wurde, beträgt ca. 1150 Mk. Die Frage, wie sie ferner aufgebracht werden solle, ohne daß eine Kirchensteuer erhoben werden müßte und wie zugleich die weniger Bemittelten von eigentlicher Belastung verschont bleiben, wurde in der Weise gelöst, daß für die Mehrzahl oben aufgezählter Handlungen drei abgestufte Gebührensätze angenommen wurden für vermögliche, mittlere und weniger bemittelte Glieder der Gemeinde. Wenn dabei im Auge behalten wird, daß nunmehr die seitdem an die verschiedenen Beteiligten in 3—4 Posten bezahlten Gebühren in einer Summe an die Kirchenpflege entrichtet werden, so dürften auch die obersten Ansätze nicht zu hoch erscheinen, zumal da die angesetzten Gebühren zusammen nicht zureichen, um alles zu bestreiten. Vielmehr haben die bürgerlichen Kollegien — wesentlich um die weniger Bemittelten zu entlasten — bereitwillig einen nicht unbeträchtlichen Zuschuß in Aussicht gestellt.
Hienach sollen künftig erhoben werden für l. Kl. 11. Kl.
Mk.
III. Kl. Mk. 2 » 2 » 4
Kirchtaufen Mk. 8 Mk. 4
Haustaufen »10 » 5
Trauungen »20 »10
Beerdigungen Erwachsener »15 »10 »5
Kindsleichen „ 5 » 2
Konfirmanden » 2 „ 1
* Altensteig, 10. Mai. In den letzten Tagen erhielten ca. 18 hiesige Gewerbetreibende eine amtliche Aufforderung zur Anmeldung ihres Geschäftsbetriebes in das Handelsregister. Zur Besprechung der Angelegenheit ließ der Gewerbeverein gestern abend eine Einladung in den „grünen Baum" ergehen. Der Vorstand, Herr Oberpräzeptor Dr. Wagnerund das hies. Mitglied der Handelskammer Calw, Herr Kaufmann C. W. Lutz, beleuchteten die einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen. Hienach ist jeder größere Gewerbebetrieb nach dem neuen Handelsgesetzbuch eintragungs- pflichtig, vornehmlich aber, wenn der Ein- und Verkauf von Handelsware damit verbunden ist und das Steuerkapital des betr. Geschäfts 1000 Mk. und darüber beträgt. Gesprochen wurde sodann über die Pflichten eines Mitglieds der Handelskammer und dessen Rechte. Das Mitglied hat vor allem die Pflicht, eine geordnete Buchführung zu halten, jährlich eine Bilanz aufzustellen und mindestens alle zwei Jahre ein genaues Inventar zu machen, sodann hat es zu den Kosten für die Handelskammer nach Prozenten seines Steuerkapitals beizutragen. Die Kosten sind indes ganz minimale. Dem Mitglieds steht sodann das Recht zu, an der Handelskammerwahl teilzunehmen, und seine Geschäftsbücher bei Prozessen als unumstößliche Beweiskraft zu benützen, es verliert dagegen das Recht, sich bei der Wahl der Mitglieder der Handwerkerkammer zu beteiligen. Es wird Wohl angezeigt sein, daß der Aufgeforderte sich überlegt, ob ihm das Wahlrecht zur Handwerkerkammer oder dasjenige zur Handelskammer für seinen Geschäftsbetrieb als das ersprießlichere zu gelten hat und ob er bei event. Einsprache gegen die Aufnahme ins Handelsregister mit Aussicht auf Erfolg Vorstellung erheben kann.
