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Hirtenbrief nochmals zu verlesen." Heftige Ausfälle gegen die gemischten Ehen beschließen den Erlaß des Bischofs. Beigesügt sei, daß im Jahr 1894 die Protestanten im Kanton Tessin den Schutz des Bundesrats anrusen mußten, damit es ihnen möglich war, in Privathäusern Gott nach ihrer Weise zu dienen. In das Haus, wo sie sich versammelten, wurde damals geschossen. Und doch ist den Protestanten die Glaubens- und Kultusfreiheit auch im Kanton Tessin gewährleistet.

* London, 4. Juni. DemDaily Chronicle" wird aus Tampa gemeldet, daß dort vermehrte Thätigkeit herrsche, doch seien die in New-Aork und Washington veröffentlichten ausführlichen Berichte, wonach die Armee sich in Bewegung gesetzt habe, unwahr; nicht ein einziger Soldat sei ab- gefahren, aber Alles zum sofortigen Aufbruche bereit.

* Wie aus London berichtet wird, sind bei Santiago 20,000 Mann geübter Truppen zusammengezogen worden, so daß eine etwaige Landung der Amerikaner auf starken Widerstand stoßen würde.

* Petersburg, 4. Juni. DerRegierungsbote" meldet: Am 29., 30. und 31. Mai rief im Kreise Wargelan des Fergana-Gebiets der Eingeborene Jschan Mahomet Ali Kalif einen heiligen Krieg hervor. Er rückte mit einem be­trächtlichen Volkshaufen nach Andschan, nachdem er die Telegraphendrähte durchschnitten hatte. Am 30. Mai überfiel er 2 Kompagnien des Turkestaner Landcadrebataillons, wo- bei 22 Untermilitars getötet und 16 verwundet wurden. Obwohl der Ueberfall ganz plötzlich erfolgt war, sammelten sich doch die Kompagnien schnell und schlugen den Angriff zurück und zerstreuten den Volkshausen durch Gewehrfeuer. Die Europäer ließest 10 Tote und 8 Verwundete auf dem Kampfplatz zurück. Ein beträchtlicher Teil der Angreifer floh unter dem Feuer der Infanterie nach verschiedenen Rich- tungen. Die übrigen zogen sich mit dem Rebellenführer zurück, indem sie den Karadarja und Chakimada überschritten. Zur Verfolgung wurde eine Kompagnie und 50 Mann der berittenen Abteilung nach Namongan entsendet. Einem Be- richt vom 1. Juni zufolge wurde der,Rädelsführer mit einem Mann seiner Umgebung bereits ergriffen und beide in Gewahrsam gebracht. Dieses bedauerliche Ereignis, setzt derRegiernngsbote" hinzu, ist, soweit bisher aufgeklärt, nur durch den Fanatiker Jschan und seine Umgebung her- vorgerufen. Die gesamte hiesige Bevölkerung ist vollkommen ruhig. Auf Befehl des Kaisers ist der Militärgouverneur von Fergana, La er es dazu kommen ließ, daß mitten im tiefsten Frieden ein Volkshaufe gebildet wurde und die russischen Truppen angriff, seines Amtes entsetzt worden.

* Odessa, 4. Juni. Aus Port Arthur wird gemeldet: Seit Besetzung des Ortes durch die Russen herrscht hier eine fieberhafte Bauthätigkeit. Grundstücke werden erworben und fiskalische wie private Gebäude aufgeführt. Die russische freiwillige Flotte errichtet in Port Arthur und Talien Wan Agenturen, Dampferstege und Lagerhäuser und die russisch- chinesische Bank etablierte in Port Arthur eine Filiale.

* Belgrad. 4. Juni. Bis zur Stunde sind in 56 Wahlbezirken 108 Abgeordnete gewählt. Davon sind 76 Liberale, 30 frühere Fortschrittler und zwei Neutrale. Bis jetzt ist kein Radikaler gewählt. Die radikalen Führer Ratic, Popovic und Milovanovic sind durchgefallen. Die Wahl- beteiligung in den Städten war eine große.

* Fürst Ferdinand von Bulgarien wird, wie der Voss. Ztg. aus Belgrad berichtet wird, auf der Durchreise nach St. Petersburg mit dem König Alexander von Serbien eine Zusammenkunft haben. Dagegen meldet das Kl. Journal, der Zar sei über den Besuch des Fürsten Ferdinand in Konstantinopel sehr ungehalten und habe das den Fürsten wissen lassen. Es sei die Möglichkeit vorhanden, daß die Petersburger Reise des Fürstenpaares unterbleibt.

