Arrrlsrn-isetzes.

* Preßburg, 23. Aug. Der Marktflecken Lupina im Wagthale ist vollständig nirdergebrannt. Mehrere Kinder sind in den Flammen uwgekommen. 100 Häuser sind «ingeäschert.

* Beim Aufstieg ohne Führer aus die Geisterspitze im Ortlergebiet ffiürzte der Gymnasialprofessor Kotula aus Innsbruck am Ebenferner in eine überschneite Gletscher­spalte. Sein Bruder, ein Bahnbeamter aus Innsbruck, der unrichtig angeseilt war, zerschnitt das Seil, da er selbst in Lebensgefahr geraten war. Professor Kotula stürzte 25 n» ab und ertrank im Gletscherbach. Die Leiche wurde abends geborgen.

* In Ischl waren die Aerzte versammelt, den kranken österreichischen Kaiserstaat zu heilen. 3 ungarische und 3 österreichische Minister und der Kaiser plagten sich redlich. Ein Heilmittel fand niemand. Es wurde in allen erdenklichen Kombinationen hin- und herberaten, die Minister einzeln vor dem Kaiser, die Minister paarweise vor dem Kaiser, dann wieder die Minister untereinandernach dreitägigem Hin und Her ist aber das Konsilium ergebnislos auseinander- gegangen. Das Einzige, was vereinbart wurde, das ist, daß am 29. Sept. ein neues Konsilium in Budapest statt­finden soll, und das Einzige, was für die weitere Oeffent- lichkeit bemerkenswert ist, das ist, daß die Krankheit, die den österreichisch-ungarischen Staat ergriffen hat, bereits größer ist, als die Heilkunst seiner Minister-Aerzte.

* Ischl, 23. August. Der holländische Pianist Sie- veking wurde gestern abend nach dem Konzerte verhaftet wegen eines Rencontre mit einem katholischen Geistlichen, vor Welchem Sieveking als dieser nachmittags mit dem Aller- heiligsten zu einem Sterbenden ging, nicht den Hut abge- nommen hatte.

* Rom, 22. Aug. Wie die Blätter melden, be­schäftigen sich die Gerichtsbehörden mit dem Tode einer 22jährigen Engländerin Namens Eleonore Becchett, deren Leichnam in der Nähe von Florenz am Meeresufer unter­halb eines Felsen aufgefunden wurde. Die Dame hatte mit ihrem Mann, einem Deutschen, von Florenz aus, wo sie feit dem 1. Juli weilte, zu Wagen einen Ausflug unter­nommen. Der Ehemann wurde alsbald verhaftet, aber gegen Kaution wieder-freigelasfen. Mehrfach wird behauptet, daß die Tote ihr Leben mit 350,000 Frcs. versichert hatte.

* Mailand, 23. Aug. DerOorriors ävila ssra" veröffentlicht heute schwere Enthüllungen über den Zustand des Pferdematerials der italienischen Kavallerie. Dasselbe sei durchaus unzulänglich. Bei Uebungen würde häufig eine große Anzahl Pferde unbrauchbar, so daß ganze Compagnien absteigen und die Mannschaften sogar die Sättel tragen müßten. Das Blatt fordert im Namen des Patriotismus eine strenge Untersuchung.

* Drückende, lang andauernde Hitze lagert auch über Sibirien. In Südsibirien brannten auf Hunderte von Qua­dratwerst die Wälder nieder. Eine Reihe der Ortschaften wurde ein Raub der Flammen. Waldbrände sind in ganz Sibirien an der Tagesordnung. Die Flüsse sind ausge- irocknet und das Vieh fällt allenthalben dem Hunger und Durst zum Opfer. Alle Nahrungsmittel steigen rapid im Preise. Auch größere Städte leiden unter den Waldbränden.

* Paris, 22. Aug. Die Hitze verursachte gestern hier und in den Provinzen etwa 20 Sonnenstiche, wovon 12 tätlich verliefen. Die militärischen Behörden treffen strenge Anordnungen, um Ueberanstrengungen bei den großen Manövern zu verweiden.

* Paris, 22. Aug. DerTemps" versichert, Picquart und Leblois würden wegen Spionage verfolgt und vor das Zuchtpolizeigericht gestellt. Man wird die Entscheidung des Prokurators der Republik erst am Mittwoch erfahren.

