Börsenhalle" weidet, ist der Kanzler des hiesigen peruanischen Konsulats, Chocano, nach Unterschlagung von 30 000 Mk. Kassengeldern flüchtig geworden. Gegen den Flüchtigen ist von der Staatsanwaltschast ein Steckbrief erlassen.
Arrrräir-Lssher.
* Wien, 17. Mai. Abg. Schönerer teilt mit, daß bei ihm im ersten Vierteljahr 2600 Austrittserklärungen aus der katholischen Kirche angemeldet wurden.
* Graz, 17. Mai. Dr. Fraiß, Auscultant beim Strafgerichte, der sich an der Agitation „Los von Rom!" beteiligte, wurde wegen Hochverrats verhaftet.
* Paris, 17. Mai. Picquart ließ heute durch Labori's Sekretär, Hild, der Anklagekawwer ein Gutachten überreichen, worin er eine ergänzende Untersuchung verlangt. Picquart wacht geltend, daß die Untersuchung de- Hauptmanns Tavernier nur einseitige Beschuldigungen enthalte, da man ihm selbst die Akten erst nach Abschluß der Untersuchung vorlegte.
* Paris, 18. Mai. Heute morgen sind sämtliche Briefträger in Streik getreten, weil nach der gestrigen Budgetberatung im Senat die erwartete Gebührenzulage von zweihundert Franks hinfällig geworden ist.
* Haag, 18. Mai. Heute am Tage der Eröffnung der Konferenz hoben alle öffentlichen Gebäude und einige Privathäuser geflaggt; die Schulkinder werden von Lehrern und Geistlichen in die Kirchen geführt; vor den Hotels warten Wogen, uw die Konferenz-Delegierten in die russische Kirche zu bringen, wo zur Feier des Geburtstages des Zaren Gottesdienst stattfindet. In der Stadt herrscht ein außergewöhnlich reges Leben. Heute ist der erste warme Frühlingstag, aber regnerisches Wetter.
* Haag. 18.Mai. Die Konferenz wurde um zwei Uhr programmmäßig eröffnet. Es erfolgte zurrst die Ansprache v. Beaufort's, dann die Antwort v. Staats und die Absendung von Adressen an den Zaren und die Königin Wilhelmina. Herr v. Staal wurde zum Präsidenten, Herr v. Beaufort zum Ehrenpräsidenten und ein holländischer Delegierter zum Vizepräsidenten ernannt. Nachdem noch zwölf Sekretäre, meist Holländer und Russen, ernannt waren, wurde die Sitzung geschlossen.
* Amsterdam, 17. Mai. Der niederländische Gesandte in Petersburg hat dieser Tage in einem im „Rotter- dawschen Courant" veröffentlichten Schreiben, das nichts weniger als diplomatisch abgefaßt war und eine starke persönliche Gereiztheit verriet, den Abgeordneten Kuyper aus Anlaß seiner jüngst in der zweiten Kammer wegen des Ausschlusses Transvaals von der Friedenskonferenz ein- gebrachten Interpellation heftig angegriffen. Nach dem „Arnhemschen Courant" hat die holländische Regierung nunmehr dem Gesandten ihr Mißfallen über dies Schreiben zu erkennen gegeben.
* London, 18. Mai. Die „Times" melden vom 17. d. M. aus Peking: Der ruffische Gesandte lehnte es ab. dir Weigerung der chinesischen Regierung, betreffend den Weiterbau der russischen Bahn nach Peking entgegen- zunehmen. China werde, wenn es bei keiner Macht Unter- stützung finde, dem Drucke Rußlands nachgrben. Das Ergebnis der brittischen Politik, die brittischen Interessen im Norden fallen zu lassen, werde ein weiteres Vorrücken der russischen Militärbahn nach Peking sein. Die Chinesen sind ungewöhnlich beunruhigt.
T London. Die Königin traf hier aus Windsor ein, um in London die Feier ihres 80. Geburtstages zu begehen. Von pietätvollem Gefühl getrieben, begab sie sich direkt vom Bahnhof nach dem Kensington-Palast, wo sie geboren wurde. Hier wurde sie auf einem Rollstuhl durch sämtliche ihr durch die Erinnerung teure Gemächer gefahren und ver
brachte eine volle Stunde in stiller Versenkung in die Szenen ihrer Kindheit. Der Besuch war streng privat. Doch wurde sie auf dem Wegr dahin und weiter nach dem Buckingham- Palast enthusiastisch durch große Menschenmengen begrüßt.
* Kopenhagen, 17. Mai. Die „Berlinaske Ti- dende" bringt heute ein Telegramm aus Srydisfjord (Island), daß am 3. April eine Flasche an der Nordspitze von Island bei Rist aufgefunden wurde, mit einem Brief an Kapitän Ernst Andrer in Gothenburg. Der Brief wurde sofort nach Gothenburg abgefandt.
* Petersburg, 17. Mai. Anläßlich der kürzlich in Hannover stattgehabten Konferenz zur Beratung handelsgewerblicher Fragen zollt das Organ des Departements für Handel und Industrie den Fortschritten Deutschlands auf dem Gebiete des Handels und der Industrie die höchste Anerkennung. Das Blatt führt aus, daß selbst die Konkurrenten Deutschlands dessen erste Stellung auf industriellem Gebiete anerkennen, und schreibt die hohen Erfolge Deutschlands in erster Reihe dem hohen Stande der allgemeinen Bildung und dem Zusammengehen von Wissenschaft und Praxis zu. In den Beschlüssen der Hannoverischen Konferenz erblickt das Blatt einen Beweis für die Höhe der deutschen Kultur. Deutschland erfreue sich nicht thatenloS seiner Erfolge, sondern sei auch bemüht, die errungene Stellung zu behaupten und werde hierzu zweifellos die wirksamsten Mittel anwenden.
