KriegsschiffeDeutschland" undGefion" einen Monat unterwegs. Sie haben am 16. Dezember Kiel verlassen und sind jetzt im indischen Ozean angelangt. Die von der Marineverwaltung gemieteten Transportdampfer eilen dem prinzlichen Geschwader voraus.Darmstadt", mit den eigentlichen Besatzungstruppen an Bord, über­holte die beiden Kreuzer während ihres Aufenthaltes in Portsmouth (England), währendCrefeld", mit dem Artilleriekommando, an ihnen bei Gibraltar vorbei­ging.Darmstadt" macht eine überaus schnelle Fahrt; es legte di- Strecke von Wilhelmshaven nach Port Said (Suezkanal) in 10 Tagen zurück;Crefeld" brauchte für diese Reise 13 Tage. Die Teilstrecke Gibraltar-Port Said nahm für die beiden Kreuzer Deutschland" undGefion" 8 Tage, für den Dampfer Crefeld" 7 und fürDarmstadt" nur 6 Tage in An­spruch. Wenn die Kreuzer Aden verlassen, trifftCre­feld" in Colombo (Ceylon. Südspitze von Ostindien) ein, das vom Prinzen Heinrich am 23. Januar erreicht werden soll.Darmstadt" hat Colombo bereits seit dem 11. Januar hinter sich und darf um den 25. Jan. in Kiautschau erwartet werden,Crefeld" vielleicht am 31. Januar. Prinz Heinrich wird mit seinen Schiffen am 11. Februar in Hongkong erwartet; indessen dürfte dieser Tag wohl kaum eingehalten werden können. Sein Eintreffen in Kiautschau wird in die zweite Hälfte des Februars fallen.

* Aus Köln wird berichtet: Ein früher bei einem Obersten bediensteter Bursche erbrach während der Abwesenheit desselben ein Schreibpult und stahl einen großen Geldbetrag, ein Sparkassenbuch über 12 000 Mk. und Coupons im Werte von 3000 Mk. Der Dieb entfloh und ist wahrscheinlich ins Ausland entkommen.

* Der Kanonenkönig Krupp hat, wie die Zeitungen melden, neuerdings ein Verfahren erfunden, vermittelst dessen er Panzerplatten Herstellen kann, die eine solche Härte und Zähigkeit besitzen, daß sie faktisch unzer­störbar sind und einen absoluten Schutz auch gegen die mächtigsten Geschütze gewähren. Jetzt wird es zur Erhaltung des europäischen Friedens nötig sein, daß man schleunigst noch mächtigere Geschütze erfindet, welche in der Lage sind, die neuesten Krupp'schen Panzer­platten zu zerstören.

Ausländisches.

* Wien, 21. Jan. In Prag versuchten gestern abend nach 8 Uhr acht Individuen in das Haus Nr. 9 im Stadtpark einzudringen, wo sich die Woh­nungen des Rektors der deutschen Universität und des Direktors Markus, eines Reichsdeutschen, befinden. Die Eindringlinge fielen zunächst in die Wohnung des letzteren ein, wurden jedoch von der Portiersfamilie aus dem Hause gedrängt, worauf Direktor Markus Schutz von der Polizei verlangte, der ihm und dem ganzen Hause sofort zu teil wurde. Der Vorfall machte in den späten Abendstunden enormes Aufsehen.

* Prag, 2t. Jan. Im Landtag wurde die Ver­

handlung über den Boucquoy'schen Antrag fortgesetzt. Fournier sagt:Die Deutschen sind zum Frieden bereit, jedoch ohne Opfer der deutschen Ehre und des deutschen Rechts !" Podlipny (Bürgermeister von Prag) sagte, das Couleurtragen der deutschen Studenten sei im jetzigen Moment der Erregung faktisch eine Provo­kation der Czechen. Die Polizei und das Militär verfahren mild gegen die Deutschen, heroisch und grob gegen die Czechen. Werunsky (deutschböhm.): Die Czechen betonen das Königreich Böhmen, die Deutschen kennen nur die Provinz Böhmen. Leider haben die Deutschen den vollständigen Abfall des Großgrundbesitzes zu beklagen, der in das Lager der Feinde übergegangen sei. Deutsche Namen, wie Schwarzenberg, Thun u. s. w. und czechische Gesinnung! Ein Unglück für Prag sei. daß das Haupt der Chauvinisten an der Spitze der Stadt stehe. Daher rühre der unvollkommene Schutz der deutschen Minorität in Prag.

