Schwarz in Rexingen als damaliger Gerichtsvollzieher der Gemeinde Altheim mit einer Pfändung bei dem Müller Johannes Ernst in Altheim beauftragt, behielt von 440 Mk., welche ihm Ernst am 20. Sept. 1896 behufs Anwendung der Pfändung und zum Zweck der Ausfolge an Schwarz übergeben hatte, den Betrag von 110 Mk. für sich, trug sodann zur Verdeckung dieser Unterschlagung in das Ge- richtsvollzieherkasscntagbuch ein, er habe von Ernst für Schwarz am 1. Nov. 1896 330 Mk. erhalten und am 4. Nov. 1896 abgeliefert und vermerkte im Hauptregister des Gerichtsvollziehers, er habe am 10. September 1896 bei Ernst im Aufträge des Schwarz ein Pferd gepfändet, Ernst habe sodann 330 Mk. abschläglich bezahlt und für den Rest Borgfrist erhalten. Außerdem fertigte er am 10. Sept. 1896 ein Pfändungsprotokoll des Inhalts an, daß er im Auftrag des Schwarz bei Ernst ein hellbraunes Pferd im Anschlag von 500 Mk. gepfändet habe, während in Wirklichkeit wegen sofortiger Zahlung Seitens des Ernst eine Pfändung unterblieben war und er seiner ursprünglichen Absicht gemäß die oben erwähnten 110 Mk. der bezahlten Gelder für sich verwendet hatte. Die Geschworenen sprachen den durchaus geständigen Angeklagten der beiden ihm zur Last gelegten, oben erwähnten Verbrechen schuldig und es wurde der Angeklagte daraufhin unter Einrechnung der ihm durch rechtskräftiges Urteil der Strafkammer vom 18. April 1898 zucrkannten Strafe neben dem Verluste der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren und der Zuchthausstrafe von zwei Jahren, sowie zu der Geldstrafe von 150 Mk., im Uneinbringlichkeitsfalle zu der weiteren Zuchthausstrafe von zehn Tagen verurteilt.
* Ebingen, 12. Sept. Gestern nachmittag kurz nach VZ2 Uhr entlud sich ein von Osten nach Westen ziehendes Hagelwetter über Stadt und Umgebung, wie man es seit Jahren nicht mehr erlebt hat. Der Hagel fiel so dicht, daß sich teilweise vor den Häusern ganze Berge von Hagelkörnern anhäuften. Die Schlossen hatten teilweise die Größe von Baumnüssen, in den Gärten und auf den Feldern wurde großer Schaden angerichtet. Viele Fensterscheiben wurden zertrümmert. Auf den Feldern stehen noch Haber und Geiste, und diesen Körnerfrüchten wurde bös mitgespiclt. Das Unwetter, das von starkem Donner und Blitz begleitet war, dauerte beinahe eine halbe Stunde.
* (Verschiedenes.) Der 54jährige Schäfer Martin Keller von Tdailfingen, OA. Herrenberg, auf dem Freiherrlich v. Ow'schen Hofgut Neuhaus, Gemeinde Vierlingen, wurde während eines heftigen Gewitters am Samstag vom Blitz erschlagen. 14 Hümmel wurden ebenfalls getötet und sind stark verbrannt. — In Schwenningen fanden Knaben im Alter von 5 und 13 Jahren eine Platzpatrone und machten sich daran, deren Entzündung zu bewirken. Der eine stellte die Patrone mit der Spitze auf einen Stein, während der andere einen Nagel auf das Zündhütchen setzte und mit einem Stein daraufschlug. Die Folge davon war, daß die Patrone explodierte und dem älteren Knaben eine tiefe Verletzung in der Herzgegend bcibrachte, wodurch sein Leben gefährdet ist, während der jüngere, welcher die Patrone hielt, mit einer zwar nicht unbedeutenden, aber weniger schweren Verletzung an einer Hand davon kam. — In Stuttgart trat letzten Samstag, als ein Brautpaar sich auf das Standesamt zur Ziviltrauung begab, demselben auf der Rathanstreppe eine Frauensperson, welche sich als sitzengelassene Geliebte des Bräutigams entpuppte, entgegen, rieß der Braut Kranz und Schleier aus dem Haar und brachte auch dem Hochzeitskleide verschiedene Schäden bei, so daß das Paar ungetraut das Rathaus wieder verlassen mußte. — In der Küche der Brauerei zum Gambrinus in Ehingen wurde ein großer Hecht zubereitet, in dessen Magen sich ein goldener Manschetlenknopf mit E. Sch. bezeichnet und ein winziges Blechdöschen mit völlig trockenem Mentholin vorgesunden hat. — Auf dem Bahnhofe Rott
weil geriet am Samstag ein mit Schwefelsäure beladener Güterwagen wahrscheinlich infolge der großen Hitze in Brand, ein weiterer, ebenfalls Säuren enthaltender Wagen konnte noch rechtzeitig abgekoppelt und geborgen werden, während der in Brand geratene vollständig zu Grunde ging. — In Rommelshausen erhängte sich ein dortiger Bürger, Vater von 5 Kindern, in einem auf Fellbacher Markung gelegenen Weinberghäuschrn.