* Altensteig, 10. Mai. Der Ansichtskartensport wirft jetzt schon, noch ehe die Reisezeit begonnen hat, seine Schatten voraus. Man erinnert sich Wohl der verblüffenden Mitteilung, die die Reichspostverwaltung im vergangenen Jahre gemacht hat, daß während der verflossenen Reisezeit im ganzen deutschen Reiche an Hunderttausend Ansichtskarten unbestellt geblieben sind, weil die Absender es vergessen hatten, die Karten richtig zu adressieren oder genügend zu frankieren. Die Postverwaltung hat allen Grund, diese unglaubliche Leichtfertigkeit des Publikums zu fürchten, denn es erwachsen ihr nicht nur erhebliche Schwierigkeiten bei der „Behandlung" der Adresfenlosen, sondern auch Vorwürfe seitens des Publikums, wenn ein gutgemeinter Gruß im Rahmen einer schönen Ansichtskarte sein Ziel nicht erreicht. Viele Zeitgenossen scheinen, wie die Statistik unwiderleglich beweist, dem Irrtum sich hinzugeben, daß eine Ansichtspostkarte mit einem freundlichen Zeilengruß auf der Rückseite schon expeditionsfähig sei. Allein, die Ansichtspostkarte hat, wie jedes Ding, ihre zwei Seiten, und die Vorderseite muß ebenfalls beschrieben sein!
* Rottweil, 9. Mai. Durch die Blätter ging in den letzten Tagen die Nachricht, Frhr. v. Münch sei in die Irrenanstalt Schusfenried eingewiesen worden. Es handelt sich aber blos um eine Verfügung, denn bekanntlich hat sich v. Münch einer derartigen Maßnahme durch die Flucht in die Schweiz entzogen. Es hat noch nichts darüber verlautet, daß er wieder zurückgekehrt sei.
* Stuttgart, 1. Mai. Die Finanzkommission der Abgeordnetenkammer hat den Antrag der deutschen Partei, eine Erhebung über den Anschluß an die preußisch-hessische Eisenbahngemeinschaft vorzunehmen, mit 9 gegen 5 Stimmen abgelehnt und in demselben Stimmenverhältnis den Antrag des Centrums angenommen, der sich aus wirtschaftlichen und politischen, sowie konstitutionellen Gründen gegen das Aufaeben der Selbständigkeit der württemberqischen Eisenbahnen ansspricht.
* Stuttgart, 9. Mai. Bei dem Musikkorps des Infanterieregiments 125 fallen neuerdings Fanfarentrompeten auf, die sich in der ersten Reihe des Musikkörpers befinden, jede derselben ist mit der württ. Standarte (gelb mit den Hirschhörnern) geschmückt. Sie dienen dem Musikkorps bei den Märschen durch die Stadt zu besonderer Zierde; sie sind schon längere Zeit im Besitze des Regiments ; sie wurden auf Veranlassung des Kommandeurs des Regiments, Oberst v. Monsterberg angeschafft. Bisher wurden sie nur bei Aufführungen im Offizierskasino, auch hie und da bei Ständchen und im Manöver bei verschiedenen Gelegenheiten benützt.
* Das Departement des Kriegswesens erläßt folgende Bekanntmachung: Es wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß den Unteroffizieren und Mannschaften dienstlich verboten ist: 1) jede Beteiligung an Vereinigungen, Ver
sammlungen, Festlichkeiten, Geldsammlungen, zu der nicht vorher besondere dienstliche Erlaubnis erteilt ist, 2) jede Dritten erkennbar gemachte Bethätigung revolutionärer oder sozialdemokratischer Gesinnung, insbesondere durch entsprechende Ausrufe, Gesänge oder ähnliche Kundgebungen, 3) das Halten und die Verbreitung revolutionärer oder sozialdemokratischer Schriften, sowie jede Einführung solcher Schriften in Kasernen oder sonstige Dienstlokale. Ferner ist sämtlichen Angehörigen des aktiven Heeres dienstlich befohlen, von jedem zu ihrer Kenntnis gelangenden Vorhandensein revolutionärer oder sozialdemokratischer Schriften in Kasernen oder anderen Dienstlokalen sofort dienstliche Anzeige zu erstatten. Diese Verbote und Befehle gelten auch für die zu Hebungen eingezogenen und für die zuKontroll- versammlungen einberusenen Personen des Beurlaubtenstandes, welche gemäß § 6 des Militärstrafgesetzbuchs und tz 38 B. 1 des Reichs-Militärgesetzes bis zum Ablauf des Tages der Wiederentlassung bezw. der Kontrollversammlung den Vorschriften des Militär-Strafgesetzbuchs unterstehen.
