* Ein Geldbrief mit über 31,000 Mk., von der Deutschen Bank in Berlin an H. Wolf in Königsberg i. Pr. adressiert, wurde einem Schwindler ausgehändigt, der flüchtig ist. Eine Belohnung von 3000 Mk. ist ausgesetzt.
Ausländisches.
* Budapest, 20. Jan. Zur Linderung des Elends in Südungarn hat die Regierung die Streichung von 5,080,000 Gulden Steuer angeordnet.
* Prag, 19. Jan. Seit 6 Uhr abends fanden große Ansammlungen auf den frequenteren Straßen und Plätzen statt. Nationale Lieder singend zogen die Massen durch die Gassen. Berittene Polizei zerstreute die Menge. Letztere sammelte sich aber wieder und die Bolksmassen wurden immer größer. Der Statthalter erschien um 7 Uhr abends auf dem „Graben", nahm die Meldung der diensthabenden politischen Beamten entgegen und stellte eine Verstärkung des ausgerückten Militärs in Aussicht. Gleich darauf marschierte von verschiedenen Seiten Infanterie und Kavallerie auf. Die Kavallerie, auf den Wenzelsplatz kommend, ritt in einen Haufen hinein, der durch die Wassergasse gezogen kam. Hierbei wurde die Kavallerie von der Infanterie unterstützt. Die Menge stob schreiend auseinander.
* Paris, 19. Jan. In der Borstadt Batignolles griff ein Anarchist einen Posten stehenden Schutzmann an und erstach ihn. Bei der Inhaftnahme entspann sich ein Kampf auf Leben und Tod, 3 Schutzleute wurden durch Dolchstiche und Revolverschüsse lebensgefährlich verwundet. Der Attentäter ist 34 Jahre alt und heißt Francois Eliövant.
* Der deutsche Botschafter Graf Münster inParis hat das Großkrenz der Ehrenlegion erhalten. Das ist geschehen zwei Tage nach dem Esterhazy-Prozesse, welcher von neuem bestätigen sollte, daß Dreyfus an
denselben deutschen Botschafter Graf Münster militärische Geheimnisse verraten und verkauft haben sollte. Dreyfus ist schuldig befunden worden, Frankreich an Deutschland verraten zu haben. Er fft wegen dieses Verbrechens des Landesverrats schimpflich degradiert worden und wird seitdem in einer Einzelhaft gehalten, wie sie in unserem Jahrhundert wohl in keinem Lande der Welt gegen einen Verbrecher mehr angewendet worden ist. Als Beweismittel gegen Dreyfus haben Schriftstücke gedient, welche Dreyfus an die deutsche Botschaft in Paris oder durch deren Vermittlung an die deutschen Militärbehörden gerichtet haben sollte. Diese Schriftstücke sollten durch einen geheimen Agenten aus der deutschen Botschaft in Paris gestohlen worden sein. Und doch wird jetzt derselbe deutsche Botschafter mit einem der höchsten franz. Orden ausgezeichnet! Diese Komödie ist so verworren, daß sie zum eingehenden Nachdenken anregen sollte.
* Paris, 19. Jan. Bjoernson richtete einen Brief an Zola und schreibt darin: Er beneide Zola wegen des Dienstes, den er seinem Vaterland und der Menschheit erwiesen.
* London, 20. Jan. Ein aus besonderer Information geschöpfter Artikel der „Daily News" erklärt das Geheimnis der Affaire Dreyfus dadurch, daß nicht Deutschland, sondern Rußland militärische Geheimnisse durch Dreyfus erhielt. Die Thatsache, daß Rußland in Frankreich spioniere, müsse, wenn sie bekannt werde, jeden Franzosen entrüsten und die Allianz in Gefahr bringen; daher die Aengstlichkeit der französischen Regierung, den Thatbestand geheim zu halten.
* Konstantinopel, 19. Jan. Der russische Vorschlag, den Prinzen Georg von Griechenland zum Generalgouverneur von Kreta zu ernennen, wird in gut unterrichteten Kreisen auf den steigenden Einfluß der Kaiserin-Witwe von Rußland zurückgeführt.
* Newyork, 19. Jan. Das Repräsentantenhaus
lehnte eine Resolution betreffs Anerkennung Kubas als kriegführende Macht mit 168 gegen 122 Stimmen ab.
