Kot gezogen. Die Armee steht über den Angriffen; im Gerichtssaal schweigt der Parteistreit.Ich bitte", schließt er,nicht die Unschuld des DreyfuS auszusprechen, aber ich bitte, das Urteil des Kriegsgerichts zu kassieren und Drehsus vor ein neues Kriegsgericht zn stellen. Ich bitte darum aus der felsenfesten Ueberzeugung in Seele und Gewissen, eine Pflicht zu erfüllen, für die ich freudig die Verantwortung übernehme. Mein Bericht ist beendet." (Große Bewegung; leise Rufe: Bravo!) Präsident Mazeau ruft hastig :Herr Staatsanwalt Manau, sprechen Sie!" Nunmehr spricht noch der Generalprokurator Manau am Dienstag und Mittwoch, am Donnerstag der Verteidiger Mornard. Das Urteil wird am Freitag abend oder am Samstag verkündet.

* Paris, 30. Mai. Siscle meldet, zur Herstellung des gefälschten Briefes von Kaiser Wilhelm sei ein Höflich- keitsbrief benutzt worden, den der Kaiser Wilhelm an General Boisdeffre, dem er während der Manöver in Ruß­land begegnet sei, gerichtet hatte.

* Man meldet aus Brüssel vom 26. Mai: Bei der gestrigen Kirmeßfeier in der Kapelle St. Ulrich flüchteten, als ein Unwetter ausbrach, eine Anzahl Personen, darunter viele Kinder in einen Musikpavillon, welcher unter der Last zusammenbrach. Unter den Trümmern begraben wurden etwa zwölf Kinder; sieben wurden schwer verletzt. Eines derselben ist bereits seinen Wunden erlegen. Auch mehrere Musiker wurden verletzt, einige schwer.

* Eine unmenschliche Roheit hat sich dieser Tage auf einem Dampfer der belgischen Schiffahrtslinie Ant­werpen-Kongo zugetragen. Wie das Antwerpener Blatt De Werker berichtet, waren zwei vor Sierra Leone einge­stellte Schwarz« auf der Fahrt nach Belgien an den Pocken erkrankt. Um der Quarantäne in Sierra Leone zu entgehen, wurden die beiden Schwere rkrankten in ein am Hinteren Teil des Schiffes befestigtes Rettungsboot gelegt und mit einer leinenen Decke bedeckt. Während der Nacht wurden sie über Bord geworfen. Die Kranken klammerten sich jedoch an das Tauwerk an, wurden aber mit Stockhieben auf die Hände gezwungen, es loszulassen. Endlich ergriffen die Neger, die verzweifelt gegen den Tod kämpften, ein am Schiff herunterhängendes Seil; man schnitt es durch, und die Neger verschwanden. Der Soir will wissen, daß die Neger selbst im Fieberwahn aus dem Rettungsboot in das Meer gesprungen seien; doch wird zunächst eine Unter­suchung eingeleitet werden müssen, um die Wahrheit festzustellen.

* Die Arbeiten der Friedenskonferenz werden sich in dis Länge ziehen. Es geht dies daraus hervor, daß der Chef der deutschen Delegierten, Graf Münster, für den Sommer eine Villa in Scheveningen gemietet hat.

* Die englische Stadt Lawrence ist von einer Legion Ratten überfallen worden. Keller, Speicher, Lagerräume, Häuser, alles ist der Plünderung durch die Ratten preis- gegeben. Die Stadtverwaltung hat bereits mehrere Male mit einem Heer von Katzen versucht, die eklen Tiere zu ver­treiben. Doch vergeblich. Die Katzen waren nach kurzer Zeit totgebffsen. Ebenso blieben alle anderen angewandten Mittel bisher erfolglos. Nunmehr haben sich die Bewohner an das Pastrurschr Institut in Paris um Hilfe gewandt. Bei dieser Gelegenheit ist es vielleicht interessant, daran zu erinnern, daß auch em deutscher Gelehrter, Professor Dr. Löffler von der Universität Greifswald, vor mehreren Jahren die Mäuse auS Griechenland durch Impfen vertrieben hat. Bei diesem Verfahren wird in der Weise vorgegangen, daß mehrere Mäuse gefangen und ihnen ein Bazillus eingeimpft wird. Die Tiere übertragen das Gift auf die anderen und in kurzer Zeit sind sie ausgerottet.

