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Publikum maßgebenden Bestimmungen müssen die Zuschauer 9 V 2 Uhr zur Stelle sein; von da ab ist der Zulaß zum Paradrplatz abgesperrt. Für etwaige Unfälle bei den Truppen sind 3 Sanitätsposten aufgestellt, bestehend aus je 1 Arzt und 4 SanitätSunterosfizieren; außerdem werden ein Krankenwagen und Wagen mit Wasserfässern bereit gehalten. Der erste Vorbeimarsch erfolgt in Compagnie-, Eskadrons- bezw. Batteriefront, beim Train in Zügen, der zweite Vorbeimarsch bei der Infanterie in Regimentskolonne, dem Pionierbataillon Nr. 13 in Compagniefrontkolonne, bei Kavallerie und Feldartillerie in Eskadrons- bezw. Batteriefront im Trabe und beim Trainbataillon Nr. 13 in Compagniefront, gleichfalls im Trabe.
* Cannstatt, 28. August. Bei der Pragwirtschaft kam es gestern abend zwischen den Mitgliedern einiger auswärtiger Turnvereine und dem Besitzer eines Karroussels zu argen Streitigkeiten. Die Turner wollten das Karroussel unentgeltlich benützen und suchten, da der Besitzer dieses nicht zuließ, ihn mit Gewalt dazu zu zwingen. Hiebei entspann sich ein förmlicher Kampf, in dessen Verlauf der Karrousselbesitzer schwer verwundet wurde. Sechs Revolverschüsse. welche der Mann abgab, verfehlten glücklicherweise ihr Ziel. Das Karroussel wurde völlig demoliert.
* (Verschiedenes.) In Wangen wurden nachts dem Kaufmann Wilhelm Glemser 300 im schönsten Ertrag stehende Hopfenstöcke abgeschnitten. Von dem Thäter hat man noch keine Spur. — Seifenfabrikant I. Rübelwann von Tuttlingen hat sich in seinem Walde erschossen. Ein unheilbares Leiden hat den Mann zu der Thal getrieben. — Viel verspottet wird ein Wirt bei Tettnang, welcher sich von einer Zigeunerbande unter dem Vorgeben, in seinem Keller sei ein Schatz verborgen, ordentlich rupfen ließ. Der Leichtgläubige grub den ganzen Keller uw, selbstverständlich ohne Erfolg. — In der Wilhelmsstraße in Tuttlingen stürzte beim Abladen ein Faß Honig vom Wagen und zerplatzte, so daß ein Teil des Honigs auf der Straße blieb — zum Gaudium der jungen Leckmäuler.
* Nürnberg, 28. Aug. Ein sich auf dem Kontinent
aufhaltender englischer Diplomat teilte meinem Gewährsmann mit. daß die Publikation der Verträge mit Portugal wegen dessen ostofrikanischen Besitzer in den nächsten Tagen bevorstehe. Der Norden des portugiesischen Ostasrika werde deutscher, die Delagoabai englischer Besitz, beides in der Form einer Pachtung auf 99 Jahre. Mozambique bleibe portugiesisch. „Frkf. Ztg."
* Würzburg, 28. August. 100 Bäckergehilfen traten heute in Ausstand. Bis jetzt haben 45 Meister die Forde- rungen der Gehilfen bewilligt.
* In dem Augsburg benachbarten Gersthofen wurde ein beim Bau der Elektrizitätswerkes beschäftigter deutscher Arbeiter von einem Italiener nach vorausgegangenem Wortwechsel mit einem Messer erstochen. Der Deutsche war sofort tot ; der Mörder entfloh.
