Verfälschungen wurde von der diesigen Strafkammer der Weinhändler Valentin Bisch aus Offenbach zu 5 Monaten Gefängnis und l200 Mk. Geldstrafe verurteilt.

* Aus Mainz berichteten wir in letzter Nr., daß die Geschworenen ein Frauenzimmer, welche ihren Geliebten er­mordet hatte, freigesprochen haben. Zu dem Fall, der in Frankreich nichts Außergewöhnliches ist, in Deutsch­land aber Aufsehen erregt, berichten die Zeitungen folgendes nähere: Die Dirne Baumann hatte im August ihren Ge­liebten, der ihr untreu geworden war, auf offener Straße niederge stochen. Die Verhandlung entrollte ein trübes Bild; der Ermordete war ein verworfener Mensch, aber auch die Mörderin ist nicht viel besser, sie hat schon hohe Vorstrafen wegen Diebstahls, Straßenraubs u. s. w. erlitten. Der Oberstaatsanwalt sprach für vorsätzliche Körperverletzung mit tätlichem Erfolge, doch die Geschworenen verneinten zur Ueberraschung des Publikums sämtliche Schuldfragen, worauf der Gerichtshof die Angeklagte freisprechen mußte.

0 (Moderne Kindermädchen.) Aus Mainz wird ge- schrieben: Durch Zufall erhielt dieser Tage eine hiesige Dame davon Kenntnis, daß ihr Kindermädchen, dem sie täglich ihr jüngstes Kind anvertrante, nicht den ihr vor- geschriebenen Kindergarten zur bestimmten Stunde besuchte. Die weitere Nachforschung ergab, daß eine ganze Anzahl Kindermädchen in der Wohnung eines Tanzlehrers in Ge­meinschaft mit jungen Burschen Tanzunterricht nahm, während in einem Nebenzimmer sämtliche Kinder in ihren Wagen sich in ihrer Art amüsierten. Der Tanzmeister Hot mehrere Tanzkurse am Nachmittag für Kindermädchen ein­gerichtet.

* Berlin, 9. Okt. In der Grünenthal'schen Straf­sache ist noch in letzter Stunde eine erhebliche Erweiterung der Anklage emqrtreten. Während früher die Fälschungen Grünenthals aus 250300,000 Mk. geschätzt wurden, ist jetzt nach einer durch die Reichsbank erfolgten Zusammen­stellung konstatiert worden, daß bis jetzt bereits 494,000 Mk. an gefälschten Banknoten angehalten worden sind. Dem­gemäß ist auch die Anklage auf diesen Betrag erweitert worden. Als Grünenthal durch Zustellung der Nachtrags­anklage von dieser weiteren Entdeckung erfuhr, soll er völlig konsterniert gewesen sein und erklärt haben, daß er, nach­dem nunmehr Alles entdeckt sei, auch keine Veranlassung habe, irgend Jemand zu schonen, er werde nunmehr Alles aufd ecken.

* Berlin, 10. Okt. Aus Paris wird dem Kl. Journ. gemeldet: Die Hauptstadt bietet das Bild des Belagerungs­zustandes. Alle Straßen und volkreichen Viertel sind mili- tärisch besetzt. Fortwährend ziehen Provinztruppen in Paris ein. Bisher sind 15,000 Mann Infanterie und 3000 Mann Kavallerie eingetroffen. Die Zuzüge dauern fort. Kolossale Ansammlungen fanden in der Umgebung der Arbeitsbörse statt. Die anrückenden Provinztruppen wurden mit Hoch­rufen auf den Ausstond und die soziale Revolution em­pfangen. Die Umzüge der Patrioten wurden von Arbeitern trotz der Polizei gesprengt. Der Arbeiterausschuß organi­siert einen Generalstreik von 200,000 Mann. Die Lage ist äußerst bedenklich. Präsident Faure wagte nicht, dem gestrigen Rennen in Longchamp beizuwohncn, aus Furcht vor feindlichen Kundgebungen seitens der Arbeiter.