* Madrid, 4. Juni. Ministerpräsident Sagasta be­stätigte derAgencia Fabra": Ein spanisches Schiff vor Santiago brachte den amerikanischen HilfskreuzerMerrimac" zum Sinken. Did ganze Besatzung wurde gefangen genommen. Der Rest des amerikanischen Geschwaders zog sich sofort zurück.

* Madrid, 4. Juni. Eine offizielle Meldung lautet: Gegen 3 Uhr früh näherten sich amerikanische Schiffe der Einfahrt in den Hafen von Santiago, um durch eine Ueber- raschung den Eingang zu erzwingen. Admiral Cervera, der Wachen ausgestellt hatte, schickte zwei Torpedobootszerstörer aus und alle Landbatterien eröffneten ein Feuer. Der amerikanische HilfskreuzerMerrimac", der an der Spitze fuhr, wurde durch ein Torpedo in die Luft gesprengt. Die gesamte Mannschaft, ausgenommen 7 Matrosen, ein Offizier, die gefangen genommen wurden, ertrank.

* Gibraltar, 4. Juni. Das spanische Geschwader verließ Cadix mit unbekannter Bestimmung.

*New-Aork, 3. Juni. Infolge des Sinkens des Merrimac" hat Admiral Sampson mit einem großen Teil seiner Flotte freie Hand erhallen, da ein Entkommen der Spanier unmöglch ist.World" sagt: Das letzte Kabel zwischen Kuba und Spanien ist durchschnitten.

*New-Iork, 3. Juni. DasEvening Journal" publiziert eine Spezialdepesche aus Kap Haitien, die meldet, ein amerikanischer Kreuzer sei im Santiago-Kanal gesunken.

* New-Jork, 4. Juni. Der KohlrndampferMerri- mac" wurde zweifellos nur deshalb in den engen Kanal an die Einfahrt zum Hafen von Santiago geschickt, um dort versenkt zu werden und das Fahrwasser auf diese Weise zu sperren. Kein Amerikaner ist umgekommen.

* Ne w-I ork, 4. Juni. Gerüchtweise verlautet, der Präsident der Republik von San Domingo, Misses Heureaux, sei ermordet worden.

* New-Uork, 4. Juni. Nach einem Telegramm der Tribüne" aus Washington beschloß das Kriegsdepartement, das für die Philippinen bestimmte Expeditionskorps durch zwei leichte Batterien regulärer Artillerie und mehrere Ab- teilungen regulärer Kavallerie zu verstärken.

* New-Iork, 4. Juni. In San Domingo (Haiti) herrscht Revolution. Die Lage dortsclbst sei ernst.

*New-T)ork, 4. Juni. Die amerikanische Flotte bombardierte gestern Santiago von 3 bis 44/2 Uhr früh. Der HilfskreuzerMerrimac" versuchte die Hafsn- eingänge zu forcieren. Die Spanier ließen denMerri­mac" über die erste Torpedolinie hinausfahren und schoßen den Torpedo erst ab, als derMerrimac" 500 Fuß weit in den Jnnenhafen hineingelangt war. Der Torpedo zerriß das Vorderteil des Kreuzers, derMerrimac" sank fast sofort. Nur die Schornsteinmastspitzen ragen noch über die Wasserflächen empor. In Santiago herrscht Begeisterung.

* Aus New-Jork wird gemeldet, daß der Dampfer Wilhelm der Große vom Nordd. Lloyd mit zerbrochener Schraube angekommen sei.

* Havanna, 3. Juni. Drei spanische Kanonenboote, die Schiffe mit Lebensmitteln geleiteten, liefen in den Hafen von Cienfuegos ein. Als sich an einer Stelle des Ufers eine Schaar Insurgenten zeigte, eröffnete eines der Kanonen­boote das Feuer, worauf die Insurgenten eine weiße Fahne hißten und erklärten, sich zwar nicht unterwerfen, aber auch nicht gegen die Spanier kämpfen zu wollen. Man glaubt, daß ihr Verhalten auf von Maxim Gomez erhaltenen Be­fehl zurückzuführen sei, während Calixto Garcia dafür sei. daß die Aufständischen zu Lande die seitens der Amerikaner geplante Aktion unterstützen. In der Provinz Santiago de Kuba griffen die Insurgenten dieser Tage das in der Nähe von Holguin gelegene Fort Loma Cruz an, wurden aber zurückgeschlagen. Die Insurgenten hatten 68 Tote.

