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das Testament noch eine Reihe kleinerer Legate, so 30 000 L. für die Stadt Coburg u. s. w.
* Paris, 17. Juni. Dem „Temps" zufolge ergab die am 24. März 1901 stattgehabte Volkszählung, daß sich die Bevölkerung Frankreichs auf 38 600 000 Seelen stellt. Die Einwohnerzahl nahm in allen Departements ab, worin sich keine großen Städte befinden. Die Zunahme der Bevölkerung seit 1896 beträgt 330 000. Der Zuwachs ist sehr wahrscheinlich der Fremden-Einwanderung zu verdanken.
* Ans Paris schreibt man unterm Gestrigen: Ein ernster Unfall hat sich am Samstag früh in Chailland bei Laval auf der Bauwerkstätte der Trambahn zugetragen. Ein Güterzug mit Arbeitern, der fünf Wagen umfaßte, entgleiste auf einem stark abschüssigen Terrain, das infolge des stark gefallenen TaueS sehr schlüpfrig geworden war. Die Lokomotive stürzte um und die Wagen schoben sich in- und aufeinander, wobei die unglücklichen Insassen zermalmt wurden. Auf die Hilferufe der Verwundeten eilten sofort von allen Seiten Personen herbei, die unter Leitung der Beamten die Rettungsarbeiten unverzüglich in Angriff nahmen. Sieben furchtbar verstümmelte Leichen wurden aus den Trümmern hervorgezogen; acht andere Arbeiter wurden schwer verletzt anfgefunden. Der Zustand dreier derselben ist hoffnungslos.
* Haag, 17. Juni. Die niederländische Regierung hatte bei der englischen Regierung Schritte gethan, um diese zu ersuchen, die Sendung von Lebensmitteln, Kleidung rc. nach Südafrika für die Frauen und Kinder in den Burenlagern zu erleichtern. Das Departement des Auswärtigen erhielt nunmehr von der englischen Regierung in dieser Hinsicht sehr befriedigende Erklärungen.
* In London mehren sich die Fälle, daß Mädchen unter 20 Jahren wegen sinnloser Trunkenheit verhaftet und bestraft werden mußten, in erschreckendem Umfange. Deren Zahl ist von 1300 Fällen im Jahre 1899 auf über 4000 im Jahre 1900 gestiegen.
* Liverpoo l, 17. Juni. Als der spanische Dampfer „Elena" heute das Dock verließ, platzte der Hauptdampf- kcssel. Zwei Mann wurden getötet und vier verletzt. Die „Elena" kehrte in's Dock zurück.
* St. Petersburg, 18 . Juni. Kaiserin Alexandra ist von einer Tochter entbnnde» worden. (Also wiederum kein Thronfolger!)
* Konstantinopel, 17. Juni. Angesichts der auf Creta andauernden Bewegung zu Gunsten der Bereinigung mit Griechenland sandte die Pwrte ein Rundschreiben au die türkischen Botschafter bei den 4 Schutzmächten, worin sie die Aufmerksamkeit auf das wiederholt gegen die Souve- ränetät der ottomanischen Regierung vorstoßende Vergehen der kretensischen Kammer lenkt und das Ersuchen stellt, der s Agitation ein Ende zu machen. Von der Antwort der - 4 Mächte ist die Pforte, wie verlautet, befriedigt.
ff Kanea, 18. Jnni. Die „Agence Havas" meldet: Die Generalkonsuln teilten dem Prinzen Georg mit, daß die Mächte gewillt sind, in Kreta den Status Quo aufrecht zn erhalten.
* Belgrad, 17. Juni. Berichten aus Altserbien zufolge befinden sich die dortigen albanesischen Stämme in Hellem Aufruhr und drohen mit Ausrottung der christlichen Bevölkerung, welche die Dörfer verläßt und sich ins Gebirge flüchtet. Die türkischen Behörden schüren noch mehr diese gereizte Stimmung der Albanesen, indem sie serbische Lehrer und Geistliche massenweise verhaften.
