* Aus Amsterdam wird derJndep. Belge" auf Grund unbestreitbar sicherer Quelle" mitgeteilt, daß Präsident Krüger seit mehreren Tagen in direktem Verkehr mit den Mitgliedern der Transvaalregierung in Standerton steht. Lord Kitchener habe die Uebermittelung der an Krüger ge­richteten Depeschen und der von Krüger an die Buren­regierung gerichteten Telegramme gestattet. Diese Depeschen seien chiffriert und man verwende für dieselben die Chiffres des niederländischen Konsulats in Pretoria. Nach dem Empfang dieser ersten Depeschen am vorigen Montag habe Krüger mit seinen gegenwärtig in Holland weilenden Rat­gebern eine lange und sehr wichtige Unterredung gehabt und nach dieser Konferenz könne man von einem Tag zum andern einen veritablen Theatercoup in den südafrikanischen Ereignissen erwarten. Diese Mitteilung sei absolut sicher.

ff Brüssel, 16. Juni.Inäkpenäanoo Lolzo" bestätigt den Depeschenwechsel Krügers mit der Transvaalregierung. Präsident Krüger hatte am 10. Juni eine besondere Be­sprechung mit den in Holland befindlichen Führern der Buren und telegraphierte am 11. Juni an seine Regierung in Standcrton. Unter Vorbehalt teilt dieInäspsnäanee LviZs" mit, in der Umgebung Krügers gehe das Gerücht, er werde einen Erlaß veröffentlichen, worin er die Verantwortung für den etwaigen Abschluß eines Friedens ohne Sicherung der völligen Unabhängigkeit der südafrikanischen Republik, ablehnt.

* London, 15. Juni. Der Vertreter des Reuterschen Bureau hatte in London eine Unterredung mit Sir Walter Hillier, dem früheren Generalkonsul von Korea über die Angelegenheiten im Jangtsethale. Hillier sagte, Deutsch­land sei eine kommende Macht in China, es werde Eng­land nicht verdrängen, doch werde es sich als ehrlicher, aber mächtiger Nebenbuhler erweisen. Die größten Wett­bewerber auf dem Gebiete des Handels werde in China sein: England, Amerika und Deutschland. Das Beste müsse gewinnen, die Interessen seien die gleichen. Es liege kein Grund vor, weshalb nicht ein Zusammenarbeiten stattsinden solle, aber wenn England sein Besitztum aufrecht erhalten Wolle, so müsse sein Kaufmann und Fabrikant die Augen offen haben. In China habe der Handel eine große Zu­kunft, denn es sei dort Raum für jedermann.

* K on st ant i n opel, 14. Juni. Bei dem Diner, das der Sultan vorgestern dem russischen Botschafter Sinowjew gab, teilte er demselben mit, daß er die in den Prozessen von Saloniki und Monastir verurteilten Bulgaren begnadige. Es waren in diesen Prozessen 5 Personen zum Tode verurteilt, 6 zu lebenslänglichem Zuchthaus und eine große Anzahl zu langen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Sinowjew, der wiederholt für eine milde Be­handlung der angeklagten Bulgaren eingetreten war, dankte gerührt dem Sultan für diesen Gnadenakt.

* Madrid, 15. Juni. DerJmparcial" erhielt ein langes Telegramm, welches mitteilt, daß in Becerrea (Provinz Lugo) Goldminen entdeckt seien, die nach Aussage hervorragender englischer und französischer Techniker denen Transvaals gleichkämen. Das Blatt verspricht eine ein­gehende Beschreibung der Minen.

* Washington, 14. Juni. Eine halbamtliche Notiz besagt: Die Vereinigten Staaten haben bisher keinen Ein­wand erhoben und beabsichtigen auch unter den jetzigen Umständen keinen Einwand dagegen zu erheben, daß in Shanghai eine starke deutsche Besatzung bleibt. Deutschland antwortete mit großer Aufrichtigkeit auf die früheren Vor­stellungen Amerikas. Die Vereinigten Staaten werden da­her auch den von Deutschland in dieser Angelegenheit ge­gebenen Erklärungen volles Vertrauen entgegenbringen.