* Weil bürg, 8. Mai. Der Kaufmann und Fruchthändler Hermann Zimmermann hat, da er kinderlos und bereits mit Glücksgütern gesegnet ist, einen ihm zugefallenen Lotteriegewinn von Mk. 135,000 ganz für wohlthätige Zwecke bestimmt. Die Stadt Weilburg erhält Mk. 50,000, und zwar Mk. 25,000 zum Hospitalbaufonds und Mk. 25,000 zu sonstigen Zwecken. Limburg als Geburtsstadt des freigebigen Spenders empfängt ebenfalls Mk. 50,000, davon Mk. 25,000 zu Händen des Stadtpfarrers und Mk. 25,000 zu Händen des Bürgermeisters. Der Rest von M. 35,000 soll zu sonstigen Zwecken bestimmt sein.
* Berlin, 7. Mai. lieber eine Blutthat in Mariendorf bei Berlin liegen Berichte vor, aus denen sich ergiebt, daß es sich um ein Planmäßig vorbereitetes Verbrechen eines Mannes handelte, der wegen eines früheren Versuches ähnlicher Art eine lange Strafe hinter sich hatte. Das Hemm- ling'sche Ehepaar bewohnte in der verlängerten Bergstraße in Mariendorf ein fast im freien Felde liegendes Anwesen. Ein Teil des Hauses, fünf Zimmer mit Zubehör, hatte eine Frau Stäger am ersten vorigen Monats gemietet und wohnte seitdem dort mit ihren beiden Knaben. Ihr Geliebter war der Agent Bobbe, der frühere Cigarrenhändler Bobbe aus der Birkenstraße zu Moabit, der vor etwa acht Jahren vor seinem Ladentisch eine Falle für Geldbriefträger rc. angelegt hatte, wofür er eine Zuchthausstrafe von acht Jahren erhielt. Bobbe, der verheiratet ist, wohnte fast ständig bei der Frau Stäger. Nach der Katastrophe begab sich der Amtsvorsteher mit einem Gendarmen nach dem Hemmling- schen Hause, wo man Frau Stäger antraf. Sie erklärte, eben erst nach Hause gekommen zu sein und von nichts zu wissen. Als man dann Frau Stäger für verhaftet erklärte, gab sie an, eine schreckliche Entdeckung gemacht zu haben. Sie führte den Amtsvorsteher und die Gendarmen in das Haus. In dem mittleren Zimmer vor einem Kachelofen bemerkte man Bluttropfen. Das Schutzblech wurde entfernt und mau entdeckte, daß dieses Blech als Thür zu einer kellerartigen Höhlung diente, die etwa 1'/» Meter tief, ebenso lang und etwa 2 Meter breit war. Bei näherem Zusehen, bemerkte man in der Höhlung drei Leichen liegen. Oben lagen die beiden sieben und neun Jahre alten Kinder der Stäger und unten, vollständig entkleidet, die Frau Hemmling. Ihre Leiche wies mehrere Schußwunden auf; in der Seite steckte eine abgebrochene Feile. Frau Stäger gab an, von allem nichts zu wissen. Die Grube, die mit einem aufklappbaren Ofenblech verdeckt war, ist offenbar zu ähnlichen Zwecken bestimmt gewesen, wie Vobbe's frühere Menschenfalle. Sein Plan war, wie man annimmt, zunächst die Kinder seiner Geliebten und das Hemmling'sche Ehepaar zu beseitigen und dann andere Opfer in die Wohnung zu locken. Zur Ausführung des ersten Teils schritt der Verbrecher gestern. Er überfiel zuerst Frau Hemmling, als der Mann abwesend war. Wie Abschabungen der Farbe vom Fußboden zeigen, fand zwischen dem Mörder und seinem Opfer ein harter Kampf statt. Bobbe überwältigte schließlich die Frau und tötete sie durch zwei Schüsse in die Brust, eben so viele in den Rücken und je einen in den Kopf und den Unterleib. Dann riß er der Leiche die Kleider vom Leibe und schleppte sie in die vorbereitete Höhle. Um 12 Uhr kamen die Kinder der Frau Stäger, Knaben im Alter von 9 und 7 Jahren aus der Schule. Durch je einen Schuß streckte der Mörder sie nieder und warf ihre Leichen, angekleidet wie sie waren, zu