fährt auf einem aus Kauffahrteischiffen bestehenden Geschwader der Aufständischen an den Küsten entlang. 2 Abteilungen der Aufständischen sind auf der Insel Cebu geschlagen worden. 3 Jnsurgentenführer wurden erschossen-.
* Ein Telegramm von dem Depeschenboot Wanda auf der Höhe von Juragua meldet vom 9. ds., daß kurz vor mittag spanische Offiziere mit einem Briefe von General Toral angekommen seien, in welchem dieser dem General Shafter mitgeteilt hätte, er sei bereit, die Stadt zu übergeben, vorausgesetzt, daß seinen Truppen erlaubt werde, unangefochten mit Waffen und Feldzeichen nach jeder Richtung hin abzuziehen. Diese Bedingungen wurden nach Washington telegraphiert.
* Washington, 11. Juli. Dem Kriegsdepartement ist gemeldet worden, daß das Bombardement von Santiago gestern begonnen habe. Ein Telegramm von General Shafter vom 10. ds., 3 Uhr 40 Min. nachmittags, bezeichnet die Lage als unverändert. Er befinde sich in uneinnehmbarer Stellung und fürchte keinen Angriff. Von autoritativer Seite wird erklärt, Präsident Mac Kinley werde nur eine bedingungslose Uebergabe Santiagos annehmen.
* Washington, 11. Juli. Die amerikanischen Schlachtschiffe „Brocklyn". „Texas" und „Indiana" begannen gestern nach drei Uhr über den am Ufer sich erhebenden Felsen hinweg Santiago zu beschießen. Es war unmöglich, den Geschossen die nötige Elevation zu geben, sie fielen in zu geringer Entfernung nieder. Da weder die achtzölligen Geschütze noch die schweren Kanonen ein besseres Resultat ergaben, wurde das Feuer nach einer Stunde eingestellt.
*New-I)ork, 11. Juli. Ein einstündiges Bombardement Santiago's vom äußeren Hafen aus, das gestern stattfand, blieb fast resultatlos. — Präsident Mac Kinley und der französische Gesandte Cambon hatten heute ein lange Konferenz.
*New-Aork, 11. Juli. General Shafter telegraphiert: Die Spanier eröffneten das Feuer kurz nach vier Uhr mit Geschützen, die bald zum Schweigen gebracht wurden, worauf leichtes Gewehrfeuer folgte. Die Spanier räumten Dos Camingnos.
Geiireiirirützises.
Die Ernte der Heuer gut gediehenen Johannis- und Stachelbeeren sieht bevor, und dürfte vielleicht manchem eine vielsemg erprobte Vorschrift zu einem angenehmen Beerenmost erwünscht sein. Nachstehende Vorschrift, die für 1 Eimer — 300 Liter berechnet ist, giebt keinen starken Träubleswein, sondern einen im Alkoholgehalt gutem Obst- wost gleichkommenden, gesunden Haustrunk. 50 Kilo Johannisbeeren (rote und schwarze) oder Stachelbeeren, oder beide Sorten gemischt, werden in einem Kübel gut zerquetscht (was am besten mittelst eines hölzernen Stämpfels, oder durch Turchkneten mit den Händen geschieht), und in einen, unten mit Zapfen versehenen Zuber, oder offenes Faß gebracht. Vor das Zapfenloch legt man, wie üblich, einen Reisigbündel zum Zurückhalten der Kämme und Häute. Man löst nun 20 lrA Hutzucker in 150 Liter etwa 25 bis 30 "U warmem Wasser und gießt diese Lösung auf die zerquetschten Beeren, deren Kämme und Häute möglichst sorgfältig unter der Oberfläche der Flüssigkeit gehalten werden, was am einfachsten mittelst eines in den Bottich gespannten Senkbodens aus Latten geschieht. Diese Mischung bleibt nun 3—4 Tage in einem mäßig temperierten Raume stehen, worauf man die Flüssigkeit abläßt und in das bereits im Keller vorbereitete Faß schüttet. Man löst dann weiter 12 Kilo Zucker in ca. 75 Liter Wasser, gießt dies auf den Trester, läßt nach 3—4 Tagen wieder ab und bringt dies ebenfalls zum andern ins Faß. Dis nun noch nötigen weiteren 75 Liter Wasser werden in der Weise verwendet, daß man zuerst etwa die Hälfte über den Trester schüttet, einen Tag daran stehen und dann abläßt. Dieses Auswaschen wird dann nnt der
Befriedigung über den schönen Tag und seine Aufnahme aus. Dabei erinnerte er sich auch des dem Bacchus gegebenen Versprechens.
Mau rief und lief nach Ralf. Man suchte ihn überall. Vergebens, er war nirgends zu finden. Der hohe Gast zuckte bedauernd dis Achsel und befahl die Abfahrt.