VeiriirisHteK.

sj Eine büchersammelnde Bauernfamilie existiert, wie die Zeitschrift für Bücherfreunde" milteilt, auf einem Hofe im Kirchspiel Heßlingen. Das Bemerkenswerte an dieser Jahrhunderte altenBauernbibliothek" ist, daß sie nicht Bücher eines bestimmten Faches, sondern aller Art, insbe- sondere solche, welche Landwirtschaft, Viehzucht, Vieharznei­kunde. Gesetz- und Prozeßkunde, Geschichte und Religion betreffen, enthält. Interessant ist ferner, daß aus dieser gelehrten Bauernfamilie Keiner aus seinem Staude heraus­gegangen, etwa Lehrer oder Pastor geworden ist, sondern alle ihre Angehörigen Bauern geblieben sind. Die Bibliothek kam in der Weise zu Stande, daß alle Vorfahren der Bauern­familie seit dem sechzehnten Jahrhundert die dem jeweiligen Zeitgeschmack am meisten entsprechenden Bücher angekauft und gesammelt haben. Das älteste Buch ist ein Foliant aus dem Jahre 1653,Moscovitische Historien", dann kommen Türkische Historien", Jtinerarien (Reisebeschreibungen), Chroniken, Kräuterbücher, einepeinlicheHalsgerichtsordnung" neben Albrecht von Hallers Gedichten und Klopstock's Messias". Der einzige Jahrgang dieser Bauernbibliothek, der gebunden ist, ist der von 1848.

* (Am Pfing st Heiligabend.) Wirtin:Resl, thu rasch noch ein paar Eier in den Pfingstkuchen hinein und Rosinen die Meng' dahinten steigt ein Gewitter auf, denn wenn die Stadtbagag' net kommt, müssen wir den Kuchen allein ess'n."

Litterarisches.

Den Anforderungen der Zeit zu genügen, ist eine Aufgabe, welche das bekannte und wutverbreitets FrauenblattKäus- kicher Watgeber" kcis gewissenhaft enullt. So bringt die soeben erschienene Nummer 23 einen ArtikelPraktische Ratschläge für die Reisezeit" von Marie Schmidt von Ekenstein, welche alle der umsichtigen Hausfrau obliegenden Reise-Vorbereitungen aufs eingehendste bespricht. Der reichhatlige, mit aorzüglichen Abbildungen geschmückte Modenteil bringt Promenaden-, Reise-, Strand-, Bade-, Rad­fahr- und Bergsteigetoiletten, die sämtlich ebenso geschmackvoll wie praktisch sind. Probenummern desH ä u S l ich en Ratgebers" versendet die Verlagshandlnnz Robert Schneeweiß, Berlin Elßholzstraße

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Es ist ein Gast hier," sagte mein Begleiter,war früher am Burgtheater ein Liebling der Wiener, nun drücken's ihm halt ihre Freude etwas stürmisch aus."

Wir hatten den Korridor erreicht, an welchem die Logen liegen mußten, in der sich die Russen befanden. Auf dem Gange standen und gingen etwa acht Herren auf und ab. Die Thür der Loge, in der der Vikomte und Herr van Habermeister sich befanden, wurde von dem Logenschließer zuerst geöffnet, während er sichtlich zögerte, die anderen Thüren aufzuschließen.

Die von mir so sehnlichst Erwarteten traten heraus, kaum hatten sie zehn Schritte zu uns hin gemacht, als die schon erwähnten Herren sie wie absichtslos umstanden und ihr Weitergehen unmöglich machten; im nächsten Augenblick stand mein Kollege vor den Russen, und in der freund­lichsten, höflichsten Weise sagte er:

Wissen's, meine Herren, ich bin Kriminalbeamter und Hab' mit Ihnen einige Worte zu sprechen, bitte, folgen's mir recht schnell, ohne alle weiteren Umstände, damit's nicht ein Aufsehen gibt; ich lieb' das nit, sieht halt schlecht aus."

Nicht die geringste Veränderung war auf dem Gesicht des Herrn Vikomte und des Herrn van Habermeister wahr­zunehmen. Auch der Kommissar mochte dies bemerkt haben; denn als die Herren ruhig stehen blieben, als hätten sie gar nicht begriffen, um was es sich handelte, setzte mein Kollege hinzu und seine Stimme hatte eine eigentümliche Härte: Sie sprechen deutsch, ich weiß es genau. Sie haben mich verstanden, also kommen Sie gefälligst."