der Frau Hemmling in den Erdkeller. Kurz nach 1 Uhr kam Hemmling von Berlin zurück. Diesen lud Bobbe zu einer Tasse Kaffee ein. Er veranlaßte ihn dabei, zum Fenster zu gehen und feuerte dann einen Schuß auf ihn ab, der ihn am Kopfe nicht gefährlich verletzte. Der Getroffene wandte sich blitzschnell um und ging seinem Angreifer mit einem Stuhl zu Leibe. Bobbe lief zur Thür hinaus, um von draußen noch einen Schuß auf sein Opfer abzufeuern, während Hemmling sich in das Hinterzimmer zurückzog. Als er dann sah, daß Bobbe draußen war, stieg er durch das Fenster hinaus, um querfeldein nach dem Dorfe zu laufen. Bobbe kam im selben Augenblick in die Wohnung zurück, schoß dem Fliehenden durch das Fenster nach und traf ihn unter dem linken Schulterplatt. Als er sah, daß ihm sein viertes Opfer entkam, lief der Verbrecher nach der Haltestelle der Pferdebahn und hat sich hier, als seine Verhaftung bevorstand, erschossen. Außer Frau Stäger ist auch Frau Bobbe festgenommen worden.
* Berlin, 8. Mai. Sobald die Entschädigungsforderung der Mächte von China anerkannt ist und dieses grundsätzlich sich über die Art der Zahlungen aller Voraussicht nach in der vorgeschlagenen, von den Mächten garantierten Anleihe geäußert haben wird, wird mit der Zurückziehung der deutschen Truppen begonnen werden.
Schon vorher aber wird auf seinen eigenen Wunsch Graf Waldersee China verlassen.
js Berlin, 9. Mai. Dem Reichstag ging ein Schreiben des Reichskanzlers Grafen Bülow mit dem Antrag zu, der Vertagung des Reichstags bis zum 26. November zuzustimmen. Der Seniorenkonvent des Reichstags beschloß demgemäß.
* Ein grausiger Fund wurde auf dem Bahnhof zu Köln gemacht. Man entdeckte nämlich im Damenzimmer des Wartesaals 3. Klasse eine Hutschachtel mit der Leiche eines neugeborenen Kindes, während ein Zacket in Packpapier die Leiche eines älteren Kindes enthielt, dem der Bauch aufgeschlitzt worden war.
* Bremen, 8. Mai. Die Bürgerschaft beschloß mit großer Mehrheit die Aufhebung der Verbrauchssteuern auf Fleisch, Butter, Käse. Ersatz soll durch die Einkommen- und Gebäudesteuer geschaffen werden.
A«»läir-i-ehe».
* Wien, 9. Mai. Der gestern früh hier hochgelassene Militärballon landete nach einer überaus stürmischen Fahrt beim Dorfe Teschen unweit Troppau unter großen Schwierigkeiten. Der Ballon warf mehrere Kamine um und beschädigte Dächer und Bäume, bis der Korb in einer Telegraphenleitung hängen blieb, worauf sich die Offiziere retten konnten. Die Leutnants Zeller und Pronay erlitten schwere Verletzungen.
* London, 8. Mai. Dem „Daily Chronicle" zufolge ermöglichen es die englischen Behörden der Frau Botha, Europa zu besuchen, sie wird bald von Lorenzo-Marques abfahren und Krüger einen Besuch machen, um diesen zu bestimmen, daß er ihren Gatten zur Niederlegung der Waffen veranlasse. Sie wird auch nach Irland fahren, wo sie Verwandte hat; sie überbringt dem Präsidenten Krüger einen Brief von seiner Gattin. Frau Bothas Gesundheit soll durch das Hin- und Herreisen zwischen Kitchener und Botha gelitten haben.
* London, 8. Mai. Laffan depeschiert aus Pretoria, den 6. Mai: Die Burenflüchtlinge in Pietersbourg erklären die große Anzahl von Waffenniederlegungen in der letzten Zeit durch die Thatsache, daß Botha sich aller Schwächlinge, zu entledigen wünschte. Er hielt neuerdings eine Ansprache, worin er betonte, daß er nur solche Männer halten werde die gewillt seien, fortzukämpfen bis ans Ende.