* Belgrad, 17. Juni. Nach eingegangener amtlicher Meldung liegt die eigentliche Ursache des Aufruhrs in Novi- bazar, woran mehr als 1000 Albanesen beteiligt sind, in der Ernennung eines unbeliebten Kaimakams, der von den Aufrührern gezwungen wurde, nach Sjenitza zu flüchten. In Novibazar sind die Läden seit 5 Tagen gesperrt. Die Bewegung richtet sich auch gegen die dortige serbische Bevölkerung.
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Die Nacht war ungewöhnlich still, nichts war zu hören, als das Flüstern des Winterwindes, der sich in ruhelosen Seufzern durch die Aeste der Bäume stahl, aber plötzlich wurde dies Schweigen durch einen langen tiefen Klageton unterbrochen, der lauter und lauter werdend, bis zu einem furchtbaren Geschrei wahnsinniger Wut und maßlosen Zornes anschwoll.
Entsetzt prallte der Detektive zurück, als dieses markerschütternde Geschrei an sein Ohr schlug. Sein Auge fiel auf die dunkle Vorderseite von Delaney House.
„Ah!" stieß er hervor, und wie ein grauenvolles Echo erschallte der furchtbare Schrei wieder.'
Es schien über seinen Kopf weg sich mit dem wandelnden Winde zu vereinen. Wieder blickte er nach Delaney House hinüber und dieses Mal sah er hinter den geschlossenen Läden einen Lichtstrahl schimmern, der aber plötzlich wieder verschwunden war.
Er stand schweigend still und heftete das Auge auf die Fensterreihe, an der das Licht so sonderbar aufgeleuchtet und mit Blitzesschnelle wieder erloschen war. Er konnte das Ganze kaum fassen.
„Welch' gräßliche Stimme," sagte er vor sich hin. „Es war weder die Stimme eines Mannes, noch eines Weibes, und doch klang es deutlich wie der Schrei eines Menschen. Was konnte es sein? Ich habe solches Kreischen nur in den Mauern der Irrenhäuser gehört. — Sollte ein unglücklicher Wahnsinniger in Delaney House eingeschlossen sein?"
Noch eine Weile blieb er lauschend und beobachtend stehen, aber weder sah, noch hörte er etwas mehr. Das Herrenhaus war wieder in seine frühere unheimliche Stille zurückversetzt. Es däuchte ihm fast, daß jenes entsetzliche Geschrei und das rasch aufleuchtende Licht «in Trugbild seiner überreizten Einbildungskraft gewesen sein müsse.
Er ging nach dem Hauptthore, welches wie die ganze
* Madrid, 15. Juni. Ein englisches Geschwader von 39 Schiffen ist in Malaga eingelaufen. Man vermutet einen Zusammenhang mit der Marokkofrage und eine Kundgebung gegen die französischen EroberungSgelüste. — Der „Liberal" erfährt aus Tanger, der Sultan habe die Herrschaft Frankreichs über die Tuat-Oase anerkannt.
* Madrid, 17. Juni. Gestern entfloh aus dem Kloster der Sklavinnen Mariae, demselben, worin Fräulein Ubao gewesen war, die 30jährige Novize Julia Galvez. Sie eilte zum Richter und erklärte, sie werde gegen ihren Willen seit einem Jahr in einer Einzelzelle zuräckgehalten. Ihr Bruder, der ihre Erbschaft haben wolle, habe sie den Nonnen überliefert.