* Frankfurt a. M., 27. Aug. Bei prächtigem Wetter fand heute mittag aus Anlaß des 150. Geburtstags an dem Denkmal Goethes eine Gedenkfeier statt, an welcher die Vertreter der Regierung, der Korpskommandant, die Vertreter der deutschen Hochschulen und der Goethe- Gesellschaften rc. teilnahmen. Die vereinigten Gesangvereine trugen verschiedene Lieder aus Goethes Dichtungen vor. Von zahlreichen Abordnungen und Vereinen wurden Kränze an dem Denkmal niedergelegt. Oberbürgermeister AdikeS legte im Namen der Stadt Frankfurt einen prächtigen Kranz am Denkmale nieder und begleitete diesen Akt mit einer Ansprache, nach deren Beendigung der Vorbeimarsch der Schulen, Vereine rc. erfolgte. An dem Zuge beteiligten sich über 300 Abordnungen und über 3000 Personen. In der Stadt herrscht allenthalben Festgepränge. Den Glanzpunkt der Gorthefeierlichkeitrn bildete das Kon
zert im Hypodrom, das von der Frankfurter MuseumSgesell- schüft und dem Cäcilienverein veranstaltet wurde. Es kamen nur Goethe'sche Dichtungen in Kompositionen von Schumann, Schubert, Mendelssohn und Wagner zum Vortrag. Alois Burgstaller, Frau Adler-Nathan, Adolf Müller und besonders Nauroy und Frau Schumann-Heinke ernteten stürmischen Beifall. Den Vorträgen wohnten die Kaiserin Friedrich, Prinz und Prinzessin Friedrich Karl von Hessen und die Kronprinzessin von Griechenland, ferner die Vorsitzenden der Weimarer Goethegesellschaft, Ruhland und BojanoSki und im ganzen 4000—5000 Personen bei.
* Frankfurt a. M., 28. August. (Goethefeier.) Gestern abend 8 Uhr begann bei prächtigem Wetter der Fackelzug. Voran zogen unter Gesang die Krieger-, Turner- und Sportvereine rc., auch die Gewerkschaften und Schulen beteiligten sich. Der imposante Zug, etwa 6000 bis 7000 Personen mit 12 Musikkorps, bewegte sich in 140 Abteilungen vom Goethe-Gymnasium durch die innere Stadt an dem Denkmal Goethes vorbei, dann über die Zeil zum Schaumainkai, wo sich der Zug auflöste und die Fackeln zusammengeworfen wurden. Auf den Straßen und Plätzen bewegte sich eine gewaltige Menschenmenge. Die Illumination der Stadt, besonders des Goetheplatzes, mit seinem über dem Goethedenkmal besonders für diese Feier errichteten Kuppelbau, der in Tausenden von Glühlampen erstrahlte, war großartig, morgen wird die Illumination wiederholt.
* Berlin, 27. August. Die Verfügungen, durch die die politischen Beamten, die gegen die Kanalvorlage stimmten, zur Disposition gestellt werden, sollen, wie die „National- ztg." hört, bereits erfolgt sein, aber erst nach Schluß der Landtagssession publiziert werden.
* Berlin, 29. Aug. In der heutigen gemeinsamen Sitzung beider Häuser des Landtags gab Ministerpräsident Fürst zu Hohenlohe folgende Erklärung ab: Meine Herren! Am Schluß dieser ungewöhnlich langen und arbeitsreichen Session ist es mir Bedürfnis, Ihnen namens der königl. StaatSregierung für die Mühe und Hingebung zu danken, mit der Sie sich der Durchberatung der Ihnen unterbreiteten gesetzgeberischen Vorlagen unterzogen haben. Es ist dadurch, wie mit besonderer Befriedigung anerkannt wird, die Möglichkeit geschaffen worden, diejenigen Gesetze rechtzeitig zu verabschieden, welche dir Einführung des am 1. Januar 1900 Geltung erlangenden neuen Reichsrechts für unser engeres Vaterland zur Voraussetzung hat. Auch auf verschiedenen anderen Gebieten der Staatsverwaltung hat sich Ihre Mitarbeit als fruchtbringend erwiesen. Auf das tiefste muß die Regierung Seiner Majestät des Königs andererseits bedauern, daß das große Kanalunternehmen zur Verbindung von Rhein, Weser und Elbe, welches einem dringenden Verkehrsbedürfnis entspricht, und den Osten und Westen der Monarchie wirtschaftlich noch inniger vereinigen soll, die Zustimmung des Hauses der Abgeordneten nicht gefunden hat. Sir hält im allgemeinen Interesse der Landeswohlfahrt an diesem großen Werke unverbrüchlich fest und giebt sich der sicheren Erwartung hin, daß die Ueberzeugung von dessen Notwendigkeit im Volke immer wehr Boden fasse und es bereits in der nächsten Session gelingen werde, eine Verständigung mit dem Landtag der Monarchie herbeizu- fübren. Auf Grund des mir erteilten allerhöchsten Auftrages erkläre ich die Sitzungen des Landtages für geschlossen.