* Zuverlässig wird gemeldet, daß der Kaiser, von dem Wunsche geleitet, bei der Wichtigkeit der in Aussicht stehen­den Vorlage die parlamentarischen Arbeiten in Deutschland keinerlei Aufschub erleiden zu lassen und den Reichstag in Person zu eröffnen, den Entschluß kundgegeben hat, auf den Abstecher nach Aegypten zu verzichten.

sj Zur Einweihung der Erlöserkirche in Jerusalem schreibt die Krzztg. u. a.: Das gemeinsame Werk der deutschen evangelischen Kirchen, der Bau der Erlöserkirche in Jeru­salem, sieht seiner Vollendung entgegen und der Tag naht, an dem das in prunkloser Schöne entstandene Gotteshaus

Der Motor der Zukunst.

Als imvorrgenJahrhundertArkwright die Spinnmaschine, Cartwright den mechanischen Webstuhl und James Watt die Dampfmaschine erfand, da glaubten wohl wenige daran, daß diese Erfindungen eine gänzliche Umwälzung in der Technik und Volkswirtschaft, in den sozial'n und politischen Verhältnissen Hervorbringen würden. Diese Neuerungen aber zerstörten die alte Produktionsweise, gaben dem geisti­gen Fortschritt die größten Antriebe und wiesen der wirt­schaftlichen Entwicklung neue Bahnen.

Als der französische König Ludwig XVI. und seine Minister den Handelsvertrag mit England abscklossen, hatten sie keine Ahnung davon, welch ungeheuerliche Wirkungen die erwähnten Erfindungen auf den Wettbewerb in der Industrie hervorbrächten. Auch den Männern der Revolution däm­merte erst in dem Augenblicke, da die industrielle Konkurrenz Englands mittelsdeSHandelsvertrages jedes Wiederaufkommen der darniederliegenden französischen Industrie unmöglich zu machen schien, die Einsicht in die Bedeutung der großen englischen Erfindungen auf und sie bemühten sich, mitten in den Wirren der Revolution und eines europäischen Krieges durch Veranstaltung einer Industrie-Ausstellung in Paris den französischen Gewerbetreibenden die Wichtigkeit der modernen Hiffsmittel und Maschinen begreiflich zu machen.

Langsam nur reiste das Verständnis für die Notwen­digkeit einer Aenderung der Fabrikationsmethode und der Verkehrsmittel. Hierfür mag auch der Umstand zeugen, daß selbst ein so genialer Mann wie Napoleon I. das An­erbieten Fultons, seine Erfindung des Dampfschiffes für Frankreich zu verwerten, mit der schnoddrigen Bemerkung abwieS:Das Ding hat keine Zukunft!" Wie sehr er sich hierin getäuscht hatte, das erfaßte er ganz und gar, als er auf dem Felseneiland St. Helena sitzend auf das weite

geweiht und seiner beiligen Bestimmung übergeben werden soll. Was die hl. Schrift aus vergangenen Jahrtausenden berichtet, was jeder Christ als Kind gelernt die größten Erinnerungen der Welt treten uns lebendig vor die Seele, und wir fühlen die heiligen Bande, welche unser Herz mit dem Schauplatz der großen Thaten Gottes verknüpfen. Die Stadt, in der unser Herr und Heiland gewandelt, wo er für uns am Kreuz gestorben, aber auch am dritten Tage wieder auferstanden ist, wo er als der erhöhete Herr am Tage der Pfingsten seinen Geist ausgegossen und seine Kirche gegründet hat, die Stadt, wo das Evangelium feinen Scgenslauf begann und wo Gottes Wort doch wieder so teuer geworden ist, wer könnte sie vergessen ? Sie bleibt uns die heilige Stadt um ihrer Lehren Erinnerungen willen. Und wie das Israel der alten Zeit wünschen wir Frieden über Jerusalem.

