Präsident von Koerber am Sonntag in Budapest beim Kaiser hatte, wurde der Termin für die Kaiserreise nach Böhmen endgiltig festgestellt.

* Budapest, 15. Mai. Gestern ist in Fiume der englische DampferRafael" zur Aufnahme von tausend für Südafrika bestimmten Pferden eingetroffen. Dies ist der 23. ungarische Pferdetransport für Südafrika.

* Italiens Finanzen berechtigen zu den schönsten Hoffnungen. Statt der ewigen Defizite hat sich in dem gegenwärtig abschließenden Finanzjahr ein Ueberschuß von 18 bis 20 Millionen Franken ergeben, und auch fürs nächste Jahr sollen die Aussichten gut stehen. Die Industrie scheint sich nach und nach besser zu entwickeln, namentlich die Zuckerfabriken, deren Steuern einen unerwartet hohen Be­trag ergeben haben.

* Paris, 14. Mai. Infolge der beunruhigenden That- sache, daß in den ersten 4 Monaten ds. Js. in Paris 1263 Diphtheriefälle vorkamen, von denen 225 tätlich verliefen, hat das Ministerium des Innern an sämtliche Aerzte ein Rundschreiben erlassen, worin dieselben aufgefordert werden, das Serum gegen Diphtherie ohne Verzug anzuwenden.

* Paris, 15. Mai. Wie demEcho de Paris' aus Chartres gemeldet wird, hat die über die Ermordung der 5 Kinder in der Farm bei Eoraneeh angestellte Untersuchung unzweifelhaft ergeben, daß sie vom eigenen Vater ermordet sind.

* London, 15. Mai. In der gestrigen Sitzung der Kommission zur Prüfung der Entschädigungsforderungen der aus Südafrika ausgewiesenen Personen teilte der deutsche Vertreter Sieveking mit, seine Regierung stimme gewissen Entscheidungen des Präsidenten nicht zu, welche z. B. auf das Vorgehen gegen verschiedene deutsche ansprucherhebeude Personen sich beziehen, die ihre Rechte von den Burghern erworben hätten und die aus diesem Grunde gegen die Vertreibung aus Südafrika vergeblich Einspruch erhoben hätten. Da dieselben in ihrer Eigenschaft als Deutsche die Vertreibung über sich ergehen lassen mußten, so sei er der Ansicht, gegen die deutsche Regierung könne Widerspruch nicht erhoben werden, wenn sie dieselben als Staatsange­hörige behandle und ihre Forderungen unterstütze. Ferner berührte Sieveking die Fragen betr. die aus den Schäden folgenden weiteren Nachteile und betr. die moralischen Ein­bußen. Der Präsident erwiderte, er halte nicht dafür, daß die Grundsätze, wonach die Entschädigungen Anerkannt Werden sollen, Gegenstand der Erörterung seien. Wenn die deutsche Regierung mir den von der Kommission fest­gesetzten Grundsätzen nicht einverstanden sei, müsse sie an das englische Auswärtige Amt appellieren. Es sei jedoch der Wunsch der Kommission, ihre Aufgaben in versöhnlichem und frundlichem Geiste zu erfüllen.

* London, 16. Mai. Reuter berichtet aus Rosmead vom 15. Mai.: In nichtamtlicher Form ist die Nachricht eingelaufen, daß Dewet wieder in die Kapkolonie einge­drungen sei und mit einem großen Geschütz bei Zuur­berg stehe.

* London, 16. Mai. Die britische Admiralität be­schloß, in diesem Jahre den Bau von drei neuen Schlacht­schiffen von je 18 000 Tonnen Tragkraft zu beginnen. Dieselben werden die größten und mächtigsten Kriegsschiffe der Welt sein. Ihre Bewaffnung wird vier 50 Tonnen wiegende Geschütze umfassen. Die Kosten eines jeden Schiffes sind aus l'/z Millionen Sterl. veranschlagt.

* London, 16. Mai. Auf dem in Bradfort statt­

findenden Kongresse der Delegierten der englischen liberalen Vereine, definierte gestern der Führer der Liberalen im Unterhaus, Sir H. Campbell Bannermann, die Stellung der liberalen Partei zu der in Südafrika nach dem Krieg ein­zuschlagenden britischen Politik folgendermaßen: Den beiden Burenstaaten sollte sobald als möglich dieselbe Auto­nomie gewährt werden, welche die sich selbst verwaltenden englischen Kolonien genießen; auch wäre eine Amnestie für die Rebellen der Kapkolonie geboten. Die Buren sollten zu zufriedenen und loyalen Bürgern gemacht werden, damit der Frieden und die Wohlfahrt von Südafrika nicht länger gestört würden.

* Aus London wird dem Kl. Journ. berichtet: In Regierungskreisen wird bestätigt, daß Gouverneur Sir Alfred Milner nicht mehr auf seinen Posten nach Südafrika zurück­kehrt. Cecil Rhodes ist nunmehr ebenfalls bemüht, beim Ministerpräsidenteu Lord Salisbury für die Buren mildere Fried ensb edin gungen durchzusetzen.

* Petersburg, 14. Mai. Wie derNowoje Wremja" aus Teheran unterm 23. April geschrieben wird, führt das Befinden des Schahs fort, sich zu verschlechtern. Der Plan einer Badereise nach Europa ist wegen Geldmangels vorläufig fallen gelassen. Gegen eine Reise nach einem kaukasischen Badeort, die nur unbedeutende Kosten verursachen würde, hat sich der englische Leibarzt des Schahs ausge­sprochen, zweifellos aus politischen Gründen.