* Athen, 28. Mai. König Georg beabsichtigt im Juli eine Badereise nach Frankreich anzutreten und rm Verlauf der Reise Paris und Berlin zu besuchen. Der Besuch beim russischen Hofe, von dem früher die Rede war, dürfte unterbleiben.

* Alexandrien, 29. Mai. Die Zahl der Pefifälle beträgt 8. Bisher kam kein Todesfall vor.

* Die Heuschreckenplage ist in Spanien so groß, daß die Regierung große Geldbelohnungen für die Unschädlich­machung der Tiere in den heiwgrsuchten Provinzen aus­gesetzt hat. Kinder und erwachsene Personen sammeln auf den Straßen die massenhaft dortlicgenden Heuschrecken, manche an einem Tage 40 bis 50 Kilogramm! Die Eisen­bahnschienen in der Provinz Madures sind meilenweit förm­lich übersät, sodaß die Lokomotiven kaum weiter können. Der Kriegsminister hat beschlossen, 15,000 Mann Soldaten nach den Provinzen zu entsenden, um die Heuschrecken zu vernichten.

* New-Aork, 29. Mai. Die Nachrichten aus Manila lauten sehr ungünstig. Die Filipinos haben die Absicht, während der Regenzeit einen Guerillakrieg zu führen. Die Generale Luna und Mascardo haben ihre Armeen bei Fernando konzentriert. Zahlreiche Flüchtlinge, meist Frauen, Greise und Kinder, suchen bei den Amerikanern Schutz gegen Hunger und Regen.

* New-Aork, 29. Mai. Aus Iowa und Nebraska werden schwere Hagelstürme gemeldet. Die Ernte ist sehr geschädigt.

Geiireririrützises.

* (Der Nutzen der Wasserpflanzen.) Diese Pflanzen werden im Großen und Ganzen als Schädlinge betrachtet. Es hat sich aber gezeigt, daß auch die Wasser­pflanzen eine wichtige Aufgabe im Haushalt der Natur zu erfüllen haben. Die Wasserläufe werden nämlich dadurch, daß viele wirtschaftliche und gewerbliche Abwasser sich in sie ergießen, stark mit Bakterien verunreinigt, und die Be­fürchtung schien nicht unbegründet, daß infolge davon das fließende Wasser zum Verbreiter schwerer Epidemien werden könne. Diese Befürchtung erwies sich aber als irrig. Wenn Flüsse auch noch so sehr mit Mikroorganismen verunreinigt sind, so zeigen sie sich eine kleine Strecke flußabwärts wieder völlig gesäubert; es ist dies eine Folge des Einwirkens der frischen Luft, namentlich des in ihr enthaltenen Sauerstoffs. Nun atmen aber bekanntlich die Pflanzen, im Gegensatz zu den Tieren, Sauerstoff aus, und auch die Wasserpflanzen produzieren auf diese Weise recht erhebliche Mengen Sauer­stoffes, die, da sie unmittelbar ins Wasser gelangen, eine große bakterienvernichtende Wirkung ausüben müssen. In der Thal hat sich denn auch gezeigt, das Wasserläufe um so schneller von Bakterien befreit sind, je mehr sie mit Wasserpflanzen besetzt sind.

Hsrirdel rrir- Verrkeh*.

