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* Auf furchtbare Weise kam der Lehrjunge eines Schlosfermeisters in Markirch i. Elsaß ums Leben. Ein anderer Arbeiter holte gerade ein glühendes Eisen aus dem Feuer, um es auf dem Ambos zu schmieden, als der Lehr- ling rückwärts und gerade auf das glühende Eisen fiel. Dieses drang ihm tief in den Rücken und verletzte noch die Lunge. Der unglückliche Knabe starb bald darauf.

Airrläii-isehes.

* Rom, 8. Okt. Die Regierung wird ein weiteres Bataillon Infanterie und 2 Kriegsschiffe nach Kreta senden.

* Paris, 6. Okt. Prinz Roland Bonaparte empfing namens der geographischen Gesellschaft heute nachmittag Liotard am Bahnbofe Montparnasse und beglückwünschte ihn dazu, den französischen Einfluß auf einem noch herrenlosen ostafrikanischen Gebiete ausgedehnt zu haben. Liotard dankte und betonte die große Bedeutung Faschodas. Dieses sei bestimmt, die neue französische Kolonie mit dem Mittel­ländischen Meer durch den Nil zu verbinden. Wenn die Schifffahrt auf dem Nil sreigegeben sei, würde der europäische Handel damit den Weg zu den reichen äquatorialen Ge­bieten finden. Die französischen Posten würden die Sicher­heit und Entwickelung dieser Beziehungen wahren. Zentral­afrika öffne seine Gebiete dem Handel ohne Unterschied der Nation. Frankreich habe dank seiner Position in Zentral- asrika ein weites Feld der Thätigkeit. Liotard schloß, indem er die Hoffnung ausdrückte. Frankreich werde die neuen Opfer bringen, die notwendig seien, der Gefahr die Spitze zu buten, dir sich aus dem vollständigen Fehlen der Ver­bindung zwischen Stauleypool und dem ersten Posten des oberen Ubanghi ergebe.

* Paris, 8. Okt. Frau Zola teilte einem Mitarbeiter desTemps" mit, daß Zola in der letzten Zeit ein schweres Mageulnden hatte, sich aber wieder besser befindet. Die für Dienstag angesetzte Versteigerung dürfte, auch wenn Oktave Mirbeaus Einspruch verworfen wird, verhindert werden. Die Freunde Zola's beabsichtigten für den ersten ausgebotenen Gegenstand 30000 Franks zu bieten, so daß die Forderung der drei Experten des Esterhazy-Kriegsgerichts gedeckt ist.

* Paris, 8. Okt. DenDebats" zufolge verlangen die Vereinigten Stamm als Kriegsentschädigung Manila sowie die ganze Insel Luzon. Angesichts dieser unerwarteten amerikanischen Forderungen hatten die spanischen Mitglieder der Frirderu'kommiffiLn erklärt, sie müßten neue Instruktionen ihrer Regierung abwarten.

ss Zum Generalstreik ist es nunmehr in Paris ge­kommen. Bauarbeiter, Tapezierer, Zimmerleute, Dachdecker, Bau- und Zinkarbeitrr, Steinschneider u. s. w. haben den­selben am Sonnabend beschlossen. Dies veranlaßt den Temps" zu sehr pessimistisch gehaltenen Ausführungen, in welchen er betont, daß ein Generalstreik lediglich eine politische Bedeutung haben müßte. Das Blatt schreibt:Eine revo­lutionäre Agitation, ein Generalstreik, Ruhestörungen und Unordnungen werden vielleicht zum Ergebnis haben, daß die Weltausstellung verhindert, die Stadt Paris und ein Teil des Landes ruiniert werden. Und wären die Arbeiter nicht die ersten, die unter dem allgemeinen Mißgeschick leiden würden, das sie unklugerweife selbst heraufbeschworen haben?"

* Paris, 8. Okt. Der Municipalrat faßte mit 55 gegen 1 Stimme den Beschluß, den Präfekten des Seine- Departements zu ersuchen, er wöge die Unternehmer auf- fordcrn, die städtischen Arbeiten binnen 24 Stunden wieder aufzunehmen, im Weigerungsfälle aber die Arbeiten für Rechnung und Gefahr der Unternehmer in eigener Regie ausführen zu lassen.

