Offizieren muß in diesem Jahre die übliche Komman­dierung einer Anzahl Marineoffiziere zur Militärturn- und Schwimmanstalt m Berlin unterbleiben.

SluSlSndischrS.

* Aus der Schweiz. Auf dem Güterbahnhofe in Bern langte eine ganze, ungefähr 50 Köpfe zählende Schulklasse aus einer Berggemeinde des Jura an. deren Mitglieder, größtenteils mit Krätze behaftet sind und nun nach dem Kcankenhause verbracht wurden, um dort von ihrem lästigen Uebel befreit zu werden. - Vor dem Berner Schwurgericht fand nach mehr­tägiger Verhandlung ein überaus trauriger Fall sittlicher Verkommenheit eines Beamten seinen Abschluß. Der Vorsteher einer staatlichen Mädchenrettungsanstalt, der jahrelang einen guten Ruf genoß und von seinen Vorgesetzten geschützt war, wurde überwiesen, nicht nur das Züchligungsrecht auf barbarische Weise miß­braucht, sondern auch verbrecherische Handlungen an seinen Pflegebefohlenen begangen zu haben. Das Urteil lautete auf fünf Jahre Zuchthaus. Entzieht sich die eine Seile seiner Schuld einer näheren An­gabe, so darf doch erwähnt werden, was für Züchtigungen dieser Mann anwendete. Mädchen von 1415 Jahren wurden nackt auf euren Stuhl gespannt und mit einem vierfachen Seil geschlagen, andere wochenlang zusammen­gekettet oder in Zwangsjacken gesteckt, mitten im Winter im Waschhaus mit eiskaltem Wasser übergossen u. s. w. Ein Mädchen hat zehn Wochen lang eine schwere eiserne Kugel am Bein nachschleppen, ein anderes wochenlang fortwährend eine Larve tragen müssen. Man traute seinen Ohren nicht, als man in das System Einblick erhielt, das einJugenderzieher" unter dem Schutze eines glatten Wesens unentdeckt zur Anwendung bringen konnte. Das Entsetzen über den Fall ist denn auch allgemein.

D Die französische Deputiertenkammer ge­nehmigte einstimmig den Gesetzentwurf betreffend die Beseitigung der Umwallung von Paris zwischen Point du jour und Pantin.

* Anläßlich der neuesten Schlappe derEngläuder im indischen Grenzkriege gegen die Asridis, wird darauf hingewiesen, daß seit Monaten die englischen Generale Zeit und Kraft in zahllosen kleinen Scharmützeln ver­zetteln und die strategischen Erfolge verschwindend gering sind im Vergleiche zu dem ungeheuren Aufwande an Truppen und Geld. Einen Hauptschlag hat bis jetzt keiner der Generale zu führen verstanden. Es scheint somit das abfällige Urteil, welches selbst regierungs­freundliche anglo-indische Blätter über die Kriegführung an der Nordwestgrenze gefällt haben, gerechtfertigt zu sein. Recht bezeichnend ist auch ein dieser Tage gefundener Brief des vor einigen Wochen im Khaiber- paß ermordeten Generals Sir Henry Havelock, welcher sich über die bisherigen Erfolge der brittischen Kriegs- führung nichts weniger als schmeichelhaft ausspricht. Es heißt darin:Wir haben auf die Asridis keinen Eindruck gewacht, weil wir die Sache falsch angeflißt haben. Zu viele Lasttiere, Wagen, Bagage. Nächsten März muß die ganze Geschichte von vorn angefangen werden. Dann werden sie wohl klein beigeben. Das wird aber noch fünf Millionen mehr kosten."

* London, 3. Febr. Das Bureau Dalziel meldet «ns Shanghai:DieChina Gazette" erfährt, daß

die Schiffe des indischen, australischen und pacifischea Geschwaders Befehl erhielten, sich bereit zu halten, um das englische Geschwader in den chinesischen Ge­wässern zu verstärken. Ein starkes Geschwader sei gegenwärtig in Chusan stationiert, wohin weitere Schiffe abgehen. Falls Rußland auf den Forts von Port Arthur die Flagge hißt, habe der englische Admiral Befehl, die englische Flagge in Chusan zu hissen. DieChina Gazette" erfährt aus Niutchwang, daß 5700 Russen, bestehend aus Artillerie und Kavallerie, mit großen Mengen an Proviant und Munition in Kirin, der Hauptstadt der mittleren Provinz der Manschurei, ankamen.

* Rußland spielt gegenwärtig die erste Violine. Noch nie war sein Einfluß so groß als jetzt. Ruß­land verfügt über einen Vasallenstaat wie Frankreich, über kleinere Hilfsstaaten wie Dänemark, und vor allem fehlt es ihm an Gegnern, die entschlossen sind, seine Politik unter allen Umständen zu kreuzen. Wenn heute ein russischer Zar, wie einst der erste Nikolaus, England das Angebot machte, mit ihm den Orient zu teilen, so würde keine Ablehnung erfolgen. Aber Rußland braucht heute Englands Mitwirkung nicht, sondern geht selbständig vor und überläßt den Briten die nachträgliche Zustimmung. Die Zeiten scheinen zu Ende zu gehen, wo England die Meere beherrschte; zu Lande aber herrscht in der Diplomatie heute nahe­zu unbestritten die Regierung des weisen Zaren.

