* Mannheim, 30. Juli. Julius Pfister, der Vertreter der hiesigen Filiale der Adlerfahrradwerke, ist unter dem Verdacht der Unterschlagung verhaftet worden.
* Kaiserslautern, 31. Juli. Seit gestern früh 6 V 2 Uhr stehen die Fabriken und Holzlager der Firmen Albert Munzinger und Gebr. Dickes in Brand. Der Schaden wird auf «ine Million geschätzt. Ein Nachtwächter, der heute den ersten Dienst versah, ein junger Mann von 22 Jahren, wird vermißt und ist voraussichtlich verbrannt. Ganze Häuserviertel waren in Gefahr, doch war dank der rastlosen Arbeit der städtischen Feuerwehr um 9 Uhr di« Krisis beseitigt. Die beiden Etablissements bilden einen riesigen Trümmerhaufen, der noch einige Tage brennen wird.
* Berlin, 1 . August. Anläßlich der Wiederkehr von Bismarcks Todestag wird der Aufruf zur Gründung eine« Bismarck-Archivs erneuert. Das Archiv soll seinen Platz in Stendal erhalten. Fürst Herbert Bismarck hat seine Unterstützung zugesagt. Auch der Kaiser bringt dem Unternehmen lebhaftes Interesse entgegen, und es steht die Ueber- nahme des Protektorats durch ein Mitglied des Herrscherhauses bevor.
* Friedrichsruh. 31. Juli. Gestern fand in der Gruftkapelle eine Gedenkfeier mit Abendmahl statt, wobei Pastor Westphal die Predigt hielt. Außer der fürstlichen Familie war nur ein kleiner Kreis Geladener, sowie höher« Friedrichsruher Beamt« anwesend, insgesamt etwa fünfzig Personen. Fürst Herbert von Bismarck legte einen kostbaren Kranz am Sarkophage nieder. Beide Sarkophage waren mit frischen Kränzen ringsumher geschmückt. Die Teilnehmer waren aufs tiefste ergriffen.
ArrrlLir-rfches.
* Prag, 31. Juli. Dir Polizei verbot den für morgen geplanten Umzug und das Meeting der Zuckerbäcker-Genossenschaft. — In zahlreichen Städten Deutsch-Böhmens fanden gestern Protestversammlungen gegen Z 14 statt. Die Rum- burger und die Teplttzer Versammlung wurden vom Regierungsvertreter aufgelöst.
* Paris, 30. Juli. Wie der „Matin" versichert, hat Hauptmann Tavernier die noch vom KriegSwinister Krantz angeordnete Untersuchung gegen du Paty de Clam bereits abgeschlossen. Sein Bericht an den Militärgouverneur schließt mit dem Antrag auf Einstellung des Verfahrens. Wie der „Motin" hinzufügt, fei du Paty der Beweis gelungen, daß er die bekannten Schritte zur Rettung Esterhazy'- nur auf Befehl seiner Vorgesetzten unternahm und ausführte. Gleichzeitig trägt der „Figaro" heute die letzten Aussagen du Paty'S und de- Majors Cuignet vor dem vereinigten Kassationshof nach, du Paty beschuldigt die Generale Gonse und Boisdeffre, ihn direkt und indirekt zu den unwürdigen Manövern für Esterhazy veranlaßt zu haben. Gonse habe ihm befohlen, sich mit Brille und Bart zu verkleiden. Die gegen Picquart gerichteten Fälschungen „Speranza" und „Blanche" rührten von Henry her und nicht von du Paty. Dem Major Curgnrt wirft du Paty vor, er lüge, doch hält Cuignet seine bekannten früheren Aussagen, die du Paty geradezu als Verbrecher charakterisieren, aufrecht. AuS der Aussage du Paty'S sei noch eine Stelle hervorgehoben, die Boisdeffre direkt in'S Spiel zieht. Ende Oktober 1896, also vor der Fälschung Henry's, ließ du Paty von Boisdeffre einen Auslandspaß unterzeichnen, du Paty äußerte dabei: „Wenn man sich täuschte oder wenn man uns täuschte, dann gebe es etwas Schlimmeres als den Irrtum: Das wäre, auf dem Irrtum zu beharren!" Darauf antwortete Boisdeffre: „Gewiß, aber seien Sie beruhigt; es giebt unbekannt« Beweis«, die bewirken, daß wir keinen Zweifel hegen können." Nach alledem muß man erwarten, daß selbst mit der Einstellung des Verfahrens gegen du Paty diese Angelegenheit nicht abgeschloffen wäre, vielmehr eine Untersuchung gegen Boisdeffre und Gonse folgen wüßte,
womit di« noch schwebenden Erhebungen über Pellirux zu verbinden wären.