* Mehrere große amerikanische Kohlengrubenbesitzer haben sich mit einem Kapital von 250 Millionen Mark zusammengethan und wollen amerikanische Kohlen auf den europäischen Markt bringen. Im vergangenen Jahr sind bereits 576160 Tonnen Kohlen aus Amerika nach Europa gebracht worden, und im ersten Viertel des laufenden Jahres hat die Einfuhr bereits eine Höhe von 105 850 Tonnen erreicht. Von einer dauernden und lohnenden Einfuhr amerikanischer Kohle nach den atlantischen Häfen des europäischen Festlandes aber kann nur dann die Rede sein, wenn es gelingt, die Ozeanfrachten wesentlich zu verbilligen. Dies hoffen die Amerikaner durch die Einstellung eigener, nur zum Kohlentransport dienender Dampfer von großem Raumgehalt zu erreichen. Da es nämlich dabei auf Schnelligkeit gar nicht ankommt, so könnten die Maschinen verhältnismäßig klein sein, wodurch sowohl an Raum wie an Kohlenverbrauch gespart würde. Dieses und eine Beschränkung der Besatzung auf das allernotwendigste würden den Transport beträchtlich verbilligen. Die Höhe der Frachten von Amerika nach Europa beruht auf der Schwierigkeit, genügend Rückfracht zu finden, und da ist man nun auf den Gedanken gekommen, die Schiffe, wenn nötig, mit Ballast von dem französischen Hafen Paillac nach Bilbao (Spanien) gehen und dort Eisenerz als Rückfracht einnehmen zu lassen. Das erscheint zunächst widersinnig, da ja Nordamerika selbst am Oberon-See die reichsten Eisenerzlager der Welt besitzt. Lager, deren Ausbeute sich im letzten Jahre auf 20 Millionen Tonnen belief. Allein trotzdem haben die Vereinigten Staaten im vergangenen Jahre unter dem Drucke der Hoch- konjunktur 912157 Tonnen Eisenerz eingeführt. Alles zusammengenommen ist es keineswegs unmöglich, daß die Transportkosten für Kohle von Amerika nach Bordeaux und anderen französischen Häfen sich auf 8 Mark für die Tonne herabbringen lassen. Darnach würde dann die amerikanische Kohle sich für 15—16 Mark die Tonne verkaufen lassen. Auf dem deutschen Markte würde das amerikanische Material schwerlich anders als in Zeiten der Kohlennot sich halten können und da würde der neue Wettbewerb jedenfalls dazu beitragen, allzu wilde Preistreibereien zu verhindern.
* Schwindsüchtige dürfen in den Vereinigten Staaten nicht mehr gelandet werden. Bei Ankunft der Schiffe werden alle Reisenden ärztlich untersucht und die an Auszehrung Leidenden auf Kosten der Dampferlinie, mit welcher die Herreise erfolgte, zurückgeschickt. Besonders menschenfreundlich ist diese Anordnung gerade nicht.
* Peking, 15. Juni. Kettclers Leiche wurde heute früh nach einer religiösen Feier unter Erweisung militärischer Ehrenbezeugungen vom Grundstück der deutschen Gesandtschaft nach einem Dampfer überführt, um nach Deutschland gebracht zu werden.
* Endlich hat die Entschädigungsfrage ihre Erledigung gefunden. Die Pariser Agence Havas meldet aus Peking: „Das diplomatische Corps einigte sich über die dem Anleihedienst zuzuweisenden Hilfsquellen, nachdem die Vereinigten Staaten eingewilligt hatten, nicht auf den gestellten Bedingungen bestehen bleiben zu wollen, sondern eine Erhöhung der Zölle auf 5 °/<> anzunehmen. Bezüglich der Aufbring-
Einfriedigung aus starken Eisenstäben mit vergoldeten Spitzen bestand, und drückte auf die Klinge. Das Thor war unverschlossen und gab leicht seinem Drucke nach. Er trat in den Garten und durchwanderte die verlassenen Gänge, sich sorgfältig im Schatten haltend, damit der Mondschein ihn nicht verriete. Er wußte selbst nicht recht, welche Laune ihn dazu getrieben, das Eigentum eines Mannes heimlich zu betreten, der ihm vollständig fremd war.
Sich allmählig von dem Hause entfernend, war er endlich zu jener Stelle des Gartens gekommen, wo derselbe nur von der Giebelseite der Rodney'schen Villa begrenzt wurde. Selbst im Schatten sah er plötzlich einen Hellen Lichtstreifen von einem der Fenster aus auf den weißen Kiesweg fallen. Er blickte rasch in die Höhe und sah das Fenster von Alinens Zimmer erleuchtet.
Sich tiefer in den Schatten eines immergrünen Baumes zurückziehend, gewahrte er, wie die Fenstervorhänge von einer kleinen Weißen Hand zurückgezogen wurden, und im nächsten Augenblicke sah er ein schönes jugendliches Gesicht, das nachdenklich durch die Scheiben in die Mondnacht hinausspähte, deren geheimnisvolle Schatten sich lang und düster um Delaney House ausstreckten.