* London, 8. Mai. Die Abendblätter melden aus Kapstadt: In Nord- und Osttransvaal finden größere Gefechte statt. Die Buren erleiden schwere Verluste. 40 Buren sind bereits getötet, 200 verwundet, 160 haben sich ergeben. Zahlreiche Dokumente, Banknoten, 220 Wagen und 9000 Pferde wurden erbeutet. Unter den Burenstreitkräften herrscht nach Meldungen der Blätter große Demoralisation.
* Belgrad, 9. Mai. Ein königlicher Ukas verfügt die Einführung der russischen Sprache als obligatorischen Lehrgegenstand der Militärakademie.
* Madrid, 8. Mai. Gestern abend berief Sagasta einen außerordentlichen Ministerrat wegen der Vorgänge in Barcelona, wo der allgemeine Streik eine furchtbare Aufregung hervorruft. Die Regierung glaubt, daß die Separatisten und Anarchisten die Unruhen schüren, und beschloß die Verhängung des Kriegszustandes und dem Generalkapitän ein energisches Vorgehen vorzuschreiben. Noch spät nachts wurde die Königin benachrichtigt. Gestern leisteten in Barcelona große Arbeitermassen den Truppen Widerstand und stürmten ein Polizeibureau, dessen Möbel verbrannt wurden. Auch die Oktroihäuschen wurden verbrannt. Verschiedene Personen wurden getötet.
* Peking, 7. Mai. Die Gesandten beschlossen heute, eine gemeinsame Note an China zu richten, worin sie mit- teilen, daß der Gesamtbetrag der Entschädigungsforderungen auf 450 Millionen Taels festgesetzt sei und um Mitteilung ersuchen, in welcher Weise China die Zahlungen zu bestreiten gedenke.
* Peking, 8. Mai. Das Bureau Laffan meldet: Es gilt für ausgemacht, daß die Hauptmacht der Franzosen, gegen 8000 Mann, sofort in die Heimat zurückkehren und nur die tonchinesischen Marinesoldaten in China verbleiben werden. Die Franzosen sprechen sich nun für eine Räumung Chinas aus und gedenken selbst ihre Stadtabteilung in Peking an die chinesischen Behörden abzutreten. Die Chinesen nehmen indessen Anstand, die ihnen hiermit zufallende Verantwortlichkeit ohne gehörige militärische Unterstützung zu übernehmen.
Handel und «erkeyr.
* Calw, 8. Mai. Der heutige Viehmarkt war stark
befahren, es waren zugebracht 416 Stück Rindvieh, 48 Pferde, 33 Körbe Milchschweine und 73 Läufer. Der Handel in Großvieh ging ziemlich lebhaft; es wurden verkauft 312 Stück und betrugen die erlösten Preise für Ochsen 852—975 Mk., für Stiere 106—210, für Kühe 280—390, für Rinder 110—268 Mk. Von den aufgestellten Pferden wechselten 6 den Besitzer. Auf dem Schweinemarkt ging der Handel ebenfalls lebhaft; Milchschweine wurden zu Mk. 25—38 — und Läufer von 40—70 Mk. pro Paar erstanden. (C. W.)
* Ulm, 7. Mai. Gestern wurden hier die vom württ. Pferdezuchtverein in Holstein angekauften 49 Stuten unter die Vereinsmitglieder versteigert. Die Nachfrage war eine sehr rege und es wurde so lebhaft gesteigert, daß den Käufern 30 Proz. Uebererlös zurückerstattet werden konnten. Die Pferde zeichnen sich durch schönen starken Bau und reinen Gang sehr vorteilhaft aus. Das Stück wurde durchschnittlich zu 1085 Mk. ausgeboten. Die teuerste Stute erzielte 3480 Mk. Die schönsten Tiere kamen in die Oberämter Laupheim, Biberach und nach Aulendorf. Insgesamt wurden 900 000 Mk. erlöst.
Verantwortlicher Redakteur: Li. Nieter, Auer-saig.
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