* Stuttgart, 29. Mai. (Landesprodukten-Börse.) Der heutige Markt verlief in fester Stimmung, die Preise an den Jnlandsmärkten sind etwas höher. Wir notieren per 100 Kilogramm frachtfrei Stuttgart, je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen, württ. Mk. 1717.75, Ulka Mk. 18.25 bis18.50, Laplata Mk. 17.7518.25, Amerikaner Mk. 18 bis 18 50, Kernen Oberländer Mk. 18.2518.50, Unter­länder Mk. 18, Dinkel Mk. 1112.25, Roggen württ. Mk. 16, russ. Mk. 17-17.25, Haber württ. Mk. 15.75 bis 16.25. Mais Mixed Mk. 11.2511.50, Laplata Mk. 11.50 bis 11.75. Mehlpreise pr. 100 Kilogr. inkl. Sack: Mehl Nr. 0: Mk. 2929.50., dto. Nr. 1: Mk. 27-27.50. dto. Nr. 2: Mk. 25.5026, dto. Nr. 3: Mk. 2424.50, dto. Nr. 4: Mk. 2222.50. Suppengries: Mk. 2929.50. Kleie Mk. 8.80.

* Würzburg, 27. Mai. An den 5 Markttagen waren zugrführt: 7 Bullen, 122 Ochsen, 154 Stiere, 141 Kühe, 229 Kälber, 19 Schafe, 491 Schweine. Preise per Pfund Fleischgewicht: Bullen 4850 Pfg., Ochsen 6264 Pfg., Stiere 5961 Pfg., Kühe 4658 Pfg., Kälber 4851 Pfg., Schafe 4649, Schweine 4750 Pfg. Auf dem Jung- schweinemarkt standen feil 150 Läufer und 650 Ferkel; erster« kosteten Mk. 4068, letztere Mk. 1437 das Paar.

Vermischtes

* (Die Gehälter der Präsidenten der Repu­bliken) sind sehr verschieden. Am höchsten bedacht ist der Präsident von Frankreich, der auf Reichsmark umge­rechnet 480000 Mark Gehalt und außer der Amts­wohnung noch ebensoviel Nebeneinnahmen bezieht, sodaß er sich also jährlich fast auf 1 Million steht. Seine Amtsdauer beträgt sieben Jahre, nach deren Ablauf er aufs neue ge­wählt werden kann. Der Syndikus oder Präsident der kleinen Republik Andorra in den Pyrenäen, der auf Lebens­zeit bestellt wird, erhält die enormeCivilliste" von 60 Mk. jährlich. Der je 4 Jahre amtierende und wieder wählbare Präsident der Vereinigten Staaten muß mit 200000 Mk. Gehalt außer 240000 Mark Nebeneinkünfteu auskommen. Der Präsident der Schweizer Eidgenossen­schaft, der nur für 1 Jahr gewählt wird, erhält dafür 12 005 Mk. Der niedrigst belohnte fürstliche Regent ist der von Montenegro mit einer Civilliste von 82 000 Mark. Die Gesamtsumme aber, welche der Welt ihre regierenden Häupter kosten, berechnet sich auf di« Kleinigkeit von unge­fähr 300 Millionen Mark jährlich.

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* (Versuche mit einer Flugmaschine.) Professor Lang ley machte am 11. ds. in Guantico in Virgina seine erste Probe­fahrt mit seiner neuen Flugmaschine. Nach seinen ersten Versuchen vor zwei Jahren hatte ihm das Kriegsministerium 25 000 Dollar zu dem Zwecke zur Verfügung gestellt, seine Versuche fortzusetzen. Er baute mit diesem Gelbe eine neue größere Maschine. Der Aufstieg fand von dem Dach« eines im Potomac vor Anker liegenden schwimmenden Gast- Hofs statt. Der Erfolg war geringer als der früher mit der kleinen Maschine erzielte. Der Apparat stieg bis zu einer Höhe von 150 m, durchmaß in horizontaler Richtung eine Strecke von 240 m und sank dann herab. Mit seinem ersten Apparat hatte Professor Langley eine Strecke von 1200 w durchmessen, und das Herabsinken erfolgte nur, weil die klein« Dampfmaschine keinen Dampf mehr hatte. ES hieß damals, er werde für seinen neuen Apparat eine Dampf­maschine verwenden, die durch wiederholte Benutzung des aus dem verbrauchten Dampf kondensierten Wassers viel

länger Dampf haben würde.