* Ein findiger Quacksalber wurde neulich in Paris verhaftet. Dieser hat mit großem klingendem Erfolg an Bord der Schiffepraktiziert," die die Verbindung zwischen Dover und Calais unterhalten. Sein bewährtes Verfahren

war folgendermaßen: Er ging mit einer Helsershelferin zu­sammen an Bord und mitten auf dem Kanal wurde letztere scheinbar heftig seekrank unter derartigen Erscheinungen von Uebelbefinden, daß sich eine Gruppe von teilnahmsvollen Passagieren um sie bildete. Der Schwindler zog dann eine kleine Flasche hervor, die angeblich eine Arznei von wunder­barer Wirksamkeit enthielt und gab der so heftig Erkrankten davon ein. Nachdem sie euren Mundvoll heruntergeschluckt hatte, erklärte sie sich alsbald auf wunderbarste Weise wiederhergestellt. Die Zeugen dieses Wunders verfehlten natürlich nicht, den Quacksalber nach seinem Geheimnisse zu fragen und erhielten dann zur Antwort, er ginge nach Eng­land, um dort über sein Patent für diese Arznei zu verfügen, er wolle jedoch trotzdem aus Menschlichkeit einige Flaschen seiner Medizin Massen, die er dann auch meistens kurz vor Ankunft in dem Hafen für je 20 Franks an den Mann brachte. Erst bei der Rückfahrt war es dann den Betroge­nen überlassen, zu der Erkenntnis zu kommen, daß die teuer erstandene Arznei nichts anderes war als gefärbtes Wasser.

* Madrid, 8. Okt. Das amtliche Blatt veröffentlicht ein zwischen Frankreich und Spanien abgeschlossenes Ueber- einkommen, wodurch die Telegraphiegebühren für die Presse um 50 Prozent ermäßigt werden.

* Kanea, 7. Okt. Der Gouverneur von Kreta, Is­mail Bey, gab den muselmanischen Soldaten bekannt, daß der Sultan den Forderungen der Mächte hinsichtlich der Zurückziehung der türkischen Truppen nachgebe.

* Canton (Ohio), 8. Okt. Georg Saxton, ein Bruder der Frau Mac Kinley, wurde gestern abend auf der Straße erschossen. Eine der That verdächtige Frau wurde ver­haftet.

* New-Iork, 7. Okt. DerNew-Dork-Herald" meldet aus Manila, daß Artochio, drr frühere Gefährte Aguinaldos, auf Befehl der Jnsurgenten-Regierung in Maloolos erschossen worden sei. Die Spaltung der Partei nehme schnell zu; Aguinaldo sei nur noch eine Puppe in den Händen der Aufständischen.

* Peking, 7. Okt. Der Gouverneur von Peking empfing heute an der Eisenbahnstation die europäischen Trup­pen. Die berittenen Kosaken, ein russisches und ein britisches Geschütz, sowie eine deutsche Truppen-Abteilung zogen in Peking ein. Zahlreiche chinesische Soldaten waren in den Straßen aufgestellt. Die Menge der Zuschauer wird auf 20 000 geschätzt; dieselben verhielten sich vollständig schwei- gend. Die Gesandten empfingen die Truppen in ihren Ge­sandtschaften. Der deutsche Gesandte hielt eine Rede, die mit einem Hurrah auf den Kaiser endete.

* Peking, 8. Okt. 30 Kosaken und 36 russische Seesoldaten mit 2 Feldgeschützen, 25 englische Seesoldaten, sowie 30 Mann deutsche Marine-Infanterie rückten hier ein.

* Peking, 8. Okt. Die Kaiserin-Witwe hat einen weiteren reaktionären Schritt gethan, indem sie am 6. ds. den Gouverneur von Hankau, Chen-Poo-Chen, den aufgeklärtesten der chinesischen Gouverneure, abgrsetzt hat.

* Shanghai, 7. Okt. In der Chinesenstadt in Hankau brach am 1. Okt. eine verheerende Feuersbrunst aus, wobei 10000 Häuser zerstört und 1000 Menschen um- gekommen sind. Die Zerstörung erstreckt sich auf ein Gebiet von zwei englischen Quadratweilen.

* Aus Persien wird der deutschenPetersb. Ztg." vom 18. September geschrieben, daß das Volk rn Tabris sich gegen die Korn-Wucherer erhoben, die Häuser von vier der reichsten derselben vollständig demoliert und die Eigen­tümer selbst getötet haben soll. Dabei hätten letztere in der Gegenwehr 20 Personen erschossen.

Litterarisches.

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* Calw, 7. Okt. Aus dem Bahnhof war gestern daß erste ausländische Mostobst aus der Schweiz zugeführt; der Zentner kostete Mk. 4.50. Heute zogen die Preise etwas an, indem der Zentner auf Mk. 4.70 sich stellte.

* Plochingen, 6. Okt. Die Obstpreise sind seit gestern bedeutend in die Höhe gegangen. Für ausländisches Obst wird Mk. 5 per Ztr., für einheimisches Mk. 5.80 pr. Ztr. bezahlt.