* Rußland spielt ebenso wie in China, so auch in dem türkischen Poststreit eine hinterlistige Rolle. Aus Kon­stantinopel wird gemeldet: Die Russen, die anfänglich im Poststreit sehr energisch gegen die türkische Regierung auf­traten, thun wieder einmal im europäischen Konzert nicht mit. Ihre Schiffe übernehmen und übergeben die türkische Post im Gegensatz zu allen anderen Mächten. Bei einigen Botschaftern ist die Neigung vorhanden, die Pforte durch eine Flottendemonstration zur Nachgiebigkeit zu zwingen.

* Die Norweger sind uns in einem Punkt in der Frauenemanzipation voraus. Der Landtag beschloß nämlich mit 68 gegen 17 Stimmen die Einführung des Gemeinde- Stimmrechts für Frauen, die mindestens 300 Kronen Ein­kommensteuer zahlen. In Europa ist es der erste Fall, daß Frauen ein politisches Stimmrecht erhalten.

* Konsta ntinopel, 16. Mai. Je länger die Berat­ungen zwischen den Kabineten über die von der Türkei zu fordernde Satisfaktion wegen Verletzung der Postbeutel des fremden Postamts andauern, desto schwächlicher dürfte die Aktion werden. Der Sultan besteht auf seinen ersten Forderungen.

* Semlin, 17. Mai. Nach Meldungen, die aus Belgrad von dem Hofe nahestehenden Kreisen hierhergelangt sind, verlautet, daß nach Ansicht, der nach Belgrad be­rufenen russischen Aerzte eine Niederkunft der Königin Draga nicht zu erwarten steht. (Andere Berichte besagen, daß der König getäuscht worden sei und daß er sich vor­aussichtlich scheiden lassen werde.)

* New-Dork, 15. Mai. Die Hamburg-Amerikalinie knüpfte Verhandlungen mit der Atchison-Bahn an zwecks Einrichtung einer direkten Linie von Hamburg nach San Francisco. Von letzterem Orte soll eine direkte Linie nach Japan und China eingerichtet werden.

* San Franzis ko, 17. Mai. Die hier weilende Gattin Mc Kinley's ist erkrankt. Der Präsident, der seine Reise in die Staaten aufgegeben hat, ist gestern früh hier­

an: Krankenbett seiner Gemahlin eingetroffen, deren Zustand hoffnungslos ist. Nach verhältnismäßig ruhig verbrachter Nacht begannen die Kräfte gegen fünf Uhr früh rasch zu sinken.

* Peking, 13. Mai. Gestern abend fand, wie das Laffanbureau meldet, bei General Boyron eine großartige Festlichkeit statt zu Ehren der Abreise des Gesandten Pichon. Alle Diplomaten und hohe Militärs waren zugegen, ebenso Li-Hung-Tschang und Prinz Tsching. Die Festlichkeit wurde im Zentralpalast abgehalten und schloß ein Bankett ein, bei welchem Graf Waldersee den Ehrensitz einnahm. Der Ball, die Musik, die Kanonenschüsse, das Feuerwerk und die Tausende chinesischer Laternen brachten eine Ge­samtwirkung hervor, die von allen voraugegangenen Fest­lichkeiten unübertroffen war. Die Kosten des Festes werden auf 80,000 Taels (240,000 Mark) veranschlagt.

* Pretoria, 16. Mai. Delarey operiert im Be­zirke der Magaliesbrrge. Der Burenkommandant Piet Fourier, der sich den Engländern ergeben wollte, wurde von den Buren gefangen genommen.

* Pretoria, 17. Mai. Durch eine heute veröffent­lichte Proklamation wird die vorläufige städtische Gemeinde­verwaltung in Johannesburg eingerichtet in Gestalt eines durch den Gouverneur ernannten Stadtrats. Dieser Stadt- rat wird seine Thätigkcit sofort beginnen.

Handel und Verkehr.

* Von Calw wird berichtet: Die Aussichten auf Obst­ertrag sind hier in diesem Jahr zwar viel geringer als im Vorjahr, aber doch nicht ganz schlecht. Die Apfelbäume, die ja im vorigen Jahre überaus reichlich getragen haben, blühen im allgemeinen wenig, nur einzelne Sorten kommen zu voller Blüte. Die Birnbäume stehen schön und ver­sprechen zum Teil einen sehr guten Ertrag.

* Calw, 17. Mai. In der letzten Zeit fand ein flotter Absatz in Heu und Oehmd statt. Die Nachfrage nach Heu war seit dem bekannten Fehljahre 1893 noch nie so groß wie Heuer. Der Preis für den Zentner Heu stellt sich gegenwärtig auf 31^ Mk. bei größeren Quantitäten ; einzelne Ztr. werden noch höher bezahlt.

* Stuttgart, 13. Mai. (Landes-Produkten-Börse.) Seit unserem letzten Bericht hat sich die Stimmung im Ge­treidegeschäft etwas abgeschwächt, da Amerika zufolge günstiger Erntcberichte die Forderungen für Weizen etwas ermäßigte, wogegen Argentinien mit Offerten, hauptsächlich für gute Qualitäten, zurückhaltend bleibt. Effektive Ware preishaltend. Die Preise auf den Laudmärkten sind eine Kleinigkeit nie­derer. Mehlpreise pro 100 Kg. inkl. Sack: Mehl Nr. 0: Mk. 2929.50, dto. Nr. 1: 2727.50, dto. Nr. 2: 25.50 bis 26, dto. Nr. 3: 2424.50, dto. Nr. 4: 2121.50, Suppengries 2929.50, Kleie 10.

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