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*(Der Diener des Hundes.) Wie weit die Extravaganz der Amerikanerinnen geht, beweist die That- sache, daß eine der reichsten New-Aorkerinnen seit kurzem einen Diener eigens für ihren Hund hält. Einigermaßen gerechtfertigt erscheint die Bedienung des Hundes allerdings, wenn man gehört hat, daß Doggie ein paar Ohringe sein eigen nennt, die einen Wert von achttausend Mark haben und in einen Mantel gehüllt erscheint, der mit Smaragden und Perlen gestickt ist und seiner Besitzerin nicht weniger als dreitausend Dollar gekostet hat.

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Sei doch vernünftig, Lorenz, und schrei nicht gleich j so, daß man den Lärm schon eine halbe Stunde weit hört, ich lieb' dies nicht! Begreifst Du denn den Unterschied nicht? Du der wilde, unbändige Bursche, vor dem sich alle im Dorf fürchten, und die schöne, schüchterne, sittsame Balbina, von d«r alle sagen, sie sei viel zu gut für ein Bauernmädchen, rin Paar, Mann und Weib au diesen Gedanken kann ich mich gar nicht gewöhnen, Lorenz, und wenn ihr alle Heide hier vor mir stündet und alle beide dies bestätigt."

Aber ich habe ein größeres Anrecht auf sie, wir sind NachbarMnder und miteinander ausgewachsen, wenn ich auch einige Jährchen älter bin, und sie hat mir nie ein Wort davon, gesagt, daß ich ihr nicht gut genug sei oder sie meine Werbung nicht anuehmen würde. Erst seitdem der Lasse, de s Einödbauern Wilibald, ihr den Kopf verdreht hat, geht sie .mir absichtlich aus dem Weg; und als ich sie heute darüber zur Rede stellte, da läßt sie mich ohne Bescheid stehen und ^äuft davon. Ist dies nicht zum rasend werden?"

Früher, als Ihr noch Kinder gewesen seid, da war es etlMS anderes; du lieber Gott, was fragt das jugendliche Herz viel darnach. Aber heute, glaube ich, wird auch der H-iainerbauer, ihr Vater, schwerlich seinen Segen dazu gebe a. Früher warst Du auch ein ganz netter Bursche, zwar etwsas wild, aber dies war jugendliches Feuer; aber seitdem jDeine Alten alle beide so schnell hintereinander gestorben und Du den Hof geerbt hast, da bist Du ein ganz ariderer geworden, da läufst Du lieber mit der Büchse im Wa,lde umher, als hinter dem Pflug her. Aber laß Dich k,)ies nicht so kränken, schlag' Dir die Balbina aus dem C/inn. Der Herrgott hat noch viele hübsche Mädchen gescha-ffen, und darunter ist sicher eine, die Bäurin auf dem Loren zhof zu werden geneigt ist also fort mit den Grillen!"

Der zornige, wilde Blick, welcher aus seinen Augen schoß,, bekundete, daß die besänftigenden Worte wirkungslos

j an Lorenz abgeprallt waren, das Feuer der Leidenschaft nach wie vor mit verzehrender Glut in ihm loderte.

Balbina und keine andere mag ich zur Bäurin!" stieß er hervor und leerte mit einem Zug den letzten Rest des Glases.Hui, wie das Teufelszeug brennt!"

Hilft aber für allerlei Leibesbeschwerdrn und giebt Kourage und Mut," versetzt« der Schluchtwirt lachend.

