos betrunken gewesen ist, sondern weil er in sinnloser Trunkenheit sich ein Vergehen hat zu schulden kommen ^lassen, eine thätliche Beleidigung. DerWests. Merkur" macht nach grundsätzlichen Ausführungen gegen das Duell Folgendes geltend:Wie mancher Beamter ist bei der gegen­wärtigen Lage genötigt, amtlich und auch gesellschaftlich mit Menschen zusammenzuarbeiten oder zu verkehren, die ihm als Duellanten entschieden zuwider sind. Jeder Richter würde es sich entschieden verbitten, wenn inan ihm einen Menschen, der wegen Unterschlagung oder Diebstahl im Ge­fängnis gesessen, zum Kollegen geben würde. Muß aber ein christlicher Richter, dem es mit seinem Christentum ernst ist, nicht einen Duellanten, der seinen Mitmenschen frevelhaft niedergeschossen, als weit ehrloser ansehen, wie einen Dieb oder Defraudant? Und doch muß er sich einen solchen als Kollegen gefallen lassen, ist oftmals sogar genötigt, gesell­schaftlichen Verkehr mit ihm zu unterhalten, oder sogar ihn als Vorgesetzten anzuerkennen. Will man das Duell wirk­sam bekämpfen, dann muß man solche Zustände ändern. Das Duell muß mit entehrenden Strafen belegt werden. Der Duellant muß amtlich und gesellschaftlich unmöglich gemacht werden. Das einfachste und allein wirksame Mittel dazu wäre die Aufhebung aller Duell-Paragraphen des Reichsstrafgesetzbuches und die Bestrafung des Duells nach den Bestimmungen, die auch sonst für Mord und Körper­verletzung gelten. Der Duellant muß ins Zuchthaus wan­dern und nicht auf die Festung. Das würde ihm bald seinen Nimbus nehmen. Wenn die Bekämpfung des Duells dauernden Erfolg haben soll, wird man dieses Ziel unentwegt im Auge halten müssen. Es muß aufgeräumt werden mit dem durch nichts begründeten Unterschiede zwischenehren­haften" undunehrenhaften" Todschlägern.

Preßstimmen über die Vorgänge im Orient: Die all­gemeine Meinung in Deutschland geht dahin, daß die ganze Uottendemonstration Frankreichs im Orient lediglich den Zweck hat, das schon etwas verblaßte Prestige des Kabinetts Waldeck-Rousseau wieder etwas aufzufrischen und daß aus diesem Grunde auf das Säbelgerassel des Herrn Delcassö wenig oder nichts zu geben ist. Allerdings fehlt es auch nicht an Stimmen, die da meinen, Frankreich nehme den türkischen Konflikt nur zum Vorwand, um an England Rache für Faschoda zu nehmen. Frankreich werde unter dem Schutze Rußlands sich in dem östlichen Becken des Mittel­meeres festsetzen und damit Englands Herrschaft in diesem Meere brechen. Einer anderen Macht als Frankreich würde Rußland ein derartiges Experiment natürlich nicht gestatten, das unter Umständen einmal der Schwarzen-Meer-Flotte hinderlich werden könnte. Frankreich aber müsse endlich einmal einen greifbaren Lohn seiner Freundschaft und Auf­opferung erhalten und bei der augenblicklichen Ohnmacht Englands ließe sich da im Aegäischen Meere wohl etwas machen. Wir wollen heute noch nicht entscheiden, welche dieser beiden Prophetenstimmen das Richtige trifft,

da schon die nächsten Tage Klarheit über die Tragweite der französischen Unternehmungen in der Levante bringen müssen.

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Gegenüber den Lügen, welche der englische Kolonial- minister Chamberlain ausgesprochen hat, als er zur Ent­schuldigung der schmachvollen englischen Kriegführung in Südafrika auf den deutsch-französischen Krieg hinwies, ver­dient auch an eine Rechtfertigung des bayrischen Generals v. d. Tann aus dem Jahre 1871 erinnert zu werden. Da­mals hieß es in der LondonerTimes":Bayern und Preußen sollen, um die Einwohner für ihre Teilnahme an der Verteidigung von Bazeilles zu strafen, das Dorf an­gezündet haben. Weiber und Kinder wären verbrannt worden. Von 2000 Einwohnern wären kaum 300 übrig geblieben, welche erzählten, die Bayern hätten ganze Familien in die Flammen znrückgestoßen und die Frauen erschossen, welche entfliehen wollten." Diese ungerechtfertigten Anklagen aktenmäßig widerlegen zu können, hat der Höchstkommandierende in jenen Straßenkämpfen, General v. d. Tann, nach Ab­schluß des Friedens von dem Bürgermeister von Bazeilles einen namentlichen, erschöpfenden Rapport über alle während des Kampfes am 31. August und 1. September 1870 ver­unglückten Einwohner eingeholt. Nach diesem offiziellen Ausweis betrug die Gesamtzahl der Toten, Verwundeten und Vermißten der Einwohnerschaft 39: Verbrannt oder erstickt: 2 bettlägerige Frauen, 3 Männer, 3 Kinder; getötet, ver­wundet, vermißt, während des Kampfes: 1 Frau, 30 Männer. Die Beschießung war übrigens eine gegenseitige; die deutschen Granaten kreuzten sich mit den französischen über den brennenden Häusern. Die englischen Angaben waren jeden­falls Lügen und diese Lügen von Neuem in die Welt zu setzen, hat der ehrenwerte Joseph Chamberlain sich nicht geniert!

