Soldatenbräute nach Deutsch-Südwest-Afrika. Er hat seine Unterstützung zngesogt. Wenn keine deutschen Mädchen als Frauen in die Kolonie kommen, dann wird drüben eine Mischlingsrasse entstehen, die von sehr zweifelhaftem Werte ist. Gouverneur Leutwein erhielt von einem Kolonienfreund 1600 Mark als Geschenk für dasjenige Mädchen, welches als erste deutsche Braut nach Südwestafrika geht. Uebrigens bedarf es keiner Belohnung, sondern nur eines Schiffes, das die Mädchen hinüber fährt. Zu Tausenden werden sie bereit sein.

* Köln, 25. April. Bei einem Nachmittags aus ge­brochenen Stubenbrand ist ein zweijähriges Kind buchstäb­lich verbrannt. Die Eltern waren abwesend. Das Feuer ist durch Spielen der Kinder mit Feuerzeug entstanden.

* Greiz. 24. April. In Folge des spanisch-ameri­kanischen Konfliktes wurden größere Aufträge aus Amerika telegraphisch bei hiesigen Industriellen zurückgezogen. Man erwartet noch weitere Abbestellungen.

Arrslirir-ifehes.

* Paris, 25. April. DerMalin" meldet aus Havanna, dem spanischen DampferHerero" sei es gelungen, in der Nacht vom Sonntag die Blockade der amerikanischen Schiffe zu durchbrechen.

* Am meisten weiß Norwegen den Wert der Presse zu schätzen. Für jedes Blatt es giebt deren etwa 130 im Lande soll eine Freifahrt-Karte auf der Eisenbahn zur Verfügung gestellt werden, jedoch nur für die Reisen in Presse-Angelegenheiten. Darüber, daß kein Mißbrauch mit den Karten geschieht, übernehmen die Presfevereine die Aussicht. Ferner gedenkt das Kultusministerium auch den Dampfschiffslinien, welche staatlichen Zuschuß erhalten, den Antrag der Presse zur Berücksichtigung zu empfehlen.

* London, 25. April. Ein bei Lloyd eingegangenes Telegramm besagt: 6 spanische Handelsschiffe, die von den Amerikanern genommen worden sind, werden alsbald frei gelassen werden.

* London, 26. April. Die wichtigste Neuigkeit ist einem New-Aorker Telegramm desDaily-Telegraph" zu- folge, daß Mac Kinley sich entschlossen hat, dos humanitäre Werk fortzusetzen und die hungernden Cubaner mit Nahrung zu versorgen, trotz der Gefahren, mit denen eine Landung von Truppen in Cuba verbunden ist. 4000 Mann reguläre Infanterie, sowie 1000 Mann Kavallerie und Artillerie sollen in einem der südlchen Häfen Cubas, der gut befestigt werden kann, landen und dort sollen Magazine errichtet werden, von denen die Insurgenten Waffen und die Reconcentrados Nahrung erhalten können.

* Konstantinopel, 25. April. Aus Armen sind hier Nachrichten eingetroffen, wonach dort in Folge Mangels an Getreide eine Hungersnot begonnen hat. In der Be­völkerung herrscht eine tiefgehende Gährung und es haben auch schon an einigen Orten Erhebungen gegen die Behörden stattgefunden.

* Madrid, 24. April. Auf Veranlassung des Finanz­ministers hielten die bedeutendsten Bankiers von Madrid gestern abend eine Versammlung ab. Der Minister hielt eine Ansprache an die Bankiers und ersuchte sie um ihre Unterstützung zu dem Zwecke, die Panik der Börse zum Stillstand zu bringen, da weder die Lage des Staats­schatzes noch die politischen Verhältnisse die Baisse der Werte rechtfertigen. Die Bankiers sprachen sich in ihren Erwiderungen mit größtem Patriotismus aus und schlossen sich den Ausführungen des Ministers an. Gleichzeitig traten beim Marineminister sämtliche Admirale und Kontreadmirale zu einer Besprechung zusammen, der man große Bedeutung beimißt. Man glaubt, daß es sich bei der Besprechung, die lange Zeit dauerte, um die Frage der Kaperei handelte. Während des gestrigen Tages wurden fast 10 Millionen in die nationale Subskription zum Ausbau der Flotte einbezahlt.

* Madrid, 24. April. Eine amtliche Depesche aus

Havanna vom 22. ds. 9 ff- Uhr abends meldet: Das amerikanische Geschwader kam abends 61 2 Uhr von Havanna in Sicht. Es bestand aus 12 Schiffen, die beinahe eine gerade Linie in Entfernung von 10 Meilen von der Stadt bildeten.