Während der letzten Vorbereitungen hierzu trat Doktor Ulrici an Gesa heran, die sich mit ungewöhnlichem Feuer dem Tanze bingegeben hatte und von den vornehmen Gästen auffallend ausgezeichent worden war. Auch Baron Fineck hatte sich ihr oft genähert, doch gelang es Kurt mehrmals, diese Versuche zu vereiteln, indem er ihm rasch zuvorkam. Der Doktor bemerkte die Zeichen einer ungewöhnlichen Aufregung an Gesa recht wohl, und auch der fast unmerkliche Verkehr mit Kurt entging ihm nicht.
„Wo ist Ralf?" fragte er leise.
„Ich weiß es nicht," war die Antwort.
„Kümmert es dich auch nicht, Gesa?"
Gesa wich seinem Blicke aus, und der Doktor entfernte sich wieder unruhigen Herzens.
Endlich fuhren die fürstlichen Gäste davon, und in dem kleinen nachtumzogenen Ort legten sich die Wogen der Aufregung, die letzten Lichter erloschen. Gesa und Kurt waren übereingekommen, ihr Verlöbnis noch geheim zu halten. Als aber Gesa mit ihrem Vater in dem traulichen Wohnzimmer allein war, da sprengte das Geheimnis ihr fast die Brust, und sie bekannte ibm alles.
Der Doktor war nach allem, was geschehen und was er beobachtet hatte, nur halb überrascht, halb weh berührt. Er antwortete nicht gleich, sondern strich nur sanft über ihre Schläfe.
„Und ist es dein Glück, mein teures Kind?" fragte er, sie mit trüben Zweifeln ansehend.
„Es muß sein." stieß Gesa hervor. Sie preßte die Hände zusammen. „Nein, nein, — ich bin Kurt gut, glaube es mir und gieb mir deinen Segen, Vater."
restlichen Hälfte noch 1—2mal wiederholt, wodurch der Trester vollständig ausgezogen wird, so daß er dann weder Säure noch Zucker enthält und ein Pressen bei diesem Verfahren völlig unnötig ist. Die in dem Faß vereinigten Flüssigkeiten werden nun durch Zugießen von Wasser auf 300 Liter gebracht, gut durchgerührt und das Ganze der Gährung überlassen, die in ca. 4 Wochen beendigt sein wird. Der so erhaltene Träublesmost kann übrigens in jedem Stadium, also auch räß, getrunken werden.
Thomasmehlkonsum.
Wie früher mitgeteilt, betrug allein in Deutschland der Verbrauch an Thomasmehl während des ersten Quartals dieses Jahres 132 000 Tonnen gegenüber 88 000 Tonnen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Eine ähnliche Konsumsteigerung hat sich auch im weiteren Verlauf dieses Jahres bemerkbar gemacht. Es betrug nämlich der Verbrauch in Deutschland bis zum 31. Mai 219 000 Tonnen, während in der gleichen Zeit des Vorjahres nur 138000 Tonnen zur Ablieferung gelangten. Von diesem Gesamtquantum entfallen auf den Monat Mai im Jahre 1898 38 000 Tonnen gegenüber 21 000 Tonnen im Vorjahre, oder mit anderen Worten: der Konsum ist im Monat Mai ick Vergleich zum Vorjahre um 800/o gestiegen. Diese Thatsache ist um so überraschender, als von Anfang dieses Monats an die Bezugsvereinigung deutscher Landwirte mit allen Mitteln bestrebt ist, die Landwirte vom Einkauf des Thomasmehles abzuhalten, und findet diese große Konsumzunahme ihre Erklärung nur darin, daß der Konsument auf Anfrage beim Händler in Erfahrung gebracht hat, daß eine Preissteigerung des Thomasmehles trotz gegenteiliger Behauptung der Organe der Bezugsvereinigung nicht stattgefunden hat.
Handel «nd Berkehr.
* Stuttgart, 11. Juli. (Landes-Produkten-Börse.) Die Ernte in Ungarn und Rumänien bat bereits begonnen, wurde jedoch durch anhaltenden Regen gestört, so daß die neue Ware nicht so rasck greifbar sein wird. Hier ist das Geschäft ruhig. Wir notieren per 100 Kilogr. frachtfrei Stuttgart, je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen, württ. Mk. 21—21.50, Ulka Mk. 21.25-21.50, Saxonska Mk. 21.25—21.50, Amerikaner Mk. 21.75—22, Laplata Mark 21.75, Kernen Oberländer Mk. 23.50, Dinkel gut Mk. 15, Roggen russ. Mk. 15—15.25, Haber württ. Mk. 16.50—17, prima Mk. 17—17.50, Amerikaner Mk. 16—16.25, Mais Mixed Mk. 10.50, Laplata Mk. 11-11.25, Donau Mk. 11—11.50, Ackerbohnen württ Mk. 15.50. Mehlpreise per 100 Kilogr. inkl. Sack: Mehl Nr. 0: Mk. 35—36, dro. Nr. 1: Mk. 33—34, dto. Nr. 2: Mk. 31.50-32, dto. Nr. 3: Mk. 30—30.50, dto. Nr. 4: Mk. 27-27.50, Suppengries Mk. 35.50, Kleie Mk. 8.