Die Schatten mehrerer Personen, welche draußen dicht an der Schenke vorbeischritten, verdunkelten einen Moment die niedrigen Fenster, welcher Umstand Lorenz veranlaßtr, sich umzuwrnden, und er konnte gerade noch einen von den Männern bemerken.

Bekommst vornehmen Besuch, da mach' ich mich schleunigst aus dem Staube, will mit den Schnüfflern nicht an einem Tisch zusawmensitzrn, will mit ihnen gar nichts zu thun haben."

Noch ehe der Wirt Zeit zu einer Erwiderung finden konnte, wurde auch schon die Thür geöffnet und mit vielem Geräusch traten einige Zollaufseher, kurzweg Grenzer von der Bevölkerung genannt, ein. Vorsichtig stellten sie ihre Gewehre in eine Ecke und ließen sich an dem Tisch nieder, an welchem soeben noch Lorenz gesessen hatte.

Ohne die Grenzer nur eines Blickes zu würdigen, machte sich Lorenz auf und davon, denn in der Stimmung, in welcher er sich befand, konnte es leicht bei längerem Ver­weilen rn der Schenke zu Händeleien mit den Grenzern kommen, und mit denselben war auch nicht immer gut Kirschen essen, dies wußte Lorenz nur zn genau.

Bei dem scheint auch nicht alles in der Ordnung zu sein," bemerkte einer der Grenzer gegenüber des sich nach ihrem Begehr erkundigenden Wirtes, und zeigte mit der Hand nach der Thüre, die sich eben hinter dem wilden Lorenz geschlossen hatte.

Wie meint ihr das ?" fragt« der Wirt und stellte sich möglichst unbefangen, eine Eigenschaft, welche ihm nicht allzuschwer fiel.

Was hat ein Bauer in dieser Jahreszeit am Hellen, lichten Tage in den Bergen herumzusteigen, ich denke, da giebt's für ihn Wichtigeres zu thun," entgegnete der Grenzer, es wird wohl etwas dahinter stecken."

Wird wohl drinnen im Stadt'l zu einer Verrichtung gewesen sein; Hab' gehört, er hat wieder einen Prozeß, und da giebt es viele Lauferei, weiß dies aus Erfahrung; na­türlich wird er bei dieser Hitze nicht an der Wolfsschlucht Vorbeigehen, ohne eiue kurze Rast gehalten und eine Er­frischung zu sich genommen zu haben"

Na, na, Ihr hier herum haltet doch alle zusammen wie Pech und Schwefel, wenn es gilt, einen schwarzen Raben weiß zu waschen," entgegnete der Grenzer, in lautes Lachen ausbrechend, und seine Kollegen pflichteten ihm durch verständnisinniges Kopfnicken bei.Aber Ihr vergeht, daß wir, sobald wir uns im königlichen Dienst befinden, auch scharfe Ausschau halten, und da habe ich vor etwa einer Stunde gar wohl bemerkt, wie der wilde Lorenz oben, un­weit der Klamm, vorsichtig durch das dichte Unterholz schleichend, kundschaftete. Führt ihn denn dort der Weg vorbei, wenn er aus der Stadt kommt. Wie?"

Was weiß ich, wie der Lorenz seine Zeit binbringt, ich bin ja sein Vormund nicht!" versetzte der Wirt, und um weiteren unbequemen Fragen sicher aus dem Wege zu gehen, die geeignet sein konnten, ihm die gute Laune zu verderben, verließ er das Zimmer.

Der weiß mehr, wie wir alle zusammen," flüsterte der Grenzer seinen Kollegen zu.Ich werde ihm noch einmal auf den Zahn fühlen, wenn er zurückkommt, vielleicht verplappert er sich doch."

Da wirst Du wohl vergebens bei ihm anklopfen, denke ich," bemerkteein anderer gleichfalls leise.Ich halte den Alten für einen geriebenen Fuchs, der uns alle an der Nase herumsührt und nur froh ist, wenn wir recht viel von seinem Fusel verkonsumieren." (Forts, folgt.)