* Madrid, 24. April. Der Senat konstituierte sich heute. Die Mitglieder leisteten den Eid. Pinlo, Mitglied des Hauses für Cuba, gedachte in warmen Worten des Marschalls Blanco und der spanischen Truppen auf Cuba. Die Begeisterung der Truppen zeige, daß sie das spanische Gebiet zu schützen wissen werden. Der Kriegswinister be- merkte, er sei überzeugt, das Heer werde zeigen, daß es lieber den Tod erleiden wolle als eine Niederlage.

* Aus Madrid wird gemeldet: Nach neueren Nach­richten ist der Rücktritt Sagastas zweifellos. Sagasta fühlt sich bei seinem vorgerückten Alter zu schwach, um die Re­gierungslast zu tragen. Die Thatfache, daß viele reiche Leute fortgesetzt ihre Einlagen aus der Bank von Spanien zu­rückziehen, ruft einen allgemein deprimierenden Eindruck hervor.

* New-Jork, 24. April. DerNew-Aork Herald" meldet aus Washington, es könne bestimmt behauptet werden, daß ein aktives Zusamenwirken mit den Insurgenten ab­gemacht sei. Eine Expedition verlasse Tampa nächste Woche, um Gomez' Kriegsmaterial unter dem Schutze von Kriegs­schiffen an einem Punkte Cubas zu landen.

* Die amerikanische Flotte vor Cuba hat sich ge­teilt. Zwei Kanonenboote sind gestern früh nach Westen, zwei Monitors, ein Kreuzer und ein Kanonenboot sind nach Osten gesegelt. Der übrige Teil der Flotte blokiert Havanna.

* Key - West, 24. April. Ein hier eingetroffenes Torpedoboot meldet, die amerikanische Flotte von Havanna bombardierte nicht, sie führte aber eine friedliche Blokade durch.

* Eine Meldung aus New-Aork besagt, dort herrsche große Aufregung über die Annäherung der spanischen Flotte. Man glaubt, letztere werde binnen drei Tagen vor der Stadt erscheinen.

Kalk und Phosphorsäure im Futter.

Wenn man bedenkt, daß fast Vs der gesamten im tierischen Körper enthaltenen Mineralien aus phosphorsaurem Kalk gebildet werden, so erhellt daraus zur Genüge die Wichtigkeit, welche dem Reichtum der Futtermittel an diesen beigemessen werden muß. Fehlt es dem Futter an genügenden Mengen von Phosphorsäure und Kalk, so treten Erkrankungen auf. Bei älteren Rindern stellt sich die Knochenbrüchigkeit ein; Schafe werden von der Bleichsucht befallen, auch ist hier das Wollefressen ein sicheres Zeichen dafür, daß das Futter zu arm ist an Mineralien. Ganz besonders not­wendig ist aber ein reichlicher Gehalt der letzteren in dem Futter, welches jungen, wachsenden, sowie tragenden Tieren verabfolgt wird; hier sind zur Bildung des Knochengerüstes sogar große Mengen an Phosphorsäure und Kalk notwendig. Bei ungenügender Zufuhr erkranken die jungen Tiere an der Rachitis; bei tragenden Tieren zeigt sich eine unvoll­kommene Ausbildung der Nachzucht; häufig ist dieser Mangel auch die Ursache von Früh- und Fehlgeburten. Daraus erhellt zur Genüge, welch' großer Wert auf den reichen Gehalt der Rauhfuttermittel an Phosphorsäure und Kalk zu legen ist. Je größer die aufnehmbare Menge dieser Mineralien im Boden, desto größer ist nicht nur die Ge­samtmasse der erzielten Ernte, sondern auch der prozentische Gehalt besonders an Phosphorsäure. Das gilt in gleicher Weise vom Heu der Wiesen, der Luzerne, des Klee's und der anderen Futterpflanzen, wie auch vom Stroh und der Spreu der Hülsenfrüchte. Nach Angaben des Professor Fleischer enthält Heu von ungedüngter Fläche oft nur 0,4°/o Phosphorsäure, von reichlich mit Thomasmehl gedüngter aber bis 80"/! Thomasmehl eignet sich aber ganz besonders zur Erhöhung des Mineralgehaltes der Futtermittel, weil wir in ihm nicht nur aufnehmbare Pbosphorsäure, sondern

auch 4050"/« seines Gewichtes an Kalk dem Boden zu­führen. Eine reichliche Thomasmehldüngung auf Wiesen und Futterflächen wie zum Anbau der Hülsenfrüchte ist das sicherste Mittel, um ungenügender Mineralzufuhr im Futter und deren oben geschilderten Folgen vorzubeugen.