* New - Aork, 14. Juni. Das Fährboot Northfield" kollidierte mit dem Jersey-Centralboot, und zwar zur Zeit des stärksten Abendverkehrs. Das Boot hatte 600 Passagiere. Viele sprangen ins Wasser. Man schätzt die Zahl der Toten auf etwa 50.Northfield" ist gesunken.

ff New-Jork, 14. Juni. Springs Hotel in West- Baden (Indiana), das größte Hotel im Staate Indiana, ist niedergebrannt. 300 Gäste, welche zur Zeit des Brandes im Hotel waren, konnten sich mit knapper Not retten, ver­loren jedoch fast alle Habe.

* Rio de Janeiro, 14. Juni. Der deutsche Kaiser richtete nach dem Besuche des brasilianischen Kriegsschiffes Marschall Florians" an den Präsidenten Campos Salles ein Telegramm, worin es heißt:Es freut mich herzlich, daß Eure Exzellenz die Güte hatten, den KreuzerMarschall Florians" nach Kiel zu entsenden, und mir damit Gelegen­heit gaben, dieses moderne Schiff gestern zu besuchen. Ich bin nicht nur entzückt von den vortrefflichen Einrichtungen des Kreuzers, sondern bewundere auch den mustergiltigen Zustand, in dem mir Kapitän Bacellar das Schiff und die Besatzung vorführte. Als Zeichen der guten Beziehungen, die unsere beiden Länder verbinden und die noch fester zu gestalten mein Wunsch ist, verlieh ich dem Kommandanten und seinen drei ersten Offizieren als Erinnerung an den Besuch in Kiel Ordensauszeichnungen." Präsident Campos Salles antwortete:Ich danke Ew. Majestät lebhaft für die herzliche Weise, mit der Ew. Majestät die Güte hatten, die Flottenmission aufzunehmen, die nach dem Hafen von Kiel zu entsenden ich mich für verpflichtet hielt, als Er­widerung für den bei meinem Antritt der Präsidentschaft in Rio de Janeiro abgestatteten Besuch. Ich bin stolz über die hohe Meinung, die Ew. Majestät auszudrücken geruhten über das was Ew. Majestät an Bord des Panzers gesehen. Ich anerkenne in hohem Maße die ausgezeichnete Ehre, die dem Kapitän und den Offizieren zu Teil geworden. Die Gesinnung Ew. Majestät wird von dem brasilianischen Volke als Beweis angesehen für die Freundschaftsbande, die es mit dem deutschen Volke verbinden, von denen ich wünsche, daß sie sich noch enger gestalten mögen."

* Von einem großen, folgenschweren Sieg der Buren melden Privattelegramme: Bei Hartbeestfontei» gelang es den Buren, ihren Feinden eine schwere Nieder­lage beiznbringe« und nicht weniger als IS Geschütze z« erobern. Der Sieg der Buren bedeutet für die Engländer den Verlust des ganzen südwestlichen Gebiets von Transvaal, nur die Stadt Zaarust ist in den Händen der Engländer geblieben. Hoffentlich wird diese hochwillkommene Nachricht bald bestätigt. Noch ein paar solcher Erfolge der Buren und die Engländer sind genötigt, die Friedensbedingungen anzunehmen, die den Buren genehm sind. Jedenfalls hängt die Beendigung der Feindseligkeiten in Südafrika jetzt nicht mehr von den Engländern sondern von den Buren ab; nur mit der Zustimmung der Letzteren wird der Frieden geschloffen werden.

ff Molteno, 16. Juni. Nachdem die in die Kap- kolonie eingedrungenen Buren nach der Grenze von Kaffraria gedrängt worden waren, wollten sie nicht auf das Kaffern- gebiet hinübergehen, sondern brachen wieder nach westlicher Richtung durch. Sie bestehen aus den Kommandos unter Kruitzinger, Fruche und Myburg, jedes 200300 Mann stark. Das Kommando Kruitzingers hat die englischen Posten­linien 2 Meilen von hier auf dem Marsche nach Westen gestern Nacht durchbrochen. Es heißt, daß die Buren durch die Einnahme von Jamestown sich wieder gut mit Kleidungs­stücken und Munition versehen haben. Kruitzinger erklärte einem Farmer, daß der Einmarsch von Burenkommandos erst in seinen Anfängen stehe. Die Buren hätten die Absicht, die Engländer zu zwingen, die Kapkolonie ebenso zu ver­wüsten wie die beiden Republiken.

