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Erlcheint Dienstag. Donnerstag. LamStag und Sonntag mit der Grans-Beilage Der Sonntags- G a ii.
Befiellpreis pro Quartal im Bezirk u. Nachbar- srtSverkehr Mk. 1.15 außerhalb desselben Mk 125
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Samstag, 6. Iuü
EinrückungspceiS für Allensteig und nahe Umgebung :ei einmaliger Einrückung je 8 Pfg. bei mehrmal. je 6 Pfg. auswärts je 8 Pfg. die Ispaltige Zeile oder deren Raum,
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1901 .
Amtliche?.
In der Zeit vom 28. August bis 21. Septbr. d. Is. findet am Seminar Nagold ein theoretisch-praktischer Fortbildungskurs im Orgelspiel statt.
Erledigt: die Stelle eines Staatsstraßenmeisters mit dem Wohnsitz in Ealw.
Die diesjährige Bormusterung -es Pferde- bestauds im Bezirk Nagold findet statt jc am 2V. Juli: in Wildberg 7^/2 vm., Gültlingen 10 Uhr, Sulz 11* * s Uhr; Wringen 3*2 Uhr nm., Schonbronn 4*/z Uhr, Nothfelden 5'/z Uhr; je am 22. Jul-: in Nagold 8 Uhr vm., Emmingen 11 Uhr, Jselshausen 2 Uhr nachm., Schietingen 3* z Uhr, Unterthalheim 5 Uhr, Oberthalheim 6 Uhr; je am 23. Juli: in Haiterbach 8 Uhr vorm., Oberschwandorf 9',z Uhr, Beihingen KU z Uhr, Bösingen 11*2 Uhr, Spielberg 12^2 Uhr, Egenhausen 3 Uhr, Walddors 4s/., Uhr, Rohrdors 5*/z Uhr; je am 24. Juli : in Mindersbach 8 Uhr, Ebershardt 10 Uhr, Warth 11 Uhr, Berneck 12 Uhr, Altensteig mit Garrweiler 2 Uhr, vor dem neuen Schulhaus in Altensteig, Ebhausen 5 Uhr; je am 25. Juli: in Ueberberg 9'/2 Uhr, in Ettmannsweiler zugleich mit Beuren 11 Uhr, in Simmersfeld zugl. für Enzthal u. Fünfbronn 11s,2 Uhr. Eine Musterung der kriegsbrauchbaren Fahrzeuge ist in die sem Jahr mit der Pferdevormusterung nicht verbunde n.
Taaes-Pnlitik.
Wie zwischen den einzelnen Menschen der Kampf ums liebe Brot sich abspielt, wie ein Geschäftsinhaber immer mehr zu lernen, mehr zu bieten sucht, als der andere, so ist es auch zwischen den Völkern. Die einzelnen Völker haben gleichartige Interessen wie die einzelnen Familien. Schutzzölle umschließen sie, Ausfuhrzölle hemmen sie. Darum ist es auch verständlich, daß das Inland nicht gut dazu sieht, wenn ihm das Ausland seine Geschäftskenntnisse und seine Wissenschaften ablernt, um sie bei sich zu verwenden. Wir Deutschen sind jetzt in der Lage des fortgeschrittenen Geschäftmanns, von dem der Konkurrent mehr lernen kann als umgekehrt. Wir haben die besten öffentlichen Einrichtungen, Fabriken, Schulen, technischen Anstalten und Uni- ! versitäten. Und da sehen wir denn, daß die Ausländer nach ! und nach in Masse kommen, nm uns unsere Vorteile abzusehen, zu hören und zu lernen. Das kann man nun nicht verbieten, wenn man es auch ungern sieht. Es gehen ja auch viele Deutsche hinaus, um in fremden Schulen und Geschäften ihre Kenntnisse zu mehren, an fremden Ausstellungen zu Profitieren. In allerletzter Zeit aber gestaltet sich die Sache so, daß an deutschen Universitäten, technischen Schulen u. s. f. infolge des massenhaften Zustroms fremder Elemente der Platz knapp wird, und daß die Ausländer allzu dreist austreten. Sie drängen sich vor und nehmen z. B. den deutschen Studenten die besten Plätze im Hörsaal weg. Besonders die Japaner, Russen, Engländer und Amerikaner sind darin geradezu frech. Und da sie ihre Zeit auch noch fleißiger benutzen, als die bierseligen Deutschen, so kommen die letzteren sehr oft ins Hintertreffen. Das ist aber auch insofern nicht in Ordnung, als die deutschen Hochschulen keineswegs von Ausländern unterhalten werden, sondern von deutschem Geld, denn jeder Student kostet den Staat jährlich 200—300 Mk. Die Studenten und Techniker beginnen sich schon da