* Stuttgart, 9. Juli. (Kartoffelmarkt.) Zufuhr 200 Ztr. Preis 5 bis 6 Mark per Zentner.
Vei-misehtes.
* Mißverständnisse.) Ein einziges Wort genügt bisweilen, um liebende Herzen zu trennen, jahrelange Freundschaftsbande zu lockern; selbst das vertrauensvollste Gatten. Herz wendet sich vom andern, wenn der böse Zufall durch eine harmlos und nicht schlimm gemeinte Rede den unheimlichen Kobold „Mißverständnis" heraufbeschwört. Der mächtigste Bundesgenosse des Mißverständnisses ist der falsche Stolz, sein größter Gegner die alles erlösende dewutvolle Nächstenliebe. Man sieht, wie das geliebte Wesen unter dem Drucke d-r Unklarheit leidet, fühlt selbst mit schmerzlicher Gewißheit, daß das eine Wort die Kluft von Tag zu Tag erweitert und daß eine Stunde kommt, in der keine Brücke des Verständnisses mehr hinüberführt zum Herzen des andern; man weiß, der ganze unerträgliche Zustand wird gehoben, wenn man seinen Stolz überwindet und sagt:
„Es war nicht so gemeint, du hast mich falsch verstanden"! Doch der stolze Mund schweigt. Wenn dann vielleicht jahrelang Bitterkeit, Herzenseinsamkeit und Gewissensbisse die Begleiter eines verfehlten Daseins sind, führt manchmal ein Zufall die Getrennten wieder zusammen. Ein einziges Wort genügt, um das unselige Mißverständnis zu lösen. Dann freilich ist die Reue zu spät, dann sagen sich beide umsonst: „Hätten wir doch früher gesprochen!" Es gehört das festeste Vertrauen, der heiligste Glaube an des anderen guten Willen und reine Absichten dazu, um dem Mißverständnisse aus dem Wege zu gehen oder aber dem nicht zu Vermeidenden den ärgsten Stachel zu nehmen. Nur diese Eigenschaften lassen eine gerechte und liebevolle Würdigung von des anderen Wollen und Thun zu, nur sie ermöglichen es, allen Stolz, alles Gekränktsein beiseite zu werfen und im Aufwallen guter Gefühle, die Bitterkeit zurückdrängend, mit heiterer Stirn und warmem Blick die Hand zu bieten und zu sagen: „Sei wieder gut und verstehe mich recht, es war ja ganz anders gemeint!" Kommt aber das Mißverständnis von außen, senkt es sich verderbenbringend auf unser Glück, auf unfern Frieden, wie der giftige Mehltau auf die Blüte, ist es das gewollte Mißverständnis, das Bosheit, Neid und Klatschsucht äüsgebrütet haben, so lassen wir nicht in unthätigem Schauen den Dingen ihren Lauf, sondern verteidigen, erstreiten wir unser Glück und treten dem giftigen Wurm der Bosheit aufs Haupt. Wahrlich, bemitleidcnswürdig ist der Mensch, dessen Herz von Bitterkeit und Bosheit so erfüllt ist, daß er auch hinter den harmlosesten Aeußerungen und Handlungen eine böse Absicht sucht. Ihm ist nicht mehr zu helfen, denn er führt geflissentlich Mißverhältnisse herbei, di: eine ständige Quelle des Haders und Unfriedens werden. Wir selbst aber sollen eingedenk sein, Worte und Thaten immer wohl zu überlegen, denn mit dem besten Herzen und den reinsten Absichten können wir durch Unüberlegtheit schlimme Mißverständnisse heraufbeschwören, die, so ungewollt sie auch sind, uns selbst und unseren Lieben an Herz und Gemüt, sowie in Beruf oder Lebensstellung oft unersetzlichen Schaden zufügen.
Neueste Nachrichten.
* Paris, 12. Juli. Der Ministerrat beschloß die stcafgerichtliche Verfolgung Picquarts, weil derselbe an eine nicht berechtigte Person Dokumente ausgeliefert habe, welche die äußere Sicherheit des Staates berühren. Auch gegen Leblois soll als Mitschuldigen das Strafverfahren eingeleitet werden.