* Wie die Franzosen die Reihen ihrer Fremdenlegion stets aufs neue zu füllen wissen, das erhellt aus dem Briefe

eines jungen Chemnitzer Handwerkers. In einem Dorfe bei Sedan wurde er gefaßt, angeblich, weil er nicht genug Reisegeld in der Tasche habe. Man führte ihn in ein HauS und legte ihm ein Schriftstück vor, das er unterschreiben sollte. Dieser Aufforderung kam aber der Chemnitzer nicht nach. Man gewährte ihm vier Tage Frist, während welcher er an seine Eltern um Geld schrieb, das ihm denn auch alsbald gesandt wurde. In dem Brief an seine Eltern heißt es:Den Zettel (gemeint ist das Schriftstück, das er unterschreiben sollte,) kannte ich schon; man kommt dann, wenn man unterschrieben hat, nach Algier in die Fremden- legicn und kann von dort nicht mehr fort. Ich habe einen Kollegen mit er ist aus Bernburg, man wollte ihn auch zur Unterschrift bewegen. Bitte schickt mir das Geld sofort nach Sedan, dort kann ich es abholen, wobei ich aber unter Aufsicht bleibe. Sie kommen immer mit dem Wisch gelaufen und lasten uns nicht eher fort, bis wir unterschrieben haben oder das Reisegeld besitzen." Nachdem der junge Mann das von seinen Eltern telegraphisch angewiesene Geld erhalten, übermittelte er seinen Dank durch Postkarte und schreibt dabei noch mit:Sie wollten mich durchaus nach Algier stecken, ich unterschrieb aber nicht. Ich bin froh, daß ich losgekommen bin, hatte aber viele Mühe. Mein Reisegefährte aus Bernburg ist auch noch so weggekommen, da auch er das Reisegeld von zu Hause erhielt. Einen haben sie aber doch nach Allgier gesteckt."

* Kopenhagen. 23. Aug. Die ganze Nacht hindurch wurde Jütland von schweren Gewittern heimgesucht. Ein mit Eisstücken vermischter wolkenbruchartiger Regen ging nieder. An vielen Stellen schlugen Blitze ein. Mehr als 30 Bauernhöfe sind niedergebrannt. Drei Personen ge­tötet; viel Vieh ist umgekommen.

s) Ueber das Schlachtschiff der Zukunft wird von Neuem diskutiert. Der russische Admiral Makarow vertrat neulich in einem Aufsatz die Ansicht, daß das zukünftige Schlacht­schiff ein Panzerdeckkreuzer von 3000 Tonnen sein werde. Dieser Auffassung tritt jetzt der dänische Kapitän z. S. Foß in derTidsskrift for Söväsen" mit einer Reihe von guten Gründen entgegen. Die Grundlage der Ansicht des russischen Admirals bilden die von ihm erfundenen Kappengeschoffe, die nach den in Rußland und Amerika angestellten Versuchen den gewöhnlichen Panzergeschossen in der Durchdringungs­kraft gegenüber dem modernen Harvay-Panzer überlegen sind. Kapitän Foß glaubt, daß, selbst wenn es gelingen sollte, die Schwierigkeiten zu beseitigen, die einer gleichen und fabrikmäßigen Herstellung dieser Kappengeschoffe entgegen­stehen, was noch keineswegs sicher ist, es doch sehr kühn sein würde, daraus zu folgern, daß die Zeit der Panzer vorüber sei, vielmehr scheine es, daß wir dann wieder auf dem Standpunkt von 1893 anlangen würden, wo der Harvey-Panzer in Gebrauch kam. Dieser Panzer, der eine bedeutend größere Widerstandskraft gegenüber gewöhnlichen Geschossen hatte als frühere Panzerungen, führte die Ver­minderung der angewandten Panzerstärken herbei, die fast überall im Laufe der letzten fünf Jahre stattgefunden hat. Eine allgemeine Einführung der Kappengeschoffe würde wieder eine Vermehrung der Panzerstärken notwendig machen, aber sicher nicht die Beseitigung des Panzers. Kapitän Foß zeigt, daß der russische Admiral die Wirkung von Sprenggranaten mit stark explosiven Stoffen außer Acht gelassen hat. Es ist unzweifelhaft, daß ein einziger glücklicher Treffer mit einer schweren Brisanzgranate genügend ist, einen 3000 Tonns­kreuzer, der nur mit einem 5 am Panzerdeck versehen ist, vollständig zu vernichten. Dagegen hinderte schon ein 10 om starker Panzer die gefährlichen Brisanzgranaten daran, inner­halb des Schiffes zur Explosion zu kommen, welche erfolgt, sobald die Granate versucht, sich in den Panzer einzubohren.

* Algier, 22. Aug. Der Kapitän des Dampfers Druentja" welcher derCompagnie Cybrienne" in Marseille gehört, erklärte, er sei am 20. August abends 10 Uhr zwischen

Cap de Nez und dem Hafenorte Cherchel an der algerischen Küste mit dem aus Algier kommenden DampferPectan" zusammengestoßen, welch letzterer alsbald gesunken sei. Seine aus 59 Mann bestehende Besatzung sei an Bord der Druentja" ausgenommen worden, welcher sie nach Algier führte. DerPectan" sei am 21. August morgens 4 Uhr gekentert. Er war auf der Fahrt nach Hamburg begriffen und mit Seide und Thee beladen. Der Wert der Ladung wird auf 2^2 Millionen Francs geschätzt.