und dort gegen das Vordrängen der Ausländer zu wehren. Wie weit die zur Abschaffung dieser Kalamität ins Werk gesetzte Bewegung um sich gegriffen hat, zeigen die vielen letzthin auftauchtenden Nachrichten über das Vorgehen der technischen Hochschulen. In Karlsruhe sind ea. 25 Proz. aller Studenten Ausländer. Diesem Motive entsproß in Karlsruhe ein Beschluß der letzten Studentenversammlung, dahingehend, den Senat der technischen Hochschule zu ersuchen, die Ausnahme von Ausländern erst dann vor sich gehen zu lassen, wenn alle Reichsdeutschen gebührende Berücksichtigung gefunden haben." Aus München wird in diesem Betreff gemeldet, daß die Direktion der dortigen Hochschule sich mit den Leitungen aller übrigen deutschen höheren Lehranstalten in Verbindung gesetzt hat,
um eine Zurückdrängung der Ausländer zu erreichen.
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Beachtung verdient, was der nach China entsandt gewesene Berichterstatter der Frks. Ztg. über das deutschostasiatische Expeditionskorps schreibt. —- Er sagt u. a.: „Fassen wir den Eindruck über Disziplin und Verhalten der deutschen Truppen noch einmal zusammen, so müssen wir sagen, daß kleine Verstöße einzelner Individuen gegen die Disziplin vorkamen und bestraft wurden, daß Grausamkeiten einzelner Leute festgestellt und entsprechend gesühnt wurden, daß aber im ganzen die deutsche Armee sich als die bestdisziplinierte und gesittetste bewiesen hat. Mit diesem Ergebnis können wir durchaus zufrieden sein. Bessere Marsch
leistungen als die deutschen sind in China überhaupt nicht zu verzeichnen gewesen, und der Humor, mit dem die Leute die Strapazen ertrugen, wenn auch in Briefen der Unmut sich laut machte, wird in unserem Heer hoffentlich niemals verloren gehen. Ich hatte bisher den deutschen Soldaten, offen gestanden, für etwas schwerfällig gehalten, aber meine Ansicht war eine irrige, wie der Krieg in China bewies. Es mochte sich für die Truppen darum handeln, Häuser oder Brücken zu bauen, es mochte von der Infanterie verlangt werden, daß sie reiten sollte oder von den Artilleristen, daß sie auf dem Peiho als Flußschiffer thätig seien, alles wurde mit großer Fixigkeit und noch größerem Verständnis geleistet. Die aufgedeckten Mängel wiegen nicht halb so schwer wie die von unseren Leuten an den Tag gelegten vorteilhaften Eigenschaften und deshalb können wir unsere braven Asiaten mit Anerkennung empfangen, wenn sie demnächst nach Hause zurückkehren. Sie haben zum Bewußtsein gebracht, daß die Befürchtung über die schädliche Einwirkung der 2jährigen Dienstzeit und einer humaneren Behandlung der Mannschaft ganz unberechtigt waren, und daß wir heute mehr noch als früher sagen können: „Lieb Vaterland magst ruhig sein."
-i- -t-
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Trotz der prahlerischen Kriegsberichte der Londoner Zeitungen mehren sich die Anzeichen dafür, daß es Lord Kitchener nicht lange mehr in Südafrika aushalten wird. Wie nämlich General Botha dem Präsidenten Krüger, der übrigens wieder nachdem stillen Hilversum zurückgekehrt ist, mitteilte, steht die Sache der Boern äußerst günstig, besonders sind ihre Erfolge im Kaplande bedeutend. Die Engländer wären schon längst vernichtet, wenn die Boern nicht mit Rücksicht auf die Verproviantierung^ gezwungen wären, die Gefangenen immer wieder frei zu lassen. Trotzdem sehen sich die Engländer zur Entsendung immer größerer Verstärkungen nach Südafrika gedrängt. Der englische Kriegs- minister gab Befehl, daß sämtliche Reservisten, die schon seit drei Jahren keinen Dienst mehr gethan haben, zu den Schießübungen herangezogen würden, natürlich um dann in Südafrika Verwendung zu finden.