* Stuttgart, 8. Okt. (Kartoffel-und Krautmarkt.) 800 Ztr. Kartoffeln. Preis 3 Mk. 80 Pf. bis 4 Mk. 50 Pf. pr. Ztr. 2500 Stück Filderkraut. Preis 2025 Mk. pr. 100 Stück.

* Stuttgart, 8. Okt. Mostobstmarkt 1600 Ztr. Most- obst. Preis 4 Mk. 80 Pf. bis 5 Mk. 80 Pf. pr. Ztr.

* Heilbronn, 6. Okt. Der Herbst fällt quantitativ so gering aus, daß die Hauptkelter drr Stadt nicht geöffnet wird. Das war seit Menschengedenken' nicht der Fall, das ganze Quantum wird auf etwa 100 Eimer geschätzt, während in manchen Jahren 10 00012 000 Eimer geherbstet wurden.

* Heilbronn, 5. Okt. Zutrieb zum heutigen Vieh- markte ca. 300 Ochsen und Stiere, 450 Kühe und 500 Stück Jungvieh. Die hohen Preise des vorigen Marktes konnten nur noch für sehr schönes Jung- und Zuchtvieh erlöst werden, während für alle anderen Sorten die Preise zurückgingen und der Handel recht flau war. Bezahlt wurde für mäßig gemästete junge und gut genährte ältere Ochsen Mk. 3032, für Zugochsen schwerer und bester Qualität Mk. 3334 per 50 Kilo Lebendgewicht. Der Schweinemarkt war mit 500 Milch- und 250 Trieb- und Läuferschweinen bestellt. Zu steigenden Preisen wurde alles rasch verkauft, erster-zu Mk. 2246, letztere zu Mk. 4080 per Paar.

Nachtisch.

* (Bedauerlich.) Hauswirt:Die Wohnung liegt, wie Sie sehen, hart am Walde. Da haben Sie den Duft der Tannen fortwährend im Zimmer. Den Wald müsse« Sie sich ansehen! Großartig! Und wie gesund das ist! Haben Sie vielleicht einen Brustkranken in Ihrer wertes Familie?" Mieter:Nein." Hauswirt:O, das ist aber wirklich schade."

* (Zeitgemäß.) Ortsschulze:Mir müsset unbedingt an Weg Han durch unfern Wald." Gemeinderat:Zu was denn?" Ortsschulze:Damit mer'n für d' Radler verbieta könne. Drüba in Zipfelfinga nehmet se für ihr verbotenes Waldwegle alle Woch' 50 Märkle ei."

VnoMmorUicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.

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* (Die Gebeine des Kolumbus.) Welcher Ge­danke wohl, glaubt man, beschäftigt in diesem Augenblick die Spanier am meisten? Das BlattLas Provincias" von Valencia Hot die Angelegenheit angeregr, und nun wird sie in der ganzen spanischen Presse erörtert, die ein­mütig die Forderung erhebt: die Gebeine des Kolumbus dürfen nicht in der Gewalt der Amerikaner gelassen werden! Kolumbus liegt bekanntlich zu Havanna in der von den Jesuiten um 1725 erbauten Karhedrale begraben, und zwar in einer Kapelle, in der zu seiner Ehre Tag und Nacht tausend Kerzen brennen. Eine Reliefbüste in der Mauer zeigt den Platz; darunter die Worte: ,0 rsLtas a iwLAkn ätzl Arun Oolcm wil siZlos ckuraä, Kuaräaäos su 1a urna z- en la remeiiiliiLnria cke nueatra navion" (Ileber- reste und Bildnis des großen Kolumbus, der tausend Jahre überdauert, bewahrt in der Urne und im Gedächtnis unserer Nation.) Das ist aber nicht seine einzige Ruhestätte. Kolumbus starb 1506 in Sevilla. In seinem Testament verlangte er, in San Domingo (Haiti) begraben zu werden. Trotzdem begrub man ihn auf dem Kirchhof von Sevilla. Erst dreißig Jahre später (1536) wurde sein Wunsch auf Verlangen seines Sohnes erfüllt; feine Gebeine wurden ausgegraben, nach Westindien gebracht und in der Kathe­drale von San Domingo beigesetzt, auf der Insel, die er entdeckt, in der Stadt, die er gegründet und der er den Namen seines Vaters (Dominikus) gegeben hatte. In Folge des Unabhängigkeitskampfes der Einwohner verlor Spanien die Insel an Frankreich; der Friede von Basel (22. Juli 1795) bestätigte den Uebergang, und drr spanische General- gouverneur Aristizabal erhielt den Befehl, die Insel zu räumen. Dieser wollte die Gebeine nicht in fremden Händen lassen; er nahm sie mit sich nach Havanna und ließ sie dort beisetzen. Dafür wurde er in Spanien sehr gepriesen, um so mehr, da die spanische Regierung vergessen hotte, im

Friedensvertrag dafür zu sorgen, daß die ehrwürdigen Ge­beine nicht in der Gewalt der Fremden blieben.

