und auch in der Nähe von vier anderen Läden fand man Dynamit.

* London, 27. Sept. Die .Birmingham Post' er­fährt, eine die Delagoabai betreffende wichtige Ankündigung sei im Laufe der nächsten Woche zu erwarten. Eine rege Korrespondenz fei zwischen London, Lissabon und Berlin im Gange. Das Kabinett sei darum für nächsten Freitag be­rufen. weil angenommen wird, daß die Verhandlungen betreffs der Delagoa-Bai bis dahin abgeschlossen sein würden.

* London, 28. Sept. Der Daily Telegraph meldet aus Kapstadt von vorgestern, daß die Beweise für das Bestehen einer großen holländischen Verschwörung gegen di« brittische Vorherrschaft in Südafrika sich häufen. Man glaubt, daß der Oranje-Freistaat an derselben beteiligt sei. Man hege keinen Zweifel, daß die Regierung des Freistaates den Krieg erstreb«.

* London, 28. Sept. Die Militärbehörden von Portsmouth sind in der größten Aufregung in Folge des Verschwindens der beiden Hefte, welche dir geheimen Signale der englischen Flotte enthalten. Kontre-Admiral Aldrich ließ sofort «ine Untersuchung einleiten. Alle im Bureau angestrllten Offiziere mußten das Resultat der in ihren Wohnungen angeordneten Haussuchungen abwarten und durften sich nicht entfernen. Das Verschwinden dieser wichtigen Dokumente ist unerklärlich. Bis jetzt sind noch keine Verhaftungen vorgenommen worden.

* Wie man aus Rußland meldet, beschränkt sich die Hungersnot infolge der Mißernte in diesem Jahre auf die drei Südprovinzen Bessarabien, Tauris und Cherson, ferner auf einzelne Teile der Provinzen Samaria und Saratow. Die Lage dieser letzteren Provinzen ist um so kritischer, als sie schon im vorigen Jahre von der Hungersnot heimgesucht waren und alle ihre Hilfsmittel erschöpft haben.

* Der Moskauer Kaufmann Mawonton hat über 750000 Rubel bei der Moskou-Archangelsker Eisenbahn unterschlagen. Er, sowie der Vorstand der Kasse der ge­nannten Bahn sind verhaftet worden.

D Belgrad, 26. Sept. Heber die Hinrichtung der Attentäters bringt der ,B. L.-A.' folgenden Bericht: Knezewitsch stieg selbst in die für ihn ausgehobene Grube. Gendarmen fesselten ihn an einen Pflock und verbanden ihm die Augen. Vier Gendarmen gaben in einer Entfern­ung von 5 Schritten Feuer. Gleich darauf traten drei andere Gendarmen vor und gaben ein« zweite Salve ab. Aerzt« konstatierten nunmehr den Tod des Verurteilten. Bevor Knezewitsch in die Grube stieg, sprach er mit halb­lauter Stimme:Niemand ist schuldig, nur ich. Alle sind unschuldig, auch der Gendarmeriehauptmann Georgjewitsch ist unschuldig/ Der Hinrichtung wohnte eine große Menschen­menge bei.

* Der Typhus in Madrid verlangt täglich sechs bis zehn Opfer. ES herrscht allgemeine Besorgnis. Die deutschen Aerzte Frosch und Kosiel, die in Oporto die Pest studiert haben, erforschen jetzt in Madrid den Typhus.

* New-Iork, 25. Sept. (Die Täuschung des Volkes über den Philippinen-Krieg.) Der Protest, welcher im Monat Juli auf telegraphischem Wege von den auf der Insel Luzon befindlichen Vertretern der amerikanischen Presse gegen die von der Regierung verordnete Zensur und die offizielle Schönfärberei erhoben wurde, ist jetzt durch ein ausführliches Schreiben des in Manila weilenden Vertreters

der Associated Presse, Robert Collins, vervollständigt worden. In diesem an den Leiter jenes Nachrichtenburraus ge­richteten Brief erklärt Collins, daß nach Ansicht der am Feldzug teilnehmenden Journalisten, welche in der Türkei Griechenland, Japan, Aegypten und Rußland zu Kriegs­zeiten und in Kuba gearbeitet hatten, die aus Luzon ge­übte Zensur viel strenger sei, als sie je bisher irgendwo auSgeführt wurde. Auf dagegen erhobene Beschwerden hätten General Otis, sowie der Zensor geantwortet, daß ihre Instruktionen dahin lauteten, nichts durchzulassen, was die Regierung Mc KinlryS schädigen und seinem Gegen­kandidaten Bryan helfen könne. Demgemäß habe General Otis die Vertreter gezwungen, nichts als die offizielle Dar­stellung aller Vorkommnisse und Verhältnisse zu senden, selbst wenn die offizielle Ansicht mit derjenigen der großen Masse der Offiziere, sowie der intelligenten Bevölkerung im Widerspruch stand und eine Fälschung der vor aller Augen sich abspielenden Verhältnisse bedeutete. Auf diese Weis« sei aus jedem Gefecht, auch wenn dasselbe ein Fehlschlag war. ein glorreicher amerikanischer Sieg gemacht worden. Bezüglich der Zahl der gefallenen Filipinos habe man voll­ständig lächerliche Schätzungen gegeben. Als die Journalisten gegen diese Bevormundung protestierten und die Wahrheit berichten zu dürfen verlangten, habe Otis gedroht sie vor »in Kriegsgericht zu stellen und von der Insel zu schicken. Collins stellt den General Otis als «inenunbedeutenden Bureau- kraten dar, der niemals sein Pult verlasse, niemals bei den Soldaten im Felde gewesen sei und durchaus kein Geschick in der' Behandlung der delikaten Probleme bezeige, mit denen man es auf den Philippinen zu thun habe. Jeder hege zwar die Ueberzeugung, daß Otis ehrlich sei, aber jeder stimme auch in der Ansicht überein, daß Otis die Philippinenfrage von Anfang an verpfuschte.