* Konstantinopel, 1. Febr. Gestern über­reichte der erste Dragoman der russischen Botschaft, Maximow, im Mdizkiosk dis zweite Antwort aus Petersburg in der Frage wegen Ernennung des Prinzen Georg zum Gouverneur von Kreta. Die Antwort war in so schroffem Tone gehalten, daß der Botschafter Sinowjew anfangs zögerte, dieselbe zu übergeben und um nochmalige Instruktionen bat. Die Antwort des Grafen Murawjew besagt, es sei der unverrückbare Wille des Zaren, daß der Prinz Georg gewählt werde; der Sultan möge eingedenk sein der großherzigen Gesinnungen, welche der Zar wiederholt ihm gegenüber in den Stunden der äußersten Gefahr gezeigt habe, und er möge jene Gesinnungen nicht durch eine frucht­lose Opposition gegen diese Kandidatur verscherzen, die durch dringende politische Gebote notwendig ge­macht werde.

D In Athen nehmen die unangenehmen Erörte­rungen zwischen Mitgliedern der Dynastie und der Regierung ihren Fortgang. Die ganze Affäre geht auf einen Zwischenfall in Almyro zurück, wo die Be­fehle des Kriegsministers an General Smolenski in Widerspruch standen mit den vom Kronprinzen aus­gegangenen Befehlen. Die Vorgänge erregen die öffentliche Meinung und rufen besonders in militärischen Kreisen große Bewegung hervor.

D Der König von Griechenland hat kürzlich, ähnlich wie der Kronprinz, Aeußerungen in einer Unter­redung gethan, die großes Aufsehen erregt haben. Der König bemerkte nämlich, daß, wenn das Volk die Autonomie Kretas hätte hinnehmen wollen, alles Un­glück ungeschehen geblieben wäre. Aber den Krieg wollten damals alle.Ich suchte diese Strömung mit allen Kräften einzudämmen, um schließlich doch weichen zu müssen. Das Volk ist von antidynastischen Gefühlen beseelt. Sehr gut. Ich kann morgen gehen. Wollt

ihr eine Aepublik? Aber wer wird euch regieren, wer mich «setzen? Möge das Volk eine würdige Persön­lichkeit aufstellen. Ich bin bereit, im Interesse des Volkes seine» Erwählten zu unterstützen!"

* Der in Madrid erscheinende Jmparcial kündigt die bevorstehende Unterwerfung der Cubaner an. Der Feldzug verschlang bisher 2000 Millionen Franken.

Neueste Rach richte«.

* Berlin, 4. Febr. DerReichsanzeiger" teilt jetzt mitr Die Einfuhr lebender Pflanzen und frischer Pflanzenabfälle aus den Bereinigten Staaten ist gänz­lich, die Einfuhr von Obst und Obstabfällen unter der Voraussetzung verboten, daß bei der an der Eingangs­stelle vorgenommenen Untersuchung der Sendung das Vorhandensein der San Josö-Schildlaus festgestellt wird. DerReichsanzeiger" begründet das Einfuhr­verbot ausführlich und teilt mit, daß in Hamburg eingetroffeuem kalifornischen Obste San Joss-Schildläuse gefunden worden sind. Das Blatt legt im weiteren die Gefährlichkeit dieses Schädlings dar.

* Straßburg, 4. Febr. Heute früh halb 11 Uhr riß infolge eines Wirbelwindes das Drahtseil, an dem der militärische Fesselballon befestigt war. Der Ballon, in dem sich zwei Offiziere, einer von der Infanterie und einer von der Artillerie befanden, stieg mit rapider Schnel­ligkeit in die Höhe und nahm seinen Weg über den Rhein. Ueber den Verbleib des Ballons verlautet bisher nichts.

* Graz, 4. Febr. Im Landtag entstand bei der Verlesung der slovenischen Interpellationen ein großer Tumult, weshalb die Gallerten geräumt und die Sitzung unterbrochen wurde. Die slovenischen Gallerie- besucher brachten Zivio-Rufe aus, die deutschen sangen dieWacht am Rhein".

* Konstantinopel, 4. Februar. Die ersten Dragomaue der Botschaften erschienen im Palaste, um den Sultan aufzufordern, die Räumung Thessaliens zu beginnen. Der erste Sekretär Tassim Bey ant­wortete im Namen des Sultans, daß dieser die An­gelegenheit dem Ministerrate unterbreiten werde. Eine derartige Angelegenheit ist stets als eine umschriebene Ablehnung anzusehen. In Wirklichkeit werden seit einer Woche wieder stärkere Redif-Aufgebote von Anatolren nach Thessalien befördert, um die gelichteten Reihen der 00 Regimenter auf Kriegsstärke zu bringen.

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Beginn der Versammlungen Sonntag abend Tfl/e, an Werktagen »m 8 Ahr.

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Seit 20 Jahren litt ich an dieser Krankheit so, daß ich oft wochenlang das Bett nicht ver­lassen konnte. Ich bin jetzt von diesem Uebel (durch ein australisches Mittel Eucalyptus) be­freit und sende meinen leidenden Mitmenschen auf Verlangen gerne umsonst und postsrei Bro­schüre über meine Heilung.

Klingenthal i. Sachs.

__ Ern st Hetz.