Kammer der Abgeordneten.
* Stuttgart, 2. Juli. (63. Sitzung.) In die Finanzkommission wird der Abg. von Balz gewählt. Der Antrag Gröber u. Gen. betr. Abänderung der Geschäftsordnung in der Richtung, daß die Kommission stellvertretende Mitglieder ernennen dürfe, wenn während der Zeit in der der Landtag seine Sitzung ausgesetzt hat, Mitglieder erkranken; die Stellvertretung hat nur so lange Giltigkeit, bis die Kammer wieder zusammentritt. Der Antrag wird mit einer Aenderung von der Kommission empfohlen und von der Kammer angenommen. Ein Antrag Vogler und Genossen (Cent.) wünscht, daß die Grundzüge des zu erwartenden Entwurfes einer Bauordnung vor der Einbringung veröffentlicht werden. Abg. Vogler begründet kurz den Antrag, mehrere andere Abgeordnete sprechen im gleichen Sinne und es erfolgt einstimmige Annahme.
— 3. Juli. (64. Sitzung.) Aus der Tagesordnung steht die Verwendung von Restmitteln, namentlich für notwendige Staatsbauten. Die Position „Neubau eines Kreisregierungsgebäudes in Reutlingen" hat die Kommission zurückgestellt, bis ermittelt ist, welcher Betrag auf den Einbau der Wohnung des Regierungspräsidenten entfällt. Die Kommission geht davon aus, daß die Regierungspräsidenten zwar thatsächlich Dienstwohnungen innehaben, einen rechtlichen Anspruch aber nicht genießen. Vom Minister Pischek wird darauf hingewiesen, daß die Regierungspräsidenten schlechter als die Landgerichtspräsidenten behandelt würden; überhaupt kommen die Juristen besser weg als die Berwaltungsbeamten. Gegen diese Ausführungen wird von mehreren Seiten Widerspruch erhoben; schließlich wird der Kommissionsantrag zum Beschluß erhoben. Bei der Forderung für die Fertigstellung des Neubaues des Eberhard-Ludwigs-Gpmnasiums in Stuttgart wird die Errichtung eines Festsaales genehmigt. 40 000Mk. für Anlage einer Garderobe sind gestrichen worden. Abg. R emb ol d-Ravensburg (C.) polemisiert dagegen, daß die Forderungen der modernen Hygieine übertrieben werden, und wünscht, daß nicht trotz der Ablehnung etwa aus anderen Ersparnissen doch die Garderobe hergestellt werde. Man brauche die Jugend nicht noch künstlich zu solchem Komfort zu erziehen. Der Kultusminister glaubt, der allgemeine Abstrich von 40 000 Mark verwehre ihm nicht die Anlage einfacher Garderoben. Es handle sich nicht um einen Luxus. Abg. Liesch ing (B.) empfiehlt, die manchmal übertriebenen Forderungen der Hygieinikernachzuprüsen.
Eine Festhalle hält der Redner auch für notwendig. Die Kammer lehnte den Antrag Rembold ab, der direkt die Streichung der Garderobe verlangt, und nahm den Kommissionsantrag an.
— 4. Juli. (65. Sitzung.) Die Kammer genehmigte heute die Einbeziehung von katholischen Kaplänen in das Dienstaltervorrückungssystem gegen die sozialdemokratischen Stimmen und verwies den Antrag Liesching betreffend das Pfandrecht von Staatsbahnen und Kleinbahnen an die Justizkommission.
Laudesnachrichteu.