* (Konkurse.) Fritz Käs, Lederfabrikant in Backnang. — Unsöld, Gottlieb, zur Schweizermühle in Oberndorf.
* Der Krieg zwischen Lippe-Detmold und Preußen wird durch allerlei Plänkeleien unterhalten. Die Lippesche Gendarmerie, welche infolge ihres militärischen Charakters den preußischen Militärbehörden untersteht, hat jetzt als Helmzier den preußischen Adler mit dem Gardestern nebst einer kleinen lippeschen Rose erhalten, während sie bisher lediglich die Rose als Helmzier trug.
* An eine weitere Verkleinerung des Kalibers unserer Jnfanteriegewehre kann wohl kaum gedacht werden. In Dahome erwiesen sich die Geschosse des Lebel-Gewehres unwirksam, den Angriff der Truppen Behanzins aufzuhalten. Die Angreifer besaßen, selbst wenn sie mehrere Wunden erhalten hatten, noch Kraft genug, die Franzosen zu erreichen und fielen erst nach Beendigung des Angriffes. In Madagaskar beobachtete man ähnliche Erscheinungen, wenn auch seltener, da die Hovas nicht genug angriffen. In Tschitral fochten, nach den Versicherungen englischer Offiziere und Aerzte, die durch Geschosse verwundeten Eingeborenen noch längere Zeit weiter. Dr. Delomne teilt in seinem an die französische medizinische Akademie bei Gelegenheit der letzten Unruhen in Fourwies eingereichten Berichte mit, daß durch Gewehrkugeln schwer Verwundete stehen und gehen konnten. Unlängst in Spanien mit dem belgischen Gewehr Mauser an lebenden Pferden und Mauleseln gemachte Versuche zeigten, daß die Tiere auch mit den schwersten Wunden erst nach 15 bis 20 Minuten starben. Ebenso kann man aus in Rumänien vorgenommenen Versuchen schließen, daß die von Mannlichers Gewehr herrührenden Wunden ganz leicht sind; wenn sie die Weichteile der Pferde treffen, sind sie nicht imstande, den Angriff aufzuhallen.
Airslti irdisches.
* Wien, 13. Sept. Der deutsche Kaiser trifft zum Leichenbegängnisse am Samstag hier ein.
* Paris, 12. Sept. Die Minister berieten auch heute nachmittag unter dem Vorsitz Faure's weitere 3 Stunden. Eine offizielle Note besagt, daß der Präsident der Republik auf Antrag des Kriegsministers du Paty de Clam den schlichten Abschied erteilt habe. Die Entscheidung sei das Resultat der Untersuchung, die der Generalstab über die Quertreibereien Paty's während der Affaire Esterhazy angestellt habe. Schließlich erbat der Justizminister einen Aufschub, um das Studium des Dossiers zu vollenden, worauf der Ministerrat beschloß, die Sache bis zum Samstag zu vertagen. — Die neunte Strafkammer lehnte den Antrag Picquarts auf Haftentlassung ab.