* Berlin. 29. Aug. DaS B.T. meldet aus Brüssel: Der französische antisewitiscbe Agitator und ehemalige Bürgermeister von Algier, Max RegiS, erhielt den Befehl, sofort Belgien zu verlassen. Er wurde von zwei SicherheitSbeamten an die Grenze gebracht.
* Der konservative LandtagSabgeordnet« Inner, Hilfsarbeiter im preußischen Kultministerium, der gegen die Kanal-Vorlage gestimmt hat, ist aus dieser Stellung entlassen worden.
Haus wurde zerstört, aber als dasselbe noch eines der schönsten Häuser Leydens war, das sich in den klaren Wassern des großen Wassers spiegelte, der die Stadt durchfließt, kam ich oftmals mit meiner Margarete daran vorüber, meiner schönen Margarete, meinem unglücklichen Kinde.
„O meine Margaret«, sie war di« Freude, der Zweck und die Wonne meines Lebens, die Seele meiner Seel«. Mein Herz ist in zwei Teile geteilt, der eine wurde von Engeln geschaffen, der andere von höllischen Geistern. Der erste war voll von Liebe und Zärtlichkeit für meine Tochter und als sie gestorben, starb auch alles Gute in mir und wurde mit ihr begraben.
Oftmals ging ich mit meiner Margarete an deinem Vaterhause vorüber und fast jedesmal, wenn wir vorbei- kamen, stand rin junger, reichgekleideter Herr an der Thür desselben, der uns achtungsvoll grüßte. Er währte nicht lange, so hatte er auch einen Vorwand gefunden, mit uns bekannt zu werden. Bald begann er auch, uns auf unseren Spaziergängen zu begleiten und endlich wurde er ein gerngesehener Gast in unserm Hause. Er nannte Margaret« öffentlich seine Braut und wechselte mit ihr das Gelübde ewiger Liebe.
Ein ganzes Jahr lang dauerte das Glück meines Kindes, dann verließ ihr Verlobter, Rudolf Syvern, sein Heim, wie er sagte, Geschäfte halber, die er vor der Heirat in Ordnung bringen müsse. Er ging, und während eines Jahres ließ er sich nicht Wiedersehen, und mein Kind weinte im Stillen über seine Abwesenheit.
Endlich, eine- Abends kamen wir an dem schönen Hause am Kanal vorüber. Wir sahen, daß alle Fenster geöffnet waren, wie zu einem Feste, Heller Lichtglanz und die Töne fröhlicher Musik drangen daraus hervor. „Was geht hier vor?" fragte ich «inen aus der Menge, die sich vor
dem Hause versammelt hatte. „Wißt Ihr denn nicht, daß der reiche Rudolf Syvern heute mit der Tochter unseres Bürgermeisters Hochzeit macht?"
Wie ein Donnerschlag traf dar Wort mein Ohr, gleich einem Blitzstrahl traf es das Herz meiner Tochter. Wie ein« verwundete Schlang« schnellte sie empor und stürzte sich nach dem Kanal, aber noch ehe sie das nahe Ufer erreichte, brach sie ohnmächtig zusammen. Ich fing sie in meinen Armen auf. Ich brachte die Bewußtlose in wein Haus und legte sie auf ihr Bett. Alle bösen Geister in memem Herzen waren erwacht. Wie «ine Irrsinnige rannte ich die ganze Nacht im Zimmer hin und her. Am nächsten Morgen trat ich in das Zimmer meiner Tochter. Margarete, sagte ick zu ihr, steh auf und zeige dich mutig. Du weißt, Ralf Truibond liebt dick, er ist zwar arm. aber er hat ein gutes, treues Herz. Du mußt ihn heiraten. Die Unglückliche brach in Thränen au», und sich aus ihrem Bette auf die Kniee werfend, küßte sie meine Hand!