* Ein kleines Kuriosum ist vor kurzem einer Gutsbe­sitzersfrau in der Nähe von Berlin passiert. Beim Er­wachen glaubte die Dame ihr künstliches Gebiß verschluckt zu haben. Der Hausarzt bemühte sich vergebens, das Ge- biß zum Vorschein zu bringen und riet zu einer Operation und zur Reise nach Berlin, Der Professor versuchte zwar auf natürlichem Wege das Gebiß ans Tageslicht zu bringen, wozu eine Zeit von 3 Tagen Vorbehalten war. Der Haus­arzt reiste daher in die Heimat und wurde von der Kammer­zofe mit dem verschluckten Gebiß der Herrin empfangen, das inzwischen im Bette aufgefunden war. Tableau! Daß der Herr Professor von der Operation Abstand nahm, braucht woül nicht besonders hervorgehoben zu werden.

* Berlin, 10. Okt. Verschiedene Blätter betonen, die Abberufung des Gesandten v. Bülow bedeute keinen Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu dem päpstlichen Stuhle, vielmehr sei die Neubesetzung des Postens durch einen bereits bestimmten Nachfolger in nächster Zeit zu er­warten. Die Nationalzeitung glaubt, die Maßregel bedeute, daß die staatliche Auffassung derartiger Fragen wie das Protektorrat, künftig bestimmter vertreten werden soll, als bisher.

* Köln, 10. Okt. Auf der Mühlheimer Haide wurde gestern wiederum ein Raub mordanfall verübt, und zwar an einem Herrn, der einen Spaziergang machte und sich plötz­lich von Strolchen umringt sah, die ihm Ubr und Börse zu entreißen versuchten. Eine in der Nähe befindliche Militär- Patrouille bemerkte den Vorgang und es gelang ihr, zwei der Kerle festzunehmrn und der Polizei zu überliefern.

* In Friedrich sruh wird es still. Fürst Herbert Bismarck, der sich mit seiner Familie nach Schönhausen an der Elbe begeben hat, wird auch dort den Winter über verbleiben. Graf Rantzau nimmt mit seiner Familie zunächst auf einem kleinen Gute in Holstein Wohnung, das den Rantzau'schen Erben gemeinschaftlich gehört, und wird sich später dort ein größeres Gut kaufen. Dr. Chrysander, der ebenfalls Friedrichsruh verläßt, wird sich in Hamburg nieder- lasien, um sich dort ärztliche Praxis zu suchen.

* (Ein Zuchthäusler als Bürgermeister.) Ein lang gesuchter Berliner Uhrendieb wurde unter eigen­artigen Umständen von der Polzei zu Lablan in Ostpreußen ermittelt und verhaftet. Es handelt sich um den Buchhalter Eugen Böckmann, der vor mehr als drei Jahren in Berlin eine wertvolle Uhr gestohlen hatte und seitdem steckbrieflich verfolgt wurde. Trotzdem B. schon mit elf Jahren Zucht­haus vorbestraft ist und unter Polizeiaufsicht steht, gelang es ihm doch, eine Vertrauensstellung in der Dampfziegelei bei Wilhelmswerder zu finden. Da sein Vorleben dort nicht bekannt war, wußte sich B. durch sein sicheres Auf- treten bald Zutritt zu den besten Gesellschaftskreisen zu ver­schaffen, so daß man keinen Anstand nahm, ihn sogar vor Jahresfrist mit der Führung der Gemeindevorstehergeschäfte im Nachbarort Florweg zu betrauen. Zu seinem Verderben mißhandelte B. vor kurzem eine Fabrikarbeiterin, was die

Meer hinausblickte und dessen Furchen durch die englischen Dampfer kreuzen sah.

Uns Deutschen drängte sich die Wertschätzung der modernen Maschinen noch später als den Franzosen auf. Als im November 1829 Stephenson mit seiner Lokomotive Rakete" auf der Liverpool-Manchester-Bahn den ersten Preis errang, da las man in Deutschland die Berichte über die denkwürdige Thatsache wie ein kurioses Märchen mit Verwunderung und Kopfschütteln. Die ersten Männer der Wissenschaft äußerten die schwersten Bedenken gegen die Einführung der Eisenbahn in Deutschland und als trotzdem 1835 die erste deutsche Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth eröffnet wurde, da konnte man in verschiedenen Blättern lesen und von manchen Kanzeln hören, daß dre Eisenbahn der Weg zur Hölle und die Lokomotive ein Werk des Teufels sei.