* Paris, 12. Sept. Großes und berechtigtes Aufsehen erregt ein Artikel des Obersten F. Robert in der „France Militaire", der sich rückhaltslos für die Revision des Dreyfus- Prozesses ausspricht, da nur durch diese der Agitation ein Ende gemacht werden kann, die zu der Entehrung der Armee vor dem Lande und der Entehrung Frankreichs vor dem Auslande sühren muß.
* Paris, 13. Sept. Die Maßregelung Du Paty de Clams wird damit begründet, daß er Esterhazy eigenmächtig zu retten versuchte.
* Kanea, 11. Sept. Das christliche Komitö benachrichtigte die Admirale, daß es unmöglich sei, die Insurgenten
Ire Kerrin von WoLsenstzcrgen.
(Fortsetzung.)
Ritta rang mühsam nach Fassung. Ihr Herz schlug unruhvoll, noch allzusehr stand sie unter dem Banne der verflossenen Tage, um sich unbefangen zu geben. Angesichts der zarten Aufmerksamkeiten, mit denen ec sie umgab, der rücksichtsvollen Güte, mit der er ihr entgegenkam, erstarkte ihr Pflichtgefühl, und die guten Vorsätze, rin friedliches Zusammenleben mit ihm zu sühren, behielten die Oberhand.
Graf Dehnhardt zog sich an diesem Abend bald zurück. „Ich sühle mick müde und angegriffen, Teuerste," sagte er, sich innig verabschiedend, „morgen gedenke ich Neideck zu besuchen, um der Gemeinde mitzuteilen, daß ich gesonnen bin, die Herstellungskosten einer breiten Fahrstraße zu tragen und die freigewordene Stellung des Försters mit meinem treuen Jäger zu besetzen. Der Anblick meiner geliebten Frau reißt mich stets zu guten Tbaten hin," schloß er lächelnd, „willst du mich nicht durch deine Begleitung erfreuen?"
Ritta lehnte ab, sie fühlte sich sehr unwohl und bedurfte der Ruhe. „In wichtigen, wirtschaftlichen Angelegenheiten vermisse ich längst deinen Rat," sagte sie freundlich, „es giebt so manches zu ordnen und zu regeln, wobei männliche Einsicht unerläßlich ist!"
Er lächelte ihr gütig zu. „H. Me stets nach deinem Ermessen, du holde Beschützerin und Förderin aller humanen Werke, doch sei vorsichtig, damit deine Großmut nicht allzus eh aus gebeutet wird."
Nach einer herzlichen „gute Nacht" suchte er seine Zimmer auf. Noch lange durchschritt er ruhelos das große Gemach. Die Maske der Güte fiel. Er war ein Raub finsterer Gewalten. „Ein Ende, ein Ende!" murmelte er in unterdrückter Wut. „Freundschaft, Liebe für ihn, was bleibt da noch für mich? Treue!" Er lachte im wilden Hohn.
„Was war mir dies Wort, von je ein lerer Schall, und nun seid ihr gerächt, Gestalten der Vergangenheit, alle, alle durch meine Frau! Dock eine Lösung von ihr — nie! nie! — lieber Mord, zehnfacher Mord, als sie aufgeben, als sie verlieren!"
Als er am andern Tage in Begleitung seines Vertrauten hinüberritt, geschah es nicht, ohne Ritta nochmals dazu aufgefordert zu haben. Er stellte sich beleidigt bei ihrer wiederholten Ablehnung, obwohl er innerlich froh darüber war. Beim Abschied küßte er ihr zärtlich Stirn und Hand. Kalte, unheimliche Glut flimmerte in seinem Auge, als sie sich scheu seinem Arm entzog!
Ritta zog es hinüber nach Finkenstein, Oswald hatte schon seine Abreise festgesetzt. An des Onkels treuem Herzen, aus seinen treuen Worten wollte sie neue Anregung, neuen Lebensmut schöpfen, um der kommenden Zeit mit Willensstärke entgegen zu gehen.