"" Handel und Verkehr.

' Stuttgart, 13. Juni. (Schlachtviebmarkt.) Preise für V- Schlachtgewicht: Ochsen 69-70 Pfg., Farren (Bullen) 51-54 49-52 und 40 Pfg., Kalbeln (Färsen), Kühe 6162, 56-60, 5158, 35 bis 45 Pfg., Kälber 7275, 6872, 65-69 Pfg., Schwein- 50-60, 5759 Pfg., Sauen 4550 Pfg. Verlauf des Marktes: Verkauf in Kälbern langsam, sonst ziemlich lebhaft.

Ich möchte die kleine Durchgängergin schütteln, daß sie mich so angeführt hat!" brummte er zwischen den Zähnen.

Mehrmals fühlte er sich versucht, einen Abstecher nach Chester zu machen, um das Mädchen zu sehen. Nach Doktor Anthonys Beschreibung verlohnte es sich Wohl der Mühe, ihre Bekanntschaft zu machen.

Aber sehr gegen seinen Willen hielten ihn die Ge­schäfte seines Berufes in New-Aork zurück, und er war genötigt, sein Vorhaben auf ungewisse Zeit hinauszuschieben.

So waren die Herbstmonate verstrichen und es war Winter geworden, ohne daß er bis dahin nach Chester ge­kommen. Um Weihnachten jedoch erhielt er einen Brief von Doktor Anthony, in welchem dieser ihn freundlich einlud, seiner Hochzeit mit Elly Rodney in Chester bei­zuwohnen.

Mr. Lane war kein großer Freund von Hochzeiten und vom Heiraten überhaupt. Er war vierzig Jahre, und ein eingefleischter Hagestolz, wenigstens behaupteten das seine Freunde und er selbst auch. Er wollte nie den Nacken unter das drückende Ehejoch beugen, und er bemit­leidete Doktor Anthony aufrichtig wegen seiner Schwäche in dieser Hinsicht. Freilich fand er seinen Freund einiger­maßen zu entschuldigen, wenn er bedachte, wie schwer es sein mochte, dem Zauber von Elly Rodney's Schönheit und Anmut zu widerstehen.

Wie gesagt, Hochzeiten waren nicht nach Mr. Lane's Geschmack, und er war schon im Begriff, die Einladung unter dem Vorwände dringender Geschäfte abzulehnen, als ein plötzlicher Gedanke seine schon in die Tinte getauchte Feder anhielt.Warum nicht diese Gelegenheit benutzen, um Aline Rodney kennen zu lernen?" fragte er sich und statt des beabsichtigten Nein schrieb er ein freundliches Ja, an das er jedoch eine einzige Bedingung knüpfte.

Er wollte nur daun zur Hochzeit kommen, wenn

Doktor Anthony sich dafür verbürgen würde, daß Aline nicht erfahre, er sei ein Detektive, der vergebens versucht habe, sie während ihrer geheimnisvollen Abwesenheit aus­zufinden. Er fürchtete, daß das junge Mädchen eine Ab­neigung gegen ihn fassen und aus seiner Anwesenheit in Chester einen ungewissen Verdacht gegen ihn schöpfen könnte.

Ich habe Minen gesagt, daß ich einen Freund aus New-Uork erwarte," sagte der Doktor.Sie ist auf Ihre Ankunft vorbereitet und argwöhnt nichts."

Nachdem sein Freund ihn über diesen Punkt befriedigt hatte, trat Mr. Lane seine Reise an und traf am Tage vor dem Feste in Chester ein.

Doktor Anthony holte ihn am Abend zu einem Be­suche bei den Rodney's ab.