Was würden die Leute, welche die weitere Entwicklung nicht mehr erleben konnten, sagen und staunen, wenn sie heute wieder aus ihren Gräbern erstehen würden! Die Eisenbahnen erfuhren eine solche Ausdehnung und die Loko­motiven haben mit den Dampfschiffen und stehenden Ma­schinen einen so ungeheuren Verbrauch an Brennmaterial, daß bereits der Glaube an die Unrrschöpflichkeit der Stein­kohlenlager in wissenschaftliche Zweifel übergegangen ist.

Leider ist es nicht zu leugnen, daß der Brennstoff der Kohle nur zu einem Zehntel ausgenützt wird. Man hat alle möglichenVersuche gemacht, um diese Verschwendung rinzudäm­men, aber dieselben haben ihre Grenze an der Konstruktion der Dampfmaschine gefunden. Der bayerische Ingenieur R. Diesel in München war einer der unermüdlichen Forscher, welche durch andauerndes Studieren und Probieren das unlösbar scheinende Problem seiner sicheren Lösung zugeführt haben. Welch großen Wert die ersten Sachverständigen der Erfindung Diesels, als sie von derselben Kenntnis er­hielten, beizulegen für gut fanden, davon zeugt die klingende

Einleitung eines Strafverfahrens gegen ihn zur Folge hatte. Die infolge dessen seitens der Untersuchung-behörde ange- stellten Nachforschungen nach seinem Vorleben brachten die überraschende Thatsache, daß man es mit einem langgesuchten früheren Zuchthäusler zu thun habe. Auf sein Geständnis hin wurde die Berliner Staatsanwaltschaft von dem guten Fange in Kenntnis gesetzt, welche nunmehr die erforderlichen Schritte zur Ueberführung des Verbrechers nach Berlin ein­geleitet hat.

* (Der spanische Grande.) In Altona sollte vor einigen Tagen die Verlobung des spanischen Konsuls a. D. Marty mit der in Oevelgönne wohnenden verwitweten Freiin v. B. stattfinden. Zum allgemeinen Erstaunen kam aber der Bräutigam nicht zum angesagten Feste. Die an- wesende Elite von Hamburg und Altona geriet in peinliche Unruhe. Als bereits zwei Stunden verstrichen waren, er­hielt. wie dieN. H. Ztg." schreibt, die Freiin ein Tele­gramm aus Köln:Leb ewig wohl, vergiß mein nicht. Marty." Die Gäste zogen sich schnell zurück. Marty, der übrigens tatsächlich früher spanischer Konsul war, kam vor etwa fünf Monaten nach Altona und wohnte seit der Zeit in einem Hotel ersten Ranges. Er wußte sich in dir Gesellschaft ein­zuführen und machte so die Bekanntschaft vieler Offiziere und anderer angesehener Herren. Fast von jedem seiner Be- kannten lieh er sich eine große Summe Geldes, die sich manch­mal auf 5000 Mk. belief. Die Freiin v. B., der er bald einen Heiratsantrag machte, beschwindelte er auf die Weise um 8000 Mk. Bisher ist es nicht gelungen, den spanischen Granden zu fassen.

Airsl<i irdisches.

* Ein interessantes Fest in Italien, welches der Er­öffnung eines neuen Ableitungskanals des Trastmenischen Sees galt, ist vor wenigen Tagen begangen worden. Es erregt di-Aufmerksamkeit derjenigen, die sich für die neuen, großen Verkehisprojekte interessieren, denn vor einigen Jahren beschäftigte die technische Welt lebhaft der Plan des Archi­tekten Bvcca, das Tyrrhenische Meer mit dem Adriatischen durch einen Kanal zu verbinden, der von Montaldo di Castro in der Provinz Rom nordöstlich die Halbinsel durch- ziehen und mit einer Streck- von 200 Kilometer bei Fano die Ostküste erreichen sollte. Der Plan, der für Italien wirtschaftlich und strategisch große Vorteile verspricht, ist vertagt, nicht ausgegeben. Die Wasferverbindung für sieben Provinzen, die Austrocknung zahlreicher Sümpfe, die Regu­lierung des Trasimenischen und der Seen von Borseno, Chinsi, Montepulciano wäre so wichtig wie die Verkehrs- sreiheit der Kriegsflotte in der Art der deutschen auf dem Nordostsee-Kanal. Die Baukosten sind auf 600 Millionen, die Unterhaltungs- und Betriebskosten nebst Amortisierung auf 40 Millionen, der Reingewinn ist auf rund 8 Will, berechnet worden.