Doch der alte Herr war morgens an das Sterbebett seines ältesten Freundes gerufen worden und hatte dem Ruf sofort Folge geleistet. Oswald war schon frühzeitig in den Forst geritten, ohne die Zeit seiner Heimkehr anzugeben.
In tiefster Niedergeschlagenheit trat Ritta ihren Heimweg an. Zu ihrem größten Trost war sie auch an diesem Tage von der Pein eines Zusammenlebens mit Dehnhardt erlöst, noch immer vermochte sie das beengende, erkältende Gefühl, das sie in seiner Nähe beschlich, mcht zu verscheuchen, noch immer fand sie kein Verständnis für sein rätselhaftes Wesen. Nur flüchtig wünschte er ihr auch heute „eine geruhsame Nacht." Eine geruhsame Nacht! Wie bitterer Hohn erschien ihr dieser Wunsch, ihrem schwer belasteten Gemütsleben gegenüber. Das Bild Oswalds wollte nicht aus ihrer Seele weichen. Mit allen Fasern ihres Seins, je und je hatte ihn ihr Herz umschlossen und doch, der Gedanke ihm anzugehören, ei^rsien ihr sündig, verabscheuungs- würdig. Frei wollte fl« ihren Blick erheben können, das
zurückzuhalten, wenn nicht die sofortige Entscheidung Europas erfolge. — Der Markt ist geschlossen, die christlichen Kaufleute verlassen Kanea.
* Madrid, 13. Sept. Der Senat hat dem Friedens- Protokoll definitiv seine Zustimmung erteilt.
* New-Aork, 12. Sept. Der spanische Admiral Cervera ist mit 1800 Gefangenen von Portsmouth nach Santander abgefahren. — Zwanzig Prozent der amerikanischen Truppen auf Portorico sind krank.
Tragische Todesfälle in der kaiserlichen Familie.
Kronprinz Rudolf von Oesterreich-Ungarn schied am 30. Januar 1889 im Jagdschlösse freiwillig aus dem Leben.
Herzogin Sofie von Alentzvn, Schwester der Kaiserin, die einstige Braut Ludwigs II. von Bayern, fand im Mai 1897 den Flammentod in Paris.
Kaiser Maximilian I. von Mexiko, Schwager der Kaiserin, wurde am 19. Juni 1867 in Queretaro erschossen.
Erzherzog Wilhelm Franz Karl, Hoch-und Deutschmeister, starb im Sommer 1894 in Baden bei Wien infolge Sturzes vom Pferde.
Erzherzog Johann von Toscana, welcher allen Würden entsagt und den Namen Johann Orth angenommen hatte, verscholl in Südamerika auf hoher See.
König Ludwig II. von Bayern, Vetter der Kaiserin, endete am 13. Juni 1886 durch Selbstmord, indem er sich im Starnbergersee im Wahnsinn ertränkte.
Graf Ludwig von Trani, Prinz beider Sicilien, Gemahl der Herzogin Mathilde in Bayern, Schwester der Kaiserin, starb in Zürich durch Selbstmord.
Erzherzogin Mathilde, die Tochter des Feldmarschalls Erzherzog Albrecht, fand den Tod im Palais ihres Vaters, indem ihr Kleid durch ein brennendes Zünd- hölzcken in Flammen geriet.
Erzherzog Ladislaus, Sohn des Erzherzogs Josef, verunglückte auf der Jagd durch Entladung seines Gewehrs.
Nun ist euch noch die Kaiserin Elisabeth ermordet worden!
VeiaMworUicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.
UW
sr 2?!
'L «ks
«' 7
S -o.fx
-s-s
.L -r
t-v)
»I A I-
r-»
2
L
r-»
Kin gutes Geschäft.
Prof. Märckcr bespricht in der „Jllustr. landw. Zeitung" (1897, Nr. 23 u. 24) die Verwendung des Thomasmehles zur Frübjahrsdüngung und kommt auf Grund aller von ihm ausgeführten Versuche, deren Resultate auch von anderen Forschern bestätigt werden, zu dem Schluß, daß man ei« gutes Geschäft mache, wenn man für den gleichen Geldwert an Stelle von 100 Geile« wasserlöslicher Phos- phorsäure im Superphosphat 120 Geile citratlöskiche Phosphorsäure im Thomasmehl kaufen kann.