* New-Aork, 27. Sept. Am gelben Fieber er­krankten am 26. ds. Mts. in Key-West 46 Personen. Die Krankenzahl in Mississippi City ist unbekannt.

* New-Aork, 27. Sept. Aus Venezuela wird ge­meldet. daß weitere Gouverneure sich den Revolutionären anschließen.

* New-Iork, 28. Sept. Dir Engländer kaufen in Amerika Pferde und Maultiere auf.

* Para (Nord-Brasilien-, 26. Sept. Die Hamburg- Amerika-Linie teilte der Regierung mit. daß sie von Anfang nächsten Jahre- ab einen regelmäßigen Dampferdienst zwischen Hamburg, Para, Ceara, Maraos und anderen Häsen des Amazonenstroms einrichten wird. Der rege Verkehr zwischen Deutschland und dieser Provinz war bisher ganz in englischen Händen.

* Ein protestantischer Geistlicher, Rev. Peter Mac Queen auS Boston, der sechs Monate mit den amerikanischen Truppen auf den Philippinen zugebracht hat und Ende August nach Amerika zurückgrkehrt ist, hat in San Fran­ziska, wie wir dem dort erscheinendenThe Weekly Exa- miner" vom 31. August entnehmen, recht interessante Mitteilungen in und bei Manila gemacht. Mac Queen schiebt die Schuld dafür, daß der Krieg nicht schon im März beendet worden ist, einzig und allein auf den Ober­befehlshaber General Otis, der jedesmal, wenn der im Felde kommandierende General Lawton einen entscheidenden Schlag ausführen wollte, demselben den Rückzug anbefahl. Die Intelligenz, Tapferkeit und Strategie der Filipinos wird von dem Amerikaner sehr gelobt. Japan liefere denselben

Waffen und Munition und die in der Bai von Manila un- thätig daliegende amerikanische Flotte mache keine Anstreng­ungen um die Flibustier abzufangen.Leere MunitionS kisten japanischen Fabrikats," bemerkt Mac Queen,werden in den Verfchanzungen vorgefunden und was schlimmer ist, leere Kisten und Hilfen von Patronen, die in Connecticut, Ver. Staaten, hergestellt sind." Von Waffen und Munition deutschen Ursprungs, von denen in englischen Blättern früher so viel die Rede war, weiß der amerikanische Geistliche nichts zu erzählen. Einen merkwürdigen Fall von Panik unter den regulären Soldaten erzählt Mac Queen. Als das 13. Infanterieregiment, meist aus Rekruten bestehend, nach dem ersten Gefechtstage bei Paranqe biwakirte, rief ein junger Rekrut im Schlafe Nachts laut:Die Stolo- leut«, die Stololeute!" und zufällig liefen in diesem Augen­blick« 3 Ochsen in das Lager. Unter furchtbarem Geschrei sprangen 500 Mann auf und rannten, unter Hinterlassung ihrer Gewehre, davon, bis sie zum Lager des 14. Regi­ments gelangten, wo sie sich der Gewehre der Soldaten dieses Regiments zu bemächtigen suchten. In Folge dessen entstand ein Faustkampf zwischen den Soldaten der beiden Regimenter. Am andern Tage ordnete General Lawton eine Untersuchung an, deren Ergebnis war, daß das 13. Regiment nach Manila zurückgesandt wurde, um dort Poli­zeidienste zu thun.

Kandel und Werkehr.

-a. Ebhausen, 28. Sept. Heute kaufte ein Unter­länder Händler hier ein größere» Quantum von Zwetschgen auf, den Zentner zu 8 Mk. In Warth und Ebers- bardt werden für schöne gebrochene Zwetschgen sogar 9 Mk. per Ztr. bezahlt.

* Calw, 27. Seplbr. (Viehmarkt.) Zufuhr zum

heutigen Markt 440 Stück Rindvieh, 99 Läufer- und 44 Körbe Milchschweine. Der Handel in Großvieh war wenig belebt, da israelitische Händler fehlten. Von zugeführten fetten Ochsen konnten einige abgesetzt werden. Auf dem Schweinemarkt lösten Milchschweine 1525 Mark, Läufer 3080 Mark. Alles verkauft. Auf dem Pferdemarkt waren 26 Stück aufgestellt und bewegte sich der Handel in gewohnten Grenzen. (C. W.)

* Eßlingen, 27. Sept. Infolge der großen heutigen Zufuhr von ausländischem Mostobst auf dem hiesigen Güter­bahnhof (25 Waggons) gingen die Preise etwas zurück. Bezahlt wurden Mk. 5 60 bis Mk. 5.90 per Ztr.

* Göppingen, 25. Septbr. Die Zufuhr auf dem Obstmarkt war heute größer denn je. Es standen 13 Wagen auf dem Bahnhof; der Zentner kostete 56 Mk. Ein Händler bot ein größeres Quantum Zwetschgen feil. Das Pfund kostete bei Abnahme von 20 Pfund 15 Pfg., bei Abnahme von 10 Pfund 16 Pfg.

Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.

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