* Pari«, 31. Juli. Der „Figaro" bringt «in entscheidendes Dokument über die Art, wie die angeblichen Geständnisse DreyfuS' entstanden. Es rührt vom Obersten Sandherr selbst her, der 1894 das Nachrichtenbureau leitete. Am Tag der Degradation DreyfuS^ erhielt ein Redakteur des Fachblattes „Lodo äö l'^rwee" vom Hauptmann Attel Mitteilungen über Geständnisse DreyfuS'. Um di« Angaben zu verificiere», wandte dieser Fachjournalist sich an den ihm befreundeten Obersten Sandherr. Noch am 5. Januar antwortete ihm Sandherr. Der Brief beginnt mit den drastischen Worten: „Nein, veröffentlichen Sie diesen Artikel nicht, er würde unnützen Erörterungen di« Thür öffnen. Ich sage Ihnen aufrichtig, eS ist nicht wahr: DreyfuS hat dem Hauptmann der Oarä« republloains niemals Geständnisse gemacht, wie man Ihnen erzählt, und deshalb kann man dies« Geständnisse nicht als Thatsache hinstellen, und Sie dürfen sie nicht den öffentlichen Protestationen de- Verurteilten entgegensetzen." Sandherr erklärte dann, DreyfuS habe nur die bekannten Worte wiederholt, die Du Paty zu ihm namens de- Kriegsministers sprach, und fährt fort: „Ich kenne den vollständigen Wortlaut dieser Aeußerungen nicht, aber seien Sie versichert, e- sind die Worte de- Kriegsministers und nicht diejenigen DreyfuS'. Dieser Irr- tum könnte den Widerspruch der Verteidigung und der Familie Hervorrufen. Gehen Sie also über den Zwischenfall mit Schweigen hinweg. Je weniger Sie übrigens im „Lobo äs l'^rmss" von dieser traurigen Affaire sprechen, desto besser für uns. Ihr habt Bessere« zu thun." Das Original diese« Sandherr'schen Briefes ging dem KriegS- minister zur Uebermittlung an das Kriegsgericht in Rennes zu. Ferner giebt der „Figaro" die Verhöre des Hauptmanns Freystätter und de« Polizeipräfekten Lepine vor dem vereinigten Kassationshof wieder. Sie präcisieren manche bisher schon bekannte Details, beispielsweise die Thatsache, daß Präsident Mazrau jede Aeußerung Freystätters über die Vorgänge im Beratungszimmer des Kriegsgerichts von 1894 abschnitt und die betreffenden Fragen von Räten d«S Kas- sationshofeS immer wieder zurückwies. Freystätter und Lepine bestätigten di« theatralische Aussage des Obersten Henry und ihre Wirkung. Lepine weint. Mattre Demange habe dies« Aussage unterschätzt und lediglich gegen die Expertise Bertillous polemisiert, was unnötig war, da niemand sie verstanden hatte. Die Offiziere schienen gelangweilt, als ob sie dächten: Wozu dieses Geschwätz? Wir wissen schon ohne Raisonnemrnt, wer das Bordereau geschrieben. Schließlich giebt der „Figaro" den Abschnitt des Bericht«, welchen Lepine auf Verlangen Henrys über das Privatleben DreyfuS' veranlaßt; und den Henry unterschlug, weil er ergab, daß alles, was Henrys Spitzel Guenee berichtet hatte, erlogen war. Der Bericht Lepines stellt fest, daß die Alfred DreyfuS angrdichteten Dinge, wie Spielverluste, Verkehr mit Frauen u. s. w. lediglich auf Verwechslung mit einem entfernten Verwandten, Maxime DreyfuS, beruhten.