Handel und Verkehr.

* Wien, 25. April. Kalbfelle waren heute fl. 10 per 100 Kilo billiger, Rindhäute 5 "/« und Pferdehäute 50 Kr. per Paar. Die deutschen Kommissionäre sistierten die Häute-Einkäufe für Amerika.

Neueste Nachrichten.

* Mailand, 26. April. In Finale (Modena) griff gestern Kavallerie ca. 1000 Landarbeiter und Arbeiterinnen an, welche heftigen Widerstand leisteten; viele Soldaten wurden von den Pferden gerissen. Der Ort ist militärisch besetzt und viele Verhaftungen sind vorgenommen worden.

* Paris, 26. April. Der heute im Elysee abgehaltene Ministerrat nahm Kenntnis von offiziellen Mitteilungen der Vereinigten Staaten und Spanien, welche unter den gegen­wärtigen Verhältnissen weder dem Handel der Neutralen, noch dem freien Transport von Waren, ausgenommen Kriegs- kontrebande, ein Hindernis entgegenstellen. Des Weiteren gab Ministerpräsident Meline einen Bericht über die Lage des französischen und des ausländischen Getreidemarktes, aus dem hervorgeht, daß die Versorgung mit Lebensmitteln in keiner Weise bedroht ist.

* London, 26. April. Nach einer Meldung der Evening News" aus Havanna sind die Insurgenten dreißig Meilen vor Havanna entfernt, erschienen. Die spanischen Truppen eilen in die Städte und viele Einwohner Havannas sind in das Innere geflohen.

* New-Aork, 26. April. Eine kleine Abteilung amerikanischer Truppen landete an der Nordküste Cubas zur Rekognoszierung.

*Falmouth, 26. April. Dem amerikanischen TorpedobootSomeres" wurde die Erlaubnis zur Abfahrt verweigert. Dasselbe mußte seine Feuer löschen und die Mannschaft entlassen.

* New-Aork, 26. April. Eine Depesche derWorld" aus Washington meldet, daß in einer heute Nacht abgehaltenen Sitzung des strategischen Ausschusses der Marinesekretär Lang den Beschluß faßte, das fliegende Geschwader sofort aus- laufen zu lassen, um die spanische Flotte, falls sie gegen die amerikanische Küste zusteuere, abzufangen.'

Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altensteig.

Oeffentlicher Sprechsaal.

Kühnercholera.

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Wie lange Leonie noch ihrem Schmerz freien Lauf gab, wußte sie selbst nicht. Endlich stand sie auf und schritt langsam dem Hause wieder zu. Jetzt hatte sie alle Brücken hinter sich abgebrochen. Walter war ihr verloren, sie hatte alle besseren und edleren Regungen in sich erstickt und konnte sich nun der Art von Leben, welche sie erwählt hatte, hingeben. Sie plante neue Feste, noch glänzender als das erste, aber welches Vergnügen würde sie davon haben, wenn Srr Gordon nicht dabei wäre. Sie dachte an Reisen, sie wollte nach Paris, nach Italien, dort würde und mußte sie ja auf andere Gedanken kommen.

So vergingen einige Tage, an denen die verwunderten Bemerkungen ihrer Hausgenossen über Sir Gordons Fern­bleiben qualvoll für Leonie waren. Dann kam ein Diner, auf dem die Thalsache, daß er nach Aegypten abgereist sei, so eingehend besprochen wurde, daß es ihr schien, als wollten die Vermutungen sicki nie erschöpfen.

Du hast mir ja garnichts von Sir Gordons Abreise erzählt," sagte Nelly Day am Abend zu ihr.Du hättest mir doch soviel Vertrauen schenken können, Leonie. Ich kann mir ja denken, weshalb er fortging. Und ich glaubte so fest, daß du ihn liebtest."

Glaubtest du das? Ich habe kein Herz, Nelly, oder es ist wenigstens kalt wie Eis. Sir Gordon hat die Heimat sür immer verlassen und du würdest mir einen Gefallen lhun, wenn du ihn nie wieder in meiner Gegenwart erwähntest."

Nelly verstand die Situation vollkommen: Es war Leonie schwer geworden, Sir Gordon zurückzuweisen, sie wollte nicht daran erinnert sein. Sollte es möglich sein, daß sie doch Paul den Vorzug gab?

