Machtfaktor in Europa geben, der im Stande sein wird, I dem einen Damm entgegenzusetzen. Wir Deutsche haben heute noch nicht aufgehört, uns als Oestreicher zu fühlen, so schwer uns das auch gemacht wird. Wenn man uns aber vollständig zwingen wird, dann werden wir uns einzig und allein als Deutsche fühlen, wir fühlen uns als Angehörige eines großen Volkes und werden die Hoffnung nicht vergeblich in unserer Brust bewahren, sie wird zur Thatsache werden, da dieses große Volk in Mitteleuropa noch Kraft, Mut, Gewalt in sich haben wird, das deutsche Volk, das in Oestreich mit Gewalt zu Grunde gerichtet wird, zu retten und zu erhalten." (Bravorufe links.)

* Mailand, 28. März. Der Schaden durch die in ganz Oberitalien andauernden kalten Witterung fft namentlich in den Obstkulturen groß.

* Bern, 28. März. Auf der Simplonroute fiel l. 1/2 Meter hoher frischer Schnee. Der Postverkehr ist unterbrochen. Die Reisenden in Berisal sind ein­geschneit.

* Eine Art menschlichen Hamsters wurde in Zürich verhaftet, nämlich eine Bettlerin, in deren Wohnung man folgenden Vorrat entdeckte : 348 Stücke Brot, 1109 Weckli, 293 Törtchen, 140 Würste, 29 Schab- ziegcrstöcke, 219 Röcke, 263 Jacken, 300 Schürzen, 170 wollene Halstücher, 45 Paar Schuhe, 536 Paar Strümpfe, 333 Hemden rc. rc.

* Paris, 28. März. In Südfrankreich ist viel­fach Frost eingetrcten, der großen Schaden namentlich an den Weinbergen anrichtete.

* An der Nordküste Frankreichs herrschte gestern ein überaus heftiges Unwetter. Die Telegraphen- und Telephonleitungen waren unterbrochen; kein einziges Schiff wagte es, den Hafen zu verlassen.

* In Pariser gutunterrichteten Kreisen versichert man, der Kassationshof, welcher am Donnerstag unter dem Vorsitze des Präsidenten Loew die Nichtigkeits­beschwerde Zolas prüfen soll, werde das Urteil des Zolaprozesses kassieren.

* L 0 nd 0 n , 28. März. Nach einer Meldung derDaily Mail" aus Tientsin sind 2000 Russen in Port Arthur angekommen.

* Konstantinopel, 26. März. Auf das be­kannte letzte Zirkular der Pforre ist heute die Antwort Rußlands eingetrosfen. In dieser Antwort lehnt Ruß­land die Proposition betr. Alexander Pascha Kara- ttzeodory ab, mit der Begründung, daß alle Mächte definitiv übereingekommen seien, keinen ottomanischen Gouverneur auf Kreta zuzulassen. Die Antwort der anderen Mächte wird deshalb auch negativ ausfallen.

* Madrid, 27. März. Eine Privatdepesche aus Manila (Philippinen) besagt: Die Gendarmerie über­raschte in einem Hause 80 Separatisten, welche einen Handstreich gegen Spanien vorbereiteten. Da die Separatisten sich widersetzten, gaben die Gendarmen Feuer, wobei 10 Personen getötet wurden. Die Hafen- befestigungen sind verstürlt worden, da möglicherweise ein Handstreich gegen die Stadt vom Meere aus ver­sucht werden könnte.

* Nach einer Meldung des B. T. aus Madrid bemühen sich England und Frankreich in Washington, den Ausbruch eines Krieges zu verhindern, was in Spanien beruhigend wirkt. Das Goldagio erreichte die noch nie dagewesene Höhe von 42^/2 "/o. Sagasta

wird die neugewählten Cortes sofort einberufen behufs Beschaffung neuer Geldmittel. Wie letztere aufzu­bringen sind, weiß allerdings niemand.

* Madrid, 29. März. Nach den letzten über die Wahlen vorliegenden Ziffern sind gewählt: 192 Ministerielle, 46 Konservative, 7 Anhänger Romero Robledos, 15 Republikaner und 2 Carlisten, In Havanna sind 4 Autonomisten und 2 Konservative gewählt. Aus den übrigen Wahlbezirken Cubas liegen noch keine Ziffern vor.

* Washington, 27. März. Nach positiven Informationen beschloß die Regierung, Spanien zu eröffnen, daß die Lage auf Kuba für das amerikanische Volk unerträglich geworden sei und die Einstellung der Feindseligkeiten erfolgen müsse. In amtlichen Kreisen weiß man, daß viele hohe spanische Beamte des Konfliktes mit Kuba müde geworden sind und man gerne eine Lösung der ganzen Frage unter Be­willigung der Unabhängigkeit Kubas auf der Grund­lage einer Entschädigung annehmen werde. Präsident Mac Kinley beabsichtigt am Dienstag oder Mittwoch eine Botschaft an den Kongreß zu richten, welche sich mit der Lage auf Kuba beschäftigen und einen Kredit von Vs Million Dollars zur sofortigen Unterstützung der notleidenden Kubaner verlangen wird. Mac Kin­ley wird gleichzeitig bei Spanien anregen, es möge für seine eigenen Landsleute auf Kuba, die von allen Mitteln entblößt seien, Fürsorge treffen und dem Kriege in einer für die Kubaner befriedigenden Weise ein Ziel setzen. Bleibt von Seiten Spaniens eine derartige Wandlung aus, so werden die Vereinigten Staaten aus Gründen der Menschlichkeit gewaltsam sich ins Mittel legen. Mac Kinley glaubt aber nicht, daß es zu spät sei, eine friedliche Lösung zu erreichen.