* Madrid, 21. August. In dem gestrigen Minister­rate verlas der Marineminister einen Bericht des Admirals Cervera über die Seeschlacht bei Santiago. Derselbe wird dem obersten Kriegsgerichte unterbreitet werden.

* Madrid, 22. Aug. Hier herrschen lebhafte Be­fürchtungen, daß die Amerikaner sich auch noch anderer Plätze auf den Philippinen bemächtigten, bevor die Nachricht vom Friedenslchluß den Admiral Dewey erreichte.

* Madrid, 22. Aug. Ein Telegramm des stellver­tretenden Gouverneurs der Philippinen, Jaundenes, vom 20. ds. meldet, er habe die Depesche der Regierung über Unterzeichnung des Friedensprotokolls nicht erhalten. Das Telegramm fügt hinzu, die Insurgenten fahren fort, die spanischen Truppen anzugreifen. Ferner nimmt die Depesche Bezug auf frühere Meldungen, welche Einzelheiten über den Fall Manilas enthalten. Man vermutet, daß diese Mel­dungen, die nicht eingetroffcn sind, von den Amerikanern abgefangen wurden.

* Washington, 23. Aug. Nach den Philippinen sollen keine Truppen mehr abgehen. Es wurde ein Schnell­dampfer ausgesandt, der die gestern von San Franzisco abgegangenen Transportdampfer zurückzubolen hat.

* San Francisco, 23. Aug. Wie aus Honolulu gemeldet wird, ist am 12. Aug. auf den öffentlichen Ge­bäuden die hawaiische Flagge niedergeholt und die amerikanische gehißt worden. Eine große Menschenmenge wohnte diesem Vorgänge bei. Es wurde eine Proklamation des Präsidenten Mac Kinley verlesen, welche erklärt, daß alle hawaiischen Beamten in ihren Aemtern verbleiben, aber den Vereinigten Staaten den Eid der Treue zu leisten haben. Das Zoll­regime würde unverändert bleiben, wenn der Kongreß nicht anders bestimme.

* Manila, 22. Aug. Die Amerikaner haben große Schwierigkeiten, um das Eindringen der Rebellen in die Stadt zu verhüten. Die Rebellen dürfen nur die Stadt betreten, wenn sie die Waffen abgelegt haben. Fünf Rebellen, welche spanische Wohnungen geplündert hatten, wurden er­schossen. Die Insurgenten sagen, daß sie im Stande seien, die Besetzung der Insel jeder Nation unmöglich zu machen.

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erst als ich Wolfenshagen, den treuen Freund, vor der eigenen Schwester warnte, setzte sie mich hohnlachend von den Ränken, dir sie gegen mein Lebensglück geschmiedet, in Kenntnis.

Ihre Verbindung mit Dehnhardt hatte der berechnende Verstand geschlossen. Er war ihr Herr und Meister geworden. Nach seinem Tode wurde sie noch schlimmer.

Auch die Heirat Deines Vaters suchte sie zu Hinter­treiben, da Deiner seligen Mutter echt weiblicher, liebevoller Charakter ihr nicht zusagte. Vereint blieben wir die Sieger. Den Freiherrn von Wolfenshagen quälte sie zu Tode, ihr Reichtum wurde zum Fluch seines Lebens. Er atmete erst wieder auf, als sie die bösen, unruhvollen Augen geschlossen.

Später verheiratete er sich nochmals mit der Erzieherin seiner schwächlichen Zwillinge, die ihm Ritta geboren und nach deren Geburt sie hingewelkt. Ihre letzten Tage ver­söhnten den Mann, der sie geliebt ohne Unterlaß, dem ihre herrische Natur die schönsten Jahre verkümmert.

Zum zweiten Mal vermählte er sich und zwar mit meiner Jugendgeliebten, die der Zufall nach Wolfenshagen geführt und die durch Rittas böse Einflüsterung jahrelang keine Stellung in besseren Kreisen gefunden, und um dem gänzlich unbegründeten Haß unserer Schwester zu entgehen, lange die Heimat gemieden hatte. Sie wurden beide glück­lich in der zwölften Stunde ihres Lebens. Er war stets ein ehrenwerter Charakter und blieb es bis ans Ende seines Lebens. Ich segnete ihn dafür.

