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beiden Reichen waltet, einen Einklang in den wirtschaftlichen Fragen Herstellen.
* Basel, 30. August. Hier fängt das Interesse für die China-Mission an zu erlahmen. Heute Freitag sind noch zwei ganze Eisenbahnwagen mit 200 Stücken Gepäck für die Chinesen angekommen und in das Hotel „Drei Könige" gebracht worden. Das deutet nicht auf baldige Abreise hin. Ich habe Grund anzunehmen, daß die Meldung des Berliner „Lokalanzeigers" richtig ist, wonach wirklich den Mitgliedern der Mission von Berlin ans der Kotau (Niederwerfen vor dem Kaiser) zugemutet worden ist. In China sei diese Sitte längst veraltet. Jingtschang, der Leiter der Mission, hat erst acht Wochen vor seiner Abreise aus Peking den deutschen Kronenorden zweiter Klasse mit dem Stern erhalten. Sir Ljang ist ebenfalls Ritter eines hohen englischen Ordens. Auch andere Mitglieder der Mission nehmen nach unseren Begriffen eine hohe Stellung ein. Nun ist es doch gewiß eigentümlich, wenn an solche Männer Anforderungen gestellt werden, die einem in Oftasien selbst veralteten Zeremoniell entsprechen. Ein Ritter des Kronenordens, der sich auf den Boden wirft, das scheint ein Widerspruch in sich selbst. Hier weilen wegen der Chinesen bereits eine Anzahl von Journalisten aus Berlin und Paris. Das Hotel „Drei Könige" wird von Photographen und Zeichnern umlagert. Die Ausbeute ist für sie jedoch gering. Es sind weder Interviews noch Photographien von den Häuptern der Mission zu erlangen und was etwa als Interview sich ausgiebt, ist apokryph.
* Einsiedeln, 30. August. Der verheiratete Fuhrmann Füchsli erschoß nachts während einer Fahrt durch den Wald seine 24jährige Geliebte und sein außereheliches Kind und versteckte die Leichen in einer Kiste in seiner Scheune. Die vor drei Wochen begangene That wurde heute entdeckt. Der Mörder ist verhaftet und hat bereits ein Geständnis abgelegt.
sj Die Hinterlassenschaft des verstorbenen italienischen Staatsmannes Crispi hat infolge der bedeutenden Schuldenlast bei seinen Erben keinen Anklang gefunden, denn Frau Crispi sowohl wie die Tochter des Verschiedenen, Fürstin Linguaglossa, haben erklärt, daß sie die Erbschaft nur unter Vorbehalt antreten, das heißt, falls sich Herausstellen sollte, daß die Passiva die Aktiva überschreiten, kommen die Erben nicht für die ungedeckten Schulden auf. Die Villa in Neapel befindet sich vor der Hand noch unter gerichtlichem Siegel, weil einer der Testamentsvollstrecker erkrankt ist.
* London, 30. Aug. Das „Büro Lassan" meldet aus Brüssel, Krüger habe einen Bericht von Schalk Burger erhalten, wonach mehr als 12,000 aufständische Afrikander sich den Buren angeschlossen haben.
* London, 30. Aug. Ein Telegramm der „Central News" aus Pretoria meldet: Einer ungefähren Schätzung zufolge betrage die Gesamtverminderuug der Burenstreitkräfte vom Januar bis Juli 12,000; davon wurden 1200 getötet, 1600 verwundet, 9000 ergaben sich oder wurden gefangen genommen.
* London, 31. Aug. Das Reutersche Bureau meldet aus Klerksdorp vom 24. August: Die Abteilung Williams machte in einem Monat den Marsch von Klerksdorp nach Taungs und zurück. Die Engländer nahmen 25 000 Schafe, 4060 Rinder, 184 Wagen und Karren, 100 Pferde und Maultiere und 47 Gewehre weg. Vier Buren wurden getötet, 8 verwundet, 16 ergaben sich. Mehrere tausend Sack Getreide wurden vernicht e t. Welche Helden- that gehört dazu.