* Es sind jetzt 50 Jahre verflossen, daß ein souveräner deutscher Fürst, Heinrich der 72., Fürst von Reuß-Lobenstein-Ebersdorf, Mitregent von Gera, infolge eines in seinem Lande ausgebrochenen Revolutiönchens, ab- dauktr. Es dies derselbe Fürst, der 1826 seine gesamte Streitmacht gegen die bei dem Dorfe Harra zusammenge- getretenen Bauern marschieren ließ, die ihre Häuser nicht bei der Magdeburger Feuerversicherung versichern wollten, wie es der Fürst angeordnet hatte; es gab bei dieser Attacke 17 Tote und viele Schwerverwundete. Doch nicht nur durch dieSchlacht bei Harra" ist dieser Fürst bekannt geworden, auch dadurch, daß Lola Monte; eine Zeit lang in der Residenz Ebersdorf meist mit der Reitpeitsche in der Hand, an Stelle des Fürsten das Regiment führte, bis der Fürst, ihrer überdrüssig, sie des Landes verwies. Im März 1848 entfachte eine Handvoll Studenten und Kandidaten die Re­volution in Serenissimi Landen. Heinrich der 72. glaubte durch Proklamationen den Sturm beschwören zu können, doch mußte er von Ebersdorf nach Gera flüchten und auch dort wurde er durch eine Sturmpetition vertrieben. Er nahm seinen Aufenthalt auf dem Gut Guteborn in der Lau­sitz und erließ von da seinLetztes Wort an sein Volk". Bald erschien seine Abdankungsanzeige, die mit den Worten be­gann :Meinen zahlreichen auswärtigen Freunden und Be­kannten zur Anzeige, daß ich die Regierung niedrrgelrgt habe." Später nahm der Fürst seinen Aufenthalt in Dresden und starb dort am 17. Februar 1853. Das Reußenland hat er nach seiner Abdankung nie wieder betreten.

* Eine heitere Steuereinschätzungsgeschichte teilt ein Prager Blatt mit: Ein dortiger Kaufmann saß in Gesellschaft guter Freunde im Kaffeehause und begegnete den verschiedenen Klagen, die wegen des schlechten Geschäftsganges laut wurden, mit dem vergnügten Hinweis, er habe Gott fei Dank keinen

Grund zum Klagen, das diesjährige Geschäftsjahr übertreffe alle feine Erwartungen; gehe es so weiter, hoffe er sich bald zur Ruhe setzen zu können. An einem Nachbartische hatte ein ältlicher, unscheinbar gekleideter Herr Platz ge­nommen, der in eine Zeitung vertieft und vou Zeit zu Zeit aus ihr Notizen zu machen schien. Die Gesellschaft schenkte dem würdigen Herrn weiter keine Aufmerksamkeit. . . Zwei Tage später erhielt der in seinem Geschäfte so glückliche Kaufmann eine Zustellung der Steuerbehörde, in der es hieß, nach seinem eigenen, im Cafe L. öffentlich abgegebenen Bekenntnis betrage sein Einkommen weitaus mehr als er angegeben habe; er werde daher höflich eiugeladen, am so und so vielten u. s. w., u. s. w. In jenem Kaffeehause aber hat mon seit­her einen heillosen Respekt davor, in der Näheälterer, unscheinbar gekleideter Herren" Platz zu nehmen.

* Dem LembergerNarod" gelang es, die Toiletten- gehcimnisse einer reichen Lemberger Bankiersfrau I. zu er­forschen. Dieselbe hatte irgendwo gelesen, daß die Pariser Damen, um ihre Schönheit möglichst lange zu erhalten, Milchbäder nehmen. Seit mehreren Monaten badet nun auch sie täglich in Milch. In der Frühe fährt ein Milch- Lieferant vor die Wohnung der Frau I. Die Diener­schaft nimmt von seinem Wagen einige verschlossene Milch­kannen und gießt deren Inhalt in dir Wanne aus. Dann wird sie leicht erwärmt. Frau I. kriecht hierauf aus dem Bette, badet sich eine Viertelstunde, wird dann in Leintücher eingrwickelt und legt sich sodann zu einem Nachtragsschlummer auf das Bett. Die Milch aber wird von der Wanne in die Kannen zurückgegosien; der bald darauf wieder er­scheinendeLieferant" nimmt sie in Empfang und fährt damit in die Stadt. Für dasAusleihen der Milch" be­kommt er zwei Gulden täglich. So erhält Frau I. billige Milchbäder und so weiß ein raffinierter Lieferant seine Milch nutzbringend zu verwerten, bevor sie die dummen Kunden trinken.