Es war das Gesicht Aline Rodney's, in das er blickte. Mit halb geöffneten Lippen und großen verzweifelnden Augen schaute sie hinüber nach dem düsteren Herrenhause.
„Was macht sie da? Welchen Anteil kann sie an Delaney House nehmen?" fragte sich Mr. Lane nachdenklich.
Das schöne, junge Gesicht dort oben gab ihm keine Antwort auf seine Frage. Es lag ein Ausdruck voll sehnsüchtiger Trauer und erhabenem Schmerz in diesen Zügen, welcher dem Detektive in die Seele schnitt. Eine Weile stand sie so, in die winterliche Dunkelheit hinausstarrend, dann trat sie langsam zurück und ließ den Vorhang vor dem Fenster herab.
Auf demselben Wege, den er gekommen war, ging Mr.
ung der Anleihe, mit der China die verlangte Kriegsentschädigung vorgestreckt werden soll, stimmte daS diplomatische Corps einmütig dem Vorschlag zu, sie durch Bonds zu beschaffen." Nach einer Meldung der Agentur Laffan ist auch über die Einzelheiten vollständige Uebereinstimmung erzielt worden. Die Gesandten atmen auf, daß sie endlich vor dem Abschluß stehen. DaS klingt durchaus glaubhaft. Ueb- rigens sind die Diplomaten in Peking nicht die einzigen, die aufatmen.
* Kapstadt, 17. Juni. Innerhalb der letzten 48 Stunden wurden 3 neue Pestfälle von Port» Elizabeth, 2 von Mailand und einer von Simonstown gemeldet. Im Ganzen wurden bisher 714 Pestfälle gemeldet, wovon 338 tötlich verliefen.
* Amtliche zusammenfasfende Mitteilungen über die letzten Zusammenstöße in der Kapkolonie besagen: Ein Teil des Burenkommandos unter Scheepers nahm Maraisburg am 13. ds. und plünderte die Läden. 1500 Buren unter Maritz umzingelten bei Calwinia eine britische Patrouille von 29 Mann, wovon 21 getötet, 2 verwundet, die anderen gefangen genommen wurden. Im Kakamas-Distrikte sind 200 Aufständische aufgetaucht. Sie gingen nach Südwesten. Die Gesamtsumme aller gefangenen Buren beträgt 19,242.
Havdrl und Berkehr.
* Stuttgart, 17. Jnni. (Landesprodukteu-Börse.) Die Ernteberichte aus Amerika lauten günstig, während Rußland über Dürre klagt. Die Stimmung ist etwas fester, Landmärkte ziemlich unverändert. Wir notieren per 100 Kilogr. frachtfrei Stuttgart, je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen Württ. Mk. 17.75—18.25, Ulka 18.50—19.—, Saxonska 18.75, Rumän. 18.75, Walla-Walla 18.75, Laplata 18.75—19.—, Amerikaner 18.75—19.—, Kernen Oberländer 18.50—18.75, Unterländer 18.50, Dinkel gering 12.—, prima 13.— bis 13.25, Roggen württ. 16.—, russ. 16.— bis 16.25, Haber Oberländer 15.75—16.—, Unterländer 14.75—15.25, Mais Mixed 12.50—12.60, Laplata 12.50—12.60, Jellow 12.50—12.60. Mehlpreise Pr. 100 Kilogr. inkl. Sack: Mehl Nr. 0: Mk. 29.— bis 29.50, dto. Nr. 1: 27.— bis 27.50, dto. Nr. 2: 25.50 bis 26.—, dto. Nr. 3: 24.— bis 24.50, dto. Nr. 4: 21.— bis 21.50. Suppengries Mk. 29.— bis 29.50. Kleie Mk. 10.