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Die schiffreichen Kaglättder fühlen sich auf ihrer Insel so sicher gegen feindliches Eindringen, daß sie die Armeen der Kontinentalmächte verlachen und sich mitunter frechl Dreistigkeiten gegen andere Staaten erlauben. Die letzte Rede Lord Chamberlains, des Urhebers des Bucenkrieges, ist ein Beispiel davon, in welcher es heißt, die britische Soldateska in Südafrika sei viel humaner als es die deut­schen Soldaten im Franzosenkcieg gewesen seien. Der deutsche Generalstabsoffizier Freiherr von Edelsheim zerstört soeben das Märchen von der englischen Unangreifbarkeit. Er meint, daß in einem deutsch-englischen Kriege England Wohl größere Seestreitkräfte entfalten könnte, daß aber Deutsch­land seine geringeren Marinekräfte viel schneller mobil ge­macht und eine Landarmee hinübergeschafft haben würde, als es sich die Briten versehen. Stehen aber erst deutsche Regimenter auf britischem Boden im Innern, so nutzen den Engländern die nach und nach an der Küste eintreffenden Panzerkolosse nichts mehr. Die Landarmee Englands wäre von deutschen Truppen schnell über den Haufen ge­worfen. Von der englischen Landarmee sind nur 6 Divi­sionen und 3 Kavalleriebrigaden sofort verwendungsfähig. Da nun die Kriegsstärke einer englischen Division nur rund 10,000 Mann beträgt, die einer deutschen aber 16,000 Mann, so wären schon vier deutsche Infanteriedivisionen mit einer Kavalleriedivision der englischen Landarmee überlegen, wenn es gelänge, diese Divisionen nach England überzusetzen. Freiherr von Edelsheim sagt: Die Ueberfahrt ist bei leid­lichem Wetter in wenig mehr als 30 Stunden von unseren Nordseehäfen aus durchzuführen. Die englische Küste bietet ausgedehnte Strecken, welche für eine Landung von Truppen geeignet sind. Das Land enthält so große Hilfsquellen, daß das Einfallsheer zunächst dauernd auf demselben leben kann. Andererseits ist der Umfang der Insel nicht so groß, daß es der englischen Landesverteidigung je gelingen könnte, eine einmal siegreiche feindliche Armee mit der Zeit auf- znreiben. Daß sich ein derartiger Krieg sehr in die Länge ziehen würde und daher einen bedeutenden Nachschub an Mannschaften erforderte, ist unwahrscheinlich. Das Material wird sich zum großen Teil im Lande ergänzen lassen. Von dem Ausrechterhalten der Verbindung mit dem Heimatlande kann daher ohne schwere Bedenken zunächst abgesehen werden. Es ist zweifellos, daß das erste Operationsziel jedes Ein­falles in England die englische Feldarmee, das zweite London sein muß. Wahrscheinlich werden diese beiden Objekte aber zusammen fallen, da die Feldarmee bei dem geringen Wert der englischen Freiwilligen zur Verteidigung der Londoner Befestigungen erforderlich ist, und man die Hauptstadt nicht gegen den gewaltigen Druck der öffentlichen Meinung un­zureichend verteidigt in die Hand des Angreifers fallen lassen wird. Ist aber Lonüon vom einfallenden Heere genommen, so wird dieses nur noch den einen oder den anderen der großen Kriegshäfen in Besitz nehmen müssen, um sich eine Basis zu schaffen für seine Verpflegung und

* Aus Wade«, 5. Nov. Nachdem die Gührung der neuen Weine nun vorüber, kommt man zu der Ueberzeugung, daß die 1901r durchaus erheblich besser ausfallen werden, als man erwartete. Man darf wohl durchschnittlich auf einen brauchbaren Mittelwein rechnen. Die Kauflust ist in­folge dieses Umstandes auch etwas reger geworden.