* London, 31. Aug. Der „Standard" meldet aus Pretoria vom 29. ds. Mts.: Ende Juli befanden sich in den Konzentrationslagern Transvaals 62 478 Personen, darunter 10000 Männer und über 23 000 Frauen mit über 28 000 Kindern von einem bis zwölf Jahren. Bis Ende Juli sind 1067 Personen gestorben, darunter 860 Kinder.
* London, 31. Aug. Kitchener meldet aus Pretoria vom 30. August: General Garret berichte, er habe Piet Delarey, einen Bruder des stellvertretenden General- Kommandanten, sowie einige Buren in der Nähe von Lesberg gefangen genommen.
* London, 31. Aug. Kitchener meldet aus Pretoria unterm 31. ds. Mts.: An der nördlichen Eisenbahnlinie zwischen Watervaal und Hamenskraal wurde heute ein Zug in die Luft gesprengt. Eine Abteilung von 250 Buren er- öffnete sofort das Feuer auf den Zug und steckte ihn in Brand. Oberstleutnant Vandeleur von der irischen Garde wurde getötet. Ueber weitere Verluste ist noch nichts gemeldet.
sj Ein längerer Bericht über die Heldenthaten des General French, die anfangs bis in den Himmel erhoben wurden, läßt erkennen, daß im Ganzen nur 26 Boern gefangen genommen wurden; alle übrigen entkamen auf Gebirgswegen. Die englische Kavallerie hatte zwar eine glänzende Umgehung des Feindes, dem sie auf den gefährlichen Fußwegen nicht folgen konnte, veranstaltet; der Erfolg wäre auch ein durchschlagender und großartiger geworden, man sah die Boern bereits die Bergabhänge herunterkommen, wenn eben nicht ein ganz unerwartetes Hindernis in der Gestalt eines Stacheldrahtzaunes die englische Kavallerie aufgehalten hätte. Als das Hindernis beseitigt war, waren die Boern verschwunden. Bald sind cs die durchgehenden Maulesel, bald störrische Pferde, bald Stacheldrahtzäune, kurz immer ganz niederträchtige Hindernisse, die die mutigen englischen Soldaten im letzten Augenblick um entscheidende Siege über die Boernbanden bringen. Die armen tapferen Engländer, sie haben den Schaden und den Spott obendrein.
* Die ungewöhnlich starke Bewegung von Eisbergen im nordatlantischen Ozean dauert fort und nimmt sogar zu. So berichtet der englische Dampfer „Menmon", daß er über 100 Eisbergen begegnet sei, darunter solchen von ungeheurer Höhe.
* Die Aufteilung der Türkei hatte ein Abkommen zum Ziele, das im Jahre 1898 in Sofia von acht arnautischen Führern und acht macedonisch-bulg arischen Häuptlingen unterzeichnet worden war. Es sollten, wie erst jetzt durch die „Köln. Ztg." bekannt wird, zwei große autonome Provinzen Albanien und Macedonien gebildet werden. Alsbald nach Aufdeckung des Planes, die erst in diesen Tagen erfolgte, entsandte der Sultan Beamte zur Aufklärung des Sachverhalts nach Albanien. König Karol von Rumänien stattete anfang dieses Monats dem Kaiser Franz Joseph in Wien einen Besuch ab. Man bringt diese bisher streng geheim gehaltene Reise mit den Vorgängen auf dem Balkan in Zusammenhang. Es wird dort also wieder einmal recht lebhaft.
sj 25 Jahre sind jetzt verflossen, seitdem Sultan Murad V. als Gefangener hinter den Mauern des Mdizpalastes in Konstantinopel weilt. Seine noch nicht hunderttägige Regierung, die vom 30. Mai bis 31. August 1876 dauerte, umfaßte eine Periode, in der es überall im osmanischen Reiche heiß herging. In Saloniki waren der deutsche und der französische Konsul ermordet worden, was zur Entsendung deutscher und französischer Kriegsschiffe führte. Außer in den bulgarischen Landesteilen herrschte auch in Bosnien und der Herzegowina Aufruhr und Serbien rüstete zum Krieg. Da kamen die leit.nden Kreise in Konstantinopel zu der Ueberzeugung, daß Murad außer Stande sei, die Regierung zu führen und es erfolgte mit einem vom 31. August 1876 datierten Erlaß des Scheich ul Islam seine Absetzung. Er wird am 21. September 61 Jahre alt — das heißt, wenn er noch lebt.