„Töte mich, Mutter, töte mich!" rief sie schluchzend.
„Unsinn, kindischer Unsinn," rief ich. „Ich sollte dich töten. Ich will aber nicht, daß wir den Nachbarn und der Stadt zum Gespött und Gelächter werden, ich will nicht, daß jener Freche uns verhöhn«. Wir müssen ihm zeigen, daß wir ihn verachten, und daß, wenn er dich aqch verlassen hat, wir nicht verlassen sind. Du heiratest Ralph, ich will es."
„Meine Margarete war geduldig und fügsam wie ein Lamm, wenn ich sprach; sie war weich und leicht zu biegen wie Wachs. Aber damals sprach ich nicht, ich bebte vor Wut, ich drohte, ich befahl. Die Unglückliche neigte schweigend das Haupt, und ehe die Woche noch zu Ende war, wurde sie Ralph Truibonds Weib.
Von dem Tage ihrer Hochzeit an war das Lächeln auf ihren Lippen erstarrt und Leichenblässe lag auf ihren
rlitsläir-ifcher.
* Wien, 29. August. In Hohenelbe durchzogen am Sonntag abend viele Hundert Personen singend und pfeifend die Straßen, zertrümmerten die Fensterscheiben des Re- gierungS-Gebäude-, sowie bei mehreren israelitischen Bewohnern. Die Gendarmerie, die mit gefälltem Bajonett vorging, verhaftet« sechs Personen, deren Freilassung die Menge stürmisch forderte. Da die Situation sehr bedenklich zu werden drohte, wurde einer der Verhafteten freigelasseu. Erst nach Mitternacht trat Ruhe ein. In Arnau wurden die Fenster de- tschechischen Vereinkhauses eingeworfen.
* Wien, 29. August. Den „Münchner Neuesten Nachrichten" ist der Postdebit für Oesterreich entzogen worden.
* Laibach, 29. Aug. Ein« starke Gendarmerie-Abteilung ging nach Prag ab, um nach Deutschböhmen gesandt zu werden.
* Bern, 29. August. Die serbischen Emigranten in Genf bereiten, wie ihr dortiges Organ mitteilt, «in Memorandum an die Mächte vor, worin sie verlangen, daß Milan durch Beschluß der Mächte aus Serbien entfernt werde. Falls dies nicht geschehe, sollen in Serbien Unruhen hrrvorgerufen werden, damit eine diplomatische Intervention eintreten müsse.
* Paris, 28. Aug. Mehrere Blätter werfen die Frage auf, wo der Herzog von Orleans seit zwei Tagen weile, und sie deuten die komische Möglichkeit an, daß er sich mit Guvrin im „Fort Chabrol" befinde.
* Paris, 28. August. Den Abendblättern zufolge ist die Untersuchung über das Komplot, das die Monarchisten mit den Antisemiten und Patriotenbündlern unternommen, soweit vorgeschritten, daß das Dekret über die Einberufung de» Senats als Staatsgericht noch diese Woche erwartet wird.
* Paris, 29. Aug. Der Redakteur Lissajoux, der dem „Eclair" den Brief ^s6aug.i11s äs v." überbrachte, ist verhaftet worden.