* Washington, 28. März. Der Bericht der Untersuchungskommission, betreffend die Maine-Kata- strophe, zerfällt in acht Abschnitte. Die Schluß­folgerungen der Kommission sind folgende: 1. In dem Augenblicke, in welchem die Explosion stattfand, be­fand sich das Schiff im Fahrwasser von sechs Faden Tiefe. 2. Die Disziplin an Bord war ausgezeichnet, der Zustand der Stauung vorschriftsmäßig. Die Temperatur in den Pulverkammern um 8 Uhr war eine normale mit Ausnahme der Hinteren, für zehn­zöllig- Kanonen bestimmten Pulverkammer, was aber nicht die Explosion verursachte. 3. Die Explosion fand um 9 Uhr 40 Min. abends statt. Es folgten zwei Explosionen mit kurzen Zwischenzeiten. Bei der ersten Explosion wurde das Schiff in die Höhe ge­hoben. 4. Die Kommission kann sich über die Aus­sagen der Taucher betreffs der Wracküberreste keine definitive Ansicht bilden. 5. Es gebt aus den tech­nischen Schilderungen, welche sich auf die Wrackstücke heziehen, hervor, daß eine Mine unter See an Back­bord explodierte. 6. Die Explosion ist nickt durch irgend ein Versehen Ser an Bord befindlichen Personen verschuldet worden. 7. Die Ansicht der Kommission geht dabin, daß die Explosion einer Mine die Explosionen zweier Pulverkammern verursachte. 8. Die Kommission erklärt, keine Beweise finden zu können, um eine Ver­antwortlichkeit festzustellen. Die Mitglieder oer Kom­mission sind in ihren Entschließungen einer Ansicht. Der Bericht erwähnt Spanien oder die Spanier mit keinem Worts.

Handel und Verkehr.

* Rottweil. 26. März. Dem heutigen Schweine­markt wurden 324 Milchschweine und 8 Stück Läufer zugesührt. Der Handel ging zuerst etwas flau, dock zuletzt lebhafter. Für elftere Gattung, welche bis auf etwa 20 Stück verkauft wurden, wurde bezahlt 2636 Mk. pro Paar u. für Läufer 54 und 66 Mk. pro Paar, die übrigen 2 Paar blieben unverkauft.

* Eßlrngen, 26. Mürz. Der heutige Baum­markt war in Obstbäumen schwach befahren; es waren auf gestellt 200 Apfelbäume zu 11.30 Mk., 25 Zwetschgenbäume zu 6080 Pfg. und 200 Kirsch­bäume zu 30 Pfg. je das Stück. Stärker war das Angebot in Rebstöcken mit 2000 Stück zu 410 Mk., Stachelbeer- und Johannisbeerstöcken, mit 2000 Stück zu 58 Mk., Himbeerstöcken mit 400 Stück zu 3 Mk. und Obstwildlingen mit 200 Stück zu 68 Mk. je das Hundert.

Neueste Nachrichte«.

* Stuttgart, 29. März. Die Weite Kammer nahm heute mit 54 gegen 31 Stimmen die Bestimmung an, daß bei den Wahlen die relativs Majorität giltig sein soll. Die Volkspartei stimmte für Beide- Haltung der Stichwahl. Der Ministerpräsident hatte erklärt, die Regierung könne auf die Abschaffung der Stichwahlen nicht verzichten.

* Berlin, 29. März. Bei der gestrigen Tafel, zu der Admiral Tirpitz und sämtliche am Flottengesetz beteiligten Marineoffiziere geladen waren, hat der Kaiser in der Tischrede seiner besonderen Genugthuung und Freude über die Annahme des Gesetzes Ausdruck gegeben. Adm iral Tirpitz ist zum preußischen Minister ohne Portefeuille ernannt worden, was ein Gehalt von 36 000 Mk. statt der bisherigen 24 000 bedeutet. Die anderen Marineoffiziere haben Orden erhalten.

* Wien, 29. März. In der Debatte über die Regierungs-Erklärung erklärte Abg. Menger namens der deutschen Fortschrittspartei, daß sie gegen das Ministerium Thun, solange es nicht die Spracheuver- ordnungen aufgehoben habe und eine den deutschen Wünschen entsprechende gesetzliche Regelung der Sprachcnfrage erfolgt sei, tiefstes Mißtrauen hege, in entschiedenster Opposition stehe und nötigenfalls zu den äußersten parlamentarischen Mitteln greifen werde, sowie ander Elnigkeit der deurschen Parteien festhalte.

* Mailand, 29. März. Nach derGazzetta del Popolo" wurden im Arsenal von Taranto schwere Unordnungen und Unterschlagungen von großem Um­fange entdeckt. In Bologna-Land wurden 415 Landarbeiter, meist Frauen, verhaftet und nach Bologna in's Gefängnis abgeführt.

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