* Ans Bukare st wird gemeldet: An die Berichte über russische militärische Maßnahmen reihen sich nnn auch solche über Spionageaffairen. So erhielten die Polizeibehörden von Bukarest, Jasty, Galatz und Fokschany Befehl, wegen
des Auftauchens russischer Spione alle Fremden streng zu bewachen und sie namentlich von den Militärkanzleien fernzuhalten. In Namoloasa sollen thatsächlich zwei Spione verhaftet worden sein.
* New-Aork, 31. Aug. Eine Depesche aus Kalispel (Montana) meldet: Bei der Station Nyack im Gebirge riß gestern ein Güterzug entzwei, 28 Wagen, welche mit Kies beladen waren, rollten infolgedessen den Berg hinab und fuhren von hinten in einen Salonwagen des Personenzuges hinein, worin sich der Gehilfe des Superintendenten der Great Northern Railway, Down, befand. Der Salonwagen, sowie ein mit Arbeitern besetzter Wagen wurden zertrümmert und verbrannten. Down, sein Sohn, sowie 18 Arbeiter kamen ums Leben.
* Europäische Lebensversicherungs-Gesellschaften können jetzt in China viel Geschäfte machen; ob auch gute, steht dahin. Wegen der bevorstehenden Rückkehr des Kaiserhofes nach Peking lassen die hohen chinesischen Beamten, da sie bei der Kaiserin-Witwe schlechte Laune voraussetzen, ihr Leben versichern. Wenn ihre hohe Herrin, so rechnen sie, ihre Häupter auf den Schultern läßt, um so besser. Wenn sie jedoch beschließen sollte, daß sie fallen müssen, nun, so werden die fremden Teufel ihren Familien eine gute Summe zahlen müssen, und das ist dem Chinesen fast so lieb als sein Leben.
* Kapstadt, 30. August. Burenabteilungen unter Scheepers und Ban den Nerve sind südlich über Oudts- hoorn hinaus vorgedrungen. Am 27. August wurde ein heftiges Feuern wejtlich von Oudtshoorn gehört.
Handel und Verkehr.
(Eingesandt.) Auf den unter Altensteig in Handel und Verkehr gebrachten Artikel ist zu entgegnen, daß die angebotenen 6 Lose Ausschußsägholz auf 80,9 nicht auf 87^ zu stehen kommen. Auch ist die Mitteilung bezügl. des Kaufes der kleineren Geschäftsleute nicht ganz richtig. Es sind dies Leute, die Anteil an einer Sägmühle habeir und nur auf das eine oder andere Los reflektieren, so daß dieselben zusammen für einige Tausend Mark, nicht aber für 20 000 Mk. Holz haben wollten. Dadurch nun, daß diese Leute in die eigentliche Geschäftslage, wi: schlecht dieselbe ist, keinen richtigen Einblick hatten, gingen sie zu hoch, in der Meinung, sonst kein Holz zu bekommen, ein Beweis, daß das submissionsweise Verkaufen für unsere mitunter kleiner: Verhältnisse nicht das richtige ist, denn hiebei kann dem Käufer event. alles zufallen oder aber bekommt er gar nichts. — Die weiter unten bezeichnten Verkäufe sind älteren Datums und deshalb für heute nicht mehr maßgebend. Ein Beispiel, wie in Bayern eingekauft wird, möge hier angeführt sein, so kostete Fichtenlangholz in Odelzhausen I. Kl. 16.80, II. Kl. 14.75, III. Kl. 10.25, Itst Kl. 9 Mk.; Fichtenblochholz I. Kl. 14, II. Kl. 12.50, III. Kl. 10 Mk.; Tannenblochholz I. Kl. 12, II. Kl. 10.75 Mk. (Anmerkung der Red. Die in veröffentlichtem Artikel mitgeteilten Zahlen beruhen auf ganz zuverlässiger Information. Ob die Vereinigung kleinerer Steigerer mit oder ohne ihren Willen statt für einige Tausende für 20 000 Mk. Holz auf ihr Gebot zugeteilt erhielt, entzieht sich vorerst unserer Beutteilung.)