* Paris, 31. Juli. DaS Verfahren gegen Du Paty ist eingestellt. Du Paty wurde aus der Hast entlassen und kehrte nachmittags 3 Uhr in seine Wohnung zurück. Man erwartet in Konsequenz der Freilassung Du Paty'S neue Maßregeln der Regierung, da nicht nur General Rogrt und Cuignet, sondern auch Boisdeffre, Gonse und Mercirr, die Du Paty vor dem Kaffationshof preisgegeben hatten, kompromittiert sind.
* Paris, 1 . August. Du Paty de Clam ist infolge gerichtlichen Einstellungsbeschlufses gestern freigelassen worden. Wahrscheinlich ist ihm der Nachweis gelungen, bei sein n Thaten im Auftrag« der Generale Boisdeffre und Gonse gehandelt zu haben.
* Nach einer Meldung aus Paris wird dir Familie DreyfuS gegen Quesnay de Braurrpaire eine BerleumdungS-
klage anstrengen. Der Fremdenzufluß in Rennes ist un- geheuer. Einzelne Zimmer werden mit 100 Fr. täglich bezahlt. Di« Bevölkerung bereitete Frau DreyfuS neuerdings Ovationen.
* Brüssel, 1 . Aug. Das Ministerium Vandenpeere- boom hat heute seine Entlassung eingereicht. Smrt de Nayer ist zum König berufen.
* Haag, 30. Juli. Die drei von der Friedenskonferenz beschlossenen Konventionen betreffend die Schiedsgerichte, die Kriegsgebräuche im Landkrieg und die Anwendung der Genfer Konvention auf den Seekrieg wurden nicht unterzeichnet von Deutschland, Oestrrreich-Ungarn, China, Großbritannien, Italien, Japan, Luxemburg, Serbien, der Schweiz und der Türkei. Die Vereinigten Staaten von Amerika Unterzeichneten nur die Konvention über die Schiedsgerichte, jedoch unter Vorbehalt. Die drei Erklärungen betreffend das Verbot, Explosivstoffe aus Ballons zu schleudern. Stickgase verbreitende Geschosse, sowie Kugeln in der Art der Dum-Dum-Kugeln zu verwenden, wurden nicht unterzeichnet von Deutschland, Oesterreich-Ungarn, China, Großbritannien, Italien, Japan, Luxemburg, Serbien und der Schweiz, während Amerika nur die Erklärung betreffend die Ballon» Unterzeichnete.
* London, 30. Juli. Einer Meldung des Bureau Dalziel auS Kapstadt zufolge wäre Schreiners viel besprochenes Telegramm an die Transvaal-Regierung auf direkte Veranlassung MilnerS abgeschickt worden, um die Annahme der neuen StimmrechtSvorschläg« durch den Volksraad verschieben zu lassen, damit inzwischen die englische Regierung solche weiteren freundlichen Vorschläge dazu machen könnt«, die «inen definitiven Ausgleich herbeiführen. Chamberlain'S Vorschlag. «ine vereinigte Kommission zur Prüfung der Wirksamkeit des Gesetzes rinzusetzen, enthülle die Absichten, die Milner und Schreiner befolgt hätten.
* Madrid, 31. Juli. Der Senat genehmigte die Besteuerung der inneren Anleihen, sowie andere Gesetzentwürfe, betrrffrvd die außerordentlichen Kredite und stimmte der Revision de« Prozesses von Montjuich zu. Bekanntlich handelt es sich dabei um scheußliche Folterungen. Da« amtliche Blatt wird in den nächsten Tagen die Verfügung, betreffend den Schluß der Cortes, veröffentlichen.
