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* Berlin, 18. Febr. Der Kaiser stattete dem russischen Botschafter in dessen Palais einen längeren Besuch ab.
* Die Flottenvorlage scheint brennend zu werden. Das Zentrum ist für Vermehrung der Kriegsschiffe, will aber nicht für 7 Jahre sich binden. Das will aber die Regierung nicht: sie will gleich für die 7 Jahre ihren ganzen Plan bewilligt haben. Da ist eine Auflösung des Reichstages nicht unwahrscheinlich. Ein westfälisches Zentrumsblatt schlägt eine Extraflottensteuer vor als Zuschlag zu der Einkommensteuer. Die Leute, die mehr als 10000 Mk. Einkommen haben, sollen bis 9 Prozent Flottensteuer berappen. In Preußen allein würden so 46 Mill. von den reichen Leuten zu holen sein.
* Die „Nordd Allg. Ztg." stellt eine im „Siegboten" veröffentlichte Mitteilung über eine angeblich mehrwöchige Expedition nach Schantung mit verschiedenen für die Chine>en verlustreichen Gefechten folgendermaßen richtig: Auf einem mehrtägigen Marsch eines Teils des Landungskorps durch das besetzte Gebiet, um den Eindruck der Besetzung aus die Bevölkerung zu verstärken, klagten die Bauern, daß chinesische Marodeure die Dörfer des besetzten Gebietes aus-, plündern. Daher wurde am 1. Dez. die Verfolgung de- Gesindels emgeleitet. Der Zug, eine Abteilung des „Kaiser", feuerte bei Fahaisre zwei Salven über die Köpfe der Marodeure ab. Die Marodeure feuerten darauf von der Seite und dem Rücken lebhaft auf die Marinemannschaften. Erst dann wurde deutscherseits ernsthaft geschossen. Die Marodeure flohen aufgelöst über die Gebirgsgrenze und ließen 3 Tote zurück, deren Beerdigung den Bauern aufgetragen wurde, sowie 4 Verwundete, die verbunden wurden. Die Deutschen hatten weder Tote noch Verwundete und kehrten ohne Zwischenfall nach Kiaotschau zurück.
* Das Grubenunglück bei Hamme. Das Unglück, das am Donnerstag früh auf der Zeche Karolinenglück bei Hamme, 20 Minuten von Bochum, sich ereignete, stellt sich als erheblich größer heraus, als anfänglich angenommen wurde, und gehört zu den schwersten, die sich jemals im Oberbergamtsbezirk Dortmund ereignet haben. Die Ursache des Unglücks wird sich wohl nie genau ermitteln lassen, da diejenigen, die darüber Aufschluß geben könnten, tot sind. Vielfach ist man der Ansicht, die Wetterführung habe versagt, denn Karolinenglück war in Bcrgarbeiter- kreisen als Wetterloch bekannt. Die Belegschaft war um 6 Uhr früh eingefahren, und um ^/^Uhr erfolgte die Explosion auf der fünften Sohle des Flözes „Präsioent". Die Lampen verlöschten und die Knappen wurden zu Boden geworfen. Die Ueberlebenden stürzten nach dem Ausgang, aber die giftigen Nachschwaden brachten noch vielen von ihnen Tod und Verderben. Die Erschütterung der Explosion war so heutig, daß die Häuser in der Nachbarschaft wankten, und eine gewaltige Rauchsäule stieg alsbald aus dem Schacht au,. Die Rettungsarberten wurden unter Leitung des Obersteigers Koch sofort in Angriff genommen; die Bergleute auch von den benachbarten Zechen waren rasch zur Stelle, aber die Arbeit wurde durch den giftigen Schwaden und dadurch, daß die vierte und fünfte Sohle in Flammen stand, sehr erschwert. Nachmittags 5 Uhr betrug die Zahl der
heraufgebrachten Toten 58, eine Stunde später 63. 29 Schwerverletzte wurden im Krankenhaus Bergmannsbeil untergebracht, auch dem evangelischen und katholischen Krankenhause wurden mehrere Verletzte überwiesen. Mehrere Aerzte, die Leiter des Bergmannsheil, die Geistlichkeit beider Konfessionen und eine Anzahl barmherziger Schwestern, sowie verschiedene Beamte fanden sich rasch ans der Unglücksstätte ein. Auch Hunderte von Angehörigen der Bergleute waren gekommen, die jammernd die Unglücksstätte umstanden. Einzelne Familien wurden furchtbar hart mitgenommen, so die Familie Bohnenkamp, von welcher der Vater und seine zwei Söhne gelötet wurden. Den Familien Leiterholt und Braadeu- brücker wurden ebenfalls je zwei Söhne durch das Unglück entrissen. Dem Steiger Reuter waren beide Beine vollständig abgebrannt, der übrige Teil des Körpers war förmlich zusammengerollt. Den Schwerverletzten hängt zum Teil die Haut in Fetzen vom Körper herunter und mehrere von ihnen erlagen «ach kurzem ihren Verletzungen. Herzzerreißende Szenen spielten sich im Zechengebäude ab, wo die Toten, die allerdings meist bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt oder verbrannt sind, aufgebahrt wurden. Die unter Tag beschäftigten Pferde, etwa 20 an der Zahl, sind fast sämtlich umgekomwen.
* Bochum, 19. Febr. Wie die Verwaltung der Zeche „Vereinigte Karolinenglück" heute vormittag 8 Uhr mitteilt, sind insgesamt 117 Tote geborgen. In der Grube sollen sich keine weiteren VerunglüÄe« mehr befinden. Die Beerdigung der Toten findet morgen nachmittag statt.