* Tübingen, 30. Aug. Auf dem Obstmarkt waren heute 20 Sack zugcführt. Grundbirnen kosteten 6 Mk. pro Zentner, gemischtes Obst 5—5,50 Mk.
* Stuttgart, 29. Aug. (Kartoffel- und Krautmarkt.) Zufuhr auf dem Lconhardsplatz : 200 Ztr. Kartoffeln, Preis per Ztr. 3,50—4 Mk. — Zufuhr auf dem Charlottenplatz: 1500 Stück Filderkraut, Preis per 100 Stück 20—25 Mk.
* Die w ürttem b er gi fch e Hopfenernte wird dieses Jahr auf 140,000 Zentner geschätzt, die von ganz Deutschland auf 315,000, von Oestreich auf 285,000, von Frankreich auf 60,000, die von Belgien, Holland und Rußland je auf 90,000 Zentner. Die diesjährige Welternte in Hopfen wird zu 1,905,000 Zentnern veranschlagt.
Konkurse.
* Nachlaß des Gotthilf Bauer, Korbmachers in Böblingen. — Friederike, geb. Hägele, Ehefrau des Bernhard Oberrascher, Taglöhuers in Cannstatt. — Alois Litz, Wirt zum Frohsinn in Ravensburg. — Nachlaß des Christian Käser, Gemcinderats und früheren Sternwirts in Auenstein, O.-A. Marbach.
Beramwortlichsr ttemleuc: W. Kieker, Alten stet^.
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alles nur Schein ? Nun, das schadete nichts. Was bildete sich das Ding auch ein, ein so fixer, hübscher Junge könnte an ihrem bischen Armut Gefallen finden; da war sie doch eine andere Person, und ihr hübsches Besitztum wog ein Paar dunkle, blitzende Augen reichlich auf.
Sie nötigte den Jäger in die Schenkstube zu treten und stellte ein Glas Bier vor ihn hin, noch einmal mit der Schürze über den weißgescheuerten Tisch fahrend. Julius hatte mit einem schnellen Rundblick den Arm um sie gelegt und trank ihr nun zu, indem er sagte: „Ist es so recht, oder denk' ich noch an das Bärbel? Aber eifersüchtig seid ihr Weiber doch immer, ob mit oder ohne Grund, das ist schon eine alte Geschichte!"
„Sie habeirs auch zu arg gemacht, Julius l"
„Ach was, dafür ist man jung und lustig, Wirtin; wäre ja schrecklich, wenn es nur solche Duckmäuser gäbe wie den Hellmann, der immer aussieht, als ob er nicht bis auf zwei zählen kann. Oder hätte er eine gute Antwort bekommen, wenn er im „Schwan" angefragt hätte?"
Die Frau hielt ihm lachend den Mund zu.
„Was reden Sie da für Unsinn, Julius, den häßlichen Menschen nimmt so leicht keine, die auf sich hält. — Behalten Sie bei dem neuen Berghauser Herrn Ihren Posten?"
„Ganz gewiß, es ist alles beim alten geblieben; niemand vom Personal hat gehen brauchen außer dem Verwalter; denn der Baron will das bischen Land, was er nicht verpachtet, selbst bewirtschaften."
„Da freut sich das Ellerborner Fräulein gewiß; für die war es ja schrecklich, ganz allein mit der Alten und der Verrückten."
„Das kann ich Ihnen nicht verraten, fragen Sie doch Ihr Bärbel, die kam ja eben vom Gut herunter."
„Auch nicht ein Wort bringen Sie aus der heraus, Julius, da ist alle Mühe vergebens. Nicht das geringste
von dem, was dort Passiert, erzählt sie; ja, wenn man ihr glauben würde, wäre Frau Bornow ganz gesund und nicht geistesschwach."