* Ueber schlichtes Heldentum eines Arbeiters berichtet die N. Augsb. Ztg.: Am Dienstag voriger Woche wurde in Areiburg im Breisgau der Monteur Georg Müller unter großer Beteiligung zu Grabe getragen. Der junge Mann, 26 Jahre alt, von allen seinen Vorgesetzten geliebt, war damit beschäftigt, Oel, welches sich in einem Hahn der Eismaschine ansammelt, abznlassen; dieser Hahn ist auch mit der Ammoniakleitung in Verbindung. Auf noch unauf­geklärte Weise löste sich ein Gnmmischlauch und die Ammoniak­dämpfe fuhren dem Bedauernswerten ins Gesicht; er atmete dieses Gift ein, wurde etwas betäubt und verließ das Maschinenhaus. Kaum draußen angekommen, erkannte er die Gefahr der Explosion, stürzte wieder zurück und brachte das mit großen Kosten erbaute Werk zum Stillstand. Da­bei atmete er nochmals von dem gefährlichen Stoff ein, kam, aus Mund und Nase blutend, heraus, stürzte zusammen und mußte ins Krankenhaus verbracht werden, wo er nach drei Tagen unter qualvollen Leiden verschied.

* München, 6. Nov. (Postwertzeichen.) Die Hoffnung, daß die bayerische Regierung dem Beispiel Württembergs in der Aufgabe der eigenen Postwertzeichen folgen werde, erweist sich als hinfällig. Wie dieKöln. Ztg." von hier hört, ist die Regierung fest entschlossen, an den bestehenden Verhältnissen nichts zu ändern. Der Wortlaut des zwischen Preußen und Württemberg abgeschlossenen Vertrages wurde Bayern mitgeteilt.

* Aus Müuchen-Hkadöach wird berichtet: Die Pfarrer- Konferenz der Synode Gladbach beschloß, sämtliche evangelische Geistliche der Rheinprovinz aufzufordern zu

für die weiteren Operationen, welche alle Aussicht haben, zur Niederwerfung Englands zu führen. Wenn ein deutscher Generalstabsoffizier derartiges schreibt, so ist es sicher nicht aus der Luft gegriffen. Daß dem Offizier überhaupt erlaubt wurde, den Aufsatz drucken zu lassen, soll jedenfas für englische Großsprecher und Hetzer ein Wink mit dem Zaunpfahl sein.

LandesnachrichLen.

* Stuttgart, 7. Nov. Die Finanzkommission der Ab­geordnetenkammer ist am kommenden Montag zur Erörterung des Uebereinkommens bezüglich der Einführung der Einheits­marke einberufen.

* Einer französischen Dame war im Sommer aus der Durchreise in Stattgart eine schwarze Handtasche mit Wertsachen gestohlen worden. Die Tasche tauchte einige Zeit darnach in Zürich wieder auf. Dort bot ein inter­nationaler, vielgesuchter Dieb, Benno Kohlmann, einen prachtvollen, aus einem Raube stammenden Ring aus und fand um den Preis von 150 Frks. an einem in Zürich wohnhaften Uhrmacher und Optiker ans Rußland einen Käufer. Dieser verkaufte den Ring für 550 Franken an eine Züricher Bijouteriefirma. Diese lieferte ihn um 800 Frks. an einen Händler nach Nizza und von hier kam er anfangs Oktober um 3000 Frks. an einen Brillanten­händler nach Paris, der ihn um 8000 Frks. einem großen Pariser Juwelier abtrat. Wie mag dieser aber erstaunt gewesen sein, als er bei näherer Prüfung entdeckte, daß der gekaufte Rubin derjenige war, den er der Bestohlenen verkauft hatte! Die letztere hatte auch einen Teil der übrig gestohlenen Sachen wieder erhalten. Der Dieb selbst ist verhaftet.

* Wetigheim. In letzter Sitzung der bürgerlichen ' Kollegien stand die Frage der Gemeinderatsdiäten auf der ! / Tagesordnung. Sämtliche Mitglieder des Gemeinderats tj verzichteter;.

" Wökschiedeaes.) Witwe Trost in Linsenhofen (Nürtingen) hat 2 hoffnungsvolle Söhne durch schreckliche Unglücksfälle im Cementwerk Heidelberg verloren. Bier­brauereibesitzer Schöllkopf in Ulm war wegen grober Ver­fehlung gegen das Nahrungsmittelgesetz (Arbeiterbier) zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Diese Gefängnis­strafe wurde nun auf dem Gnadenweg in eine Geldstrafe von 1200 Mark umgewandelt, was allgemeines Aussehen erregt. Ein Bauer von Oberniebelsbach holte in Schwann sein Weingeld. Nachts wurde er auf dem Heim­weg im Walde von 3 Männern räuberisch angefallen; er konnte sich jedoch seiner Angreifer erwehren und in den Wald flüchten. In Balingen wurde im Behrschen Fabrik-Comptoir eingebrochen und die Summe von 250 Mk. gestohlen.