Amt- nur zu 1 Jahr Verbannung verurteilt. Auch hiergegen wurde Berufung eingelegt, worauf am 19. Februar d. I. das Urteil von der obersten Instanz bestätigt wurde. Hierauf wurde die Gnade des Präsi­denten angerufen, worauf Warnekros die Strafe er­lassen wurde. Nun mußte Warnekros vor den Ver­folgungen der Familie seines Gegners geschützt und aus dem Lande gebracht werden. Dies geschah auf Verwendung des deutschen Gesandten durch ein venezo­lanisches Kriegsschiff, das den Unglücklichen nach La Guayra an Bord des deutschen KriegsschiffesGeier", und von dort auf dessen Wunsch nach Curacao ge­bracht hat. Hierzu bemerkt dieNordd. Allg. Ztg." noch: Der befriedigende Abschluß, den diese Angelegen- heit nunmehr gefunden hat, ist ein erfreulicher Beweis dafür, daß die venezolanische Regierung aufrichtig be­müht ist, die zwischen dem Deutschen Reiche und der Republik bestehenden guten Beziehungen aufrecht zu erhalten und die freundliche Erledigung aller Angelegen­heiten herbeizuführen, bei denen Deutsche beteiligt sind.

* (Zu Prem.-Lieut. Kielmeyers Tod.) Ueber die näheren Umstände, unter denen dieser wackere Offizier den Tod fand, berichtet dasSt. N. Tgb.": Im Monat Januar brach Lieutenant Kielmeyer mit dem Gouverneur, Generalmajor Liebert, dessen Adjutant er seit einigen Monaten war, zu emer Reise auf, die durch Uguru und Usegua zum Kilimandscharo führen sollte. Die Reise hatte keinen speziellen militärischen Charakter oder Zweck: Lieutenant Kielmeyer war auch der einzige europäische Offizier, der neben den Herren Referendar Zaihe und Dc. Maurer den Gouverneur begleitete. Doch sollte unterwegs ein Jumbe (Häupt­ling) ergriffen und vernommen werden, der offen der deutschen Herrschaft getrotzt und sich Gewaltthütigkeiten erlaubt hatte. Der Gouverneur wollte mit dieser Aufgabe einen Effendi (Sudanesenosfizier) beauftragen, Lieutenant Kielmeyer aber bat den Gouverneur, ihn zu entsenden, da er bestimmt hoffe, den Auftrag glatt und ohne Blutvergießen zu erledigen. Da dies ganz im Sinne des Gouverneurs war, so gab derselbe nach und ließ Lieutenant Kielmeyer mit dem Effendi und 22 Ascari nach dem Dorfe Mahenne abmarschiren. Nach zwei Tagen kehrte indessen der Effendi mit der Leiche des Lieutenant Kielmeyer zurück. Die Abteilung hatte in der Nacht vom 1. zum 2. Febr. das ver- schanzte Dorf Mu'.cime erstiegen und besetzt; das Schießen war verboten, der Jumbe wurde zum Heraus­gehen aufgefordert, folgte jedoch nicht, sonv. rn feuerte aus seinem Hause durch ein in die Lehmmauer ge­schlagenes Loch. Er traf einen Ascarr u, die Patron­tasche, einen anderen sofort'lich in die Brust. Nach diesem Verlauf mußte Gewalt ang-wüidet werden und das Haus des Jumbcn sollte beschoss n werden. Da erhielt Lieutenant Kielmcyer selbst auf wenige Schritte Entfernung einen Schuß in den linken Ober­schenkel, fiel in die Arme des Effendi und starb nach

Wenigen Augenblicken. Er hat nichts mehr gesprochen als:Halte mich! Ich bin getroffen." Der Tod ist jedenfalls ein schneller und leichter gewesen. Der Effendi hat darauf das ganze Dorf niedergebrannt und ist dann mit der aufgebabrten Leiche nach dem Lager des Gouverneurs abmarschiert, wo er am 3. Februar eintraf. Das Grab liegt an der großen Straße von Mhonda-Mgera an einer schönen offenen, weit sichtbaren Stelle in einer rings von hohen Felsen umragten Landschaft.

* Man meldet aus Köln: Zu der bekannten Kalker Fleischvergiftungs-Affaire, bei welcher im ver­flossenen Sommer 41 Personen erkrankten und zwei starben, verlautet, daß sämtliche Gutachten sich gegen die Schuld des Metzgers Esser aussprachen, da die Erkrankung durch einen Giftstoff verursacht wurde, von dessen Vorhandensein Esser keine Ahnung hatte. Die Staatsanwaltschaft hat nunmehr ein Obergutachten eingefordert, von dessen Ausfall es abhängt, ob das Verfahren gegen Esser eingestellt wird.