* Konstautinopel, 31. Juli. Di« ca. 8 Millionen Mauserpatronen, welche vor einigen Monaten hier anlangten und der türkischen Regierung wegen rückständiger Zahlung nicht ausgefolgt wurden, lagern immer noch auf Schlffen rm Bosporus. Der Lagerzins dürfte sich auf 20 000 Gulden belaufen. In militärischen Kreisen bildet diese Verzögerung der Uebernahme Gegenstand unliebsamer Bemerkungen. Man weist darauf hin, daß das Pulverpräparat unter dem Lagern m feuchter Athmosphär« sehr leiden dürfte.
Hsrirdel rrird Verkehr.
* Al 1 rnsteig, 1 . August. Der Zutrieb von Vieh auf den diesjährigen Jakobi-MarkL war ziemlich bedeutend und es erschienen auch viele Handelsleute. Es entwickelte sich daher sehr bald ein lebhafter Handel und war namentlich Fett- und Nutzvieh bei steigenden Preisen gesucht. Besonders fanden di« schon längere Zeit wenig gefragten fetten Ochsen guten Absatz und waren es hauptsächlich Händler ander Frankfurter K-gend, welche dieselben aufkauften. Der Schweinemarkt war gO-i^allS gut befahren und fanden Milchschweine zu 25—30 Mark per Paar raschen Absatz; für Läufer wurden je nach Qualität 40—80 Mark bezahlt.
'Stuttgart, 30. Juli. (Vom Wem.) Unsere Weingärtner werden durch die günstige Witterung mit neuen Hoffnungen belebt. Rach dem Urteil von Sachverständigen läßt der gegenwärtige Stand der Weinberge in Württemberg« meistenteils «inen halben Weinherbst erwarten mit Ausnahme vom Stuttgarter Thal, wo er bestenfalls nur einen Viertelherbst giebt-
Verantwortlicher Redakteur: L!. Rieker, Attenberg.
uns hierher, sie liebt die Maiglöckchen so sehr, und da sie in Klampo nicht blühen, meinte sie, ihr Neffe, Graf Rottack, werde wohl nichts dagegen haben, wenn wir hier in seinem Walde welche pflücken."
Der junge Mann hatte bei der Erwähnung des Namens Staniß ein leichtes „Ah" — der Verwunderung unterdrückt, jetzt versetzt er sehr verbindlich: „O bitte, mein Fräulein, ich glaube nicht, daß Graf Rottacks Interesse wesentlich geschädigt wird, wenn Sie die Hand voll Blumen mit nach Hause nehmen, es kann ihm nur angenehm sein, wenn sie Ihnen Freude bereiten."
Sie schweigt und denkt, er werde nun seinen Geschäften nachgehen, aber er bleibt stehen, auf den Lauf seiner Flinte gestützt, und schaut auf sie nieder.
„Bist Du Prinz Edelreich, der die Fee Goldhaar erlösen wird und der mit ihr in sein prächtiges Schloß zieht?" fragt Harald und faßt zutraulich die Hand des Jägers. „Rita hat mir das Märchen erzählt."
Der Angeredete lacht, wobei seine weißen Zähne unter dem schwarzen Schnurrbart schimmern. „Vielleicht, Kleiner," erwiderte er und streicht freundlich über den dunklen Lockenkopf : „Ich suche schon lange die Fee Goldhaar, wie denkst Du wohl, daß sie aussieht?"
„In meinem Märchenbuch, das Onkel Wilhelm mir zum Geburtstag schenkt, hat sie ein weißes Kleid und gerade solche lange goldene Haare, wie Rita und blaue Augen hat sie auch," entgegnet Harald ernsthaft, „ich glaube, Rita gleicht ihr, weißt Du."
Benita ist bei Erwähnung ihres Haares leicht errötet. Sie erinnert sich erst jetzt, daß Haralds kleine geschäftige Finger die schwer« Flut gelöst haben. Was soll der Fremd« davon denken ? Sir blickt in holder Verwirrung nieder und hört, wie der Jäger zu ihrem Bruder spricht: „Wie heißt Du, mein Junge?"
„Ich heiße Harald von St. Albain und das ist
Lord," er klopft oem Hunv« auf den Kopf. „Und dar ist Lina. Aber Onkel Wilhelm nennt Rita immer Nixe und zuweilen „Du Schalk" und Tante sagt zu ihr „äarlinz."