* London, 28. August. Das „B. Dalziel" meldet aus Shanghai: Der erwartete Konflikt der russischen und der brittischen Interessen in Hankau ist jetzt ausgebrochen. Die Firma Jardine, Matheson u. Co. begann gestern nach Anweffuna des englischen Konsuls Harst einen Zaun um ihren Besitz innerhalb der russischen Konzession zu errichten. Da die Russen wiederholt versucht hatten, sich diesen Besitz au- zueignen, schickte Konsul Hurst seine Konsulatskonstabler, um Jardine-MathesonS Arbeiter zu schützen. Ein Dutzend Kosaken marschierte darauf vom russischen Konsulate heran und entfernte die Arbeiter gewaltsam. Konsul Hurst wendete sich darauf an den Kapitän Small vom brittischen Kanonenboot« „Woodlark" ; derselbe landete fünfzehn Matrosen und brachte die „Woodlark" in eine solche Position, daß ihre Schnell- feuergrschütze das russische Konsulat beherrschten. Der Kampf schien einige Zeit unvermeidlich, er wurde aber abgewendet. Matrosen bewachen jetzt den Besitz. Da- brittische Kanonenboot „Esk" ist von Shanghai nach Hankau abgeschickt.
* Chicag 0 ,29. Aug. Ein aus Stahl hergestelltes, seiner Vollendung entgegengrhendes Gebäude, welches für di« Abhaltung von Versammlungen bestimmt war, ist heute in der Cith emgestürzt. Iw Innern befanden sich zahlreiche Personen. Zwölf entfttzlick vrrstüwmelte Leichen wurden unter den Trümmern hervorgezogen. Eine Anzahl Menschen soll verletzt sein.
* Kapstadt, 29. Aug. In Beantwortung der letzten Depesche ChamberlainS zeigte dir Regierung von Transvaal dem brittischen Agenten an, daß st« sich an das letzte Anerbieten halte und keine weiteren Zugeständnisse machen wolle.
* Stuttgart, 29. Aug. (Kartoffelmarkt.) Zufuhr 450 Zentner. Preis per Ztr. 3 Mk. bis 3.50 Mk. (Krautmarkt.) 2000 Stück Filderkraut. Preis 20—25 Mk. per 100 Stück.
Vn<m>rvonlicher Redakirur: W. Rieker, AUevsuig.
Wangen. Ihre Augen weinten nicht, aber sie waren stetgerötet. Oft sah sie ohne zu sehen, hörte ohne zu hören, und wenn sie ging, glich sie eher einer Toten wie einer Lebenden. Ihr Gatte, der sie zärtlich liebte, widmete sich ausschließlich ihrer Pflege, aber seine Sorge war nutzlos, und eine tiefe Schwermut ergriff ihn, als er sah, wie alle feine Bemühungen vergeblich waren.
Eine» Tages, als Ralph sie überredet hatte, ihn auf einem Spaziergange zu begleiten, brachte er sie halb tot nach Hause. Er legte sie auf das Bett, und blieb die ganze Nacht an ihrer Seite. Am nächsten Morgen ging er früh au» und am Abend fanden Fischer seine Leiche im Kanal, gerade vor dem Hause deiner Vaters. In seinem Schreibpult fanden wir einen Brief, in dem er sagte: „Ich gehe in den Tod, es ist unnütz, meiner lieben Margarete zu sagen, was mich dazu treibt. Mein Dasein soll ihr Leben nicht mehr bedrücken. Ich sterbe, aber ich liebe sie."
„Später habe ich erfahren, daß auf jenem Spaziergange Margarete zum ersten Mal, nachdem er sie verlassen. Rudolf Sypern mit seiner Gattin begegnet war.
Von jenem Augenblick an erholte meine Tochter sich nicht wieder. Kurze Zeit nachher starb sie, nachdem sie vorzeitig Elga da- Leben gegeben.
Sie starb, st«, die mein« einzig« Liebe, mein einziger Trost auf Erden gewesen. Sie starb, und die Welt um mich her wurde eine andere. Die Sonne wurde für mich ein bluttriefender Fleck, der Schlaf eine Qual, das Leben ein weite- Leichenfeld, und aus meinem Herzen erhob sich nur ein einziger Schrei — ein Schrei der Verwünschung gegen den Urheber meine« Unglücks und gegen mich selbst. Da schleuderte eine entfesselte Zunge die Verleumdung gegen ihn und nach Rache dürstend, sah ich die Strafe an dem Unschuldigen vollziehen und schwieg.
(Fortsetzung folgt.)