Ich möchte die junge Dame gern studieren," erwiderte der Detektive.Vielleicht gelingt es mir doch noch, auf den Grund des Geheimnisses zu kommen. Die Geschichte mit der großen Geldsumme, welche sie zurückgewiesen, giebt dem ganzen einen äußerst romantischen Anstrich."

Allerdings," antwortete Anthony,und das Sonder­barste dabei ist, daß es den Anschein hat, als möchte Aline gern die Wahrheit gestehen, wenn sie nicht durch das Ge­löbnis des Schweigens gebunden wäre."

Wird sie bei der Trauung in der Kirche zugegen sein ?"

Ja, auf Elly's dringende Bitten hat sie sich dazu entschlossen."

Ich bin sehr neugierig, die junge Dame zu sehen," sagte der Detektive.

Sie werden von ihrer Schönheit überrascht sein."

Mr. Lane hatte dies so oft gehört, daß er nur lächelte und seinem Freunde schweigend nach der Villa folgte. Aber obgleich er erwartet hatte, ein hübsches Mädchen zu finden, war er dennoch erstaunt bei Aline Rodney's Anblick. Nicht sowohl ihre Schönheit war es, die ihn betroffen machte, wie ihr ernstes, anmutiges Wesen. Sie war sehr still und

* Ulm, 14. Juni. (Wollmarkt.) Heute lebhafter Ab­satz. Preise von 86100 Mk., Ausnahmspreise 1 Kauf zu 105, dto. zu 102 Mk. Es ist zu hoffen, daß alles zu annehmbaren Preisen verkauft wird.

Vermischtes

* (Einer, der seit drei Jahren nichts gegessen und ge­trunken hat.) Die^Köln. Ztg." schreibt: Dieser Tage stellte sich bei uns ein hier wohnender Mann von etwa 54 Jahren, Daniel Kau, vor. Er sagte uns, er sei einWunder Mann", könne nicht essen noch trinken und lebe doch, ja, er gehe sogar täglich seiner Beschäftigung als städtischer Arbeiter beim Wasserturm nach. Wir waren natürlich über diese Eröffnung ungläubig erstaunt, obwohl das eingefallene und gelbe Gesicht des Mannes sofort verriet, daß er nicht auf Rosen wandle. Kau hatte zwei Feldzüge mit Auszeichnung mitgemacht und war bis vor etwa vier Jahren ein recht ge­sunder kräftiger Mensch. Eines Tages fühlte er, seiner Angabe nach, Beschwerden in der Speiseröhre, das Uebel nahm zu und führte schließlich zu einem vollständigen Zu­wachsen der Röhre über dem Magenmunde, sodaß weder feste noch flüssige Nahrung mehr hindurchging. Eine schleunige Operation war unvermeidlich. Geheimrat Prof. Dr. Barden­heuer hat dann den schwierigen und in seiner Art Wohl äußerst seltenen Eingriff persönlich im hiesigen Bürgerhospital ausgeführt; er bestand darin, daß dem Patienten die Bauch­höhle geöffnet und sein Magen direkt mit einer Kanüle ver­bunden wurde. Das geschah vor drei Jahren. Der Mann hat die bemerkenswerte Operation gut überstanden und erfreut sich heute, und voraussichtlich noch für lange Zeit hinaus eines, wenn auch nicht beneidenswerten, so doch erträglichen Daseins. Die Speisen, gehacktes Fleisch, Cognac und Eier, führt er durch einen langen Schlauch, an dessen oberem Ende ein Trichter befestigt ist, dem Magen zu, nachdem er zuvor den Geschmack seiner Nahrung auf der Zunge probiert hat. Das damalige Leiden des Mannes war so ernster Natur, die Operation galt in seinen Bekanntenkreisen als so gefährlich, daß man ihn allgemein verloren gab; als er in der langen Zeit seines Aufenthaltes im Hospital von Bekanntenkreisen getrennt war, hielten ihn alle für gestorben und begraben. Natürlich hat sein Leiden ihn im Aeußem vollständig verändert, und so geschieht es, wie er uns erzählt, heute noch, daß ehemalige Bekannte, die ihn wie gesagt, längst zu den Gestorbenen rechneten nur mit Mühe zu über­zeugen sind, daß er noch lebt.