Nelly sollte nicht lange im unklaren bleiben. Wenn die Verlobung auch noch niemand bekannt sein sollte, so verriet Paul das Geheimnis mit jedem Wort und Blick. Und eines Morgens, als Nelly unvermutet eintrat, sah sie, wir er Leonies Hand in der seinen hielt und küßte. Einen

Augenblick blieb sie wie gelähmt stehen. Sie kannte Leonie zu gut, um nicht zu wissen, daß diese bei aller ihrer Leicht­lebigkeit nie jemand Freiheiten erlauben würde, der kein Recht dazu hatte, sie sich zu nehmen. Sie machte die Thür leise wieder zu und ging in ihr Zimmer. Sw mußte allein sein, um ihren Schmerz zu überwinden.

Nelly hatte es sich ja immer nicht eingestehen wollen, daß Pauls Liebe Leonie gehörte, sie wußte nur zu gut, daß dieselbe dort keine Erwiderung fand und diese Gewißheit hatte ihr stets neue Hoffnung gegeben.

14.

Drei Monate später wurde die Verlobung veröffent­licht und es herrschte nur die eine Meinung, daß es eine ausgezeichnete Lösung der romantischen Erbschaftsgeschichte sei. Lady Charnleigh hätte ja bessere Partien machen kön­nen, aber es war doch immerhin gerecht, daß Paul nun durch seine Heirat in den Mitbesitz der Erbschaft kam. und wahrscheinlich würde er sich später auch noch den Namen beilegen dürfen, damit die alte Familie nicht ausstürbe.

Paul Barlow war so selig, daß er immer fürchtete, sein Glück könnte nicht von Bestand sein. Er liebte Leonie nur um ihrer selbst willen und hätte es lieber gesehen, wenn sie arm gewesen wäre. Sein einziger Kummer war, daß er den Reichtum aus den Händen seiner Frau annebmen mußte. Er hätte sie so gern mit allen Schätzen der Welt überschüttet.

Er hatte sie gebeten, die Hochzeit zu beschleunigen,

aber da war er auf entschiedenen Widerstand gestoßen.

Leonie meinte, ihr Brautstand sei noch zu neu, sie hätte

noch gar nicht den Wunsch, ihr Leben zu ändern, sie fühle

sich glücklich und bäte ihn, die Frage noch ruhen zu lassen.

Leome," rief er aus, indem er ihre Hand ergriff, hast du mich denn auch lieb ? Ich kann die Zeit nicht er­warten, wo ich dich ganz mein eigen nenne, und dir ist die

Aussicht nur eine unbequeme Aenderung in deinen täglichen Lebensgewohnheiten."

Der Vorwurf traf sie schwer.

Sie hatte schon schlecht genug an ihm gehandelt, ihm tieferes und größeres Unrecht zugefügt als wohl je eine Frau einem Manne anthun konnte. Als sie den traurigen Blick sah, mit dem er sie anblickte, lehnte sie sich liebevoll an seine Schulter.

Zweifle nicht an mir, Paul," bat sie,laß mir nur noch etwas Zeit, dann will ich deinen Wunsch erfüllen."

Ihre ungewohnte Zärtlichkeit beglückte ihn, er konnte ihr ja nichts vorwerfen, aber er verstand ihr Wesen nicht. Sie war oft so eigentümlich, als ob eine Schuld siedrückte. Sie konnte doch nicht dafür, daß sie die nächste Verwandte des verstorbenen Grasen war. Und doch mußte sie ihn lieben, es lag ja kein anderer Grund vor, sich mit ihm zu verloben. Wenn sie nur ihre Liebe etwas mehr gezeigt hätte! Er kam alle Tage von Weldon herüber, aber er mußte sich gestehen, daß er ihr innerlich noch nicht näher getreten war, seit sie seine Braut geworden.

Nelly Day war immer noch in Lighton Hall, obgleich sie viel lieber zu ihrem Vater zurückgekehrt wäre. Aber dieser war wieder mit einem Kommando ins Ausland be­traut worden, und es war ihm eine Beruhigung, sie in guter Obhut zu wissen.

An einem schönen Morgen gegen Ende September stand Leonie nachdenklich am Fenster und sah in den Garten hinab. Die Rosen und Sonnenblumen waren verblüht und nur noch späte Georginen schmückten die Beete. Die Blätter fingen schon an zur Erde zu fallen und der Wind strich durch die Wipfel der Bäume.

Das junge Mädchen war sehr verändert. Sie war nicht weniger schön, aber der Schmelz war abgestreift von ibrem Gesicht, ihre Augen glänzten noch, aber es war em fieberhafter Glanz: eine Unruhe war über sie gekommen, die sich in allen ihren Bewegungen ansfprach. (Forts, f.)