* New-Jork, 12. Juli. Gestern erfolgte eine neue Aktion vor Santiago durch Shafter mit Sampson's Unterstützung. Wie der „Herold" erklärt, verlassen die Spanier die Stadt in westlicher Richtung.
Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker. Altensteig.
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Sir sank auf die Knies, umschlang die feinen und legte ihren Kopf darauf. Die zurückgedrängt« Qual dieser Tage brach endlich in einem beißen Thränsnstrom hervor. Tieferschüttert, legte der Doktor seine zitternde Hand aus ihr Haar, aber als guter Arzt ließ er sie weinen, bis sie von selbst ruhiger wurde. Dann erst sprach er mit liebevollem Ernst zu und warnte sie, eine Uebereilung zu begehen, die über ihr ganzes Leben entscheide. War die Möglichkeit ganz ausgeschlossen, Ralf —?
Gesa unterbrach ihn mit einem stummen Aufblick, ober in dem Ausdruck ihres blassen thränenbenetzten Antlitzes lag etwas, was ihn bewog, ihren Kopf sanft wieder niederzubeugen und mit ergebenem feierlichen Ton hinzuzufügeu:
„Ich segne dich, mein Kind. Sei stark und glücklich."
* *
*
Auf dem Holzblock, der ihm zum Zerkleinern der dicken aufgeschichteten Buchenkloben diente, faß unterdessen Marten und starrte über das schwarze Wasser hin. Vor ihm in langer Reihe lagen die Kähne noch, schaukelnd und dabei im Sande knirschend. Die Decken und Embleme waren entfernt worden, die Blumen und Kränze hingen welk und zerrissen herab. Das Gewitter, welches Herr Magnus heute morgen gefürchtet hatte, schien sich zur Nacht zusammenziehen zu wollen. Schwere Wolken hingen herab und der Wind erhob sich leise seufzend.
Von alledem merkte Marten in seinen wilden verwirrten Gedanken nichts. Die Nacht flüsterte ihm höllische Anschläge von Mord und Verderben zu und gaukelte ihm verlockende Bilder von einem heißen Liebesglück vor, von einem köstlichen Preise für die mannhafte That der Rache. Und Marten wollte, o er wollte! Er sagte sich's.hundertmal, daß er Wendel rächen wolle und zweifelte nicht, daß sie dann ihr Wort halten würde, ihm allein anzugehören.
Plötzlich horchte er im Dunkel auf: — ein müder, langsamer Schritt nahte sich. Marten spähte mit vorgebeugtem Kopf. Sein junger Herr, den seit der Rückkehr vom Fischzug noch Niemand wieder gesehen hatte, war's. Er wollte aufsahren, ihm an die Gurgel — aber er zögerte und verhielt sich ganz rudig.
Ralf stieg in den einen Seelenverkäufer und fuhr auf den nachtschwarzen See, der von Zeit zu Zeil nur durch ein fahles Wetterleuchten hell erleuchtet wurde. Da durchblitzte ein böser Gedanke Martens schwerfälliges Hirn. Er schlich zum Ufer und folgte jenem in einem zweiten Kahn, leise, ganz leise und vorsichtig in gewisser Entfernung. Wie Gespenster huschten beide über die dunkle Fläche, weiter, immer weiter, und vom Winde getrieben erreichten beide bald die Stelle des heutigen festlich.n Vorgangs.
Jetzt verschwand Ralfs Kahn in dem tieferen Dunkel der Bucht. Rabenschwarze Finsternis! Es grollte leise vom Himmel, Regentropfen fielen. Marten fing an, sich unbehaglich zu fühlen, denn die aufgestachelte Leidenschaft seiner phlegmatischen Natur stand schon nicht mcdr ans ihrem Höhepunkt. Es war doch auch unheimlich hier, und was wollte sein Herr denn eigentlich in der Nacht lier noch.
Da wetterleuchtete es wieder, und da war das kleine Boot! Ralf hatte das Ruder buizelegt, und Marten sah eine Sekunde lang die Umrisse seiner Gestalt, wie er zusammengesunken dasaß, die Hände vor dem Gesickit. Sah denn der aus, wie ein leichtfertiger Bösewicht? Oder wie ein glücklicher Bräutigam? Marten wurde irre an sich, an Wendel, an Ralf, aber mitten in seiner Verwirrung zuckte Wendels drohender, verheißender Blick wieder vor ihm auf und erinnerte ihn an sein Gelübde. Wie leicht war es jetzt! Einige Ruderschläge nur — dann ein Stoß und der Uebelthäter lag im Wasser. Wendel war gerächt, und Wendel — ja, sie sollte und mußte zusricdengestellt werden.
(Fortsetzung folgt.)