* Bochum. 19. Febr. Der Berg- und Hüttenarbeiterverband fordert durch ein Flugblatt alle Bergleute auf, an der Beerdigung der auf der Zeche „Karolinenglück" Verunglückten teilzunehmen, „den Opfern zur Ehre, dem System zur furchtbaren Anklage". Um 7 Uhr abends waren sämtliche Leichen geborgen.
sj Sozialdemokratische Umtriebe auf der kaiserliche« Werst in Kiel haben den Ober-Werftdirektor Kapitän v. Ahlefeldt veranlaßt, eine neue Arbeitsordnung für die Werft zu erlassen. Danach sind sozialdemokratische Agitatoren oder sonstige Personen, von denen vorausgesetzt werden darf, daß sie den Frieden zwischen der^ Behörde und den Arbeitern oder der Arbeiter untereinander stören werden, nicht zuzulassen. Das Anklebe« von Zetteln, Proklamationen, Aufrufen, Bekanntmachungen, Ausbieren von Drucksachen und Schriftstücken, sowie Halten von Ansprachen an Mitarbeiter ist verboten, Geldsammlungen dürfen nur mit Genehmigung der Behörde stattfinden.
* Hamburg, 19. Febr. Ein Großfeuer in Herwigs Spritfabrik auf dem Steinwärder hat eine« Schaden von V» Million Mark verursacht. Mutmaßlich infolge des Flugfeuers brannte heute früh dort die Brückmannsche Oelfabrik. Seit 7 Uhr brennt Biebers chemische Fabrik. Hambrocks Zuckerfabrik ist gefährdet.
AusländischrH.
* Wien, 19. Febr. In Prag entstand gestern ein Menschenzusammenlauf. Mehrere deutsche Handelsakademiker wurden von einer Rotte von etwa hundert
Hcheckflsche« Schuljungen "durch mehrere Straßen verfolgt und sowohl mit Worten als thätlich insultiert. Die d«tschea Akademiker mußten in eine Kirche flüchten. Als die Polizei endlich herbeikam, waren die Exzed«tten verschwunden, so daß niemand verhaftet werden konnte.
* Budapest, 19. Febr. Die Beamten eines sehr hervorragenden Finanzinstituts beschlossen die Ueber- fendung eines Ehrensäbels an Oberst Picquart.
* Wie r»L« i» der Schweiz «Ver de« HlüLkauf der Ori»atSah«e« «« de» Staat de»kt. Hierüber sagt die „Appenzeller-Zeitung": Die jetzigen Eigentümer der Bahnen zielen einzig aus Gelderwerb ab. Das Bestreben, große Gewinne an die Aktionäre zu verteilen, hindert sie, die Fahrpläne zu verbessern, die Tarife herabzusetzeu, die Schulden zu tilgen und alle die Verbesserungen einzuführen, welche der wachsende Verkehr gebieterisch erheischt. Das muß anders werden. Fürderhin sollen die Eisenbahnen, wie Post und Telegraph, ausschließlich den öffentlichen Interessen dienen und ihre Erträgnisse der Gesamtheit zu gute kommen. Nur so kann die Schweiz auch den Konkurrenzkampf mit den Nachbarstaaten erfolgreich bestehen. Klüger und weitsichtiger als wir, haben die andern Staaten dafür gesorgt, daß auf Mitte des nächsten Jahrhunderts ihre Bahnen schuldenfrei dastehen. Ihre Konkurrenz wird uns erdrücken, wenn wir nicht jetzt schon Sorge tragen, daß dannzumal auch wir zum wirtschaftlichen Kampfe mit gleichen Waffen wohl gerüstet sind. Bon den Privatgesellschaften ist diese Schuldentilgung nicht erhältlich, darum muß sie der Staat selbst an die Hand nehmen. Darum müssen wir die Hauptbahnen jetzt kaufen. Wir dürfen nicht länger ruhig Zusehen, wie gerade sie der Gegenstand schwindelhafter Börsenspekulation im In- und Ausland sind und wie die ausländische Finanz, in deren Händen «in großer Teil der Aktien unserer Eisenbahnen liegt, sich auf Kosten des Volkes bereichert und unsere Eisenbahnen mit brutalen Mehrheitsbeschlüssen regiert. Es ist deshalb ein Gebot der Selbsterhaltung und der Sicherung unserer materiellen Wohlfahrt, die Eisenbahnen in den Besitz der Gesamtheit überzuführen, um sie endlich dem allgemeinen Nutzen dienstbar zu machen. <S>ehe Telegr. u. N. Nachr.)
* Parts. 19. Febr. Die Anti-Zola-Blätter konstatieren, daß die Armee-Chefs dank dem Prozeß gegenwärtig so populär sind, wie nach einem großen Siege, und sprechen die Ueberzeugung aus, daß die Verteidiger Zolas sich von der erlittenen Schlappe nicht mehr erholen werden.
* London, 19. Febr. Nach einer Depesche des „Standart" aus Kobe von heute hat der japanische Ministerrat endgiltig beschlossen, der chinesischen Regierung keine Ausdehnung der Zahlungsfrist für die im Waids. Zs. fällige Rate der Kriegsentschädigung zuzugestehen.
Neueste Nachrichten.
(Privatteleqramm.)
«er», 21. Febr. 8 Uhr 10 Mi«. Das Schweizervolk hat de« Rückkauf der Privat- bahne» mit 38«,««« ja gegen 17«,6«« nein angenommen.
Kk-r-k-ttooi.lt, cker Redakleur: W. Ni«k«r Altensteig.
Spiclberg. ^
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