* Ulm, 16. Juni. (Wollmarkt.) Derselbe nahm am gestrigen 2. Markttag einen raschen Verlauf. Die beste Kauflust zeigte sich an den Vormittagsstunden ; gegen mittag verstaute der Markt einigermaßen. Die Preise von 86 bis 105 Mk. sind dem Aufwand für Weide und andere Unkosten nicht entsprechend, daher eine gedrückte Stimmung unter den Verkäufern. Der Bestand des Marktes entsprach dem vorjährigen mit etwa 3600 Ztr.
* Die Wollmärkte, die zur Zeit an den deutschen Provinzialplätzcn stattfinden, nehmen einen für die Interessenten wenig befriedigenden Verlauf. Die Krisis, die im vergangenen Winter die Wollbranche heimgesucht hat, und die in der rückläufigen Konjunktur der gesamten deutschen Textilindustrie nachzittert, veranlaßt die Fabrikanten bei ihren Einkäufen zu allergrößter Vorsicht. Infolgedessen leiden die Märkte sehr unter der hervortretenden Geschäftsunlust. Die Tendenz hat sich bisher überall matt gestaltet und die erzielten Preise weisen gegen das Vorjahr wesentliche Rückgänge auf. Am Liegnitzer Wollmarkt war trotz des Preisabschlages von 20 Proz. ein Viertel der sich auf nur 1000 Ztr. ziffernden Zufuhren nicht zu veräußern. In Stralsund mußten die Wareninhaber gleichfalls in einen Preisabschlag von 20 Proz. gegen die im Vorjahre erzielten Preise willigen. In Neubrandenburg bedeuten die erzielten Preise von 111—116 Mark sogar einen Preisrückgang von 25—30 Proz. In Breslau war ein Preisrückgang von ca. 15 Proz. zu konstatieren. Die letzten, ebenfalls keineswegs günstigen Nachrichten liegen von dem Wollmarkt aus Posen vor, ebenso von Augsburg. Auf dem Sulzer Wollmarkt stellten sich die Preise auf 86 bis 92 Pfg. per Pfund. Im Kleinhandel wurden für braune Wolle 1 Mk. 20 Pfg. bis 1 Mk. 40 Pfg, für weiße 95 Pfg. bis 1 Mk..llO Pfg. bezahlt.
Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.
Lane nach dem Hause zurück. Er umging dasselbe und, vor der Vorderseite stehen bleibend, betrachtete er aufmerksam die große, geschnitzte eichene Hausthür, zu der einige breite Marmorstufen yinaufführten.
„Sonderbar!" murmelte er; „sollte dies etwa das in Frage stehende Haus sein?"
Er warf einen verlangenden Blick auf die grauen Mauern. Er würde eine Welt darum gegeben haben, wenn sein Auge sie hätte durchdringen können, um das blaue Zimmer zu entdecken, von dem Doktor Anthony erzählt hatte. Ein Dutzend unbestimmter Vermutungen kreuzten sich in seinem Kopfe; aber jeder seiner Gedanken kreiste wie ei» dunkelbeschwingter Vogel der Vorbedeutung Delaney House und dessen Umgebung.
(Fortsetzung folgt.)
* (Der gekränkte John Bull.) In Dresden will eine Baugesellschaft die Straßenseite eines Neubaues, der ein „Burenhaus" darstellen soll, durch ein Krügerdenkmal zieren. Das 2 '/2 Meter hohe Standbild des Präsidenten steht in einer Art Nische, auf beiden Seiten über ihm haben die ebenfalls überlebensgroßen Medaillonbildnisse der beiden Burenführer Dewet und Botha Platz gefunden. In der Mitte zwischen beiden ist das Transvaal- und Oranje- Freistaat-Wappen mit der Ueberschrift „Burenhaus" sichtbar. Der Architekt hat sich nun den Scherz gemacht, an der Außenseite des Burenhauses auch das Bildnis Chamberlains anzubringen, diesen aber als Karrikatur. Das regt die englische Kolonie gewaltig auf: sie will Dresden boykottieren, wenn das Haus in der geplanten Weise zur Ausführung komme, und der Architektenschcrz scheint sich zu einer Staatsaktion auswachsen zu wollen, denn schon soll der dortige englische Ministerresident gegen den Bau des Hauses Einspruch erhoben und mindestens die Fortlassung der Chamberlain- Karrikatur gefordert haben.