Da liegt es nahe, daß der praktisch und rationell wirtschaftende Landwirt prüft, ob er unter den heutigen Preisverhältnissen sich durch Ankauf von Superphosphat oder von Thomasmehl größeren Vorteil verschafft. Die Sache liegt nun so: Während im Herbst 1897 in Württemberg durchschnittlich für 1 wasserlösliche Phosphorsäure im Superphosphat 34 Pfg. und 1 ÜA citratlösliche Phosphorsäure im Thomasmehl 29,4 Pfg. bezahlt wurden, kann man in diesem Herbste 1 wasserlösliche Phosphorsäure zu 41,5 Pfg. (also höher 7,5 Pfg. pro 1 ir§), 1 ÜA citratlvsliche Phosphorsäure zu 29,25 Pfg., also zu demselben Preise kaufen. Es kosten demnach jetzt 100 wasserlösliche Phosphorsäure Mk. 41.50, 120 lex citratlösliche dagegen nur Mk. 35.10.
Mit diesen Mengen Phosphorsäure düngt der Landwirt durchschnittlick 2 ira, so daß die Kosten der Super- pbosphotdüngung sich auf Mk. 20,75 pro da, die der im obigen Verhältnis gegebenen Thomosmehldüngung auf Mk. 17,55 pro da belaufen. Ks verbleibt mithin dem Landwirt außer dem „gute« Geschäft" noch ei» Orka-Hiei«- gewiu« vo« Mb. 3.20 pro im.
s
s
s
^2
sr
«S-
s
s
Glück, das hohe Glück der Liebe, sie wollte es nicht erkaufen, nicht um den höchsten Preis, den Preis der Ehre und Selbstacktung. Ihr Lebensweg lag klar gezeichnet vor ihr. Der Pflicht wollte sie leben und der Beglückung ihrer Nebenmenschen. Erst am Morgen fiel sie in einen unruhigen Schlummer, aus dem sie durch böse Träume geänstigt, emporschreckte. Sie hatte Oswald blutüberströmt am Boden liegen sehen und sein letzter, halbgebrochener Blick hatte — — ihr gegolten.
Beim Morgengrauen erhob sie sich und öffnete das Fenster, ein schneidender Luftzug drang Herrin und ließ sie bis ins innerste Mark erschauern.
Auch Graf Debnhardt war schon munter. Er befahl sein Reitpferd vorzusühren und rief ihr iröhlich einen guten Morgen zu, als er ihre lichte Gestalt am Fenster erblickte. Er werde bald zurück sein und dann bei ihr seinen Kaffee einnehmen, setzte er noch hinzu. Umbellt von seinen Rüden, ritt er davon.
Ritta schloß nun das Fenster, zum zweiten Mal durchlief das eigentümliche Frösteln ihren Körper.
Als Dehnhardt heimkehrend von dem Morgenritt in den Thorweg einbog, traf er mit einem Finkensteiner Boten zusammen, der die Frau Gräfin sofort zu sprechen wünschte. „Meine Gattin schläft noch," entgegnete er kalt, „kann ich nicht Ueberbringer der Nachricht sein?"
„Gewiß!" Der Diener sagte es ehrerbietig. „Der alte Herr von Finkenstein lasse die gnädige Gräfin bitten sobald es ihre Zeit erlaube, hinüber zu kommen, der junge gnädige Herr ist gestern ousgeritten und noch nicht zurückgekehrt."
„Er wird schon wieder heimkommen, der junge Herr!" Graf Dehnhardt sagte es fast belustigt. „Bestellen Sie, meine Gemahlin werde im Laufe des Tages erscheinen, der Onkel möge sich nur beruhigen! So erwachsene, junge Herren verschwänden nicht spurlos von der Erde!" (Forts, f.)