Die Zwillinge folgten der Mutter bald. Nun lebte er ganz seinem Glück. Aber er war in sechs Jahren böser Ehe alt, grau und kränklich geworden, der schöne stattliche Mann war den innerlichen, aufreibenden Kämpfen nicht ge­wachsen gewesen. Erst nach der Geburt des Töchterchens, das ihm seine zweite Frau schenkte, blühte er wieder auf. Er taufte sie Ritta, aus dankbarer Ergebenheit für meine Schwester, von der sie, dem Himmel sei Dank, so verschieden

ist, wie der Helle, sonnige Tag von der finsteren, stürmischen Nacht . . ."

Wieder wurde das Gefühl brennender Eifersucht in dem jungen Mann wach. Unmutig schob er den Brief bei­seite und sagte zornig:Ritta und immer diese Ritta, will sie sich durchaus in mein Leben stehlen? Ich finde die Voreingenommenheit des Onkels ungerecht; und dann die unbegründeten Beschuldigungen gegen eine Tote. Der Wolfenshagener konnte sich die paar Jahre Dehnhardtschen Uebermuts für das viele Geld schon gefallen lassen.

Da fiel sein Blick auf das Bild des Onkels, das über seinem Schreibtisch hing und so gut und mild auf ihn her- niederfchautr. Er schämte sich der unedlen Regungen, schämte sich aus Herzensgrund.

Behutsam nahm er das Bild von der Wand und küßte es einige Male herzlich.Grüß Gott, du lieber, alter Onkel du, laß mich erst fertig werden mit dem Gedanken, daß sich dein Herz geteilt. Ich habe dich auch allzu lange allein gelassen. Doch mit der Wolfenshagener daraus wird nichts, ich weiß etwas Besseres für mein Herz."

Oswald nahm den Brief und las weiter :

Auf dem Sterbebett bat mich der Freiherr, seinem zwölfjährigen Töchterchen Vormund zu sein. Seine Frau, dessen innige Liebe seinen letzten Jahren Sonnenschein ge­geben, war ihm schon vorausgegangen. Ich willigte mit Freuden ein. Du, mein Junge, warst schon auf höheren Schulen und weigertest Dich stets, mein Mündel zu sehen, bliebst ihr auch noch später abhold. Geschah es aus über­mütiger Knabenlaune, oder mißgönntest Du dem armen, verwaisten Kind mein bißchen Liebe, ich konnte es mir bis­lang noch nicht erklären. Dein kalter Starrsinn wich bis heute nicht, obwohl sie dies sehr schmerzte, ihr warmes Gemüt bis ins Innerste kränkte, da sie mit kindlicher Verehrung an Dir hing und Deine Bilder förmlich anbetete."

Der Lesende errötete.

Nun ist sie erwachsen, so hold und lieblich, daß mein altes Herz in ihrer Nähe wieder jung schlägt. Ein Mädchen, thatkräftig, durchgreifend, einsichtig, und doch voll Poesie und Herzlichkeit. Mein neu erstandener Jugendtraum!

Mein lieber Oswald, wein Sohn! Ich will in keiner Weise Dich bestürmen, kein seelischer noch äußerer Zwang soll Deine freien Rechte verkümmern, aber wenn Du den alten, ungerechten Groll bannen würdest und Eure Herzen fänden sich zum seligen Bund. Ihr bautet Euer Nest bei mir, größeres Glück könnten meine alten Augen nicht mehr er­schauen ! Ritta wird in wenig Wochen mündig. Ihr Vater, der vor seinem Ende von der Verschuldung des Dehnhardt, des einzig noch lebenden Schwagers meiner Schwester, ge­hört, bestimmte in seinem Testament die zwei Güter Neideck und Lindenfels, die ihm Lurch unsere Schwester zugefallen, an Dehnhardt zurück. Die Finkensteinsche liegende Mitgift fällt wieder an unsere Linie. Nur Wolfenshagen, das durch seine Strebsamkeit und weisen Sparsinn zu alter Schönheit und Ergiebigkeit herausgebildet, bleibt für seine Tochter, macht sie aber doch nur zu einer mittelmäßigen Erbin dem ungeheuren Besitze gegenüber.

Die Bestimmungen des Testaments sind unanfechtbar. Ritta denkt im Sinn des edlen Verstorbenen, sie billigt und ehrt seinen Willen, mit ihrer Zustimmung war er in dieser Weise abgefaßt worden.

Denhardt warb schon vor zwei Jahren um ihre Hand. Ihre Antwort war: die regelmäßige Zusendung der Einnahmen von Lmdenfels, in Virrtrljahres-Raten. Da die Güter ihm erst nach dem abgrlaufenen einundzwanzigsten Lebensjahr meines Mündels zufallen, hatte er bis jetzt noch nicht die mindeste Berechtigung darauf. Ich kenne ihren geheimsten Herzenswunsch, er stimmt mit dem ihres Heimgegangenen Vaters und mit dem meinen überein. Walte Gott, daß es auch der Deine werde. Dein treuer Onkel Alban."

(Forschung folgt.)