* Breslau, 12. März. Zahntechniker Flieger wurde wegen fahrlässiger Tötung zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Flieger hatte ohne Zuziehung eines approbierten Arztes eine Patientin narkotisiert, und diese war während der Narkose gestorben.

D Kassel. Der Stadt Kassel ist von einem ehe- maligen Bürger, dem Badebesitzer Lenoir in Meran, zum zweiten Mal eine Stiftung für wohlthätige Zwecke vermacht worden. Die eine halbe Million Gulden betragende Stiftung bezieht sich hauptsächlich auf Gründung und Unterhaltung von Waisenhäusern.

2 Münster. Hier wurde ein Sträflling des Zuchthauses, der die Flucht ergriffen hatte und auf den Haltrus des Militärpostrns nicht stehen blieb, von letzterem erschossen.

* Eine vierundachtzigjährige Frau in Kalmar, die nie in ihrem Leben lesen oder schreiben konnte, hat in vierwöchentlicher heißer Uebung schreiben ge­lernt. und zwar um eine amerikanische Erbschaft von 12 000 Mark erheben zu können. Die amerikanische Regierung läßt als Unterschrift keine Kreuze gelten.

Au««dtscheS.

* Wien, 12. März. Aus Lemberg wird ge­meldet: In polnischen Kreisen herrscht eine starke Verstimmung gegen die Regierung, weil die Polen bei der Neubesetzung der Ministerposten vollständig übergangen worden sind.

D Die .Wiener Abendpost' bemerkt unter Hinwüs auf den ähnlichen Vorgang bei der Feier des 40jähr. Regierungsjubiläums des Kaisers Franz Joseph, es entspreche am meisten den hochsinnigen Absichten des Kaisers, auch den Gedenktag der Vollendung der fünfzigjährigen Regierung nicht durch festliches Ge­pränge undlffeierliche Veranstaltungen, sondern durch Weist^derNächstenliebe gefeiert zu sehen.

* Sillen^ 11. März. Eine gewaltige Lawine riß auf dem Gebiet der Gemeinde Törbel in Ober­wallis vier Häuser und acht Scheunen fort. 37 Stück Vieh kamen um. Menschenverlust gab es nicht.

* Londvn, 12. März. Einer Dalzielmeldung zufolge wird Prinz Heinrich von Preußen mit den Schiffen Deutschland und Gefion vorläufig in Hong­kong bleiben, weil Japan Weihaiwei nicht räumen will.

* London, 12. März. Aus Shanghai wird dem Bureau Dalzrel gemeldet, der englische Gesandte in Peking habe gefordert, daß Weihaiwei allen Nationen geöffnet werde. Ueber den Empfang des Prinzen Heinrich in Peking seien ernste Schwierigkeiten ent­standen. Der Kaiser von China weigere sich, sich vor dem Prinzen Heinrich von seinem Sitze zu erheben, weil er nie Besucher stehend empfängt. Er will auch für den Prinzen und dessen Gefolge keine Appartements hergeben. Andererseits genüge das übliche Cermoniell für einen Besucher vom Range des Prinzen nicht.

* Konstantin opel, 11. März. Der Ham­burger DampferAuguste Viktoria" ist mit 380 Ver­gnügungsreisenden von Beirut kommend hier einge­troffen und wird am Montag nach dem Piräus weiter­gehen.

* Konstanti n op el, 11. März. Alle Krankheits halber beurlaubten Redifs, ungefähr 30 000 Mann, erhielten Befehl, im Frühjahr einzurücken. Nach vor­liegenden verläßlichen Informationen wurde die mili­tärische Besatzung von Macedonien, die aus 26 Batail­lonen mit 8 Batterien besteht, anläßlich der letzten Vorsätze in Djakova und Kotschana um 14 Bataillone mit zwei Batterien von der Operationsarmee verstärkt. Drei weitere Regimenter sind in Formation begriffen.

* Nach einer Meldung aus Madrid wurde der spanische Botschafter in Paris mit einer Sondierung der Großmächte betraut, wie sie sich im Falle eines Krieges mit Amerika verhalten würden.

* Die Kandidatur des Prinzen Georg von Griechen­land als Gouverneur von Kreta soll nunmehr doch noch von allen Mächten angenommen worden sein. Die erste türkische Kriegsentschädigungsrate soll nach einer Meldung ans Athen noch in diesem Monat ge- zahlt werden.

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