* Altensteig, 5. Juli. Aus der König-Karl-Jubiläums- stistung wurde Heuer die Summe von 6000 Mk. dem staatlichen Fonds zum Besten derjenigen Landwirte, welche in diesem Jahre Ueberschwemmungs- und Gewitterschaden oder durch Hagelschaden Schaden an Gebäuden und Obstbäumen :c. erleiden, zugewiesen, woneben ein weiterer Beitrag von 3192 Mk. dem Fonds zur Verwendung für etwaige außerordentliche, durch Gewitterschäden verursachte Notstände Vorbehalten bleiben soll. Außerdem wurden u. a. folgende Unterstützungen für bestehende Hausindustriezweige gewährt: der Drahtbörsenindustrie in Spielberg (Nagold) 90 Mk.; an 17 Handmerker-Vereinigungen des Landes (Schleifer, Schreiner, Wagner) wurden zur Anschaffung von Motoren und Arbeitsmaschincn Beiträge von Mk. 50. bis Mk. 850. gewährt. Die Medaille der König-Karl-Jubiläumsstistuug für tüchtige Arbeiter und Bedienstete, welche in einem und demselben Geschäft langjährige und treue Dienste geleistet haben, konnte an 120 gewerbliche und 24 landw. Arbeiter verliehen werden und zwar u. a. an: Friedr. Seeger in Rohrdorf, Spinnereiobmeister Koeb, Cardenschleiser Kugel, Matth. Nonnenmann je in Calw; Schäfer Trefz in Freudenstadt und Spinnereiarbeiter Wein in Baiersbronn.
* Die Gerichtsferien beginnen am 15. Juli und endigen mit dem 15. September.
* Erzgrube, 3. Juli. Wer hätte es am Dienstag abend geglaubt, daß die von der Redaktion d. Bl. signalisierte Floßsahrt von Erzgrube nach Altensteig heute von solch herrlichem Wetter begleitet sein werde, wie dies in Wirklichkeit der Fall war! So sah man denn auch gegen Mittag eine muntere Schar von Floß-Freunden und -Freundinnen von den „großen Tannen" gegen Erzgrube hinunterpilgern, von wo das stattliche Fahrzeug erwartend herausgrüßte.
„Ihr knorr'gen L>chwarzwaldriesen,
Zur Fahrt ein froh' Gedeih'n!
Grüßt mir die grauen Burgen,
Grüßt nur Altvater Rhein!"
In flottem Lause war nach zwei Stunden der „Hafen" von Altensteig erreicht und im „Stern" von Männlein und Weiblein das Floß als das herrlichste aller Fahrzeuge gepriesen trotz den Landstraßen durchtobenden Automobilen und den kilometerverschlingenden Pueumatikrädern. Die Fahrt durch das saftige Grün des schönen Nagoldthales und durch die vielen Floßfallen und Wehre war ungemein abwechslungsreich und nur zu bedauern, daß die Gelegenheit, eine Floßpartie durch eine der schönsten Waldthäler zu machen, so wenig von auswärts benützt wurde. Nun, am Sonntag 14. Juli wird vom Schwarzwald-Berein Psalz- grasenweiler eine Zinsbachsloßpartie inszeniert und Gelegenheit geboten werden, Versäumtes nachzuholen. (Gr.)
* In Höfen tagten am Montag die Werkbesitzer;des oberen Enzthals, um wegen der sogenannten Thalsperen- Anlagen (Sammelweiher) sich zu besprechen, welche das Wasser sammeln und regelmäßiger als sonst abfließen lassen sollen. Demnächst wird auch in Pforzheim eine solche Versammlung stattsinden.
* Rottweil, 3. Juli. Wie verlautet, ist seitens der Verteidigung des S. Steinharter (R.-A. Dr. Schmal in Stuttgart) gegen das Urteil 6es hiesigen Schwurgerichts vom 27. v. Mts. das Rechtsmittel der Revision eingelegt worden, so daß der Fall voraussichtlich noch das Reichsgericht beschäftigen wird. Steinharter soll von seinem früheren kecken Auftreten gänzlich abgekommen sein.
* (Auf der Flucht erschossen.) Der steckbrieflich verfolgte, etwa 30 Jahre alte Gärtner Oertle von Rotten - bürg, ein übel beleumundetes Individuum, das sogar die eigenen Eltern mehrfach bestohlen und betrogen hat, wurde heute früh zwischen drei und vier Uhr von dem Landjäger K. in einem Schäferkarren zwischen Rottenburg und Sülchen aufgestöbert. Der ihm angekündigten Verhaftung widersetzte sich Oertle thätlich; er riß sich schließlich vom Landjäger los und ergriff die Flucht. Als der Verfolgte auf wiederholtes Anrufen nicht stehen blieb, machte der Landjäger instruktionsgemäß von seiner Schußwaffe Ge-