* Kaiser Nikolaus II. von Rußland beging am Donnerstag seinen 31. Geburtstag. Die Nordd. Allg. Ztg. schreibt dazu: Das diesmalige Wiegenfest des erlauchten Monarchen fällt zusammen mit dem Tage, an dem die der hochherzigen Anregung des Kaisers Nikolaus zu dankende Friedenskonferenz im Haag feierlich eröffnet wird, und der Tag erhält dadurch noch eine besondere Weihe. An den edlen Herrscher, der ein treuer Freund unseres Kaisers ist, richten wir mit der gesamten Kulturwrlt unsere ehrerbietigsten Glückwünsche.
* Wie der Berl. Lok.-Anz. meldet, ist der aus Odessa nach Nikopol reisende reiche Großgrundbesitzer Michailoff auf dem Landwege von einer aus 16 Personen bestehenden Zigeunerbande überfallen, um 10000 Rubel beraubt und, da er sich zur Wehr setzte, samt Frau und Kutscher ermordet worden. Zwei Töchter des Ermordeten schleppten die Zigeuner mit sich in die Wälder, die Bande wird von der Gendarmerie verfolgt.
* In Nikolajew in Rußland fanden judenfeindliche Unruhen statt. Dort wohnen unter 100000 Einwohnern 30000 Juden. Die Unruhestifter, 5000 an der Zahl, sind der Mehrzahl nach Erdarbeiter, Maurer, Straßenpflästerer. Läden und Fenster mehrerer hundert Häuser von Juden wurden durch Steinwürfe zerstört, zwanzig Juden durch Steinwürfe schwer verletzt, einer durch einen Schuß getötet. Viele Gräber auf dem jüdischen Friedhöfe wurden zerstört. Gegen 400 Ruhestörer wurden verhaftet.
sj Große Heuschreckenschwärme richten zur Zeit in Spanien furchtbare Verwüstungen an. Die Plage ist allgemein geworden und sogar in den Straßen Madrids werden fingerlange Exemplare des gefräßigen Insektes angetroffen. In vielen Gemeinden hat die Ortsverwaltung eine Prämie auf die Einsammlung der Heuschrecken ausgesetzt. Die Tiere treten so massenhaft auf, daß ein Sammler täglich 30 bis 35 Kg. liest. Besonders aus Asturien kommen heftige Klagen, und Militär sollte zur Hilfeleistung dorthin abgehen. Der Statthalter antwortete jedoch, die Gemeinden seien nicht in der Lage, zum Unterhalt der Truppen beizutragen, weil sie ihre Fonds zu Wahlzwecken aufgewendet hätten! Und nun schickt die Militärverwaltung auch nicht einen Mann nach Asturien. — Aus den verschiedensten Gegenden Deutschlands kommen Klagen über große Maikäferplage.
* Washington, 16. Mai. Die Lage auf Kuba wird in einigen hiesigen Kreisen für ernst gehalten. Es verlaute, General Brook« erhalte keine speziellen Instruktionen, da er bereits die Vollmacht besitze, im Falle eines Aufstande» der Kubaner nach bestem Ermessen zu handeln.
* Dem B. T. wird aus New-Dork gemeldet, daß die französischen Ersatzansprüche für den bei dem kubanischen Aufstand erlittenen Schaden sich auf e^wa fünf Millionen Dollar» belaufen. Die Ansprüche der Deutschen betragen ein Geringes weniger, die der Engländer erheblich mehr. In Washingtoner Regierungskreisen werde die Verbindlichkeit den Ausländern gegenüber in Zweifel gezogen.
* Der amerikanische Physiker Professor Tripler, dessen interessante Versuche mit flüssiger Luft in letzter Zeit viel Aufsehen erregt haben, ist jetzt wieder mit einer neuen Sache vor die staunende Oeffentlichkeit getreten. Er behauptet, eS sei ihm gelungen, die Frage der Leichen-Konservierung zu lösen. In einem Gefrierraum brachte er vor mehreren Wochen eine kaum erkaltete Kinderleiche unter, die in der beständig 250 Grad unter Null gehaltenen Temperatur zu einem steinharten Eisblock gefror und noch jetzt das Aussehen hat, als wären zwei Stunden seit dem Tode verflossen. Um einen Beweis von der außerordentlichen Härte deS Körpers zu liefern, brach der Professor mit einem Hammer die kleine Zehe des Fußes ab und zerstieß das Glied in einem gewöhnlichen Mörser zu Pulver.
* Aus Johannesburg (Transvaal) meldet das Reutersche Bureau, dort seien 7 Personen, welche frühere brittische Offiziere gewesen sein sollen und des Hochverrats beschuldigt werden, verhaftet worden. Die Namen der Verhafteten sind: Nicholls, Patterson, Tremlett, Ellih, FrirS, Hooper und Mitchell; dieselben wurden mit einem besonderen Zug. welcher zu ihrer Aufnahme in Johannesburg bereit stand, hierher gebracht. — Wie das Reuter'sche Bureau noch weiter ausPrätoria erfährt, befinden sich unter den in Johannesburg Verhafteten keine englischen Offiziere, doch hat die Mehrzahl derselben früher der englischen Armee angehört.
*(Was man hat, hatman.) Er: „Der Ring scheint dir zu groß zu sein, Geliebte. Soll ich ihn mitnehmen und Umtauschen?" — Sie: „Nein, Liebster, ein Verlobungsring ist ein BerlobungSring und wenn ich ihn um den Hals tragen müßte."
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