Er schritt einer kleinen, nahegelegenen Thür zu, und der Vikomte und Habermeister folgten, oder mußten folgen, sehr geschickt von den Unterbeamten dirigiert, von denen drei mit ins Zimmer eintraten.

Ich war zurückgeblieben; instinktiv hatte ich mir ge- sagt, daß mein Kollege ebensowenig von der Anwesenheit der Dame und des Herrn, die sich in der anderen Loge

befanden eine Ahnung habe, wie er wisse, daß diese Per­sonen mit den eben in Sicherheit Gebrachten im engsten Verkehr ständen, sonst Hütte er jedenfalls Vorkehrungen ge- troffen, dieselben beobachten zu lassen, eventuell sich derselben zu versichern. Dies alles erwägend war ich nicht gefolgt. Vier der Herren, die bei dem Vorgänge thätig gewesen, standen in meiner unmittelbaren Nähe; ich trat an dieselben heran.

Ich bin Kriminal-Kommissarius und der Leute da drinnen wegen hierher gekommen," sagte ich.

Ich konnt's halt denken, daß Sie Beamter sind," er­hielt ich von dem einen zurück.

Haben Sie noch einen Auftrag hier auszurichten?" fragte ich.

Nein, uns ist nix gesagt worden," bekam ich zur Antwort.

Gut, ich werde Sie gleich noch mit einer Sachs be­trauen, in einem Augenblick bin ich wieder hier."

Der Logenschließer stand am Ende des Korridors, ich eilte zu ihm hin.

In einer der Logen befindet sich ein Herr und eine große blonde Dame, die"

Ich weiß, Nummer sechzehn, die Loge ist weiter nicht besetzt," unterbrach der Mann.

Ich ging zu den Beamten zurück.

In Loge Nummer sechzehn befindet sich ein Herr und eine Dame," sagte ich.Sollten dieselben einzeln oder zusammen aus der Loge kommen, so klopfen Sie zunächst an die Thür des Zimmers, in dem sich Ihr Vorgesetzter befindet, und sorgen Sie dafür, daß die Ihnen bezeichnet«» Personen den Korridor nicht verlassen."

Als ich in das Zimmer trat, rief mir der Kommissar entgegen:

Nun, lieber Kollege, wo stecken's denn? Ich denke, Sie hätten mit den Herren zu sprechen?"

Wollen Sie dies nicht lieber selbst thun? Es wär« mir sehr angenehm," erwiderte ich.

Der alte Herr sah mich scharf an; ihm mochte es wohl nicht ganz in der Ordnung erscheinen, wie ich disponierte; er wollte sicher in Rücksicht darauf, was wir im Augenblicke unserer ersten Begegnung gesprochen hatten, mir vollständig die Ehre lassen, die Russen abgefaßt zu haben. So sehr ich diesen guten Willen anerkannte, so durste ich doch hier­auf nicht eingehen; ich mußte für den Fall, daß ich das verabredete Zeichen hörte, sofort das Zimmer verlassen können. Aber auch noch ein anderer, wichtiger Grund veranlaßte mick, so zu handeln: ich wollte wissen, wie weit man hier in Wien über die Verbrecher klar sei, ob nicht hier mehr und schärfer sprechende Indizien gegen dieselben gesammelt waren, als dies nicht der Fall war, so konnte ich mit meinen un­zweifelhaft stark begründeten Beweisen für die Schuld der Leute dann noch immer hervortreten; ja, ich war sicher, daß sie, wenn sie inne wurden, wie ich ihre Spur in Berlin verfolgt hatte, bald ein Geständnis oblegen würden.

Nun, darf ich wohl um Angabe ihres Namens, Standes rc. bitten?" sagte mein Kollege zu dem Herrn mit dem Ordensbands.

Vikomte de Rochat," war die mit unverkennbarem Selbstbewußtsein gegebene AntwortRitter der Ehren­legion," setzte er nach einer kleinen Pause hinzu. Als er wohl bemerkte, daß der Kommissar noch immer seinen Blick ruhig auf ihn gerichtet hielt, fragte er gereizt:Genügen Ihnen diese Angaben nicht?"

Ja schaun's, Herr Vikomte, das ist mir halt nit ge­nügend," sagte der alte Herr lächelnd.Ich möchte wissen, welches Einkommen Sie haben und woher es stammt, zu welchem Zweck Sie reisen und werden Sie mich schon verstanden haben, was ich meine und was ich halt wissen muß."

(Fortsetzung folgt.)