* Statthalter Coudenhoven hat im böhmischen Land­tage mitgeteilt, wie die Sprachenfrage gelöst werden soll. Böhmen soll in rein deutsche, rein tschechische und gemischte Bezirke geteilt werden. In den letzteren soll die Amtssprache sowohl deutsch wie tschechisch sein, und bei der Anstellung von Beamten sollen die Be­hörden dieser Gebiete angewiesen werden, darauf zu sehen, daß die Aspiranten beider Sprachen vollkommen mächtig seien. Und um das zu erreichen, soll in allen böhmi­schen Mittelschulen auf die Pflege beider Landessprachen großes Gewicht gelegt werden. Hätte die Regierung vor 2 Monaten dieses Zugeständnis gemacht, so wäre damit wahrscheinlich die Frage gelöst gewesen. Heute ist es zu spät. Die Deutschen sind durch die Prager Plünderungstage aufs Tiefste erbittert und bestehen darauf, daß die deutsche Sprache wieder österreichische Staatssprache werde, wie sie einst thatsächlich war.

* Wie aus Triest gemeldet wird, stockt infolge des Nebels der Seeverkehr fast vollständig. Im Lause der Nacht zum 20. ds. verunglückten 20 Personen, die ms Meer stürzten.

Sofia. Ein nettesMünchener Kindl" ist der 26jährige frühere Geheimsekretär des Fürsten Ferdi­nand von Bulgarien, Eugen Pfannenstiel. Derselbe ist vom Fürsten wegen Untreue Plötzlich entlassen. Der Mann rächte sich, indem er bei seinem Weggange eine Menge kompromittierender Papiere mitnahm, die ebenso wichtige wie interessante Einzelheiten des Hofes in Sofia enthalten. Er ging zunächst nach Paris, von wo er verschiedenen Regierungen bulgarische Geheim­akten anbot. Zur Zeit befindet er sich in Belgrad und übt auf den Hof einen Druck aus, um für sein Schweigen Geld zu erpressen. Früher hatte ihm der Fürst völliges Vertrauen geschenkt, so daß Pfannenstiel Dinge weiß, deren Bekanntgabe dem Beherrscher Bul­gariens sehr unangenehm werden kann. Auch zur Zeit der Ermordung Stambulows war er Geheimsekretäc und kennt die Vorgänge hinter den Kulissen. Nun wird der Skandal unvermeidlich, und da Pfannenstiel

so mächtige Waffen in der Hand hat, wird, falls er sich bestechest tzißt, die Angelegenheit mindestens eine Menge Geld kosten.

* Kanea, 20. Jan. (Havas.) 60 Muselmannen durchbrachen den Militärcordon bei Kandia und griffen die Aufständischen bei Vavaros an. Verstärkungen wurden dorthin gesandt. 24 Personen wurden ver­haftet. 500 Aufständische griffen die Muselmannen bei Phinika an und warfen die zu Hilfe geeilten Mann­schaften zurück, wurden jedoch von den regulären Truppen geschlagen. Vier Türken sind verwundet.

* Washington, 21. Jan. In der Repräsen- tautenkammer trat bei der fortgesetzten Beratung des Etats für das Standesdepartement der Demokrat Clark lebhaft zu Gunsten der Cubaner ein. Der Augenblick sei gekommen, den Königen, Kaisern, Fürsten und anderen Machthabern m Europa kategorisch zu erklären, daß ihre Flotten nicht verwendet werden dürfen, um zweifelhafte Forderungen einzutreiben.

Handel und Berkehr.

* Oberndorf, 21. Jan. Der heutige Schweine­markt war mit 100 Stück befahren. Bezahlt wurden für 1 Paar Milchschweine 2230 Mk., Läufer (Bayer) kosteten pro Paar 76 Mk.

Neueste Nachrichten.

* Paris, 21. Jan. Die Vorladung, die Emile Zola erhalten hat, konstatiert, daß Zola wegen Be­leidigung des Kriegsgerichts angeklagt sei, weil er dem Kriegsgerichte im Dreyfus-Prozeffe Mangel an Intelli­genz, dem Kriegsgerichte im Esterhazy-Prozesse wissent­liche Freisprechung eines Schuldigen vorgeworfen habe. Alle übrigen Anschuldigungen, die Zola gegen die Generale Merrier, Billot, Boisdeffre, Pellieux, gegen den Obersten Paty de Clam, gegen die Bureaus des Kriegsmiuisteriums und gegen die Schreibsachverständigen erhoben hat, werden in der Vorladung mit Stillschweigen übergangen und sollen demgemäß aus dem bevorstehenden Prozesse ausgeschieden werden.

* Paris, 21. Januar. Die drei Schreibsachver- ständigen Belhomme, Vorinard und Couard, deren Gutachten im Prozesse Esserhazy Zola als lügenhafte bezeichnet hatte, erheben die Verleumdungsklage gegen Zola und dieAurore". Der Prozeß kommt am 16. Februar vor das Zuchtpolizeigericht, also vor Be­rufsrichter. Jeder Kläger verlangt außer der gesetzlichen Strafe 100,000 Francs Schadenersatz.

* Aokohama, 21. Jan. Eine japanische Flotte in Stärke von 9 Kriegsschiffen geht binnen einer Woche nach den chinesischen Gewässern ab.

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