Telephonische Nachrichten.

ff London, 17. Juni. Lord Kitchener meldet aus Pretoria vom 15. ds.: In der Nähe von Wilmans- rust, 20 Meilen südlich von Middelburg in Transvaal wurden 250 berittene Viktoria-Schützen, welche getrennt von Beatens Abteilung marschierten, in ihrem Lager bei Steens- spruit von einer überlegenen Streitmacht der Buren am 13. ds. überrascht. Der Feind kam bis auf kurze Schußweite heran und überschüttete das Lager mit einem mörde­rischen Feuer; 2 Offiziere und 16 Mann wurde« getötet, 1 Offiziere und 38 Maun verwundet, 2 Offiziere und 50 Mann entkamen, die übrigen wur­den gefangen genommen und später wieder sreigelassen. Die Buren eroberte» 2 Maximgeschütze.

ff London, 17. Juni. Lord Kitchener meldet aus Pretoria vom 15. ds.: Auf dem Marsche von Vreed kam Elliors Kolonne in der Nähe von Reitz mit dem Feinde unter Führung Dewets in ein Gefecht. Nach heftigem Kampfe wurden 71 belagerte Wagen, 10 000 Gewehrpatronen und 400 Stück Meh erbeutet. Es wurden 45 Gefangene gemacht. Die Buren hatten 17 Tote und 3 Verwundete. Die englischen Verluste betragen 20 Tote, darunter 3 Offi­ziere, und 24 Verwundete. Elliors Kolonne erreichte Kroonstadt.

Vn-mnottUcher Redak eur: 22. otteker, ÄUenflng.

sprach nur dann, wenn er das Wort besonders an sie rich­tete. Es war auch natürlich, denn nur selten kam sie mit Fremden zusammen, und wenn es geschah, lastete stets das Gefühl auf ihr, daß diese ihre Geschichte kennen müßten und sie deshalb verachteten.

Mr. Lane konnte sehr angenehm plaudern, wenn er wollte, und er ließ es sich angelegen sein, sich besonders mit Minen zu unterhalten, wobei er jedoch auf seiner Hut war, weder durch Wort noch Zeichen zu verraten, daß ihm von ihrer Vergangenheit das geringste bekannt sei. Während Elly am Klavier saß, übernahm er es, Aline zu zerstreuen.

Er fand dies anfänglich als keine leichte Aufgabe. Sie war scheu und zurückhaltend; obgleich sie sich von seiner Unterhaltung angezogen fühlte, sagte sie sich beständig: Er weiß um meine Geschichte und verachtet mich."

Aber als er harmlos und unbefangen weiter plauderte, gewann der Gedanke immer mehr und mehr bei ihr Raum, daß Doktor Anthont/s Freund in der großen Stadt New- Aork keine Kenntnis von ihrem romantischen Verschwinden erhalten habe. Es lag für sie etwas unendlich Wohlthuen- des in diesem Gedanken, und unbewußt gab sie sich schließ­lich rückhaltslos dem Vergnügen hin, ihm zuzuhören.

Er erzählte ihr von dem Leben in den großen Städten, den Menschen, die er kennen gelernt, den Orten, wo er ge­wesen. Sie war zuvor noch keinem Manne begegnet, wie Mr. Lane, der so viel von der Welt gesehen und sie so­wohl von ihrer guten wie von ihrer schlimmen Seite kannte. Für den Moment hatte sie den Schatten vergessen, der drohend über ihr lag. Ihre alte Liebe zum Leben und zu der Welt war zurückgckehrt. Eine sanfte Röte färbte ihre Wangen, ihre Augen leuchteten, als sie lebhaft ausrief:

O, wie ich Sie beneide, Mr. Lane. Sie haben Reisen gemacht, Sie haben die Welt gesehen und das Leben genossen! Ich wüßte nicht, was ich mir Besseres wünschen könnte!"

(Fortsetzung folgt.)