„Willst Du das Eichhörnchen sehen, da« dort so munter umhrrspringt, Harold? Komm, ich zeige es Dir."
Er entfernt sich ewige Schritte und der Knabe schwatzt harmlos weiter. „Weißt Du," sagt er zutraulich, „erst wohnten wir gar nicht in Klampo, sondern in einer großen, großen Stadt, m einem Hause, das fast so hoch wie der Kirchtum ist und Rita mußte immer fortgehen und kam abends oft spät zurück, wenn es schon ganz finster war. Es war gar nicht so hübsch dort, wie in Klampo, hier bin ich viel lieber, hier ist es schön, und ich liebe Onkel Wilhelm und Aunty und Lord furchtbar, aber Rita liebe ich viel mehr. Lina zankt mich oft aus, aber Rita sieht mich nur so traurig an, wenn ich unartig bin, dann muß ich gleich alles thun, was sie will."
Das kleine Plappermäulchen hat nicht bemerkt, wir ein Strahl tiefer Freude über seines Begleiters schönes, dunkles Gesicht zuckt, als er das hohe Haus in der Stadt erwähnt. „Also doch!" denkt er bei sich. „Es sind dieselben Augen, die ich nicht vergessen konnte und die ich sonst in keinem Menschenantlitz fand. Nun bin ich meiner Sache ganz sicher!"
Als sie zurückkehren, sind die indiskreten Haare in zwei mächtige Zöpfe eingefangen und Lina hilft ihrer jungen Herrin eine weiße Serviette ausbreiten und den Inhalt eines Körbchens auspacken. Allerlei gute Sachen kommen zum Vorschein, di« Frau von Staniß fürsorglich für ihre Lieblinge mitgegeben hat. Rita ist soeben im Begriff, einige Butterbrödchrn zu bereiten. Harald jubelt laut bei diesen verlockenden Vorbereitungen. „Ich bin schrecklich hungrig, Rita," vertraut er ihr an. „und will sehr viel essen. Bist Du auch hungrig?" fragt er seinen neuen Freund.
„Ungeheuer hungrig," erwidert er, „ich könnte solch einen kleinen Buben wie Dich mit Haut und Haaren verschlingen."
Harald sieht ihn etwas ängstlich an. „Da- thun nur Menschenfresser," meinte er belehrend.
„Bitte, wollen Sie nicht Platz nehmen, mein Herr?" sagt Rita, als der Fremde noch immer stehen bleibt und offenbar eine Einladung erwartet. „Sie sind wohl recht müde von Ihrem weiten Gange. Neubrück ist nicht allzunahe."
Er unterdrückt rin Lächeln: „Wir Jäger sind au Strapazen aller Art gewöhnt," erwidert er und lehnt seine Flinte an den nächsten Baum, dann seinen Hut abnehmend, fährt er sich mit der Hand durch das dunkle, lockige Haar. Wie weiß und gepflegt diese Hand ist, es funkelt ein breiter Goldring mit einem blitzenden Diamanten an ihrem kleinen Finger. Seine Stimme ist sehr melodisch und weich, Rita ist es, als ob sie dieselbe schon einmal gehört, aber sie weiß es nicht, wo es war.
Sein Gesicht ist tief gebräunt, ein dunkler Bart um- giebt den unteren Teil desselben. —
Harald ißt mit echtem Kmderappetit und Rita bereitet ein zierliches Brödchen nach dem andern und bietet es gastfrei dem jungen Jäger an. Endlich ist das Körbchen leer und Lina brmgt «inen silbernen Becher und eine Flasche mit Milch für den Durst.
„Dürfte ich mir erlauben, mein Fräulein," sagt« der Fremde, „Ihnen etwa« Besseres anzubieten? Wir wollen den König Mai leben lassen, den Sie vorher besangen."
„Sie kennen auch das Lied, Herr Oberförster," sagt Rita lächelnd, „ist es nicht schön?"
„Gewiß, ich liebe eS ebenfalls sehr. Darf ich Sie bitten, mir Bescheid zu thun?"
(Fortsetzung folgt.)