* Kanton, 18. Jan. Bei dem Orte Langthen ist der Missionar Homayer von der Station Nanyung der Berliner Mission beraubt und verwundet worden. Auf die Intervention des hiesigen deutschen Konsuls hat der Generalgouverneur sofort telegraphisch die nötigen Maßregeln zur Sühnung des Vorfalls getroffen.
Handel und Verkehr.
* Altensteig, 21. Januar. Obwohl die Maulund Klauenseuche unter dem Viehbestand mehrerer Bezirksorte ausgebrochen ist und Ortssperre verfügt werden mußte, war der Viehmarkt am Mittwoch doch recht zahlreich befahren. Sämtliches vorhandene Fettvieh wurde von den Händlern aufgekauft und auch in Nutzvieh entwickelte sich ein ordentlicher Handel. Zug- und Jungvieh war dagegen wenig begehrt. Mit den Preisen, zu welchen gehandelt wurde, waren die Landwirte indes nicht zufrieden. Auf dem Schweinemarkt herrschte lebhafter Handel; zu laufenden Preisen wurde die Zufuhr rasch abgesetzt.
* Göppingen, 19. Jan. Der gestrige Viehmarkt war befahren mit 102 Ochsen, mit 70 Kühen, mit 79 Schmalvieh, zusammen 251 Stück. Die Preise bewegten sich bei Ochsen von 600 Mk. bis 900 Mk. pro Paar, bei Kühen von 125 Mark bis 355 Mark per Stück, bei Schmalvieh 130 Mark bis 348 Mark per Stück.
Neueste Nachrichten.
* Straßdur g (Els.), 20. Jan. Heute früh stießen in der Nähe von Erstem zwei Güterzüge zusammen. Der Materialschaden ist sehr erheblich.
* Paris, 20. Jan. Der Prozeß Zola kommt am 7. Februar vor das Pariser Schwurgericht.
LeranrworlUcher Redakteur: W. Rteker, Altensteig
Werner MLensteig.
Ztmulhch-Kttkttf
(Submission.)
Aus Bubler Abt.: Jägerwies, Forstwies; Neubann Abt.: Mittlere und obere Eich undWoifsgrube; Grashardt Abt.: Hmsteig; Nonnenwald Abt. : Oberer Hochwald; Hasnerwald Abt.: Lärchengarten; Schornzhardt Abt.: Hinterer Bühl; Eichbalde Abt.: Jügerhäusle, Gräfenhalde, Biöchenstich und unterer Erlenbach: 3761 St. Langholz mit Fm>: 424 !., 712 II., 771 III., 611 IV., 267 V. Klaffe, 318 St. Sägholz mit Fm.: 76 I., 49 II., 44 III. Kl. Revierprcis 22. 20, 18, 15, 12 Mk. bez. 20, l8, 12 Mark.
Die Gebote sind in Prozenten und Zehntelsprozcntcn des Revierpreises aus- gedrückt, sür die einzelnen Lose getrennt, mit der Aufschrift versehen „Gebot auf Stommbol;" wohloerschlossen dem Revieramt einzureichsn, welches dieselben in Gegenwart der Bietenden eröffnen wird
am Montag den 31. Januar
vormittags 16 Nhr in -er Traube zu Altensteig.
Losverzeichnisse und Gebolsormulo.re wollen vom Revicramt verlangt werden, bezw. werden von demselben gesandt.
Stadtgemeinde Nagold.
Elchenstamrnholz-Verkauf.
Im Distrikt Killberg, Abt. oberes Brunnen äule, kommen am
Dienstag den 25. Januar
(nicht am Samstag den 22. Jan)
25 stärkere Eichen zu Küfer-, Glaser- und Schreinerholz tauglich mit 0,50 bis 1,80 Fm.; 40 Stück mittlere Eichen mit 0,50—1 Fm. Bauholz; 30 kleinere zu Wagnerholz, Faßlager rc. tauglich, einzeln zum Aufstreich.
Zusammenkunft nachmittags 2 Uhr auf der Freudenstädter Straße bei der Ausmündung des sogen. „Katzensteigs". Auszüge wären alsbald zu bestellen bei der Siadtsörstcrei.
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