Während im Dorfe diese Unterredung stattfand, war Gundula zu den Ihrigen zurückgekehrt. Sie blieb einen Augenblick zögernd stehend, die großen Augen sinnend auf Susanna heftend, die noch immer regungslos dasaß; dann eilte sie auf die unglückliche Frau zu, und vor ihr niederknieend, deckte sie ihre kleinen Hände über die Blätter des Buches.
Susanna blieb unverändert ruhig, keine Muskel ihres feinen Gesichts zuckte, dann schob sie Gundulas Finger beiseite und las weiter.
„Susanna," flehte da das Mädchen, „süße Susi, laß das Buch und sprich mit mir. Ich habe dir so viel zu erzählen, so sehr viel, Liebling!"
Immer mit der automatenhaften Ruhe verharrte aber Frau Bornow in ihrer Stellung, ohne eine Antwort zu geben.
„Laß das Buch," bat Gundula abermals, „darin kann nichts von dem stehen, was ich dir sagen will. O, Susi, wie schön, wie herrlich war es im Walde, aus welchem ich komme! Alles blütete, duftete, lebte und atmete Glückseligkeit! Einmal nur komme mit mir hinaus, ich will dich hinführen, wo es'am schönsten ist, und wenn du die Vlumenpracht stehst, wenn-"
Gundula hielt inne, in angstvollem Flehen hingen ihre schimmernden Augen an dem Marmorantlitz der jungen Frau, dann fuhr sie fort:
„Hans und Berti haben Schmetterlinge gefangen und Eichkätzchen belauscht, die sich durch das Moos jagten und von Baum zu Baum hüpften, und ich habe von allem Hohen und Großen geträumt unter den Eichen und Buchen. Begleite mich, Susanne, genieße das Leben, es ist ja so schön. O, sieh, ich wünsche mir Flügel, um alle Herrlich
keit dieser Welt zu schauen, und du willst von alledem nichts sehen? Susanne, deine Kinder vermissen dich, habe wenigstens Mitleid mit ihnen, zeige, daß du sie lieb hast und ihre Mutter bist. Lege dies tote Buch fort, ich will dir süßes, köstliches Leben zeigen, — Anemonen.
Gundula Strandow nahm einen großen Strauß dieser lieblichsten Kinder des Waldes, den Haus und Berti auf Tante Ulrikes Platz gelegt hatten, und bedeckte die Seiten des Romans damit. Da ging in dem farblosen Antlitz der Schwester eine wunderbare, schreckenerregende Wandlung vor, eine Wandlung, welche das Mädchen tief bis ins Herz traf.
Frau Bornows blaue Augen öffneten sich unwillkürlich weit und starrten mit einem Ausdruck tötlichen Schreckens auf die Blumen, dann sprang sie leidenschaftlich empor und fiel im nächsten Augenblick, an allen Gliedern bebend, in tiefer Ohnmacht auf ihren Sitz zurück.
Im nächsten Augenblick hatte sie Tante Ulrike in die Arme genommen und neigte sich über sie.
„Lauf nach Wasser, Gundula, das ist noch kein Unglück, sieh' nicht so entsetzt aus," tröstete sie, „eher ein Glück. Ich hätte schon längst gern gewußt, ob Susanna sich noch alter Zeit zu erinnern vermag. Noch also hat ihr Geist nicht gelitten, und wir wollen nicht ablassen, sie wach zu rütteln, Kind!"
Frau Bornow kam sehr langsam wieder zu sich und blickte dann angstvoll umher: als sie nur Gundula und Tante Ulrike gewahrte, wich allmählich der fremde Ausdruck aus ihren Zügen, und sie erhob sich. „Ich habe hier Schmerzen," sagte sie leise, die Hand an die Stirn legend, „ich gehe in das Haus."
„Susanna, nimm meinen Arm," bat Gundula herzlich, „lehne dich fest auf mich, und nun komm."
(Fortsetzung folgt.)
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