* Paris, 9. Oktbr. Nach demRadical" beantragte der Justizministcr im Einvernehmen mit dem Krirgsminister die Streichung Esterhazys aus der Ehrenlegion.

* Paris, 10. Okt. Die infolge der Ausstandsbewrgung hierher berufenen Truppcnverstärkungen belaufen sich auf 11000 Mann Infanterie und 2000 Mann Kavallerie.

* Paris, 10. Okt. Der Streik der verschiedenen Kategorien von Bauarbeitern und der verwandten Gewerbe hat große Dimensionen angenommen, die Zahl der Streiken­den wird auf 45 000 angegeben.

* Paris, 11. Okt. Der Advokat am Kaffationshof Monard beabsichtigt, als Vertreter der Frau Dreyfus, dem Kasfationsverfahren beizutreten; er richtete an den Bericht- erstatter Bard das Ersuchen, ihn zur Einsicht der Akten zu ermächtigen. Nach demMatin" ließ der General- Staatsanwalt Bertrand gestern Labori durch seinen Sub­stituten Mitteilen, er könne ihm die Möglichkeit, mit Picquart zu verkehren, nicht verschaffen. Andererseits verlautet, die

Anerkennung, welche die ersten Fabriken Deutschlands, die Maschinenfabrik Augsburg und derKanonen-Krupp," dem Patent Diesel zu teil werden ließen. Man spricht davon, daß sie ihm für Ueberlaffung des Patents 2siz Millionen Mark auf seinen Studiertisch gelegt haben. Diesel'sche Motoren werden nun in der Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg, dem Grusonwerk in Magdeburg, der Gasmoioren- fabrik Deutz, der Fabrik Riedinger in Augsburg, Paucksch in Landsberg a. d. W. und der Diesel-Motorenfabrik Augs­burg hergestellt. Vier dieser Fabriken haben auf der gegen­wärtigen Maschinen-Ausstellung in München Diesel-Motoren ausgestellt, welche in jeder Beziehung die Prob- bestanden haben und die höchste Bewunderung der Sachkundigen finden.

Die fünf ausgestellten Motoren sind in der Konstruk­tion einander gleich, drei haben je 20, einer 35, ein anderer 40 Pferdekräfte. Die ersten vier Motoren haben je einen Zylinder, der letzte zwei. Vorläufig werden einzylinderige Motoren von 15 bis 45 Pferdestärken und Zwillings-Motoren von 30 bis 90 Pferdestärken ausgeführt. Statt Kohlenstaub, den Diesel ursprünglich verwendete, wird jetzt mit größerem Nutzeffekt Petroleum verwendet. Für den Betrieb sind die Motoren vollkommen ausprobiert und bereits ist eine An­zahl in Praktischer Verwendung oder Bestellung gegeben worden.

Die Hauptvorzüge des Motors sind, daß er 1) ohne Dampfkessel, 2) ohne Schornstein und 3) ohne Konzession in Thätigk-it gesetzt wird. Dazu kommt 4) große Raum­ersparnis, 5) dreifache Ausnützung des Brennmaterials, 6) Verschwinden der Abgas-, 7) größte Sicherheit. 8) leichteste Behandlung, 9) Wegfall der Beaufsichtigung, durch den Staat und Dampfkesselvereine.

Der Motor arbeitet im Viertakt; die 4 Perioden be­stehen in: 1) Einsaugungen frischer Luft, 2) Kompression derselben, 3) Einführung des Brennmaterials in die durch die Kompression hoch erhitzte Luft, Verbrennung desselben, hier­auf Expansion der Gase, 4) Auspuff der Verbrennungsprodukte.